Waldbauliche Grundlagen Definition

Lernkarten der Begriffsdefinition

Lernkarten der Begriffsdefinition


Kartei Details

Karten 164
Sprache Deutsch
Kategorie Naturkunde
Stufe Andere
Erstellt / Aktualisiert 21.07.2021 / 02.03.2025
Weblink
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Mischungsart, MA

Aufzählung der vorhandenen Baumarten.  

Mischungsgrad, MG

beschreibt den Anteil der Baumarten an der Flächendeckung (DG) in % oder 1/10.

Mischungsform, MF

beschreibt, wie die Baumarten räumlich verteilt sind. 

Einzelbäume

die Bäume einer Art sind einzeln über die Fläche verteilt, oder kommen als Einzelbäume in der in der übrigen Bestockung vor. 

Trupp

Bäume derselben Art auf einer Fläche bis 5 Aren, bzw. 2 bis 5 Bäume in der Oberschicht eines Baumholzes.  

Gruppe

 Bäume derselben Art auf einer Fläche von 5 bis 10 Aren, bzw. 5 bis 10 Bäume in der Oberschicht eines Baumholzes.

Horst

Bäume derselben Art auf einer Fläche von 10 bis 50 Aren, bzw. 10 bis 50 Bäume in der Oberschicht eines Baumholzes oder einer Fläche mit dem Durchmesser von 1 bis 2 Baumhöhen im Baumholz.

Bestand

Waldfläche von mehr als 50 Aren, die sich von der übrigen Waldumgebung durch Baumartenzusammensetzung oder Bestandesaufbau deutlich unterscheidet. Bestände dienen der Planung und werden meist als Einheit behandelt.

Kleinkollektiv

eng zusammenstehende, voneinander abhängige Bäume mit gemeinsamem Kronenmantel, 

Überhälter

Ueberhälter sind Einzelbäume der vorherigen Bestockung auf verjüngten Fläche, welche in den neuen Bestand (Nachfolge-generation) übernommen werden. Sie können somit zwei Umtriebszeiten stehen bleiben und dadurch mehr Zuwachs leisten. Überhälter müssen sturmfest, unempfindlich gegenüber Sonnenbrand, und frei von Klebästen sein. 

Vorwuchs

Bäume auf einer Verjüngungsfläche, welche durch einen Altersvorsprung die Bestockung überragt. Solche Vorwüchse können als Schirm nützlich sein, sich aber auch zu sperrigen Protzen entwickeln. 

Vorwald

Ein auf Kahlfläche natürlich entstandener oder durch Kultur in weiten Pflanzverbänden angelegter Wald aus Baumarten, die der Verbesserung von Boden und Bestandesklima sowie dem Schutz der darunter wachsenden Wertbaumarten dienen (als Vorwaldarten geeignet sind v.a. Er, Pa, Bi). 

Vorbau

Auf Kahlfläche in weiten Pflanzverbänden gepflanzte Baumschicht, die der Verbesserung von Boden und Bestandesklima sowie dem Schutz der darunter wachsenden Wertbaumarten dienen (als Vorbauarten geeignet sind v.a. Er, Pa, Bi). 

vorherrschend

Bäume, deren Kronen deutlich über das Kronendach hinausragen. Gründe sind gutes Wachstum, andere Baumart oder Vorwuchs.

herrschend

zur Hauptsache am Kronenschirm beteiligte Bäume mit gut ausgebildeter Krone und vitalem Wachstum. Herrschende Bäume bilden in der Regel den Hauptbestand

mitherrschend

mitherrschende Bäume sind noch am Kronenschirm beteiligt, jedoch mit verhältnismässig schwach entwickelten und eingeengten Kronen.  

beherrscht

beherrschte Bäume erreichen mit ihren Kronen nur noch knapp den Kronenraum des Hauptbestandes. Beherrschte Bäume haben kaum die Möglichkeit sich in der sozialen Stellung zu verbessern. Für das Überleben ist die Schattentoleranz der Baumart massgebend.

unterdrückt

Die Kronen von unterdrückten Bäumen haben den Kontakt zu den herrschenden und mitherrschenden Bäumen verloren und werden von deren Aesten überschirmt.

Entwicklungstendenz

Veränderung in der sozialen Stellung, bedingt durch Konkurrenz und Toleranz. 

Ertragsfähigkeit

Theoretisch höchstmöglich, nachhaltig, durchschnittlich zu erreichender Ertrag des Idealbestandes auf einem Standort. Beschreibt die Ertragsfähigkeit (Produktionspotential) des Standortes.

Ertragsvermögen

Tatsächlich zu erwartender Ertrag des jetzt vorhandenen Bestandes. Ertragsvermögen des zur Zeit vorhandenen Bestandes.

Laufender Zuwachs

Jährlicher oder periodischer Zuwachs an Wert resp. Masse.

Durchschnittlicher Zuwachs

Gesamtleistung (Durchmesser, Volumen, …) dividiert durch das Alter. 

Oberhöhe

Durchschnittliche Höhe der 100 stärksten Bäume pro ha. 

Oberdurchmesser

Durchschnittlicher Durchmesser der 100 stärksten Bäume pro ha

Nachhaltigkeit

Prinzip der Dauerhaftigkeit. Ausrichtung von Zielen und Massnahmen auf Dauerhaftigkeit und Verbesserung (bezieht sich auf Nutzungen, Erträge, Qualität, Gesundheit von Boden und Bestand, Schutz- und Wohlfahrtswirkungen, etc.). 

Betriebsart

Betriebsarten sind waldbautechnische Konzepte (Waldbaumethoden) zur Begründung, Pflege, Nutzung und Verjüngung von Beständen. 

Hochwald

Im Hochwald entstehen die Bäume aus Samen und werden als Kernwüchse bezeichnet. Zum Hochwald gehören neben den gleichaltrigen Wäldern auch stufige Wälder, wie der Plenterwald oder Dauerwald

Niederwald

Die Bäume des Niederwaldes entstehen ausschliesslich aus Stockausschlägen, welche periodisch zurückgeschnitten werden. 

Mittelwald

Die Bäume des Mittelwaldes entstehen aus Kernwüchsen (Lassreitel als künftige Bäume der Oberschicht) und aus Stockausschlägen (Hauschicht)welche wie im Niederwald periodisch auf den Stock gesetzt wird. 

Weidewald/Wytweide

gemischte Betriebsart von landwirtschaftlicher und forstlicher Nutzung. Die lockere Bestockung dient der Holzproduktion und dem Vieh als Schutz. 

Selve

Bekannt als Kastanienselven in den Südtälern sind eine Mischkultur aus Weide und Bäumen welche Früchte und Holz liefern. 

Kahlschlagbetrieb

Freistellung des Bodens auf grösserer Fläche durch die (Kahlhieb) gleichzeitige Entfernung aller Bäume und flächige Verjüngung. 

Femelschlagbetrieb

Kleinflächige Einleitung der Verjüngung und allmähliche (Femelhieb) Erweiterung der Öffnungen unter Berücksichtigung einer räumlichen Ordnung. Grosse Rücksichtnahme auf Verjüngungsdringlichkeit und Holzernteverfahren.

Schirmschlagbetrieb

Gestaffelte Auflichtung des Kronendaches zur Einleitung der (Schirmhieb) Verjüngung unter einer gleichmässigen Ueberschirmung. Meist grossflächig. Der Schirmschlag ist gestaffelt nach: 

Besamungshieb

schafft genügend Licht für die Ansamung in einem Mastjahr. Im Hauptbestand werden ca. ein Drittel der Stammzahl entnommen. Der Rest dient als Schirm zum Schutz vor Frost und Hitze. 

Lichtungshieb

vom Hauptbestand wird nach 3 bis 8 Jahren nochmals so viel entfernt, dass sich die vorhandene Naturverjüngung gut entwickeln kann.

Räumungshieb

sobald die Verjüngung qualitativ und quantitativ gesichert ist ( 8 bis 12 Jahre), wird der restliche Hauptbestand gefällt. Dies darf nicht zu spät erfolgen, um Fäll- und Rückeschäden zu vermeiden.  

Saumschlagbetrieb

Bandförmige, sukzessive Räumung und Verjüngung am Rand von Beständen mit Saumhieb. 

Plenterbetrieb

Ernte-, Verjüngung-, Erziehungs- und Ausformungsfunktion (Plenterhieb=Plenterung) in einem, meist einzelstammweisen Eingriff vereint.