Kriminalitätspsychologie
MM8 Fernuni hagen SoSe 21
MM8 Fernuni hagen SoSe 21
Set of flashcards Details
Flashcards | 46 |
---|---|
Students | 19 |
Language | Deutsch |
Category | Psychology |
Level | University |
Created / Updated | 07.06.2021 / 11.02.2024 |
Weblink |
https://card2brain.ch/box/20210607_kriminalitaetspsychologie
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The Risk-Need-Responsivity (RNR) Model:
Risk: Behandlung entsprechend dem Rückfallrisikos
Need: Fokus der Behandlung auf kriminogene Faktoren
Responsivity: Maximierung der Behandlungsansprechbarkeit durch Anpassung der Behandlungsmethoden
☞ Das RNR Modell betrachtet Kriminalität als ein soziales Lernprozess, in dem antisoziale Persönlichkeitsanteile
☞ Im Rahmen einer RNR‐orientierten Behandlung werden primär auf Risikofaktoren konzentriert (Vermeidungsziele)
The Risk-Need-Responsivity (RNR) Model:
4 allgemeine Prinzipien für die Behandlung von Straftätern:
o Risikoprinzip – Übereinstimmung zwischen Höhe des Risikos und Umfang
der Behandlung
o Bedürfnisprinzip – Programme sollten abgestimmt werden auf kriminogene
Bedürfnisse, also Bedürfnisse, die mit Rückfälligkeit in Verbindung stehen
werden empirisch erfasst
o Responsivitäts-Prinzip – Fähigkeit eines Programms, die Teilnehmer, für die
es entwickelt wurde, tatsächlich zu erreichen und zu verstehen Ändert die
Person ihr Verhalten?
o Prinzip des professionellen Ermessens - klinisches Urteilsvermögen sollte die
obigen Prinzipien außer Kraft setzen, wenn die Umstände es rechtfertigen.
Dieses Prinzip erlaubt Behandlungsflexibilität und Innovation unter
bestimmten Umständen.
The Risk-Need-Responsivity (RNR) Model:
Grundlegende Aussagen:
● Risikobewertung sollte die Bedarfsbewertung und den Behandlungsprozess
bestimmen.
● Risikograd des Täters sollte die erforderliche Intensität und Dauer der Behandlung
bestimmen
● Die Zuweisung von Straftätern zu
Interventionen auf der Grundlage ihres eingeschätzten Risikos führt zu besseren
Ergebnissen
● Die Fokussierung der Behandlung auf kriminogene Bedürfnisse oder dynamische
Risikofaktoren führt zu besseren Ergebnissen durch die Reduzierung oder Kontrolle
von Risikofaktoren und damit die Verringerung ihres Einflusses auf gefährdete
Individuen
● das Risiko eines Straftäters erhöht sich mit jedem zusätzlichen Risikofaktor
The Risk-Need-Responsivity (RNR) Model:
Neue Forschungsergebnisse
(a) die Steigerung des Selbstwertgefühls von Sexualstraftätern hat einen förderlichen Effekt auf die meisten Ziele der Therapie
(b) die Zusammenarbeit mit den Tätern bei der Entwicklung von Behandlungszielen führt zu einer stärkeren therapeutischen Allianz
(c) Einfühlungsvermögen und Wärme sowie Ermutigung und die Belohnung von Fortschritten sind Therapeutenmerkmale, die den Veränderungsprozess bei
Good-Lives-Modell
Legt Fokus auf die Verbesserung der Lebensbedingungen von Sexualstraftätern
Basiert auf der positiven Psychologie und humanistischen Traditionen
Ziel ist es Individuen mit den notwendigen inneren und äußeren Bedingungen (Fähigkeiten) auszustatten, um die primären menschlichen Güter auf sozial akzeptablen und persönlich sinnvollen Weise zu sichern
Primäre/Sekundäre Güter
Kombination der beiden Modelle GLM und RNR
Autoren betrachten die Modelle als komplementär, nicht als widersprüchlich
● Hauptkonstrukt, das die Behandlung bestimmt, sollte das menschliche Wohlbefinden (d.h. ein gutes Leben) sein, nicht Risikomanagement oder Rückfallprävention.
● ein Behandlungsplan sollte immer die Übereinstimmung zwischen den Eigenschaften des Straftäters und der Umgebung berücksichtigen
● Aus der Perspektive des Good-Lives-Modells sollte sich die Behandlung zunächst auf die Identifizierung der verschiedenen Hindernisse konzentrieren, die Straftäter daran hindern, ein ausgeglichenes und erfülltes Leben zu führen und dann versuchen, sie mit den Fähigkeiten, Überzeugungen, Werten und Unterstützung auszustatten, die nötig sind, um deren Einfluss entgegenzuwirken
● schlagen daher vor, dass der Risiko-Bedürfnis-Ansatz zur Behandlung von Straftätern sinnvoll in ein Modell des guten Lebens eingebettet werden könnte Fokus der Therapie sollte darauf liegen, die Fähigkeiten zu vermitteln, die nötig sind, um menschliche Güter auf eine sozial akzeptable und persönlich sinnvolle Weise zu
befriedigen