Set of flashcards AF-C (Page 2 of 5)

Flashcards	170
Language	Deutsch
Category	Psychology
Level	University
Created / Updated	23.05.2021 / 21.01.2025
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Welche Faktoren haben die Entwicklung der Community-Psychology in den 40er bis 60er Jahren in den USA befördert?

Die angestrebte Förderung individualistischer Therapieansätze.

Die kritische Auseinandersetzung mit der traditionellen psychiatrischen Versorgung

Entwicklungen innerhalb der Sozialpsychologie hinsichtlich Gruppendynamik und Aktionsforschung.

Einflüsse aus anderen Ländern, insbesondere die Entwicklungen in Asien.

Gesellschaftliche Reformprozesse und Bürgerrechtsbewegungen.

Welche Aussagen zu Ortsbindung und Ortsidentität sind zutreffend?

Die Ortsidentität bezieht sich auf die Beziehung zwischen dem Selbstbild einer Person und den geografischen Orten, an denen sie lebt.

Die Ortsidentität ist eine Substruktur der personalen Identität, welche unterschiedliche Kognitionen über den täglichen Lebensraum des Individuums repräsentiert.

Das Konzept der Ortsbindung bezeichnet die bildhafte Vorstellung eines geografischen Ortes.

Die Ortsidentität ist eine vergleichbar statische Größe, die sich nur selten verändert.

Der Begriff der Ortsbindung beschreibt ein ausschließlich sozialorientiertes Konstrukt.

Welche methodischen Probleme müssen bei der Interpretation von Unterschieden, die im Hinblick auf bestimmte Variablen zwischen kulturellen Gruppen beobachtet werden, berücksichtigt werden?

Die Entscheidung über den Einsatz begrenzter Ressourcen: genaue Messung weniger Variablen oder überblicksartige Messung vieler Variablen

Die Hinzunahme einer weiteren Variable führt zur Erhöhung des Vorhersagebeitrags anderer Variablen, aufgrund der Unterdrückung irrelevanter Varianzanteile

Fehlende Berücksichtigung von Drittvariablen, die eine alternative Erklärung für Differenzen zwischen kulturell unterschiedlichen Stichproben bieten.

Den Forschenden ist ihre zentrale Forschungshypothese bekannt und somit werden Differenzen zwischen Mittelwerten größer.

Widersprüchliche Ergebnisse der Daten in Abhängigkeit von der Gruppeneinteilung innerhalb der Kulturen.

Welche messmethodischen Probleme werden im Zusammenhang mit der Zusammenfassung individueller Einschätzungen zu einem Gruppenwert als Indikatoren für Dimensionen des Sozialklimas thematisiert (z. B. von Moos, 2003)?

Die Vernachlässigung möglicher Diskrepanzen zwischen realem und idealem Sozialklima.

Die Überschätzung bestimmter Teildimensionen des Sozialklimas.

Die mangelnde Gewichtung von Einschätzungen von status-hohen Gruppen.

Die mangelnde Gewichtung der Einschätzungen von externen Expert_innen.

Die Vernachlässigung möglicher Variationen der Einschätzungen zwischen Individuen oder Subgruppen.

Im Gegensatz zu einer individuumsorientierten Psychologie sieht sich die Community Psychology einem sozial-ökologischen Mehrebenenansatz im Sinne Bronfenbrenners (1979) verpflichtet. Welche der folgenden Aussagen geben daraus resultierende Implikation für die empirische Forschung korrekt wieder?

Es können keine unidirektionalen Kausalhypothesen getestet werden, da davon ausgegangen wird, dass Kausalität immer zirkulär ist.

Es werden mesosystematische (intra- und intergruppen Prozesse) und makrosystematische (ökonomische, kulturelle oder politische Prozesse) Faktoren und deren komplexe Wechselwirkungen auf unterschiedlichen Ebenen berücksichtigt.

Der Mehrebenenansatz impliziert eine komplexe Perspektive auf Kausalität, da Ursachen für individuelle und soziale Probleme auf unterschiedlichen Analyseebenen und deren Wechselwirkung berücksichtigt werden.

Mikrosystematische (interpersonale Prozesse) Faktoren werden im Mehrebenenansatz nicht erfasst.

Aufgrund des mit dieser Perspektive einhergehenden komplexen Kausalitätsverständnisses sind qualitative Methoden den experimentellen Methoden grundsätzlich vorzuziehen.

Kelly und Kolleg_innen haben eine Reihe von Prinzipien spezifiziert, anhand derer sich eine Community als sozial-ökologisches System kennzeichnen lässt. Welche der folgenden Prinzipien finden sich in den Formulierungen dieser Forschungsgruppe?

Interpretationsprinzip

Prinzip der Zirkulation von Ressourcen

Enkulturationssprinzip

Prinzip der Sukzession

Prinzip der Akkulturation

Welche Aussagen zum Circumplexmodell von Olsen (2000) sind zutreffend?

Die überwiegende Zahl der im Studienbrief genannten Studien zeigt: Für die Dimension der Kohäsion besteht ein positiv linearer Zusammenhang mit familiärer Stressbewältigung.

Die überwiegende Zahl der im Studienbrief genannten Studien zeigt: Für die Dimension der Kommunikation besteht ein positiv linearer Zusammenhang mit familiärer Stressbewältigung.

Die Verortung von Familien auf den einzelnen Dimensionen ist in der Regel zeitstabil.

Die überwiegende Zahl der im Studienbrief genannten Studien zeigt: Für die Dimension der Adaptabilität besteht ein kurvilinearer Zusammenhang mit familiärer Stressbewältigung.

Alle drei Dimensionen des Modells sind voneinander unabhängig.

Welche Persönlichkeitsvariablen sind nachweislich für die Stressbewältigung relevant?

Widerstandsfähigkeit einer Person

Relativ stabile und generalisierte Erwartung positiver Ereignisse

Überzeugung, Anforderungen durch eigenes Handeln effektiv bewältigen zu können

Fähigkeit, sich für Unbekanntes begeistern zu können

Überzeugungen hinsichtlich der Kausalattribution belastender Ereignisse

Welche Aussagen zu sozialen Ressourcen der Stressbewältigung sind korrekt?

Hohe soziale Integration ist mit hoher sozialer Unterstützung gleichzusetzen.

Soziale Unterstützung ist bei der Bewältigung von Stresssituationen sehr relevant.

Ratschläge sind eine Form der emotionalen Unterstützung.

Erwartete soziale Unterstützung bezieht sich auf die retrospektive Einschätzung sozialer Unterstützung in einer Notsituation.

Je zentraler eine Person in ihrem sozialen Netzwerk verortet ist, desto besser ist ihre Stressbewältigung.

Welche Formen familiärer Unterstützungssysteme lassen sich nach Andrews, Bubholz und Paolucci (1980) voneinander unterscheiden?

Instrumentelle

Informelle

Formelle

Materielle

Nicht-formelle

Welche Aussagen zum Sozialen Identitätsansatz nach Turner und Reynolds (2001) sind zutreffend?

Es wird zwischen individueller und kollektiver Identität unterschieden.

Individuelle Identität bezeichnet die Selbstdefinition als einzigartiges, unverwechselbares Individuum

Kollektive Identität bezeichnet die Selbstdefinition als prinzipiell austauschbares Gruppenmitglied.

Menschen besitzen in der Regel nur eine kollektive Identität

Die sozial-kontextuelle Passung und die sozial-bedingte Bereitschaft beeinflussen, wann welche kollektive Identität verhaltensrelevant wird.

Innerhalb der Community Psychology wird Partizipation als fundamentaler Wert betrachtet. Welche der folgenden Aussagen sind in diesem Zusammenhang korrekt?

Um von echter Partizipation im Rahmen von Forschung und Intervention sprechen zu können, muss ein wechselseitiger Austausch bzw. eine wechselseitige Einflussnahme zwischen Community Mitgliedern und Community Psycholog_innen stattfinden.

Die drei höchsten Stufen auf der Leiter der Partizipation von Arnstein sind Bürgerermächtigung, Machtübertragung und Rücksprache.

Das Gelingen partizipativer Forschung fordert u.a. von Forschenden die Bereitschaft Kontrolle abzugeben und von Community Mitgliedern die Bereitschaft Verantwortung zu übernehmen.

Forschende müssen sich zu Beginn des Forschungsprozesses entweder für das Expert_innen Modell oder das Kollaborative Modell entscheiden und Abweichungen im Laufe des Forschungsprozesses ggf. korrigieren.

Transparenz im Forschungsprozess ist wichtig, damit Partizipation nicht zur Pseudo-Partizipation wird

Welche Aussagen zu Vor- und Nachteilen von qualitativen bzw. quantitativen Methoden der Community-Psychology sind zutreffend?

Ein Vorteil von quantitativen Verfahren besteht in der hohen Objektivität und Vergleichbarkeit.

Der Standardisierungsgrad qualitativer Methoden ist höher als der Standardisierungsgrad quantitativer Methoden.

Das Ziel von qualitativen Methoden ist meist die Exploration des interessierenden Gegenstandes.

Bei quantitativen Methoden ist es möglich den Einzelfall genauer zu betrachten.

Ein Vorteil qualitativer Methoden ist ein tieferer Informationsgehalt der Daten (kontextbezogenes Verständnis).

Welche der folgenden Aussagen bezüglich der Forschungsphase 1 (Aufbau kollaborativer Beziehungen zu Schlüsselfiguren) sind korrekt?

Umfangreiches Wissen über die Community kann verhindern, dass wichtige Akteure und Interessensgruppen vom Forschungsprozess ausgeschlossen werden.

Gruppen innerhalb der Community mit sehr starken unterschiedlichen Interessen sollten in dieser Phase aufgrund des Konfliktpotenzials noch nicht miteinander in Kontakt gebracht werden.

Die Community Mitglieder müssen in allen Bereichen und bei allen Entscheidungen mit einbezogen werden.

Der Kontakt zu einzelnen Personen und Gruppen sollte in dieser Phase häufiger hergestellt werden

Diese Phase ist in der Regel in einem sehr kurzen Zeitraum abgeschlossen.

Welche Aussagen zur Empowerment Evaluation sind zutreffend?

Die Community hat die Kontrolle über sämtliche Phasen des Forschungsprozesses.

Die Stärken und Ressourcen der Community werden in die Maßnahmenplanung mit einbezogen.

Empowerment Evaluation orientiert sich an den Bedürfnissen der Community

Empowerment Evaluation soll bestimmte Fähigkeiten in der Community fördern.

Empowerment Evaluation sollte sich logisch in den Kontext des geplanten Programmes einfügen.

Was sind nach Bamberger et al. (2004) häufige Restriktionen im Feld der Evaluation?

Evaluierende werden zu früh hinzugezogen, bevor klar ist, welche Untersuchung durchgeführt werden soll.

Es gibt nicht genug Budget für den Einsatz notwendiger Messmethoden.

Die Community ist überengagiert

Bestehende Datensätze beziehen sich nur auf spezifische Gruppen.

Es ist unklar, welche Analysen erforderlich sind.

Akkulturationsstrategien können nach Berry (1980, 2001) anhand der zwei Dimensionen “Beibehaltung der Kultur” (cultural maintenance) sowie “Kontakt und Partizipation” (contact and participation) eingeteilt werden. Welche Aussagen zu diesen
Akkulturationsstrategien sind zutreffend?

Auf Seiten der dominanten Gruppe ergeben sich die Akkulturationseinstellungen Integration, Assimilation, Separation und Marginalisierung.

Separation oder Segregation liegen vor, wenn sowohl Beibehaltung der Kultur als auch Kontakt und Partizipation stark ausgeprägt sind.

Marginalisierung oder Exklusion liegen vor, wenn die Beibehaltung der Kultur stark ausgeprägt ist, es jedoch wenig Kontakt und Partizipation gibt.

Zur Erfassung der Akkulturationsstrategien werden üblicherweise Interviews mit Angehörigen der jeweiligen Kulturen durchgeführt.

Assimilation liegt vor, wenn Kontakt und Partizipation stark ausgeprägt sind, die Beibehaltung der Kultur jedoch niedrig ist.

Welche der folgenden Aussagen fassen die zentralen Ergebnisse der Experimente von Rohmann, Piontkowski und van Randenborgh (2008) korrekt zusammen?

Die wahrgenommene Passung von Akkulturationseinstellungen zwischen aufnehmender Gesellschaft und Migrant_innen beeinflusste die wahrgenommene Bedrohung durch die Gruppe der Migrant_innen.

In Studie 1 wurden wahrgenommene Einstellungen von realen Migrant_innengruppen manipuliert, während in Studie 2 fiktive Migrant_innengruppen dargestellt wurden.

Je ähnlicher die aufnehmende Gruppe die Gruppe der Migrant_innen wahrnahm, desto geringer war die wahrgenommene Bedrohung durch diese.

Es zeigten sich in beiden Studien klare Unterschiede zwischen allen drei Leveln des Konkordanzmodells der Akkulturation (CMA)

Die wahrgenommene Akkulturationseinstellung wurde erfasst, indem die Teilnehmenden gebeten wurden, sich an Begegnungen mit Mitgliedern der jeweiligen Minoritätsgruppen zu erinnern.

Welche Aussagen treffen gemäß der „Integrated Threat Theory“ zu?

Realistische Bedrohung beinhaltet die Erwartung negativer wirtschaftlicher Konsequenzen für die eigene Gruppe.

Symbolische Bedrohung beinhaltet die Erwartung negativer Konsequenzen für die eigenen Werte.

Symbolische Bedrohung beinhaltet die Erwartung negativer Konsequenzen für die eigene Kultur.

Symbolische Bedrohung kann zu Vorurteilen führen.

Realistische Bedrohung kann zu Vorurteilen führen.

Wie können Lehrkräfte geflüchtete Schüler_innen bei der Integration in die Schulgemeinschaft nach den Ergebnissen der Studie von Besic et al. (2020) unterstützen.

Lehrkräfte können die Schüler_innen durch Hilfe beim Spracherwerb unterstützen, indem sie beispielsweise unbekannte Wörter bildhaft erklären.

Wenn Lehrkräfte oder deren Assistent_innen die Muttersprache der Schüler_innen sprechen, ist dies eine große Hilfe, weil sich die Schüler_innen besser verstanden fühlen und sich am Anfang besser einfinden können.

Lehrkräfte können Schüler_innen dann besser unterstützen, wenn sie in den Ferien in die Herkunftsländer der Schüler_innen oder Länder mit einer ähnlichen Kultur reisen, um diese besser zu verstehen.

Lehrkräfte können die geflüchteten Schüler_innen von Gruppenarbeiten befreien, damit sie keine Stigmatisierungen zu fürchten brauchen.

Lehrkräfte im Ruhestand können die geflüchteten Schüler_innen zusätzlich am Nachmittag unterrichten und unterstützen, damit sie schneller Anschluss finden.

Welche Aussagen zur Agenda-Setting Theorie (McCombs & Shaw, 1972) sind zutreffend?

Das Modell beschreibt 3 Level des Agenda Settings, welche beschreiben, wie Nachrichten Einfluss auf das Publikum ausüben

Die First-Level-Agenda beschreibt, dass Themen, die stark in den Medien aufgegriffen werden, als wichtiger wahrgenommen werden als andere Themen.

Die Second-Level-Agenda beschreibt, dass die häufige Nennung von Personengruppen gepaart mit bestimmten Attributen, zu einer höheren Salienz dieser Verknüpfung führt.

Die Third-Level-Agenda beschreibt, dass mediale Aufmerksamkeit für extreme Taten weitere Täter_innen motiviert.

Aus den Annahmen der Agenda-Setting-Theorie können keine konkreten Handlungsanweisungen für die Gestaltung von Medienberichten abgeleitet werden.

Welche der folgenden Aussagen sind im Einklang mit Lotts (2010) Definition des Begriffs „Kultur“?

Jede Person kann nur einer einzigen Kultur angehören.

Kulturelle Werte und Normen können auch implizit vermittelt werden.

Kulturelle Werte und Normen sind festgelegt und verändern sich in der Regel nicht.

Eine Person ist dazu in der Lage, eine Situation gleichzeitig aus mehreren Blickwinkeln ihrer unterschiedlichen Kulturen zu betrachten (Frame-switching).

Jedes Verhalten ist erlernt und kommt in Abhängigkeit vom jeweiligen Kontext zum Vorschein.

Welche Aussagen zu dem Text von Lott (2010) bezüglich Multikulturismus sind korrekt?

Jeder von uns gehört gleichzeitig vielen unterschiedlichen Kulturen an

Verhalten lässt sich verstehen, als ein komplexes Produkt von Kulturen, an denen wir teilhaben

Die Kultur eines Menschen ergibt sich aus Nation und Ethnien

Die Kultur eines Menschen bezieht sich auf historische, politische, ökonomische und soziale Realitäten

kulturelle Prozesse und Personen beeinflussen sich gegenseitig

Welche Aussagen zu Dimensionen und Messung des Sozialklimas sind korrekt?

Moos und Kollegen entwickelten auf Basis ökologisch-psychologischer Theorien ein standardisiertes Inventar, dass sich auf 3 übergeordnete Dimensionen bezieht. (soziale Beziehungen, persönliche Entwicklung und Systemaufrechterhaltung und -wandel))

Das Sozialklima wird u.a. auch durch suprapersonale Faktoren beeinflusst. Hierzu gehört beispielsweise die Homogenität der Mitglieder einer Community.

Der Sozialklimaindex reflektiert die subjektive Einschätzung des Individuums.

In Studien konnte kein Zusammenhang zwischen Sozialklima und Sense of Community festgestellt werden.

Ein großes Problem des Sozialklimaindexes ist es, dass er nur sinnvoll interpretierbar ist, wenn die Varianzen der einzelnen Einschätzungen gering ist.

Welche Aussagen zur Community als sozial-ökologisches System sind korrekt?

Zu den essentiellen ökologischen Prinzipen gehören laut Kelly und Kollegen Interdependenz, Zirkulation von Ressourcen, Adaption und Sukzession.

Die Interdependenz bezieht sich nur auf vertikale Systeme - also zwischen Systemen auf unterschiedlichen ökologischen Ebenen

Die Zirkulation von Ressourcen bezieht sich auf materielle, personelle und soziale Ressourcen.

Zur Adaption gehören Assimilation, Akkommodation und auch Akkulturation

Sukzession steht am Anfang der Entstehung einer neuen Community.

Welche Aussagen zu "Stress" sind korrekt?

Nach Schwarzer kann Stress sowohl als Reiz, als auch als Reaktion, als auch als transaktionales Geschehen verstanden werden.

In der Community Psychologie wird Stress in erster Linie als ein Reiz angesehen, der durch Umweltbedingungen verursacht wird.

Stress im Sinne der CP entsteht, wenn die Anforderungen eines Ereignisses größer sind, als die subjektiv wahrgenommenen Bewältigungsmöglichkeiten.

Die Primäreinschätzung eines zukünftigen Ereignisses kann als Bedrohung oder Herausforderung erfolgen.

Die Bewertung eines Ereignisses erfolgt in zwei Stufen: Erst erfolgt eine Primäreinschätzung (primary appraisal) und nachdem etwas Zeit vergangen ist, eine Neubewertung (reappraisal). Ist die Neubewertung negativ, kommt es zu Stress.

Welche Aussagen zu den Personalen Ressourcen der Stressbewältigung sind korrekt?

Zu den personalen Ressourcen der Stressbewältigung gehören Hardiness und Kohärenzsinn.

Besonders relevant für die Stressbewältigung sind generalisierte Erwartungshaltungen wie dispositioneller Optimismus, internale Kontrollüberzeugungen und Selbstwirksamkeitserwartungen.

Hardiness lässt sich zurückführen auf Kontrolle, Optimismus und Engagement

Kohärenzsinn sagt aus, wie weit eine Person darauf vertraut, eine Situation beeinflussen zu können.

Eine Studie von Langer und Rodin konnte Effekte von wahrgenommener Kontrolle auf das Wohlbefinden und die Gesundheit von Bewohnern eines Altenheimes darlegen.

Welche Aussagen zu den sozialen Ressourcen der Sressbewältigung sind korrekt?

Soziale Unterstützung im Kontext der psychologischen Stressbewältigung kann in erwartete und tatsächliche soziale Unterstützung unterteilt werden.

Informationelle Unterstützung ist beispielsweise das Geben von Ratschlägen.

Der Grad der sozialen Integration ist mit sozialer Unterstützung gleichzusetzen.

Instrumentelle Unterstützung ist beispielsweise das Bereitstellen materieller Ressourcen.

Peters-Golden (1982) konnte in einer Untersuchung zeigen, dass die erwartete und die tatsächlich erhaltene soziale Unterstützung hoch korreliert sind.

Welche Aussagen zu den Formen individueller Stressbewältigung (Coping) sind korrekt?

Lazarus und Folkman nehmen die Unterscheidung danach vor, ob die Situation selbst oder die eigene Belastung verändert werden (Problemlösung oder Emotionsregulation).

Skinner, Edge, Altman und Sherwood kritisieren die vorausgegangenen Einteilungen unter anderem deswegen, weil man beispielsweise auch einen Teilaspekt eines Problems vermeiden kann, gleichzeitig sich einem anderen Teilaspekt jedoch direkt zuwenden kann.

Skinner et al. teilen Copingstrategien nach ihrer Funktion ein.

Die Copingstrategien wirken sich auf Gesundheit, Wohlbefinden und Sozialverhalten aus.

Carver, Scheier und Weintraub (1989) unterschieden konfrontatives und vermeidendes Coping.

Welche Aussagen zur Familie sind korrekt?

Schneewind definiert Familien als Varianten intimer Beziehungssysteme, die sowohl intra- aus auch intergenerationale Personenkonstellationen umfassen.

Vor dem Hintergrund der Familie werden personenspezifische Probleme als Verhaltensformen gesehen, die (partiell) durch spezifische Familienbeziehungen hervorgerufen bzw. aufrechterhalten werden.

Ein heftiger Streit innerhalb einer Familie ist ein Fall negativer Rückkopplung.

normative Familienstressoren sind für die Familienmitglieder nicht vorhersehbar und werden daher als besonders belastend empfunden.

Das Circumplex-Modell bezieht sich auf die drei Dimensionen Kohäsion, Adaptabilität (bzw. Flexibilität) und Kommunikation.

Welche Aussagen zu Familienstress sind korrekt?

Adaptabilität bezeichnet die Fähigkeit einer Familie, bestehende Rollen- und Beziehungsregeln in Abhängigkeit von Belastungen zu verändern.

Das Circumplex-Modell unterscheidet 19 Familientypen.

Olson et al. gehen von einer linearen Beziehung zwischen Adaptabilität und familiärer Stressbewältigung aus.

Unterstützungssysteme lassen sich in informelle (z.B. Bekanntenkreis), formelle (z.B. Sozialbehörden) und nicht-formelle (z.B. Sportvereine) einteilen.

Informelle Unterstützung kann z.B. der Ausdruck von Wertschätzung sein.

Welche 3 Formen der Familienstressprävention können nach Caplan (1964) unterschieden werden?

primäre Prävention
= vor dem ersten Auftreten von Beeinträchtigungen
sekundäre Prävention
= Maßnahmen zur Früherkennung um bereits entstandene Beeinträchtigungen/Störungen zu minimieren
tertiäre Prävention
= Rehabilitation und Nachsorge um Rückfälle und Sekundärschäden zu minimieren

Welche der folgenden Aussagen stehen im Einklang mit dem Need-based-Model of Reconciliation von Nadler und Shnabel (2008)?

Die Täter_innen haben das Bedürfnis nach Ermächtigung (empowerment).

Die bedrohte Identitätsdimension der Opfer ist die Communion (stark, kompetent und einflussreich sein)

Die Täter_innen haben das Bedürfnis nach Akzeptanz (acceptance).

Wenn das Vertrauen zwischen Täter_innen- und Opfergruppe wiederhergestellt werden kann, steigt die Bereitschaft zur Versöhnung

Die bedrohte Identitätsdimension der Täter_innen ist die Agency (moralisch, warmherzig und vertrauenswürdig sein)

Welche Aussagen treffen auf die Studie von Mazziotta, Feuchte, Gausel und Nadler (2014) zu?

Ein starkes Bedürfnis nach Ermächtigung führt zu einer Zunahme der Intergruppenempathie.

Ein starkes Bedürfnis nach Akzeptanz führt zu einer Zunahme der Intergruppenempathie.

Ein hohes Ausmaß an Intergruppenempathie führt zu einer höheren Bereitschaft zu Intergruppenkontakt.

Ein starkes Bedürfnis nach Akzeptanz führt zu einer Abnahme der Bereitschaft zu Intergruppenkontakt.

Ein starkes Bedürfnis nach Ermächtigung führt zu einer höheren Bereitschaft zu Intergruppenkontakt.

Die Studie von Mehnert, Siem, Stürmer und Rohmann (2018) untersuchte, ob die Ähnlichkeit zwischen Beraterinnen und Klientinnen einen Einfluss auf die Akzeptanz des Beratungsangebotes durch die Klientinnen hat. Welche Aussagen zu dieser Studie sind zutreffend?

Es zeigte sich, dass die Klientinnen mit HIV eher bereit waren, ein Beratungsangebot anzunehmen, wenn sie die Information hatten, dass die Beraterin ebenfalls die Diagnose hatte.

Bei Frauen, die wenig soziale Unterstützung erhielten, gab es keinen Einfluss von wahrgenommener Ähnlichkeit auf die Beratungsbereitschaft.

Die Effekte zeigten sich in gleicher Weise bei verschiedenen Erkrankungen.

Die Beraterinnen wurden als glaubwürdiger und empathischer angesehen, wenn sie die gleiche Diagnose hatten wie die Klientinnen.

Stigmatisierung aufgrund der Erkrankung mediierte die Beziehung zwischen wahrgenommener Ähnlichkeit und Beratungsbereitschaft.

Welche Umgebungsfaktoren fördern laut Vaughan et al. (2016) Community-Participation von älteren Menschen?

Wenn eine gute Nachbarschaftlichkeit vorhanden ist.

Wenn soziale Unterstützung wahrgenommen bzw. erlebt wird.

Wenn es wenig zivile oder staatliche Kontrolle gibt

Wenn die Straßen gut vernetzt bzw. gut begehbar sind (z.B. Beschaffenheit der Fußwege, Sitzgelegenheiten am Straßenrand)

Wenn es kein zu breites oder zu diversifiziertes Angebot an gemeinschaftlichen Angeboten gibt.

Welche Rolle spielen Emotionen bei der Entscheidung zum kollektiven Handeln (z.B. der Teilnahme an einer Demonstration) gemäß Landmann und Rohmann (2020)?

Kollektives Handeln kann entweder emotional initiiert sein (z.B. gruppenbezogener Ärger) oder über einen nicht-emotionalen Pfad (z.B. Bewertung der kollektiven Wirksamkeit) entstehen.

Emotionen verstärken eine bereits vorhandene Motivation zum kollektiven Handeln.

Der Effekt der Ungerechtigkeits-Bewertung (injustice perception) auf kollektives Handeln wird teilweise durch Ärger vermittelt.

Lediglich gruppenbezogener Ärger hängt mit der Entscheidung zum kollektiven Handeln zusammen.

Gefühle des Bewegtseins (being moved) moderieren den Effekt der kollektiven Wirksamkeits-Bewertung (collective efficacy) auf kollektives Handeln.

Welche Aussagen über soziale Dilemmata sind Kollock (1998) zufolge richtig?

Soziale Dilemmata können beim Umgang mit öffentlichen Gütern und Allmendegütern entstehen.

Öffentliche Güter werden durch Gebrauch weniger

Ein Beispiel für öffentliche Güter ist die Nutzung von Brennholz.

Allmendegüter werden durch Nutzung nicht weniger.

Ein Beispiel für Allmendegüter ist die Nutzung von Erdöl

In ihrem Überblicksartikel über politische Psychologie beschreiben Frank, Schoen und Faas (2015) verschiedene Forschungszweige der politischen Psychologie. Welche der nachfolgend genannten Forschungszweige gehören dazu?

Emotionaler Forschungszweig

Evolutionspsychiatrischer Forschungszweig

Sozialonkologischer Forschungszweig

Kognitionspsychologischer Forschungszweig

Psychoanalytischer Forschungszweig

Margaret Tankard und Elizabeth Paluck (2017) haben in einer Serie von Studien untersucht, inwieweit institutionelle Entscheidungen – hier eine Rechtsprechung des Obersten Gerichtshofes über die gleichgeschlechtliche Ehe – die wahrgenommenen sozialen Normen zu einem Thema beeinflussen. Welche Aussagen treffen auf diese Arbeit zu?

Die persönlichen Einstellungen der Befragten änderten sich innerhalb eines 5 Monats-Zeitraums.

Es wurden u.a. Längsschnittanalysen angewandt.

Die Ideologie der Befragten (liberal vs. konservativ) moderierte den Einfluss der Supreme Court Entscheidungen.

Das Ausmaß an Vertrauen in den Supreme Court moderierte den Einfluss der Supreme Court Entscheidungen.

Es wurden u.a. Querschnittanalysen angewandt.

AF-C

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