P06_02 Schockgefahr

- Hypovolämer Schock- Kardiogener Schock- Neurogener Schock- Septischer Schock- Anaphylaktischer Schock

- Hypovolämer Schock- Kardiogener Schock- Neurogener Schock- Septischer Schock- Anaphylaktischer Schock


Set of flashcards Details

Flashcards 22
Language Deutsch
Category Care
Level Other
Created / Updated 12.05.2021 / 29.11.2021
Weblink
https://card2brain.ch/box/20210512_p0602_schockgefahr
Embed
<iframe src="https://card2brain.ch/box/20210512_p0602_schockgefahr/embed" width="780" height="150" scrolling="no" frameborder="0"></iframe>

Definition Anaphylaktischer Schock

Der anaphylaktischer Schock tritt auf nach Kontakt mit Allergenen z.B. Medikamenten, bestimmte Nahrungsmittel, Insektenstichen oder Tierhaaren. Es kommt zu einer Antigen – Antikörper – Reaktion mit systemischer Wirkung und akutem Kreislauf versagen. Der anaphylaktische Schock ist die schwerste Form von einer allergischen Reaktion.

Ursachen und Verlauf Anaphylaktischer Schock

Es kommt zum Auftreten von Hautreaktionen, Ausschlag, Quaddeln, Pruritus, Schleimhautschwellung, Stridor, Bronchokonstriktion, Kreislaufstörungen, Blutdruckabfall, Tachykardie, Schock, Bewusstseinseintrübung als Folge zerebraler Minderdurchblutung.


Zu Grunde liegt eine unkontrollierte Freisetzung von Mediatoren (Histamin). Dies führt zu einer Weitstellung der Gefässperipherie und dadurch zur Hypotonie.
50% aller anaphylaktischen Schocke sind echte Reaktionen: schwere Weitgehend unabhängig von der Menge des Allergens.


50% sind nicht allergische Freisetzungen von Mediatoren: Wesentlich von der Menge des Allergens abhängig.
Der häufigste Auslöser eines anaphylaktischen Schocks ist:
- 58% Nahrungsmittel
- 24% Insektengift
- 8% Arzneimittel

Symptome Anaphylaktischer Schock

Haut und Schleimhaut:
- Erythem (Rubor der Haut)
- Pruritus
- Ödem
- Urtikaria
- Nesselfieber


Magen-Darm-Trakt:
- Nausea/ Emesis
- Defäkation
- Diarrhoe
- Abdominaler Schmerz


Atmungssystem
- Bronchospastik
- Hustenreiz
- Glotisödem (Schwellung der Kehlkopfschleimhaut)


Kreislauf
- Periphere Vasodilatation
- Tachykardie
- Hypotonie
- Bewusstseinsstörungen

Erstmassnahmen (Anaphylaktischer Schock)

1. Allergenexposition unterbinden (Medikamentenzufuhr
unterbrechen, Nahrungsmittel ausspucken lassen,
Insektenstiche vorsichtig entfernen)


2. Arzt informieren und evtl. Alarmieren


3. Notfallmedikation applizieren (bei bekannter Allergie)


4. Medikation verabreichen (Kortison und Antihistaminika)
Notfallmassnahmen – ABCD Regel


A: Atemwege freihalten (Bei Atemnot: Kleidung lockern, Kutschersitz,
Lippenbremse)


B: grosszügig Sauerstoffgabe (bei Kinder 5-6L, Neugeborene um
Oxygenierung der Erythrozyten zu verbessern. Ggf. Intubation um
zusätzlich Atemarbeit (Sauerstoffverbrauch) und Herzarbeit zu
reduzieren.


C: aggressives Volumenmanagement -> grosslumiger Venenzugang
legen und zügige Bolusgabe Kristalloide Lösung (NaCl), danach
Transfusion.


D: Katecholamingabe (Adrenalin und Noradrenalin) für
Blutdruckstabilisierung.

Definition Kardiogener Schock

Der Kardiogener Schock tritt als Folge von Kardiomyopathien, Myokarditis oder Dekompensation bei angeborenen Herzfehlern auf. Es besteht die Gefahr einer Rhythmusstörung, Kreislaufversagen und Minderdurchblutung von lebenswichtigen Organen.


Durch unzureichende Herzarbeit hervorgerufener kritischer Abfall des ausgeworfenen Blutvolumens (Herzvolumen).

Definition Hypovolämer Schock

Hier ist die Ursache ein Volumenmangel, die im Kreislauf zirkulierende Blutmenge ist vermindert.

Urache Hypovolämer Schock

Thermische Verletzungen, Gastroenteritis (Diarrhö und Emesis), Hyperthermie, Fieber und sehr hohe Umgebungstemperaturen


Hier entsteht der Schock durch einen starken Flüssigkeitsverlust, somit nimmt die Menge des zirkulierenden Blutes in den Gefässen ab.


Lange sind keine Symptome bei Kindern sichtbar da sie die Widerstandskraft der Gefässe erhöhen können. Häufig treten die typischen Zeichen wie bei den Erwachsenen sichtbar bezüglich Hypotonie etc. erst nach 24h auf, darum muss bei Kindern unbedingt auf Risikofaktoren und unspezifische Symptome geachtet werden.

Symptome Hypovolämer Schock

-Trockene Schleimhäute
-Verminderter Hautturgor
-Oligrie
-Unruhe
-eingesunkene Augen
-Tachykardie
-BD-Abfall (ACHTUNG BEI KINDER ERST SPÄTER), Absinken des systolischen BD’s!
-Marmorierte, kaltschweissige Haut
-Bewusstseinstrübungen
-Beim Säugling. Eingesunkene Fontanelle
Zeichen bei Volumenmangel durch Blutverlust:
-Auffallende Blässe
-Blutung nach aussen oder Hämatombildung
-wachsende Körperumfänge (z. Bsp. Bauchraum)

Erstmassnahmen Hypovolämer Schock

-Schocklage: Trendlenburglagerung, um die Blutversorgung der lebenswichtigen Organe zu gewährleisten
-Monitoring
-Sauerstofftgabe
-Venöser Zugang legen (falls nicht bereits vorhanden)
-Volumensubstitution (NACL 0.9%)
-Blutstillung/ je nachdem Transfusion
Prävention: Durchfallerkrankung und Blutungen muss man bei Kinder
frühzeitig ärztlich behandeln lassen.
-Operative Beseitigung der Blutungsquelle

pflegerische Interventionen Hypovolämer Schock

Nach den primären Massnahmen bei einem hypovolämischen Schock
geht es darum, den Normalzustand wieder zu erreichen. Zu diesem
Zweck erhalten die Patienten Erythrozyten Konzentrate und je nach
Situation Frischplasma. Auch eine Volumensubstitution unterstützt die
Wiederherstellung der betroffenen Person.

Für eine weitere
Nachbehandlung ist es wichtig, dass ein intensives Gespräch zwischen
dem Arzt und dem Patienten stattfindet.
So erfahren die gefährdeten Personen wissenswerte Details, die sich
beispielsweise auf das richtige Verhalten bei einem Schockzustand
beziehen.

Wenn die Familienangehörigen und Bekannten
entsprechend informiert werden, lassen sich schlimmere Folgen
vermeiden. Für die gute Durchblutung des Oberkörpers sollten die
Beine des Patienten etwas höher liegen.


Personen mit entsprechender Indikation sollten lernen, ihren eigenen
Körper bewusst wahrzunehmen, sodass sie schnell auf eventuelle
Warnzeichen reagieren können.

In enger Zusammenarbeit mit dem
Arzt lassen sich außerdem weitere Beschwerden wie ein
Nierenversagen vermeiden. Wenn es im Zusammenhang mit dem
Schock zu einem Trauma kommt, kann auch therapeutische
Unterstützung nötig sein.

Ursache und Verlauf Kardiogener Schock

Pathophysiologie
- Verschluss von Koronararterien
➔ Ischämie von Herzmuskelzellen
➔ Fehlende/ungenügende Pumpfunktion
➔ Herzvolumen sinkt -> Gewebshypoxie
➔ Blutrückstau in li. Herzkammer -> Lungenödem
➔ Tod


Ursachen
- Akutes Koronarsyndrom
- Dekompensierte Kardiomyopathie
- Myokarditis
- Stumpfes Herztrauma
- Pharmakotoxizität
- Rhythmusstörungen
- Gewebshypoxie
- Herzklappenerkrankungen, Herzinfarkt, Herzklappenverengung
- Verletzung oder Erkrankungen der Lunge, Lungenembolie


Verlauf
- 80-90% Letalität, schlechte Prognose, wenn Ursache nicht besiegt werden kann

Symptome Kardiogener Schock

- Kammerflimmern meist erstes Anzeichen
- Hypotension
- Perfusionsstörung der Haut (blasse, kalte Haut der
Extremitäten mit vermind. Kapillären Recap. Zeit)
- Zeichen eines Lungenödems, Rasselgeräusche, Atemnot,
Tachypnoe, Orthopnoe, Zyanose, gestaute Halsvenen
(meistens!)

Erstmassnahmen Kardiogener Schock

1. Sitzend positionieren
2. Sauerstoffapplikation
3. REA (Beatmung bei Bedarf)
4. Strenge Flüssigkeitsbilanz
5. Nach ärztl. Verordnung Medikation

Pflegerische Interventionen Kardiogener Schock

- Lagerung mit leicht erhöhtem OK
- Venöser Zugang und Volumenzufuhr, sofern keine Zeichen
einer Herzinsuffizienz
- Sauerstoffgabe über Masken-/Nasenbrille -> Stabilisierung der
Atmung
- Symptomatische Therapie und Korrektur von metabol.
Azidose!
- Therapie von Rhythmusstörungen
➔ Entlastung
➔ Verabreichung Katecholamine bei Rhythmusstörungen
(Dopamin, Adrenalin)
➔ Gerinnungsaktive Substanzen
(Thrombozytenfunktionshemmer)
➔ Thrombolyse

Definition Neurogener Schock

Der neurogene Schock ist eine Firm des Schockes, bei der durch einen neurogenen Ausfall der Regulation von Kreislauf und/oder Vasotonus eine Kreislaufinsuffizienz entsteht.

Ursachen und Verlauf Neurogener Schock

• Schwere Traumen
• Akute Erkrankungen des ZNS
• Läsionen des Rückenmarks
• Intoxikationen des ZNS (SHT bei Verkehrsunfall)
• Selten bei sehr starken Schmerzreizen
• Medikamentöse oder Toxische Ursachen
• Bolusaspiration


Verlauf bei Rückenmarksverletzungen
Querschnittlähmung oder medikamentöse Intoxikation ruft eine mechanische Schädigung der Nerven hervor. Dadurch kommt es zum Tonusverlust von Arteriolen und Venolen → Hypotonie → Gewebshypotonie → Tod.
 

Verlauf bei Bolusaspiration
Speisebrocken oder Erbrochenes wird aspiriert. → Innervierung des N. vagus (Parasympathikus) → Bradykardie bis Asystolie und infolge Gewebshypoxie und Zelltod.

Symptome Neurogener Schock

• Hypotonie, durch Gefässweitstellung auch bei Kindern
• Anhidrose (Ausfall des Sympathikus durch Nervenschädigung)
• Plötzlicher Abfall des BD und der HF. Evtl Verlust der spianlen Reflexe

Erstmassnahmen Neurogener Schock

• Infusionstherapie mit Volumenersatzlösungen
• Zusätzliche Akrinor oder andere Vasopressoren bis zum Verschwinden der Hypotension
• Atemwegsicherung, Sauerstoffzufuhr, ggf. Intubation und
Beatmung
• Therapie der neurologischen Grunderkrankungen

pflegerischen Interventionen Neurogener Schock

Ruhe bewahren`!
Vitalparameter überwachen → v.a. GCS
Haut beobachten
Temperatur
Flüssigkeitshaushalt → Bilanz

Ursachen und Verlauf Septischer Schock

Ursachen:
- Immer eine Infektion meist durch Bakterien, sehr selten durch Viren, Parasiten, Pilze oder Viren


Was geschieht?:
- Bei der Sepsis gelingt es dem Erreger die lokale Begrenzung zu durchbrechen und breitet sich über Lymphgefässe und Blutbahn auf Organe aus.
- Das Immunsystem schüttet eine grosse Menge an Botenstoffen aus und dadurch werden auch körpereigene Zellen angegriffen

Symptome Septischer Schock

 

- Tachykardie über 90bpm
- Tachypnoe über 20
- Stark abweichende Körpertemperatur (nach oben und unten)
- Stark erniedrigte oder erhöhte Anzahl der Leukozyten
- Petechien sind möglich
- Fieber und Schüttelfrost
- Reduzierter AZ
- Beeinträchtigtes Bewusstsein
- Blässe
- Kalte Peripherie
- Unruhe
- Kalter Schweiss
- Hypotonie
- Oligurie

Erstmassnahmen Septischer Schock

- Flache Lagerung
- Wichtig ist der qSOFA: quick sequential organ failure
assessment: Atemfrequenz, GCS, BD über 100mmHg
- Antibiotikatherapie ist sehr wichtig und hilft sehr viel. Wenn
der Erreger unbekannt ist, wird ein Breitbantantibiotika
eingesetzt.