Fragen Arbeitsvertrag
ZHAW, Wirtschaftsrecht, 1. Semester
ZHAW, Wirtschaftsrecht, 1. Semester
Fichier Détails
Cartes-fiches | 86 |
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Langue | Deutsch |
Catégorie | Droit |
Niveau | Université |
Crée / Actualisé | 13.01.2021 / 25.03.2023 |
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Durch welche Merkmale kennzeichnet sich der Einzelarbeitsvertrag?
Der Einzelarbeitsvertrag ist ein privatrechtlicher Schuldvertrag, welcher sich durch die vier Merkmale Arbeitsleistung, Abhängigkeitsverhältnis, Dauer und Arbeitsentgelt kennzeichnet
Wodurch grenzen sich Auftrag und Arbeitsvertrag voneinander ab?
Auftrag und Arbeitsvertrag grenzen sich primär anhand des Kriteriums des rechtlichen Subordinations- bzw. Unterordnungsverhältnisses voneinander ab, d.h. aufgrund des Masses der rechtlichen Unterordnung in persönlicher, organisatorischer, zeitlicher und wirtschaftlicher Hinsicht. Auftrag liegt demgemäss vor, wenn sich die Weisungs- und Kontrollrechte auf das Mass und den Umfang von Art. 397 und 400 OR beschränken. Weitere Kriterien für einen Auftrag sind der Einsatz für eine Mehrzahl von Auftrag- gebern unter freier Einteilung der Zeit, das wirtschaftliche Risiko und die Entlöhnung nach einer berufsständischen Honorarordnung. Arbeitsvertrag ist gegeben, wenn die Weisungen den Gang und die Gestaltung der Arbeiten im Detail bestimmen und wenn eingehende Kontrollrechte bestehen. Für einen Arbeitsvertrag sprechen zudem eine längere Vertragsdauer, der Einsatz für nur einen Arbeitgeber, das Stellen von Material und Geräten sowie das Bezahlen einer Spesenentschädigung durch den Arbeitgeber und die wirtschaftliche Abhängigkeit
Welcher Vertrag liegt vor, wenn eine Hauseigentümerin die Fassade des Hauses neu streichen lässt?
a) Werkvertrag
Welcher Vertrag liegt vor, wenn Sie Nachhilfestunden bei einem Master-Studierenden nehmen?
Auftrag
Welcher Vertrag liegt vor, wenn ein Bücherexperte bei PwC für eine Kundenfirma Bilanz- und Erfolgsrechnung erstellt?
Arbeitsvertrag, (gegenüber Kunde Werkvertrag)
Welcher Vertrag liegt vor, wenn Sie mit zwei Kollegen zusammen ein Taxi betreiben?
Einfache Gesellschaft
Welcher Vertrag liegt vor, wenn jemand einen Kiosk führt?
Arbeitsvertrag (ev. Agenturvertrag)
Welcher Vertrag liegt vor, wenn Sie für ein Fest jemanden engagieren, um das gelieferte Essen zu servieren?
Auftrag
Welchen Tatbestand regelt das Arbeitsrecht?
Das Arbeitsrecht erfasst den Tatbestand der abhängigen, d.h. durch Eingliederung in eine fremde Arbeitsorganisation geleisteten und daher fremdbestimmten sowie weisungsabhängigen Arbeit, soweit diese auf einem privatrechtlichen Vertrag beruht
In welche drei Bereiche gliedert sich das Arbeitsrecht?
Das Arbeitsrecht gliedert sich in die Bereiche des Individualarbeitsrechts (Arbeitsprivat- recht), des öffentlichen sowie des kollektiven Arbeitsrechts. Das Individualarbeitsrecht (Arbeitsprivatrecht) regelt die Rechtsbeziehungen zwischen Arbeitgebern und Arbeit- nehmern als Teilnehmer am Privatrechtsverkehr. Das öffentliche Arbeitsrecht begrün- det öffentlich-rechtliche Pflichten gegenüber dem Staat. Das kollektive Arbeitsrecht ist das Recht der Arbeitsverbände und ihrer Beziehungen zum jeweiligen Sozialpartner
Nennen Sie einige Themenbereiche, die im Arbeitsgesetz und seinen Verordnungen geregelt werden
Das Arbeitsgesetz und seine Verordnungen regeln v.a. folgende Themen: Gesundheitsschutz, Unfallverhütung, Arbeitszeiten, Ruhezeiten, Sonderschutz für Jugendliche, Sonderschutz für weibliche Arbeitnehmende
Auf welche Arbeitsverhältnisse ist das Arbeitsgesetz anwendbar?
Das Arbeitsgesetz ist grundsätzlich auf alle Arbeitsverhältnisse anwendbar, die Aus- nahmen sind in Art. 1-4 ArG geregelt (z.B. Verwaltungen des Bundes, der Kantone und der Gemeinden, Familienbetriebe, höhere leitende Angestellte usw.)
In welchen Erscheinungsformen treten allgemeine Arbeitsbedingungen auf?
Allgemeine Arbeitsbedingungen kommen als vorformulierte Arbeitsverträge mit einheit- lichem Inhalt oder als Anordnungen bzw. Weisungen des Arbeitgebers über die Arbeitsausführung und das Verhalten im Betrieb (Art. 321d Abs. 1 OR) vor
Sind nachträgliche Abänderungen allgemeiner Arbeitsbedingungen einseitig möglich?
Zur Beantwortung dieser Frage ist zu differenzieren, ob die allgemeinen Arbeits- bedingungen als vorformulierte Arbeitsverträge oder als Konkretisierung des Weisungsrechts des Arbeitgebers auftreten. Im ersten Fall ist deren nachträgliche Ab- änderung nicht einseitig möglich, sondern bedarf der Zustimmung des Arbeitnehmers. Im zweiten Fall ist deren nachträgliche Abänderung einseitig möglich, doch sind die Abänderungen dem Arbeitnehmer zur Kenntnis zu bringen
Wie wird der Begriff des Gesamtarbeitsvertrages umschrieben?
Ein Gesamtarbeitsvertrag ist eine
schriftliche Vereinbarung
zwischen Arbeitnehmervertretung und Arbeitgeberseite
mit Abmachungen über das Anstellungsverhältnis sowie
mit Abmachungen bezüglich des Verhältnisses der Vertragspartner.
Welche beiden Teile werden beim Gesamtarbeitsvertrag unterschieden?
Gesamtarbeitsverträge bestehen im Wesentlichen aus einem vertragsrechtlichen und aus einem normativen Teil. Der vertragsrechtliche Teil regelt das Verhältnis zwischen den vertragsschliessenden Parteien. Der normative Teil bestimmt die arbeitsrechtliche Stellung der betroffenen Arbeitnehmer und Arbeitgeber
Kann der Bewerber eine Stellenausschreibung annehmen und dadurch den Arbeitsvertrag definitiv zum Abschluss bringen?
Der Bewerber kann zwar erklären, eine ausgeschriebene Stelle annehmen zu wollen. Da es sich bei einer Stellenausschreibung allerdings nicht um eine Offerte i.S.v. Art. 3 OR handelt, kommt durch diese Annahmeerklärung des Bewerbers der Arbeitsvertrag noch nicht zustande
Der Arbeitgeber lädt den Bewerber zu einem Vorstellungsgespräch ein. Kann sich Letzterer seine Zugspesen vom Arbeitgeber ersetzen lassen?
In der Lehre ist umstritten, wer die Vorstellungskosten zu tragen hat. Ein Teil der Lehre differenziert danach, ob die Vorstellung vom Arbeitgeber oder vom Arbeitnehmer gewünscht worden ist. Im ersten Fall wird (teilweise unter Berufung auf das Vorliegen eines Auftragsverhältnisses) die Pflicht des Arbeitgebers zum Auslagenersatz (für Fahrt, Verpflegung, evt. Übernachtung), nicht aber zum Lohnersatz, bejaht. Im zweiten Fall oder bei ausdrücklichem Ausschluss des Auslagenersatzes wird dieser verneint. Ein anderer Teil der Lehre bejaht eine Erstattungspflicht des Arbeitgebers nur bei ent- sprechender Zusicherung
Bestehen zwischen Stellenausschreiber und Stellenbewerber Rechtsbeziehungen?
Ja, im Rahmen der Vertragsanbahnung entstehen zwischen Stellenausschreiber und Stellenbewerber erhöhte Sorgfalts- und Rücksichtspflichten. Die Parteien sind zu einem Verhalten nach Treu und Glauben sowie als Folge davon auch zu gegenseitiger Geheimhaltung verpflichtet. Die Verletzung der Pflichten aus dem Vertrags- verhandlungsverhältnis kann eine Haftung nach culpa in contrahendo auslösen
Darf der Arbeitgeber eine Bewerberin im Rahmen des Vorstellungsgesprächs nach einer bestehenden Schwangerschaft fragen?
Grundsätzlich sind nur Fragen zulässig, welche in einem unmittelbaren Zusammen- hang zum Arbeitsplatz und der zu leistenden Arbeit stehen. Derartige Fragen hat der Bewerber wahrheitsgetreu zu beantworten. Die Frage nach einer bestehenden Schwangerschaft ist daher nur dann zulässig, wenn wegen der Besonderheit des betreffenden Arbeitsplatzes die Schwangere zur Erbringung der Arbeitsleistung untauglich wäre, sei es, weil sie die Arbeit beispielsweise als Tänzerin oder als Mannequin nicht ausführen könnte, oder sei es, weil die Arbeit bei ihr oder beim ungeborenen Kind eine Gesundheitsgefahr bewirken würde
Ist anlässlich eines Bewerbungsgesprächs die Frage des Arbeitgebers nach der welt- anschaulichen oder politischen Gesinnung des Stellenbewerbers zulässig?
Fragen nach der weltanschaulichen oder politischen Gesinnung stellen grundsätzlich eine Verletzung der Persönlichkeit des Stellenbewerbers dar und sind daher nicht zulässig. Einzig bei sog. Tendenzbetrieben, d.h. bei Unternehmen, die in ihrer Ziel- setzung entsprechend ausgerichtet sind, können derartige Fragen im Rahmen von Bewerbungsgesprächen gestellt werden
Darf ein Stellenbewerber im Rahmen des Vorstellungsgesprächs an ihn gerichtete Fragen unwahr beantworten?
Es gilt zu differenzieren: Fragen, welche in einem unmittelbaren Zusammenhang zum Arbeitsplatz und der zu leistenden Arbeit stehen, hat der Bewerber wahrheitsgetreu zu beantworten. Dagegen ist in der Lehre umstritten, inwiefern der Bewerber darüber hinaus gehende Fragen oder seine Persönlichkeit verletzende Fragen unwahr beant- worten darf. Ein Teil der Lehre bejaht das nur bei Fragen, die den engsten Persönlich- keitsbereich betreffen und in keiner direkten Beziehung zum konkreten Arbeitsverhält- nis stehen. Ein anderer Teil der Lehre befürwortet ein sog. Notwehrrecht der Lüge bereits dann, wenn die Fragen nicht direkt die Eignung für das Arbeitsverhältnis betreffen oder nicht für die Durchführung des Arbeitsvertrages erforderlich sind
Hat ein Bewerber im Rahmen eines Vorstellungsgesprächs ungefragt von sich dem Arbeitgeber gewisse Sachverhalte zu offenbaren?
In der Lehre wird die Frage, inwiefern den Bewerber im Rahmen eines Vorstellungs- gesprächs eine sog. Offenbarungs- oder Mitteilungspflicht trifft, welche ihn verpflichtet, von sich aus und ungefragt auf bestimmte Umstände aufmerksam zu machen, nicht einheitlich beantwortet. Ein Teil der Lehre befürwortet eine Offenbarungspflicht bezüg- lich solcher Eigenschaften, die in einem unmittelbaren Zusammenhang zum Arbeits- verhältnis stehen und dem Arbeitgeber weder bekannt sind noch bekannt sein müssen. Ein anderer Teil der Lehre bejaht eine derartige Verpflichtung einzig bezüglich Eigen- schaften, welche die Untauglichkeit des Bewerbers zur Erbringung der Arbeitsleistung (z.B. wegen fehlender Ausbildung oder Berufspraxis, chronischer Leiden, schwerer oder ansteckender Krankheiten etc.) betreffen
Welche Ansprüche stehen dem Bewerber nach gescheiterten Vertragsverhandlungen zu?
Bei gescheiterten Vertragsverhandlungen kann der Bewerber alle dem Arbeitgeber ausgehändigten Unterlagen zurückverlangen. Kein Rückgabeanspruch besteht bei Unterlagen, welche der Arbeitgeber selber beschafft hat, wie z.B. graphologische Gut- achten oder psychologische Eignungstests. Bei Unterlagen, welche Angaben über die Person des Bewerbers enthalten, hat der Bewerber aus Gründen des Persönlichkeits- oder des Datenschutzes Anspruch auf Vernichtung. Dagegen hat der Bewerber keinen Anspruch auf Einstellung. Bei geschlechtsbezogener Diskriminierung stehen dem Bewerber nach Art. 5 Abs. 2 GIG lediglich Entschädigungsansprüche zu
Kann ein Arbeitsvertrag formlos zustande kommen?
Ja, der Arbeitsvertrag ist grundsätzlich formfrei gültig (Art. 320 Abs. 1 OR). Er kann daher sowohl schriftlich, mündlich als auch durch schlüssiges Verhalten zustande kommen. Demgegenüber können die Parteien die Einhaltung einer bestimmten Form- vorschrift vorbehalten (Art. 16 OR). Zudem schreibt das Gesetz für einzelne Arbeits- verträge die Schriftform vor (z.B. Art. 344a Abs. 1 OR, Art. 347a OR, Art. 69 SSchG)
Gibt es Arbeitsverträge, welche einer bestimmten Form bedürfen?
Ja, der Lehrvertrag (Art. 344a Abs. 1 OR), der Heuervertrag (Art. 69 SSchG) und der Handelsreisendenvertrag (Art. 347a OR) bedürfen der Schriftform.
Ist ein Arbeitsvertrag, welcher eine dreimonatige Probezeit vorsieht, mündlich gültig?
Die Verlängerung der Probezeit auf drei Monate bedarf gemäss Art. 335b Abs. 2 OR der Schriftlichkeit. Für die übrigen Bestimmungen des Arbeitsvertrages ist dagegen keine besondere Form erforderlich (Art. 320 Abs. 1 OR). In der Praxis dürfte die Beschränkung der Schriftform einzig auf die Vertragsklausel der Probezeitverlängerung jedoch kaum anzutreffen sein, sondern vielmehr gleich der gesamte Arbeitsvertrag schriftlich abgefasst werden
Ist bereits die mündliche Vereinbarung eines Arbeitsvertrages gültig, wenn die Parteien vereinbart haben, diesen noch schriftlich abzufassen?
Nach Art. 16 Abs. 1 OR wird vermutet, dass eine vorbehaltene Form ein Gültigkeits- erfordernis darstellt. Diese Vermutung wird u.a. dann widerlegt, wenn die Parteien die Schriftlichkeit des Arbeitsvertrages nur zu Beweiszwecken vorbehalten haben, diesfalls wäre bereits der mündliche Vertrag gültig
Sie arbeiten auf einer HR-Abteilung. Einer der Bewerber arbeitete (noch) bei Ihrem Tennispartner. Im Arbeitszeugnis jenes Betriebes steht: «Er war ein engagierter Mit- arbeiter und führte seine Aufgaben pflicht- und qualitätsbewusst aus.» Dürfen Sie Ihren Tennispartner fragen, wie der erwähnte Textbaustein in Zeugnissen seiner Firma zu verstehen ist?
Ohne Namen zu nennen allenfalls: ja, aber nur, wenn keine Rückschlüsse auf Person möglich sind
Weil eine Bewerberin in Dubai arbeitet, muss sie für das Job-Interview in die Schweiz fliegen. Sie zeigt sich kompetent und interessiert. Im Gespräch erwähnt sie, dass sie aus familiären und gesundheitlichen Gründen wieder in Europa arbeiten möchte. Dürfen Sie fragen, was die Bewerberin mit „familiären und gesundheitlichen Gründen“ meint?
Fragen nach Zivilstand, Kindern oder Schwangerschaft: Solche Fragen müssten nicht wahrheitsgemäss beantwortet werden, sofern nicht ein klarer Bezug zur Arbeit (z.B. gefährliche Arbeiten für das Ungeborene) besteht. Erlaubt sind auch Fragen, um die zeitliche Flexibilität abzuklären, wenn dies für die geplante Arbeit nötig ist.
Fragen zum gesundheitlichen Zustand oder zu Vorstrafen dürfen nur gestellt werden, wenn und soweit dies für die künftige Stelle von Bedeutung ist (z.B. Allergien beim Umgang mit bestimmten Stoffen oder Verkehrsbussen bei einem Chauffeur). Etwas anderes ist die vertrauensärztliche Abklärung für die Krankentaggeld-Versicherung oder Pensionskasse. Und wenn jemand selber die „familiäre oder gesundheitliche“ Situation anspricht, darf man sich nach einer Präzisierung erkundigen.
Man teilt die Pflichten des Arbeitnehmers in zwei Gruppen ein. Wie heissen diese zwei Gruppen?
Man unterscheidet Arbeitspflicht und Treuepflicht
Was versteht man unter der allgemeinen Treuepflicht?
Der Arbeitnehmer muss die berechtigten Interessen des Arbeitgebers wahren, soweit ihm das zumutbar ist (Art. 321a OR)
Hat der Arbeitnehmer die Pflicht, einen Erfolg im rechtlichen Sinne seiner Arbeit zu garantieren?
Nein. Dies wäre der Fall bei einem Werkvertrag. Im Arbeitsvertrag ist nur eine Arbeits- leistung als solche geschuldet bzw. die Arbeitszeit
Welche Arbeiten muss der Arbeitnehmer verrichten?
Der Arbeitnehmer muss die Arbeiten verrichten, die er im Arbeitsvertrag zu leisten versprach. Wurde diese Arbeit nur allgemein umschrieben (z.B. «Sachbearbeiter»), so sind die üblicherweise damit verbundenen Aufgaben zu erfüllen
Wo wird normalerweise festgelegt, wie lange der Arbeitnehmer pro Woche zu arbeiten hat?
Im Einzelarbeitsvertrag oder in einem besonderen Reglement, das integrierenden Bestandteil des Einzelarbeitsvertrag bildet
Kann die wöchentliche Arbeitszeit beliebig festgelegt werden?
Nein. Im Geltungsbereich des Arbeitsgesetzes ist je nach Branche eine wöchentliche Höchstarbeitszeit festgesetzt worden, die nur in Ausnahmefällen und nur in einem bestimmten Mass überschritten werden darf
Unter welchen Voraussetzungen ist eine Versetzung des Arbeitnehmers im Betrieb zulässig?
Eine dauernde Versetzung ist zulässig, wenn der alte und der neue Arbeitsort von der vertraglichen Bestimmung des Arbeitsortes umfasst wird. Die Versetzung darf keine Strafmassnahme darstellen. Eine vorübergehende Versetzung ist zulässig, sofern sie im Rahmen der Treuepflicht des Arbeitnehmers liegt
Stellt der Arbeitsweg grundsätzlich Arbeitszeit dar? Gibt es Ausnahmen von diesem Grundsatz?
Der Arbeitsweg stellt grundsätzlich keine Arbeitszeit dar. Eine Ausnahme wird bei einem Pikettdienst gemacht
Nennen Sie die Voraussetzungen, die das Gesetz für die Leistung von Überstunden verlangt
Art. 321c Abs. 1 OR verlangt, dass die Leistung von Überstunden betrieblich not- wendig, vom Arbeitnehmer erfüllbar und ihm nach Treu und Glauben zumutbar sein müssen
Kann vertraglich von diesen Voraussetzungen abgewichen werden?
Die Voraussetzungen in OR 321c Abs. 1 OR sind absolut zwingend geregelt (vgl. Art. 361 OR). Somit kann vertraglich von diesen Voraussetzungen nicht abgewichen werden