Medientheorie

Fragen die nur wahrscheinlich die richtige Antwort haben, sind mit *** gekennzeichnet.

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Langue Deutsch
Catégorie Philosophie
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Crée / Actualisé 04.01.2021 / 28.01.2022
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Medientheoretische Reflexionen sind unabhängig davon, ob ein Medienbegriff entworfen wird, solange nur ein medientheoretisches Problem analysiert wird.

Heiders Medienbegriff, der von der Transparenz der Medien ausgeht, ist die Basis der heutigen Medienwissenschaft.

Luhmanns Begriff der generalisierten Kommunikationsmedien steht eher nicht im Zentrum der Medienkulturwissenschaften Reflexionen.

Ich [Jürgen Habermas] habe zwei Sorten Medien unterschieden, die den riskanten und aufwendigen Koordinationsmechanismus der Verständigung entlasten können. Auf der einen Seite Steuerungsmedien, über die Subsysteme aus der Lebenswelt ausdifferenziert werden; auf der anderen Seite generalisierte Formen der Kommunikation, die die sprachliche Verständigung nicht ersetzen, sondern bloß kondensieren und die deshalb lebensweltlichen Kontexten verhaftet bleiben. Steuerungsmedien entsprechen dabei den Distributionsmedien von Brecht.

Steuerungsmedien entsprechen nicht Brechts Distributionsmedien

Habermas' Begriffe der Steuerungs- und der generalisierten Kommunikationsmedien unterscheiden sich grundlegend von den medienwissenschaftlichen Medienbegriffen.

Habermas analysiert Medien aus einer soziologischen Perspektive und das hat Konsequenzen für seinen Medienbegriff.

"Mit dem Begriff Massenmedien sollen im folgenden alle Einrichtungen von Gesellschaften erfaßt werden, die sich zur Verbreitung von Kommunikation technischer Mittel der Vervielfältigung bedienen.“ „[...] der Grundgedanke ist, daß erst die maschinelle Herstellung eines Produktes als Träger der Kommunikation - aber nicht schon Schrift als solche - zur Ausdifferenzierung eines besonderen Systems der Massenmedien geführt hat."

Die Realität der Massenmedien ist:

Der Code des Systems der Massenmedien ist die Unterscheidung von Information und Nichtinformation. Mit Information kann das System arbeiten.

Luhmann geht von Folgendem aus: „Das System veraltet sich selber.“

McLuhan: "Das Medium ist die Botschaft" bedeutet:

Medien sind die Ausweitung unserer eigenen Person

Flusser versucht die kulturelle Bedeutung von Medien zu verstehen und er unterscheidet dabei traditionelle, mechanische und technische Bilder

Flusser geht davon aus, dass die Textmedien von Bildmedien abgelöst werden.

Flusser substituiert Begründung und Argumentation durch Analogieschlüsse.

Analogieschlüsse, wie sie Flusser verwendet, sind eines der wissenschaftlichen Standardverfahren der Beweisführung.

Virilio kennt im Wesentlichen zwei medienhistorische Tendenzen: die Steigerung der Geschwindigkeit und die Miniaturisierung.

“Die Dampfmaschine ist eine Kriegsmaschine, sie destruiert beziehungsweise dekonstruiert das gesellschaftliche Kontinuum; die Bewegung ist nicht mehr bloß die Seele des Krieges, sondern wird zu der des Effektes wachsender Geschwindigkeit." Virilio unterstellt einen notwendigen Zusammenhang zwischen Medien und Kriegstechnologie.

"Die Geschwindigkeit ist nicht mehr das Zeichen eines Fortschritts, einer Progression, sondern das einer Konversion; die Revolution des Fahrzeugs ist letztlich die ewige Wiederkehr.” “[...] die postindustrielle Gesellschaft ist die militärische Gesellschaft.” Für Virilio tendiert die Zunahme der Geschwindigkeit zum Krieg und damit zur Apokalypse.

Für Virilio ist das Verschwindenlassen der Apparatur ein Kennzeichen der modernen medialen Entwicklung.

“Medien bestimmen unsere Lage, die [...] eine Beschreibung verdient. Lagen, große am Mittag und kleine am Abend, veranstaltete bekanntlich der deutsche Generalstab [...].” Kittler stellt den Zusammenhang von Krieg und Medien hier vor allem mit sprachlichen Mitteln her.

Schon 1945, im halbverkohlten Schreibmaschinen-protokoll der letzten OKW-Lagen, hieß der Krieg der Vater aller Dinge: Er habe (sehr frei nach Heraklit) die meisten technischen Erfindungen gemacht. Und spätestens seit 1973, als von Thomas Pychon Gravity’s Rainbow herauskam, ist auch klargestellt, daß die wahren Kriege nicht um Leute oder Vater-länder gehen, sondern Kriege zwischen verschiedenen Medien, Nachrichtentechniken, Datenströmen sind." Kittler unterstellt hiermit einen notwendigen Zusammenhang zwischen Medientechnologien und Krieg.

Der von Kittler unterstellte Zusammenhang von Krieg und Medientechnologie lässt sich medienhistorisch bei allen Medien verifizieren.

Der Zusammenhang von Kriegs- und Medientechnologien lässt sich bei einzelnen medientechnologischen Lösungen nachweisen, er gilt jedoch noch längst nicht für alle Medien. Insofern ist die generelle annahme Kittlers unzutreffend.

Kittler interpretiert als Literaturwissenschaft vor allem Filme und Literatur.

Kittler überträgt das Interpretationsverfahren auf Medientechnologien.

Für Bazin ist die Schärfenuntiefe nicht als neue Technik zu interpretieren, sondern als ein stilistisches Mittel,  das erst in einem bestimmten historischen  Entwicklungsstadium als Ausdrucksmittel eingesetzt wird.

Es muss bei der Frage, ob der Computer ein Medium ist, zwischen Rechenmaschinen und Maschinen mit Kommunikationsleistungen unterschieden werden. Erst die kommunikative Leistung generiert eine Medienqualität.

Es lässt sich eine Phase der formaen Ästhetik von einer normativen Ästhetik unterscheiden.

Medienwissenschaftliche Theoriebildung beginnt als Fragment.

Da Memex auf analoger Technik basiert, hat er mit dem Computer als Kommunikationsmedium eigentlich nichts zu tun.

Bazin ging davon aus, dass beim Film die medientechnischen Veränderung nach der Ausdifferenzierung des Mediums keinen wesentlichen Einfluss auf die Gestaltung der Produkte haben, sondern dass es im wesentlichen Stilfragen sind, die die Unterschiede im Filmrepertoire erklären.***

Arnheim hält den Stummfilm für den optimalen Film, da dieser die Eigenschaften des Mediums bereits vollständig entwickelt hat.

Bereits Bush ging von der Unkontrollierbarkeit der Informationsmenge in wissenschaftlichen Arbeitsprozessen und der gleichzeitigen Inadäquatheit der wissenschaftlichen Kommunikationsinstrumente und -methoden aus.

Der philosophische Medienbegriff verweist auf ein System von Medien.

Luhmann begreift Massenmedien nur als Teil eines allgemeinen Medienphänomens.

Nach Kracauer wirken Filme direkt auf das Bewusstsein. Deswegen ist auch die theoretische Auseinandersetzung mit ihnen so wichtig.

Die Kamera ziet auf die unbeherrschten kleinen Flächen des Gesichts und kann das Unterbewusste fotografieren.

Für Bazin brachte der Tonfilm wesentliche Veränderungen. Insbesondere die Montagetechniken haben sich geändert. So wurde die Schuss-Gegenschuss Einstellung als dominante Repräsentation von Gesprächen erst im Tonfilm bedeutsam. ***

Die soziale Funktion von Medien ist in der Phase der primären Intermedialität nicht besonders bedeutsam. Man versucht erst einmal das Medium als Ausdrucksmöglichkeit zu begreifen, bevor man sich über die möglichen sozialen Folgen Gedanken macht. ***