Tierpflegerausbildung 1
Fragen Querbeet
Fragen Querbeet
Kartei Details
Karten | 489 |
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Lernende | 14 |
Sprache | Deutsch |
Kategorie | Biologie |
Stufe | Berufslehre |
Erstellt / Aktualisiert | 03.01.2021 / 29.05.2025 |
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Was ist die Darwin-Theorie ?
Variabilität und natürliche Selektion bzw. Auslese von den besten angepassten Individuen aus einer Population, welche sich durchsetzen und öfters fortpflanzen (Reproduktive Fitness oder auch Darwin Fitness genannt).
Survival of the fittest !
Was ist eine fossile Mosaikform?
Bezeichnung für Funde, die Merkmale verschiedener Tierklassen aufweisen.
z.B. der taubengrosse Archaeopteryx das bekannteste Schweizer Vogelfossil aus dem Jura. Er zeigt typische Reptilien- und Vogelmerkmale und wird daher als fossile Mosaikform bezeichnet.
Definieren Sie Biospezies.
Biospezies, welche einander ähnlich sind bzw. sind Gattungen, welche untereinander kreuzbar sind und von anderen Populationen reproduktiv isoliert sind. Sie bilden zusammen den Grundtyp (morphogenetischer Aspekt).
Wie unterscheiden sich Mikro- und Makroevolution?
- Mikroevolution: gewisse Prozesse führen zu Veränderungen der vorhandenen Strukturen, wie dies bei Hunderassen oder den Darwinfinken zu beobachten ist.
- Makroevolution: Entstehung neuer Bauplantypen und Funktionen, auf der Grundlage neuer genetischen Informationen
Beschreiben Sie, was bei Selektion genetisch geschieht.
Man unterscheidet zwischen natürlicher und künstlicher Selektion.
Selektion führt zur Anpassung und Spezialisierung.
Spezialisierte Vögel mit hartem Schnabel, haben einen Vorteil beim Knacken von harten Samen und sind dadurch besser genährt und haben daher einen Fortpflanzungsvorteil => natürliche Selektion. Diese trägt zur Stabilität und Erhaltung einer Art bei, weil die negativen genetischen Mutationen aus dem Genpool eliminiert werden.
Bei der natürlichen Selektion bestimmt nicht immer die Fitness (Überleben des Stärksten), sondern auch die Kooperation und der Altruismus (Selbstlosigkeit/Uneigennützigkeit) den Fortbestand.
Hundezüchter z.B., züchtet nur mit Hunden mit bestem Charakter weiter. Vom Menschen gesteuerte Zuchtwahl => künstliche Selektion.
Weshalb müssen ähnlich gebaute Tiere nicht zwingend verwandt sein?
Ähnliche analoge Strukturen bei verschiedenen Tieren, welche dieselbe Funktion erfüllen, wie zum Beispiel Insekten- und Vogelflügel. Auch die Körperformen von Hai und Pinguin sind sich ähnlich, obwohl nicht verwandt.
Erklären Sie, wie ein Fossil entsteht.
Fossilien entstehen dann, wenn Tier- oder Pflanzenorganismen plötzlich unter Ausschluss von Sauerstoff eingebettet werden. Damit wird die bakterielle Zersetzung des eingeschlossenen Lebewesens verhindert und bleibt somit erhalten.
Was verstehen Sie unter Domestikation?
Die Entwicklung vom Wildtier zum Haustier
Kennen Sie die Stammform unserer Hauskatze?
Die Falbkatze, Felis lybica
Nennen Sie fünf typische Haustiermerkmale beim Haushund.
- Früher geschlechtsreif (2x pro Jahr läufig, Wolf nur 1x pro Jahr)
- Geringere Hirngrösse
- Verkürzter Gesichtsschädel
- Verschiedene Farbvarianten, Haut und Behaarung
- Verschiedene Körpergrössen und die Gestalt
- Geringere körperliche Beweglichkeit und weniger Verhaltenselemente wie Wolf
Wie wird in der Schweiz der Rehbestand bewirtschaftet?
Der Abschuss von Kümmertieren, gleicht die negativen Folgen der Winterfütterung wieder etwas aus.
Weshalb müssen Hausschafe geschoren werden und ihre Stammform nicht?
Durch die Domestikation zeigen Wollschafe zunehmend enorm wachsende Wollhaare.
Was versteht man unter Analogie und analogen Entwicklung?
Was versteht man unter Homologie und divergente Entwicklung ?
Homologie = Gleich aufgrund:
- gemeinsamer/gleiche Abstammung
- gemeinsame Erbinformation
- gemeinsamer Grundbauplan
Gleiche Abstammung, aber unterschiedliche Entwicklung, da anderer Lebensraum (z.B. Fledermaus Luft und Maulwurf unter Erde)
Gleiche Strukturen können auch unterschiedliche Funktionen haben!
Was heisst morphologische Kriterien ?
äussere Gestalt oder Form
Was versteht man unter Biologische Art?
Dies sind Individuen oder Populationen, die unter natürlichen Bedingungen fruchtbare Nachkommen hervorbringen können.
Was versteht man unter dem Grundtyp?
Zu einem Grundtyp rechnet man alle Biospezies, die direkt oder indirekt durch Kreuzungen miteinander verbunden sind, d.h. kreuzbar sind.
Wie erklärt man den Begriff Art = Spezies ?
Art/Spezies ist in der Biologie eine Fortpflanzungsgemeinschaft, frei kreuzbar und fertile Nachkommen produzieren.
Wie erklärt man Genpool ?
Gesamtheit aller Allele oder Genvariationen, die in einer Population vorkommen.
Wodurch verändert bzw. erweitert sich der Genpool ?
Veränderung/Erweiterung des Genpools durch:
- Mutation (Gentransfer)
- Rekombination
- Migration
- Isolation
- Gendrift
- Selektion
Änderung des Genpools ist die Voraussetzung zur Entstehung neuer Arten!
Was bedeutet "survival of the fittest" ?
Überleben der besten Angepassten!
Was passiert beim Gendrift ?
Zufällige Änderungen der Allelefrequenzen im Genpool, wie z.B. nach der Überflutung einer Landbrücke (geografische Separation), Naturkatastrophen, Waldbrände, Wirbelstürme, knappe Nahrung, können zum Aussterben einer Population führen.
Wenn wenige überleben bzw. übrig bleiben = Flaschenhalseffekt!
Was versteht man unter Adaptive Radiation ?
Darunter versteht man in der Evolutionsbiologie die Auffächerung einer spezialiserten Art, in mehrere stärker spezialisierte Arten durch Herausbildung spezifischer aktiver Anpassungen, an vorhandene Unweltverhältnisse. Damit verbunden ist eine Verschiebung der ökologischen Nische bei denjenigen Varietäten bzw. genetische Varianten die neue Merkmale aufweisen.
zb. die Darwinfinken, sie gehen möglicherweise auf einen körnerfressenden Bodenfinken des Festlandes zurück
Was versteht man unter genetischer oder reproduktiver Isolation ?
Wenn sich die in der Evolution aufgespaltene Arten nicht miteinander fortpflanzen können, weil sie isoliert in verschiedenen Gebieten/Ländern leben.
Es haben sich dadurch neue Arten und Ko-Existenzen gebildet, da keine innerartliche Konkurrenz mehr zwischen den Teil-Populationen vorhanden ist.
Mutationen sind Voraussetzung für wirklich Neues, warum ?
Mutationen sind sprunghafte, spontane oder künstliche Änderung des Erbgutes.
Diese zufälligen oder experimentellen Veränderungen, erweiteren durch neue Allele den Genpool.
Ungünstige Mutationen werden durch die Selektion rasch wieder verschwinden.
Was passiert bei der Rekombination ?
Bei der Durchmischung des Erbgutes während der Meiose im Verlauf der Reifung der männlichen und weiblichen Keimzellen, kommt es zu Rekombinationen = neue Kombinationen von Allelen!
- bei der Meiose durch "Crossing over"
- oder durch zufällige Auswahl bei der Befruchtung
Rekombination ist nur bei diploiden Organismen mögich !
Es gibt die natürliche oder künstliche Selektion, was ist das Ziel einer Selektion ?
Selektion führt zu Anpassung und Spezialisierung:
1) Die disruptive Selektion begünstigt feine und grobe Schnabelformen (2 verschiedene Gruppen)
2) Die stabilisierende Selektion bringt die häufigste Schnabelform hervor (Mittelwert nach der Gausche Kurve)
3) Die transformierende Selektion begünstigt nur dicke Schnäbel (Selektionsdruck auf Vögel mit feinen Schnäbel)
Die Umweltfaktoren bestimmen die Häufigkeit einer Schnabelform.
Was heisst Ontogenese ?
Dies ist die Entwicklungsgeschichte der einzelnen Individuen.
Was ist die Phylogenese ?
Dies ist die Stammesgeschichte oder Weiterentwicklung eines Organismus.
Erkläre die Embryologie, was wird hier untersucht ?
Die Embryologie untersucht die komplexen Vorgänge während der Entwicklingszeit, die vom Stadium der befruchteten Eizelle über die Organbildung bis zum lebensfähigen Wesen ablaufen.
Bestimmte Stadien weisen während der Embryonalentwicklung, bei vielen Tierarten Ähnlichkeiten auf.
Was ist der Hauptunterschied beim Wild- zum Heimtier ?
Das Genom (die Variabilität) macht den Hauptunterschied aus.
Auch eine breite Palette von Phänotypen, die sich von der Wildform immer mehr unterscheiden.
Was versteht man unter Domestikation ?
Darunter versteht man die Gesamtheit aller, über viele Generationen verlaufenden Prozesse, die vom Wildtier zum Haustier führten.
Domestikation beginnt immer mit der Isolierung einer kleinen Zahl von Individuen.
Domestikation ist kein einmaliges Ereignis, sondern ein Vorgang, der noch heute andauert!
Was sind die Haupt-Unterschiede von Haustieren zu Wildtieren ?
Domestikation führte zu Veränderungen, welche ?
- Körpergrösse und Gestalt (Form von Körperteilen: die Gesichtschädel, Tiergrösse bei Milch- oder Fleischtyp der Kuh)
- Farbvarianten, Haut und Behaarung (Farbenvielfalt und -Muster, Falten, Haut-Wammen, Hängeohren, nackte Rassen oder enorme Wollhaare)
- Fortpflanzung und Biorhytmus (früher geschlechtsreif, Hoden u. Eierstöcke können grösser sein, höhere Nachkommenzahl)
- Nervensystem, Sinnesorgane und Verhalten (Haustiere haben ca. 20 bis 30% geringere Gehirngrösse, soziale Kommunikation gingen beim Hund verloren oder wurde stark reduziert)
Was ist Zähmung genau ? Ist sie mit Domestikation bei Wildtieren zu vergleichen ?
Gezähmt wird meist nur ein Einzeltier.
Beim Zähmen wird deren Lernvermögen genutzt.
Handaufzuchten können sehr zahm werden, ihre Fluchtdistanz und Aggressivität ist gegenüber dem Menschen sehr reduziert. Trotz ihrer Vertrautheit behalten sie ihre Wildtiereigenschaften. Sie verwandeln sich dadurch nicht automatisch in Haustiere. Ihre Nachkommen sind immer noch ungezähmte Wildtiere.
Es gibt zahme und wilde Haustiere (z.B. Wildlinge bei Katzen) sowie zahme und wilde Wildtiere.
Auf den Galapagos Inseln zeigen nur wenige Wildtiere eine ausgeprägte Fluchtreaktion gegenüber Menschen
Verwilderung ist die gegenläufige Entwicklung von Domestikation.
Mache einige Tierbeispiele.
Dingo: Haushunde, welche vor ca. 4000 Jahren nach Australien gelangten
Mustang: Pferde in Nordamerika. Sie gehen auf Pferde spanischen Ursprungs zurück
Stadttauben: Verwilderte Nachfahrend er Haustauben
Porto-Santo-Kaninchen: wurden auf der gleichnamigen Insel auf Madeira ausgesetzt
Soay-Schafe: leben auf den St. Kilda-Inseln
Mufflos: auf Sardinien und Korsika
Auf Inseln verwilderte Haustiere, gehen auf die Seeleute im Mittelalter zurück, welche sie bewusst als Fleischreserve ausgesetzt hatten.
Unterschiede - Mensch zu Menschenaffen ?
- Gehirngrösse
- aufrechter Gang (inkl. Anpassungen, z.B. Arme beim Mensch kürzer)
- Gesichtsschädel und Nahrung
- Werkzeugherstellnug
Wie ist der Aufbau der Säugetierhaut ?
1) Oberhaut (Epidermis), diese oberflächen Zell-Lagen sind verhornt und leben nicht mehr. Echsen und Schlagen stossen diese als Ganzes ab.
2) Lederhaut (Dermis), fasriges, elastisches Bindegewebe. Enthält Nervengewebe (Tastkörperchen, Kälte-, Wärme- und Schmerzrezeptoren). Hat ein grosses Kapillarnetze, Haarwurzeln und Drüsen.
3) Unterhaut (Subcutis), enthält viel Fett und lockeres Bindegewebe. Sorgt für Verschieblichkeit, sodass die darüberliegenden Schichten nicht festkleben.