Gülle und Mist Kapitel A3.1
Fragen zu den Seiten 11 -30 im Kapitel A3.1
Fragen zu den Seiten 11 -30 im Kapitel A3.1
Set of flashcards Details
Flashcards | 16 |
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Students | 36 |
Language | Deutsch |
Category | Nature Studies |
Level | Vocational School |
Created / Updated | 23.10.2020 / 17.09.2023 |
Weblink |
https://card2brain.ch/box/20201023_guelle_und_mist_kapitel_a3_1
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Beschreiben Sie die Unterschiede zwischen Vollgülle und kotarmer Gülle.
Vollgülle enthält alle Ausscheidungen der Tiere (Kot und Harn) sowie mehr oder weniger Einstreumaterial. Vollgülle enthält die Nährstoffe in dem Verhältnis wie sie im Futter vorliegen.
Kotarme Gülle enthält hauptsächlich den Harn und nur einen Teil des Kots sowie wenig bis kein Einstreumaterial. Kotarme Gülle enthält viel Kalium und verfügbaren Stickstoff, jedoch wenig Phosphor und organischen Stickstoff.
Im Harn liegt der grösste Teil des Stickstoffs als Harnstoff vor. Frischer Harn ist fast frei von Ammoniak. Im Kot befindet sich der der grösste Teil desStickstoffs in Form von Eiweiss in Bakterien und in Futterresten. Wenn Kot und Harn gemischt werden, entsteht aus dem Harnstoff sehr schnell Ammonium und Amoniak.
Der wichtigste Faktor ist der pH-Wert der Gülle. Je tiefer der pH Wert ist, je mehr Ammonium entsteht.
Weiter wird bei tieferen Temperaturen bei gleichem Gülle-pH mehr Ammonium gebildet. Je wärmer und trockener die Luft ist, desto mehr Ammoniak entweicht.
Wind begünstigt die Verflüchtigung von Ammoniak ebenfalls.
Die Gülle wird fliessfähiger. Dadurch kann sie einfacher gepumpt werden, und fliesst nach dem Güllen rascher von den Pflanzen ab. Die Wirkung ist zudem weniger agressiv, wodurch die Pflanzen und Wurzeln geschont werden. Der Geruch von verdünnter Gülle ist weniger intensiv und die Ammoniak-Verflüchtigungen können reduziert werden, da der N-Gehalt tiefer ist und Ammoniak gut wasserlöslich ist.
Das Verdünnen der Gülle verbessert somit die Eigenschaften von Gülle. Nachteile dabei sind, dass ein grösseres Lagervolumen vorhanden sein muss und beim Ausbringen mehr Überfahrten gemacht werden müssen.
Zu welchem Zeitpunkt und unter welchen Bedingungen wird Gülle idealerweise ausgebracht?
Ziel: Der Boden soll die Nährstoffe möglichst rasch und vollständig aufnehmen können. Die Pflanzen sollen die Nährstoffe möglichst schnell aufnehmen.
Der Boden muss die Nährstoffe zwischenspeichern und zum Teil umwandeln, damit sie von den Pflanzen aufgenommen werden können.
Die Zeit die der Boden braucht um die Nährstoffe bereit zu stellen hängt von der Bodentemperatur, vom Humusgehalt und vom Luft-/Wasser-Haushalt ab. Das Ammonium in der Gülle wird im Boden in Nitrat umgewandelt. Bei grossen Niederschlägen besteht die Gefahr, dass es ausgewaschen wird. Deshalb soll Gülle gezielt kurz vor dem Bedarf der Pflanzen ausgebracht werden.
Folgende Bedingungen müssen berücksichtigt werden:
- Boden muss genügend abgetrocknet und tragfähig sein
- Aufnahmekapazität des Bodens aufgrund der Bodenart berücksichtigen
- Wetterbedingungen (Ammoniakverluste!!); Bei heissem, sonnigen Wetter nicht güllen, bei Wind nicht güllen, in den Sommermonaten am Abend güllen.
- Ein kleiner Regen nach dem Güllen ist ideal, viel Niederschlag kann oberflächliche Abschwemmungen zur Folge haben.
Beschreiben Sie die Besonderheiten im Acker- und im Futterbau bezüglich dem Gülle ausbringen?
Im Futterbau ist es sinnvoll zu jedem Aufwuchs Stickstoff zu düngen (Gülle oder Mineraldünger). Güllegaben im Spätherbst haben eine schwache Ertragswirkung. Mit dem Prallteller sollte vor dem Wiederaustreiben der Pflanzen gegüllt werden, damit die Gülle nicht an den neuen Blättern kleben bleibt (Ammoniakverluste, Verunreinigung bei der nächsten Nutzung). Mit Schleppschlauchverteiler kann der Einsatz etwas später erfolgen.
Bei Ackerkulturen ist der Einsatz von Gülle meist nur im Jugendstadium möglich. Im Ackerbau (besonders im Getreide) ist eine genaue Menge des ausgebrachten Stickstoffs sehr wichtig. Um Bodenverdichtungen zu vermeiden, sollte wenn möglich mit Verschlauchung gegüllt werden.
Erklären Sie den Begriff „aerobe Gärung“
Bei der aeroben Gärung findet eine Gärung unter Zufuhr von Sauerstoff (Luft) statt. Dabei bauen aerobe Mikroorganismen, die nur unter Sauerstoffzufuhr überleben, die leicht zersetzbaren organischen Stoffe ab. Es entsteht Kohlendioxid, Wasser, Ammonium, Ammoniak und Wärme.
Erklären Sie den Begriff „anaerobe Gärung“
Die anaerobe Gärung findet unter Luftabschluss statt. Dies ist im Innern des Miststockes oder in den unteren Schichten von Tiefstreumist der Fall. Bei der Zersetzung wir Methan gebildet
Nennen und begründen Sie Vor- und Nachteile der aeroben Gärung.
Vorteile
- sehr gut pflanzenverträglich
- kein Ammoniakgeruch beim Ausbringen
Nachteile
- Stickstoffverluste während des Rotteprozesses gross
- Aufwand für Aufbereitung
Nennen und begründen Sie Vor- und Nachteile der anaeroben Gärung
Vorteile
- Ammoniakverluste am Lager gering
- Teile mit rascher und Teile mit langanhaltender N-Wirkung
Nachteile
- N-Verluste beim Ausbringen gross
- Geruch beim Ausbringen
- Hemmung des Wurzelwachstum durch Fäulnisprodukte möglich
Weshalb reduziert sich das Volumen des Miststockes während der Rotte?
Ein Teil des Kohlenstoffs wird zu Methan oder CO2 zersetzt und geht verloren.
Welche Risiken bestehen beim Einarbeiten von Frischmist im Ackerbau?
- Für die Verrottung wird dem Boden Stickstoff (N) entzogen, welcher den Pflanzen für einige Zeit nicht mehr zur Verfügung steht.
- Bei zu hohen Mistgaben im Frühjahr oder auf Brachefelder besteht die Gefahr von Nährstoffauswaschungen, da nicht alle verfügbaren Nährstoffe von einer Kultur aufgenommen werden.
- Toxische Stoffe aus anaerober Verrottung können keimende Pflanzen schädigen.
Weshalb soll der Mist im Ackerbau nicht untergepflügt, sondern eingepflügt werden?
In tieferen Bodenschichten ist die Verrottung durch die fehlende Luftzufuhr gehemmt, so dass die Nährstoffe nicht oder nur sehr langsam freigesetzt werden können.
Weshalb sollte Laufstallmist vor dem Ausbringen zwischengelagert werden?
Durch die Zwischenlagerung kommt eine aerobe Zersetzung in Gang, so dass für die Zersetzung auf dem Feld weniger Stickstoff gebunden wird.
Welche Risiken bestehen, wenn Frischmist im Futterbau eingesetzt wird (z.B. im Frühjahr oder nach dem Heuschnitt)
Der Mist kann austrocken, so dass die Zersetzung stoppt und der Mist anschliessend ins Futter gelangt, da er bis zur nächsten Wiesennutzung nicht zersetzt oder genügend eingewachsen ist.
Welches sind die Risiken bei zu hohen Mistgaben (im Futterbau und Ackerbau)?
Überflüssige Nährstoffe werden von den Pflanzen nicht aufgenommen und können ausgewaschen oder abgeschwemmt werden. Dies führt zu Nährstoffverlusten und gefährdet die Umwelt.