Pathologie Wunden

Allgemeine Pathologie Wunde

Allgemeine Pathologie Wunde


Kartei Details

Karten 27
Sprache Deutsch
Kategorie Medizin
Stufe Andere
Erstellt / Aktualisiert 01.09.2020 / 25.10.2020
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Definition Wunde

lateinisch vulnus, griechisch trauma

Trennung des Gewebszusammenhangs an äusseren oder inneren Körperoberfläche mit oder ohne Gewebsverlust

4 Arten wie Wunden entstehen können

Mechanisch

  • stumpf, z.B. Quetschwunde, Schusswunde
  • scharf, z.B. Schnittwunde

Thermisch

  • Verbrennungen, Verbrühungen, Erfrierungen

Chemisch

  • Verätzungen durch Säuren oder Laugen

Strahlung

  • Röntgenstrahlen, radioaktive Strahlen

Wundeheilung

körpereigenen Verschluss einer Wunde durch weitestgehende Wiederherstellung des beschädigten Körpergewebes

natürlicher Prozess, der therapeutisch unterstützt werden kann

5 Schritte bei der Wundheilungsphasen

(sogenannte Ruhe- oder Latenzphase), die ersten Minuten

Exsudationsphase

  • erste Stunden, v.a. Thrombozyten (Blüttplättchen)

Granulations- Proliferationsphase

  • 4.-7. Tag v.a. Leukozyten (Abwehr)

Regenerationsphase

  • ab dem 8. Tag v.a. Kertinozyten und Fibroblasten (Bindegewebszellen)

(Reigungs- ode rMaturationsphase)

Ruhe- oder Latenzphase

Blutstillung, Hämostase

Zusammenhangstrennung des Gwebes

  • Untergang von Zellen und Kapillarverletzung
  • Wundspalt füllt sich mit Blut
  • Blutgerinnung - Fibrinpropf (Wundeverschluss)

Dehydratation des Exsudats im Wundspalt

  • typishcer Schorf bei oberflächlichen Wunde
  • Schorf bietet Schutz gegen Keime von aussen

Exsudationsphase

Reinigungs-, Inflammations-, Entzündungsphase; humorale (Hormone) und vaskuläre (Blutgefässe) Phase

Austritt von Wundsekret - Reiningen von Fremdkörpern und Keimen

Bildung eines Wundschorfts (Kruste)

Granulations-/Proliferationsphase

Zunächste neutrophile Granulozyten (Immunzellen), dann Makrophagen (Fresszellen)

Akute Entzündung

Phagozytose von Zelltrümmern (machen Fremdstoffe unschädlich) und Fibrin

Sektretion von Entzündungsmediatoren (lösen Entzündung aus)

Entstehung von Granulationsgewebe (Bindegewebe, Narbengewebe)

  • besteht aus
  • Fibroblasten (Bindegeweb)
  • Kollaganfasern (Stabilität)
  • Neu gebildeten, plumpen Gefässsprossen

 

Regenerationsphase, Epithelisierungsphase

Granulationsgewebe wird wasser- und gefässärmer

Kollagenfasern reifen aus

Ein Teil des Wundefibroblasten wird zu Myofibroblasten - Wundkontraktion (zieht zusammen)

Reifungsphase, Narbenbildung

Die Zusammensetzung des Granulationsgewebe ändert sich

Der Anteil an Kooagen nimmt ab, der von Kapillaren zu

Eine Narbe (Cicatrix) entsteht

Er muss ein gutes Verhältnis zwischen Granulationsgewebe-Aufbau und Abbau bestehen

  • zu viel Aufbau bei zu wenig Abbau - überschiessende Granulation der Haut (wildes Fleisch beim Pferd), Fibrose in den Nieren, Leber und Lunge

Narbe (lat)

Cicatrix

primäre Wundheilung

sanatio per primam intentionem

Wundräder

  • schliessen von Beginng an bündig
  • sind glatt

ohne störende Infektion, gut durchblutet

minimale Granulationsgewebebildung

Makriskopisch vollständige Regeneration

sekundäre Wundheilung

Sanatio per secundam intentionem

bei umfangreichen Gewebsverlusten

wundränder lassen sich nicht aneinander legen oder sind nekrotisch

Stärkere Entzündungsreatkion

  • mehr Granulationsgewebe - unvollständigere Regeneration
  • ausgeprägte Narbenbildung

Verkleinerung des Wundspaltes durch Kontration von Myofibroblasten

Wundheilungsstörungen

verzögerte oder atypischen Ablauf der Wundheilung

Wundheilungsstörungen können durch systemische und lokale Faktoren bedingt sein

5 Ursachen für Wundeheilungsstörung

Infektion

  • Eindringen von Bakterien

Serom-/Hämatombildung

  • Blut- bzw. Gewebsflüssigkeit enthaltenen Hohlräume

Kleoid

  • derbe Bindegewebswucherungen im Bereich einer Narbe
  • charakterisierend ist dabei die Ausbereitung auch auf umliegendes gesundes Gewebe

Narbenhypertrophie

  • Ebenfalls eine Form der Überwucherung
  • im Gegensatz zum Keloid, ist nur das Narbengewebe betroffen

Wundruptur

  • Aufplatzen der Naht durch unzureichende Wundverschluss (Nahtinsuffiziens) oder Infektion

Beurteilung, Reinigung und Versorgung von Wunden

In welcherr Wundheilungssphase befindet sich die Wunde?

  • Ist die Wunde haptsächlich nekrotisch (totes Gewebe) belegt, infiziert, übel riechend, schmierig belegt, rötlich granulierend, rose epithelsierend?

Wie ist die Morphologie der Wunde?

  • Ist die Wunde öberflächlich, wenige Milimeter tief, sehr tief, unterhöhlt oder zerklüftet.

Welche Exsudatmenge liegt vor?

  • Sondert die Wunde wenig Exsudat, mässig oder extrem viel Exsudat (eiweisshaltige Flüssigkeit) ab?

Wundebehandlung

Provisorische Wundbehandlung

  • Im Rahmen der ersten Hilfe
  • Blutstillung
  • Abdecken der Wunde als Schutz vor Keimen

Wundreinigung

  • Z.B. mit steriler Kochsalzlösung

Wundverschluss

  • keiner
  • Nähen oder Klammern oder Kleben (Fibrinkleber)

Wundabdeckung

  • Verband

Blutverlust

Blutanteil Hund

Ab wann Infusion?

Blutanteil am Körpergewicht ca. 8% (ca. 80ml Blut/kg

Ab 10% Blutverlust sollte ein Hund sicher Infusion bekommen!

10kg Hund -> 800ml Blut -> Verlust bis zu 80ml

20kg Hund -> 1600ml Blut -> Verlust bis zu 160ml

30kg Hund -> 3200ml Blut -> Verlust bis zu 320ml

Blutverlust beim Pferd

ebenfalls 8% des Körpergewichts

ab 10% Blutverlust wird es ernst

ab 30% Blutverlust -> hypovolämischer Schock

Wundabdeckung

Kleine Wunden:

  • Evtl. Belassen
  • Sauberes Tuch/Gaze und Druck machen
  • Coldpack

Mittlere Wunde:

  • Druckverband

Sehr stark blutende Wunde:

  • Druckverband
  • Beim Versagen ggf. Abbinden z.B. mit Halstuch! Wichtig nie länger als 10min und nah an Blutung

Verbände, Aufbau

Kontaktschicht - Tupfer/Gaze

Zwischenschicht - Watte

Aussenschicht - selbsthaftende Binde

Zwischenschicht muss unten und ober hervor schauen!

Abszess

lat. abscessus .- Eitergeschwür

Ansammlung von Eiter in einem nicht vorgebildeten, sondern druch Gewebeeinschmelzung entstandenen, allseitig abgeschlossenem Gewebehohlraum

Phlegmone

Diffuse, sich infiltrativ ausbreitende Entzündung des Unterhautbindegewebes mit lokalen und allgemeinen Entzündungszeichen

Empyem

Ansammlung von Eiter in einer vorgeformten (meist natürlichen) Körperhöhle oder in einem Hohlorgan

Beispiel: Pyothorax (Eiter im Brustkorb)

Lymphangitis

Entzündung der Lymphbahnen im Abflussgebiet eines lokalen Infektionsherdes

(Wasseransammlung)

Granulationsgewebe

Schwammig rot, bei Berührung blutig

Besteht aus Kapillaren und Fibroblasten (zell- und gefässreich)

Freuch glänzend, körnig und leicht verletzlich

Faserarm

Entsteht aus Gewebeneubildungen, bei einer chronischen Entzündung

Funktion: Schutz oberflächlicher Wunden vor dem Eindringen vom Keimen

Durch Umwandlung des Granulationsgewebe entsteht die endgültige Narbe

Regeneration

Wundheilungsprozesse, bei denen das zerstörte oder beschädigte Gewebe durch Zellen des gleichen Typs erstzt wird

Nach Ablauf der Wundheilung: Kein strukureller oder funktioneller Unterschied zum ursprünglichen Gewebe

in der Epidermis (äussere Zellschicht der Haut)

Reparatur

Ersatz von gestörtem Gewebe durch Granulationsgewebe (Bindegewebe) - Fibroplasie

Weiterreiung zur Narbe

Meist bei klaffendem Wundspalt oder grossem Gewebeverlust

in der Dermis (Haut)