Werkstoffe 1 - Beton

4.Semester Bauingenieur ETHZ

4.Semester Bauingenieur ETHZ


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Langue Deutsch
Catégorie Chimie
Niveau Université
Crée / Actualisé 12.08.2020 / 10.11.2023
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Zementleim

Gemisch aus Wasser und feinen Partikel, deren Grösse maximal so gross wie Zementpartikel sind.

Mörtel

Eine Mischung aus Zementleim und einer Gesteinskörnung mit Durchmesser kleiner als 4mm.

Beton

Eine Mischung von Mörtel und einer Gesteinskörnung mit Durchmesser grösser als 4mm.

Wieso mischt man Gesteinskörnung dazu?

- Gesteinskörnung ist etwa 5 Mal billger als Zement

- In grossen Bereichen aus reinem Zementleim bilden sich Risse, Beton selber hat mehr Risse, aber diese sind kleiner, man spricht daher von Mikrorissen.

W/C - Wert

Verhältnis von Wasser zu Zement.

Beeinflusst:
- mechanische Eigenschaften
- Dauerhaftigkeit
- Verarbeitbarkeit von Frischbeton

Betonzusammensetzung

Mineralische Bindemittel (Auswirkungen 1. Ordnung auf viele Eigenschaften)

Gesteinskörnung (Auswirkungen 2. Ordnung auf viele Eigenschaften)

Gesteinskörnung

- Anstatt grosse Risse haben wir nur noch Mikrorisse

- Totale Wärmeabgabe pro Volumen wird reduziert --> reduziert thermische Spannungen und die Rissbildung

- Reduziert Schwinden

- Reduziert Kriechen

Packungsdichte

Packungsdichte: \(\frac{Φ}{Φ_m}\)

Φm: Maximale Packungsdichte

2 Möglichkeiten die Packungsdichte anzupassen?

1. Reduzierung der Menge der verwendeten Gesteinskörnung --> Packungsdichte nimmt ab.

2. Mit Abstufung der Gesteinskörnung wird die maximale Packungsdichte erhöht.

Festigkeit

Die Druckfestigkeit nach 28 Tagen ist die am meisten verwendete Eingenschaft, um Festbeton zu beschreiben.

Dies kommt daher, dass Beton vor allem Druckkräfte aufnehmen muss.

Druckfestigkeit --> gibt Gesamtbild der Betonqualität wieder

Wie wird die Festigkeit gemessen?

Genormte Grösse von Probekörper werden zwischen zwei deutlich steifere Stahlplatten gelegt.

Probleme:

- Durch die Reibung zwischen Stahlplatten und Beton wird die Querdehnung in diesem Bereich stärker behindert
- Die Belastungsgeschwindigkeit

Rückprallhammer (Schmidt-Hammer): Eine weitere, nicht-zerstörende Messmethode, bei der die Druckfestigkeit punktweise gemessen wird.

Zugfestigkeit

Zugfestigkeit von Beton ist etwa 10 mal kleiner als die Druckfestigkeit.

Hohe Bedeutung für die Dauerhaftigkeit, da die Schäden meistens aufgrund von Zugspannungen entstehen.

Direkte Messungen sind sehr schwierig --> wird daher entweder aus der Biege- oder Spaltzugfestigkeit berechnet.

Rheologie

Rheologie ist die Wissenschaft, die sich mit dem Verformungs- und Fliessverhalten von Materie befasst.
(Frischbetoneigenschaften)

Suspension (Rheologie)

Bei einer Suspension sind feine Partikel eines Feststoffes in einer Flüssigkeit verteilt.

Lösung (Rheologie)

Eine Lösung ist eine homogene Flüssigkeit, die mindestens aus zwei Stoffen besteht. Alle Stoffe sind so eng auf der molekularen Ebene verknüpft, dass sie nicht durch Filtration getrennt werden können.

Spannungstensor T (Rheologie)

Der Spannungstensor T beschreibt alle wirkenden mechanischen Spannungen an einem Punkt:

Geschwindigkeitsgradient (Rheologie)

Der Geschwindigkeitsgradient ist ein Mittel zur Beschreibung der lokalen Verformungsgeschwindigkeit eines Körpers. in der Rheologie beschreibt er die Differenz der Geschwindigkeit zwischen benachbarten Schichten und wird in der Einheit 1/s angegeben.

Nichtnewtonsches Fluid

Ein newtonsches Fluid ist ein Fluid mit linear viskosem Fliessverhalten, davon abweichendes Verhalten heisst nichtnewtonsches Fluid. Genau mit diesen Fluiden befasst sich die Rheologie.

Fluidtypen

Werden durch ihre Fliesskurve oder durch ihre Viskositätskurve beschrieben.

1. Newtonsches Fluid (z.B. Wasser)

2. Strukturviskoses / Scherverdünnendes Fluid (Polymerschmelzen, Dispersionen)

3. Dilatantes Fluid (Stärkesuspension)

4. strukturviskoses / Scherverdünnendes Fluid mit einer Fliessgrenze (z.B. Zahnpaste)

Bingham Fluid (Betonrheologie)

Wenn die Durchmischung des Betons gut ist, verhät er sich wie ein strukturviskoses Fluid mit einer Fliessgrenze
(Bingham Fluid)

Thixotrop

Viskosität nimmt infolge andauernder Beanspruchung ab und nach beendigter Beanspruchung wieder zu.

Was beeinflusst das rheologische Verhalten von Beton?

Fast jede Änderung der Mischung wird das rheologische Verhalten ändern.

Zugabe von Wasser --> Fliessgrenze und plastische Viskosität sinkt

Zugabe von Betonverflüssiger / Fliessmittel --> senkt nur Fliessgrenze

Betonverflüssiger / Fliessmittel

Wasserlösliche anionische Polymere welche die Wechselwirkung zwischen Partikeln senken.

Werden verwendet um den Wasserbedarf zu senken und gleichzeitig die Verarbeitbarkeit zu erhalten.

Unterschied Betonverflüssiger / Fliessmittel

Wesentlicher Unterschied liegt im Zugabezeitpunkt.

Betonverflüssiger --> während dem Mischen

Fliessmittel --> nach dem Mischen im Betonwerk

Konsistenzprüfungen von Beton

Zusammenfassend gibt es:

- Stillstandversuche: Setzmass und Ausbreitmass, stark abhängig von der Schubspannung

- Fliessvermögensversuche: L-Box und Setzfliessmass, abhängig von der Schubspannung

- Fliesszeitteste: t500-Zeit und Auslauftrichter, stark abhängig von der plastischen Viskosität

Konsistenzprüfung von Normalbeton

- Setzmass

- Verdichtungsmass

- Ausbreitmass

Konsistenzprüfung von selbstverdichtendem Beton

- Setzfliessversuch und t500

- L-Kasten-Versuch

- Auslauftrichter

Setzversuch

Die Prüfung ist nur gültig wenn sich ein Setzmass (slump) ergibt, bei dem der Beton nach entfernen der Form weitgehend intakt und symmetrisch bleibt.

Je nach Grösse des Setzmass --> Klasse 1 bis 5

Verdichtungsmass

Bei der Messung wird nach dem Füllen des Behälters mit einer Vibriernadel verdichtet.

Je nach Verdichtungsmass --> Klasse C0 bis C3

Verdichtungsmass: \(c = \frac{h_1}{h_1-s}\)

Ausbreitmass

1. Zuerst wird Behälter mit Frischbeton gefüllt, verdichtet und bündig abgestrichen.

2. Form wird entfernt und die Platte 15 mal angehoben und fallen gelassen.

3. Durchmesser zweimal übers Kreuz messen.

Ausbreitmass --> Mittelwert der Messungen --> Klassen F1 bis F6

Setzfliessversuch

Konsistenzprüfung von Selbstverdichtendem Beton

1. Frischbeton wird in die Form gefüllt.

2. Form wird vorsichtig nach oben gezogen.

3. Zeit t500 wird gemessen (Zeit nach welcher 500mm Durchmesser überschritten wird)

4. Setzfliessmass --> Mittelwert der beiden über Kreuz gemessenen grössten Durchmesser.

L-Kasten-Versuch

1. Frischbeton wird in den vertikalen Teil des Kastens gegossen.

2. Anheben des Schiebers --> Beton beginnt in den horizontalen Teil zu fliessen.

3. Das Verhältnis der beiden Höhen H1 und H2 ist ein Mass für das Fliessvermögen.

Zwei- oder Dreistabprüfung --> simuliert Bewehrung

Auslauftrichter

1. Frischbeton wird in den V-Trichter gegossen.

2. Öffnung des Schiebers.

3. Gemessene Zeit vom Öffnen bis zur Entleerung --> Auslaufzeittrichter-Fliesszeit

Bei Zementleim --> gleicher Versuch mit dem Marsh-Trichter

Segregation bei Frischbeton

Grobkörnige Gesteinskörner sinken gegen unten --> keine homogene Zusammensetzung mehr

Auftriebskraft > Kohäsion der Matrix

Kann passieren bei Erhöhung des Fliessvermögens.