Beratung im Kontext (Hoch)-begabung
Karten zum Seminar "Beratung im Kontext (Hoch)-begabung"
Karten zum Seminar "Beratung im Kontext (Hoch)-begabung"
                    
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        Fichier Détails
| Cartes-fiches | 89 | 
|---|---|
| Langue | Deutsch | 
| Catégorie | Psychologie | 
| Niveau | Université | 
| Crée / Actualisé | 02.07.2020 / 31.01.2023 | 
| Lien de web | 
                             
                                
                                
                                https://card2brain.ch/cards/20200702_beratung_im_kontext_hochbegabung?max=40&offset=80
                             
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Erläutere die konstruktivistische Sichtweise!
- der lösungsorientierte Beratungsansatz basiert auf einer konstruktivistischen Sichtweise → Wahrnehmung von Klient und Berater stimmen nicht unbedingt überein
- Chance des kreativen Missverstehens
- alte Sichtweisen werden durch neu konstruierte, gemeinsame Realitäten ersetzt
 
 - Chance des Reframings
- einer Handlung wird ein neuer, positiverer Bedeutungsrahmen gegeben
 
 
 - Chance des kreativen Missverstehens
 
Erkläre den narrativen Ansatz!
- baut auf der konstruktivistischen Sichtweise auf:
- Erzählungen dienen der Organisation von Wahrnehmung und Erfahrung
 - durch Erzählungen wird dem Leben und den Beziehungen Bedeutung verliehen
 - Erzählungen sind variabel und sollten mit dem Erleben im Einklang sein
 
 - Probleme entstehen, wenn die Erzählung und das eigene Erleben nicht übereinstimmen
- Berater soll den Klienten dabei unterstützen, neue Erzählungen zu entdecken, die neue Handlungsoptionen liefern
 - Klient soll erkennen, dass er die Beschreibung seiner selbst und die seines Lebens verändern kann
 
 
Beschreibe die drei Grundprinzipien der ressourcenorientierten Beratung!
- Wenn etwas nicht kaputt ist, mache es nicht ganz!
- gibt es überhaupt ein Problem?
 - leidet das Kind unter der Situation (oder denken die Eltern das nur?)
 
 - Wenn du einmal weißt, was funktioniert, mache mehr vom Selben
- in welchen Bereichen gibt es schon konstruktive Lösungen/eine funktionale Interaktion?
 - wichtigste Technik: Ausnahmen erfragen
 
 - Wenn etwas nicht funktioniert, lass es sein, mach etwas anderes!
- in welchen Bereichen ist die Interaktion dysfunktional?
 
 
Nenne Techniken der ressourcenorientierten Beratung!
- Kompetenzen stärken
 - Skalierungsfrage
 - Wunderfrage
 - Zirkuläres Fragen
 - Ausnahmen erfragen und übertragen
 
Warum eignet sich der Ansatz der Ressourcenorientierung besonders gut für die Hochbegabtenberatung?
- Ziel: für die Hochbegabung förderliche Rahmenbedingungen schaffen
 - Lösungsorientiertes Vorgehen gut geeignet
- unterstützt Kinder bei der Problemlösung gezielt und berücksichtigt auch deren Autonomiebedürfnis
 - Anregung zur Entwicklung von Problemlösefähigkeit
 - Entwicklung von Resilienz bei hochbegabten Kindern wahrscheinlich
 - Eltern bringen häufig Ressourcen mit
 
 
Nenne die drei Säulen der Begabtenförderung!
Akzeleration, Enrichment, Separation
Erläutere Maßnahmen und Effekte der Säule Akzeleration!
= Beschleunigtes Lernen
- Vorzeitige Einschulung
 - Flexible Eingangsstufe
- Studie belegt, wenn Schüler früher eingeschult wurden wegen ihrer Fähigkeiten hatte es positiven Nutzen, für Schüler die aus anderen Gründen früher eingeschult wurden hatte es negative Folgen
 - Sorgfältige Auswahl geeigneter Kinder zur frühen Einschulung ist wichtig, es sollten standardisierte Tests einbezogen werden, nicht nur Empfehlungen der Eltern/Erzieher
 
 - Überspringen einer Klassenstufe
- selten: Schuljahr 2006/07 übersprangen 0.05% der SchülerInnen eine Klasse
 - förderlich bei bestimmten Voraussetzungen
 
 - Teilunterricht in höheren Klassen
 - viele negative Vorbehalte (z.B. soziale Integration)
 - Akzelerationsmaßnahmen gelten als die wissenschaftlich am besten untersuchten und hilfreichsten Fördermaßnahmen
- Kulik und Kuli (2004) Metaanalyse aus 26 Einzelstudien: Effekt von d= 0.80 im Vergleich zu Gleichaltrigen
 - John Hattier (2009) Synthese von 800 Metaanalysen Effekt von d= 0.88
 - Lubinksi et al (2001) Befragung 320 Probanden im Erwachsenenalter: positive Bewertung der Akzelerationsmaßnahmen
 - Kent (1992) Studie zu sozialer Integration: leicht positiver Effekt von d= 0.13
 
 
Erläutere Maßnahmen und Effekte der Säule Enrichment!
= Angereichertes Lernen
- Arbeitsgemeinschaften und extracurriculare Kurse
- Beispiel: Hector-Seminar
 -  Positive Auswirkungen auf Fähigkeits- u. Persönlichkeitsentwicklung u.a.:
- verbesserte Arbeitstechniken
 - Aufrechterhaltung von Interesse und Lernfreude
 
 
 - Schülerferienakademien
- z.B.: Deutsche Schüler Akademie
 - Positiver Einfluss auf persönliche und schulische Entwicklung, u.a.: 
- Wissenszuwachs & verbesserter Umgang mit Lerntechniken
 - Gestärkte fachbezogene Selbstwirksamkeit
 - Verbesserung sozialer Beziehungen
 
 
 - Schülerwettbewerbe
- Endrundenteilnehmer*innen äußerst motiviert und leistungsstark in Schule und Universität, hohe Leistungsaspiration
 
 - Frühstudium
 - Insgesamt Tendenz für positive Effekte von Enrichment-Programmen auf akademische Leistung und sozioemotionale Entwicklung
- Größter Einfluss auf Leistung in High School
 - Größter Einfluss auf sozioemotionale Entwicklung in Middle School
 - Sommerakademien haben größten Einfluss auf Leistung und sozioemotionale Entwicklung
 
 
Erläutere Maßnahmen und Effekte der Säule Separation!
= Fähigkeitshomogene Gruppen
- Begabtenklassen/Internate
 - Das PULSS-Projekt: Untersuchung von je 4 Gymnasien in Bayern und Baden-Württemberg mit Begabtenklassen und regulären Parallelklassen in 2 Kohorten je über 3 Jahre (Klasse 5-7)
- Ergebnisse:
 - Elternperspektive
- Insgesamt positive Rückmeldungen und hohe Zufriedenheit in beiden Klassentypen
 - Tendenziell positivere Einschätzung der Kontakte in Begabtenklasse
 - Deutlich positivere Einschätzung der Verbesserung ggü. Grundschule
 
 -  Unterrichtsdokumentation und Lehrerperspektive
- Mehr Akzelerations- und Enrichmentmaßnahmen und in Klasse 7 schnelleres Unterrichtstempo in Begabtenklassen
 - Ansonsten keine (systematischen) Unterschiede
 - Lehrkräfte signalisierten erhöhten Fortbildungsbedarf
 
 
 - deutlich bessere Leistung in homogenen Begabtenklassen
 - keine systematischen Unterschiede in motivationalen Merkmalen, außer erhöhter Freude am Lernen und höherem Bedürfnis nach kognitiver Herausforderung