Klinische Psychologie

Fragen des Tutoriums

Fragen des Tutoriums


Kartei Details

Karten 235
Lernende 10
Sprache Deutsch
Kategorie Naturkunde
Stufe Universität
Erstellt / Aktualisiert 25.06.2020 / 27.07.2024
Weblink
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Wofür steht ICSD-3?

International Classification of Sleep Disorders

Wichtigste Neuerung: Einführung und Beschreibung des Konzepts der ursachen- und symptomübergreifenden "Insomniestörung"

Im DSM- V und ICSD-3 sind insmonische Störungen kein eigenes Krankheitsbild.

Richitg?

Falsch, sind sie.

Wichtigstes Diagnosekriterium: Beschwerden am Tag, die sich auf das psychosoziale Leistungsvermögen und die emotionale Stabilität beziehen.

Welche Unterteilung gibt es im ICSD-3 bei Insomnien?

  • Chronische Insomnie
  • Kurzzeit-Insomnie
  • Andere Insomnien
  • Isolierte Insomnien 

Was sind Risikofaktoren bei einer Insomnie?

  • weibliches Geschlecht
  • geringer soziöokonomischer Status
  • geringe Bildung
  • allein lebende Menschen 
  • steigendes Alter 
  • Persönlichkeitseigenschaften 

Was versteht man unter einer zu langen Bettzeit?

  • Wenn es zu einer langen Einschlafzeit kommt oder lange Wachphasen in der Nacht
  • kein subjektives Leiden 
  • keine Tagesbeeinträchtigungen
  • kommt häufig vor, wenn keine äußeren sozialen Faktoren (Arbeit, Schule) vorliegen

Was ist eine Aktigrafie?

Objektivierung des Schlaf-Wach-Zyklus im ambulanten Setting, macht man v.a. bei Verdacht auf Schlafwahrnehmungsstörung 

Was sind die drei Säulen der Gesundheit?

  • Bewegung
  • Ernährung
  • Schlaf

Wie hoch ist die Prävalenz von Schlafstörungen bei Erwachsenen?

  • Zwischen 10 und 48%
  • ca. 8 Millionen Deutsche sind durch Ein- und Durchschlafstörungen in ihrer Leistungsfähigkeit beeinträchtigt
  • hohe Chronifizierung bereits im Kindesalter 
  • nur 49% der seit länger als 2 Jahren Betroffenen suchen Hilfe
  • oftmals wird medikamentös "therapiert"

Wie lange ist die Zyklusdauer eines Erwachsenen in einer Schlafphase?

90 Minuten bei Erwachsenen, 45 bei Neugeborenen

Wie ist die ontogenetische Entwicklung des Schlafes?

  • Abnahme des REM-Schalfs
  • Zunahme der Wachphase
  • NREM realtiv stabil, aber etwas weniger

 

Welche Schlafstörungen sind bei - bis 17 jährigen am häufigsten?

A) Generelle Schlafpobleme

B) Einschlafprobleme

C) Durchschlafprobleme

D) Ein- und Durchschlafprobleme

A) generelle Schlafprobleme

Die Probleme beim Einschlafen nehmen mit dem Alter zu

Epidemiologie von Insomnien;

Dauer?

Prävalenz?

Mehr Männer oder Frauen betroffen?

Prävalenz ca. 20%

• Geschlechtsspezifität: ältere Frauen häufiger

• steigt mit zunehmendem Alter

• Spontanremission äußerst selten

• 42% ausgeprägte Insomnie seit mehr als 5 Jahren

mittlere Störungsdauer bei Menschen mit Schlafstörungen: 12-14 Jahre

• Aktuelle Studie: 4jährige mit Insomnie zeigen diese Symptome häufig auch noch im Alter von 6 Jahren. Erhöhtes Risiko für Störungen des Sozialverhaltens, Majore Depression und Soziale Phobie. 

Wie wirkt sich Alkohol auf den Schlaf aus?

  • Alkoholkonsum erhöht die Einschlafdauer und senkt die Gesamtschlafzeit 
  • Die Schlafarchitektur verändert sich auch bei geringem Alkoholkonsum
  • Die REM-Schlafdauer sinkt und verlagert sich in die zweite Hälfte der Nacht

Alkoholiker haben häufiger Insomnien: 18 vs. 10 %

Alkoholiker in Therapien: 36 - 72% Insomnie

Apnoe häufiger bei Alkoholikern als bei Nicht-Alkoholikern

Wofür steht KISS beim Schlaftraining?

Training für Kinder mit Schlafschwierigkeiten - KISS

Elemente aus der Verhaltenstherapie und Hypnosetherapie 

  • Gruppentraining
  • standardisiertes Vorgehen 
  • Kurzinterventionen (3 Sitzungen für Kinder & 3 für Eltern)

Mini-Kiss: Nur Eltern

Ergebnisse: Verbesserung im Schlaf der EG, keine Veränderungen der KG bei Kindern mit primärer Insomnie

Eine Intervention mit KISS ist einer behandlungsfreien Zeit überlegen! Die Effekte bleiben über 1 Jahr stabil

Welche Behandlungsempfehlung gibt es bei Insomnien nach der S3-Leitlinie?

 

Kognitive-verhaltenstherapeutische Strategien für Insomnien (KVT-I)

Gibt es eindeutige Befunde zur achtsamkeitsbasierten Stressreduktion?

Nein

Welche Arten von Schlafstörungen gibt es?

  • Insomnien
  • Schlafbezogene Atmungsstörungen 
  • Hypersomnien (erhöhtes Schlafbedürfnis)
  • Störungen des Schalf-Wach-Rhythmus
  • Parasomnien

Wofür steht der C-Prozess?

Circadianer Prozess

Zwei-Faktoren-Modell

Wofür steht der S-Prozess?

Schlafhomöostase

Welche Art von Wellen zeigen sich während des Schiefschalfs im EEG?

Delta Wellen - Slow Waves

Welche Strukturen sind an der Schlafregulation beteiligt?

  • Retina
  • Hypothalamus (locus Coeruleus)
  • Nucleus Suprachiasmaticus
  • Epiphyse
  • Monoaminerge Kernregionen im Hirnstamm

Im Wachzustand hemmt der VLPO die monoaminergen Wachneurone (Formatio reticularis) und das ARAS.

Richtig?

Ja

Der C-Prozess beschreibt die Schlafregulation über einen mit fortschreitender Wachheit zunehmenden Schlafdruck, der vereinfacht mit der Intensität der Delta-Wellen gleichgesetzt und einer Akkumulierung von Adenosin im basalen Vorderhirn zugeschrieben wird.

Richtig??

Falsch, dass ist der S (Schlafhomöostase) Prozess

C-Prozess: endogener zirkadianer Rhythmus, über SCN gsteuert 

Der langfristige Erfolg von Psychotherapie bei Schlafstörungen wird durch die Gabe von Medikamenten beeinträchtigt.

Richtig?

Ja (:

Was versteht man im Kontext der Behandlung von Insomnie unter „Stimuluskontrolle“?

  • Bett nur zum Schlafen nutzen 
  • Müde ins Bett gehen 
  • Vermeidung von Tiefschlaf 

Was sind körperliche Begleiterscheinungen von COPD?

  • Lungenkrebs
  • koronare Herzerkrankungen 
  • Schlaflosigkeit 
  • Migräne
  • Magen-Geschwüre
  • Nasennebenhöhlenentzündung 

Was sind psychologische und neuropsychologische Begleiterscheinungen von COPD?

Angststörung

- geschätzt bei der Hälfte der Patienten erhöhte Angst

- Angsttsörung 5 mal häufiger als in der Gesamtbevölkerung

- Atembeschwerden können zur Todesangst führen

Depressionen

- bis zu einem Viertel betroffen 

Neuropsychologische Symptome, i.d.R. durch Sauerstoffunterversorgung im Gehirn 

- Abstraktionsvermögen, Aufmerksamkeit und psychomotorische Geschwindigkeit eingeschränkt

Die kognitive Neubewertung ist bei COPD wichtig.

Richtig?

Falsch bzw. diese ist schwierig, da eine Atemnot bzw. die Überbewertung dieser selbst zum Teufelskreis aus Depressionen und Angst beiträgt, aber eben auch eine Exazerbation (akute Verschlechterung der Symptome, tritt ca. 3 mal im Jahr auf) vorhersagen kann und deshalb ernst genommen werden sollte.

Angststörung, wenn in sonst beschwerdefreien Momenten Atemnot auftritt.

Der Patient muss in der Therapie lernen, die Symptome richtig einzuschätzen.

Benzos und SSRIs sind zur Behandlung von COPD wirksam und sinnvoll. 

Richtig?

Falsch.

Selektive Serotonin Reuptake Inhibitors (SSRI) sind zur Behandlung der Angst und Depression sinnvoll und wirksam.

Benzos allerdings aufgrund der starken Abhängigkeit nicht. Auch keine Langzwitwirkung bekannt, auch wenn sie kurzfristig helfen.

Beim ersten Aufsuchen des Arztes ist die Lungenfunktion meist schon um die Hälfte reduziert (COPD).

Richtig?

Ja, ist richtig (:

Woraus besteht die Inaktivität der COPD? 

 

1) Der durch den COPD bedingter Luftstau führt zur Atemnot

2) Durch Atemnot entsteht Angst vor dieser, weil sie oft in Zusammenhang mit Exazerbationen steht - deshalb Meidung von körperlicher Belastung

3) Dadurch entsteht Bewegungsmangel, was zu einer zunehmenden Beeinträchtigung der Leistung von Muskulatur und Kreislauf führt (Dekonditionierung)

4) Aus der daraus resultierenden Inaktivität und der reduzierten Belastbarkeit entsteht eine schnellere Atemnot bei Belastung

= Führt zum Fortschreiten der Krankheit

Mit einem Spirometer werden Vitalkapazität, Einsekundenkapazität und Einminutenkapazität erfasst.

Richtig?

Falsch.

Vitlakapazität (VC): maximales Ein-/und Ausatemvolumen 

Einsekundenkapazität (FEV1): maximales Ein- oder Ausatemvolumen in einer Sekunde

Relative Sekundenkapazität: FEV1/VC

 Wie kann man trotz der überschneidenden Symptome feststellen, on COPD-Patient*innen zusätzlich unter einer Angststörung leiden?

Durch eine Verhaltensanalyse.

Entwicklung von Angst in ansonsten beschwerdefreien Situationen: Angststörung wahrscheinlicher.

 Welche Probleme müssen bei der Behandlung psychischer Komorbiditäten von COPD-Patient*innen mit KVT beachtet werden?

  • Kognitive Neubewertung vs. echter Atemnot
  • Langer Therapieprozess
  • Einschränkungen kognitiver Funktionen (erschwert Behandlung & senkt Behandlungsmotivation)

Welche psychischen Störungen haben die höchste Komorbidität mit Alkohol- und Drogenmissbrauch?

Nikotinabhängigkeit 64-85%

Affektivestörungen 20-73%

Angststörungen 1-69%

Was versteht man unter "Incentive Motivation"?

Anreizmotivation

  • ein sekundärer bzw. konditionierter Hinweisreiz wirkt direkt auf das Dopaminsystem

Anreiz bestimmt durch:

  • Erregung neuronaler Substrate durch Verhaltenskonsequenzen 
  • Assoziative Verbindungen mit Ort, Objekt etc.
  • Incentive Salience (Anreizhervorhebung)

Was ist der Unterschied zwischen Liking/Mögen & Wanting/Wollen/Möchten?

Liking: Freude/Euphorie bei den ersten Substanzeinnahmen (positives Verstärkersystem), dann Reduktion durch Toleranzentwicklung

Wanting: Verlangen, Craving durch Anreize bei späteren Einnahmen 

Was sagt die Gegensatz-Prozess-Theorie zur Sucht?

  • Ein Reiz hat hedonische Qualität 
  • Negatives Feedforward-System soll Intensität affektiver Aktivierung in Grenzen halten 
  • jeder affektive Reiz löst verzögert hedonisch gegensätzliche Reaktion aus
  • Sucht als Summe zweier gegensätzlicher hedonischer Vorgänge
  • Zwei einander hemmende Prozesse kontrollieren Summator
  • Summator bestimmt Richtung und Stärke des Affekts, der Motivation oder des Verstärkers 

 

  1. Reiz führt zur Auslösung des a Prozesses: direkt proportional zu Dauer, Stärke und Qualität des Reizes
  2. Aktivierung des a-Prozesses führt zu etwas zeitverzögerter Aktivierung des b-Prozesses:umgekehrt hedonische Qulität; kommt später und dauert länger
  3. Bei erster Darbietung ist b-Prozess proportional, aber kleiner als a 
  4. Summator-Aktivität entspricht dann dem aktuellen Verlauf

Zusatzannahmen:

a-Prozess bleibt bei Wiederholung konstant

b-Prozess wird durch Wiederholung verstärkt 

Bezugnahme zu Drogen:

§a-Prozess à „Ich möchte Drogen, weil es mir dann gut geht.“

§ Toleranzentwicklung: in der Summe wird a durch Wiederholung kleiner

§ b-Prozess: Entzugssymptome à „Ich möchte Drogen, weil es mir dann nicht mehr schlecht geht.“

§ Drogensuchtverhalten nimmt durch den ansteigenden gegensätzlichen b-Prozess zu!

Was ist die kompensatorische Konditionierung bei Sucht?

§Bei einigen Substanzen: kompensatorische konditionierte pharmakologische Reaktionen

§  Bereiten Organismus auf UCR, der von Droge verursacht wird vor à antizipatorische Verhinderungen von extremen Schwankungen im homöostatischen System

à Unterschiedliche Toleranz in unterschiedlichen Umgebungen

- Experiment mit Ratten, die bei gleicher Dosis aber in anderer Umgebung sterben

Welche Faktoren beinhaltet das 3-Faktoren Modell zur Sucht?

  • Droge
  • Person 
  • Umwelt