Klinische Psychologie
Fragen des Tutoriums
Fragen des Tutoriums
Kartei Details
Karten | 235 |
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Lernende | 10 |
Sprache | Deutsch |
Kategorie | Naturkunde |
Stufe | Universität |
Erstellt / Aktualisiert | 25.06.2020 / 27.07.2024 |
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Was lösen Depressionen und Ängste im IS aus?
Depressionen und Angst erhöhen die Produktion proinflammatorischer Zytokine, v. a. IL-6
– reduziert NK-Aktivität und Lymphozyten
– begünstigt Altern, kardiovaskuläre Erkrankungen, Osteoporose, Arthritis, Typ-2-Diabetes, einige Krebsarten wie Myelome, Lymphome, Leukämie, Alzheimer etc.
– bis zu 3-fach erhöhtes Herzinfarkt- und Embolierisiko
• IL-6 stimuliert CRH und verstärkt noch die ohnehin schon bestehende Überproduktion von Kortisol bei chronischen Depressionen
• Circulus vitiosus aus Zytokinproduktion und Hyperkortisolismus und Depressionen
Wie viel % der Patienten entwickeln Symptome von Übekleit vor der nächsten Chomotherapie?
20-30%
Zytotoxisch-zytostatische Chemotherapie: Gabe von Cyclophosphamid und Cyclosporin A
– Erwünschter Effekt: Reduktion des Tumorwachstums
– Unerwünschte Nebenwirkungen:
• Immunmodulatorische Effekte
• Übelkeit und Erbrechen
• Aversion gegen Nahrungsmittel
• 20-30% der Patienten entwickeln diese Symptome antizipatorisch vor der nächsten Medikamenteninfusion
Gibt es eine protektive Wirkung von Antidepressiva bei durch Interferon-alpha induzierter Depression?
Ja
Welche Organe zählen zu den primären lymphatischen Organen und was ist ihre Funktion?
Knochenmark
Thymus
Funktion: Produktionsorte des IS
Bei der humoralen Aktivität bilden Immunzellen Botenstoffe, um Pathogene unschädlich zu machen.
Richtig oder falsch?
Richtig! (:
Das angeborene Immunsystem wirkt breit und schnell.
Richtig oder falsch?
Richtig
Wie heißt der wichtigste Entzündungsmarker?
C-reaktives Protein (CRP)
Wie kann man die antizipatorischen Effekte im Kontext der Chemotherapie verhindern?
1. Latente Inhibition: Vermehrte Präsentation der Chemotherapieumgebung schon im Vorhinein
2. Überschattung: z.B. Attribution der Übelkeit auf einen anderen salienten Reiz (z.B. streng riechenden oder schmeckenden Saft)
Das Konditionierungsparadigma von Ader und Cohen zeigt, dass Immunreaktionen operant konditioniert werden können.
Richtig oder falsch?
Falsch.
Immunreaktionen werden klassisch konditioniert.
Kortisol führt zu einem Th2- zu Th1-Shift.
Richtig oder falsch?
Falsch
Th1 zu Th2-Shift
Bei Personen in feindseligen Partnerschaften wurden mehr lokale Zytokine gefunden.
Richtig oder falsch?
Falsch.
Es wurde ein geringeres Level an Zytokinen gefunden, verbunden mit einer schlechteren Wundheilung.
Was passiert, wenn man die Chemokin-Rezeptoren von unter sozialem Stress stehenden Ratten blockiert?
Sie zeigen keine Immun- und keine Angstreaktion mehr - Immunreaktion auf sozialen Stress begünstigt die Entstehung von Angst.
Unter "Sickness behaviour" versteht man Symptome, die üblicherweise im Zusammenhang mit chronischen Entzündungsprozessen und Infektionskrankheiten auftreten. Richtig oder falsch?
Richtig (:
Ein gesunder, erwachsener Mensch verbringt den Hauptanteil des Schlafes mit dem REM Schlaf.
Richtig oder falsch?
Falsch, der Hauptteil ist der N1 (Übergang zwischen Wach und Schlaf) und N2 (stabiler Schlaf) Schlaf mit 50-60%
Tiefschlaf: 15-25 %
REM: 20-25 %
Wir träumen sehr wenig und die Inhalte sind oft unrealistisch.
Richtig oder falsch?
Funktion von Träumen?
- Wir träumen vermutlich während der gesamten Schlafzeit
- Hürden beim Selbstbericht
1.Person muss aufwachen (Schlaf-Wach-Übergang)
2.Person muss sich an das erinnern, was vor dem Erwachen gewesen ist (Zeitdimension)
- Inhalte: meist realistisch, pos. vs. neg. ungefähr ausgewogen; nur selten Berührungen, Geschmack und Geruch
Funktion
- Gedächtniskonsolidierung; unklar sie spielt sich während des Schlafs auf Zellebene und/oder Systemebene ab, so dann es sehr unwahrscheinlich ist, dass die Träume diese Prozesse direkt widerspiegeln. Ob Träume in einer anderen Form bei dieser Funktion des Schlafs eine Rolle spielen ist bislang unklar.
- Problemlösefähigkeit
Welche Strukturen sind an der Schlafregulation beteiligt?
- Retina
- Hypothalamus (Locus Coeruleus)
- Ncl. Suprachiasmaticus
- Epiphyse
- Monoaminerge Kernregionen im Hirnstamm
Was ist das Flip-Flop-Modell?
- Unterschiedliche Bereiche im Gerhin fördern den Wach- oder Schlafzustand
- die gegenseitige Inhibierung von VLPO (ventrolateraler präoptischer Nukleus im Hypothalamus) & Aktivierungssystem wirkt wie ein An(Flip)- Aus (Flop)-Schalter
Schlafzustand: VLPO hemmt die monoaminergen Wachneuronen (Formatio reticularis) & das ARAS
Wachzustand: Wachneurone hemmen das VLPO- Aufrechterhaltung des Wachzustands
> Vorgänge im Wachzustand hemmen den Schlaf und andersrum
REM-Schlaf vs. Non-REM-Schlaf
- Schlafzustand wird über aminerge und cholinerge Aktivität gesteuert, wobei sich die im Thalamus liegenden cholinergen Regionen (SLD + PC) und die im Hirnstamm liegenden aminergen Regionen (vlPAG und LPT) gegenseitig hemmen (GABA)
- Aminerge Neurone (LC, DR) und Orexin-Neurone aktivieren die im Hirnstamm liegenden REM-Off-Neurone vlPAG und LPT à Auslösung des Non-REM-Schlafes
- Cholinerge Neurone aktivieren die im Thalamus liegenden REM-On-Neurone (PC, SLD, PPT) à Auslösung des REM-Schlafes
- Während des REM-On-Schlafes: durch aufsteigende glutamaterge PC- und PB -Neuronenaktivität eine größere Aktivität des Kortex und des Frontalhirns zu beobachten
- Glutamatergen SLD-Neurone aktivieren inhibitorische Interneurone in der Medulla und dem RM, die wiederum Motorneurone hemmen (muskuläre Atonie)
Welche zwei Prozesse beschreibt das Zwei-Prozess-Modell?
1) Eine circadiane Komponente (C):
- endogener circadianer Rhythmus
- wird über Ncl. suprachiasmaticus reguliert
2) Homöostatische Komponente(S)
- mit fortschreitender Wachheit zunehmender Schlafdruck
= Insgesamt beschreibt das Modell, dass eine circadiane und eine homöostatische Komponente den Schlaf-Wach-Rhythmus regulieren, also interne Steuerung unabhängig von externen Reizen
Was sind Dyssomnien?
Primäre Schlafstörungen des Ein- und Durchschlafens
§Primäre Insomnie
§ Primäre Hypersomnie
§ Primäre Narkolepsie
§ Atmungsgebundene Schlafstörung
§ Schlafstörung mit Störung des zirkadianen Rhythmus
§ Nicht näher bezeichnete Dyssomnien
Was sind Parasomnien?
Verhaltensstörungen im Schlaf
- Schlafstörung mit Albträumen
- Pavor nocturnus/„Sleep Terror“ (Hochschrecken mit Schrei, keine Erinnerung an Traum)
- Schlafstörung mit Schlafwandeln (Somnambulismus, keine Erinnerung)
- Nicht näher bezeichnete Parasomnien
Was ist charakteristisch bei Insomnien?
- lange Einschlafzeit
- frühes Erwachen
- vermehrte Wachphasen
- psychosoziale Leistungseinschränkungen
Risikofaktoren: weiblich, ältere Menschen
Kernproblem: vermehrtes Grübeln über Schlafstörung und Konsequenzen davon
Dauer: 12- 14 Jahre, Leute suchen selten Hilfe
ADHS und Schlafstörungen haben oft ähnliche Symptomatik.
Richtig oder falsch?
Richtig, es muss genau diagnostiziert werden, um welche davon es sich handelt.
Symptome:
Impulsivität
verminderte Leistung
Schlafstörungen
Unkonzentriertheit
Unfälle
mehr Aggressivität
Angst/Depressionen
Was sind die Veränderungen der Schlafarchitektur bei Schlafstörungen?
- weniger Tiefschlaf in der zweiten Nachthälfte
- Verringerung des REM-Schlafs &
- Verschiebung in die zweite Schlafhälfte
Insomniker*innen haben permanent einen erhöhten Tiefschlafdruck durch Schlafmangel.
Richtig?
Falsch, Tiefschlafdruck erst bei völliger Schlafdeprivation durch geringeren Deltaschlafanteil der Betroffenen
Was sind aufrechterhaltende Faktoren bei Insomnie?
Aufrechterhaltende Faktoren
Schlafhomöostase
§ Reduzierter Schlafdruck (geringer Delta-Anteil)
§ Inadäquate Regulation (keine Kompensation)
Negative Konditionierung
§ Bett à Arousal
§ „Clock watcher effect“
Dysfunktionale Kognitionen
§ Ängstliches Fokussieren auf das Einschlafen (s. Teufelskreis der Insomnie)
Was sind apparative Messmethoden für Schlafstörungen?
- Polysomnographie (biologische Parameter)
- Aktographie (Aktivität)
- Pulsoxymetrie (Apnoe)
Was sind Hypnotika?
Medikament zur Behandlung von Schlafstörungen mit dem Wirkstoff Benzodiazepin.
Weitere medikamentöse Behandlungsmöglichkeiten:
Trizyklische Antidepressiva
§ Wirken sedierend, keine Abhängigkeit
§ Mögliche anticholinerge und kardiale NW; Unterdrückung des REM-Schlafes
Pflanzliche Schlafmittel (Baldrian, Hopfen, Orangeblüte etc.)
§ Keine Beeinträchtigung des physiologischen Schlafs
§ Geringe hypnotische Potenz
à Keine kausale, sondern symptomatische Behandlung von primären Schlafstörungen!
Wie heißen die 6 k-Regeln bei der Gabe von Schlafmedikamenten?
6- K-Regel bei der Verordnung von Schlafmitteln
§ Klare Indikation
§ Kleinstmögliche Dosis
§ Kürzest mögliche Behandlungszeit
§ Keinesfalls abrupt absetzen
§ Kontraindikationen beachten
§ Kombination mit nicht medikamentösen Methoden
In welcher Schlafphase ist es am schwierigsten, geweckt zu werden?
Im REM Schlaf
In welcher Schlafphase verbringt man den Großteil der Nacht?
N1 und N2: 55-60%
N3: 15-25%
REM: 20-25%
W: < 5%
Die Körpertemperatur steigt über die Nacht und hat kurz vorm Erwachen seinen Höhepunkt
Richtig?
Falsch, die Körpertemperatur ist kurz vor dem Einschlafen am höchsten und sinkt über die Nacht - höchste Schläfrigkeit mit Minimum verbunden.
Was sind die 3 grundlegenden Mechanismen der Schlafregulation?
Hoöostatischer Prozess: die vorangegangene Schlaf- und Wachzeit bestimmen den Schlafdruck
Zirkadiander Prozess: definiert den zirkadianen oszillierenden Grad der Wachheit
Ultradiander Prozess: organisiert den Wechsel von REM und Nicht-REM - Schlaf innerhalb einer Schlafperiode
Serotonin spielt beim Schlafen keine Rolle.
Rchtig oder falsch?
Falsch, Serotonin spielt bei der Entstehung vom Schlaf eine Rolle.
Der Non-REM-Schlaf steht im Zusammenhang mit der prozeduralen Gedächtnisleistung.
Richtig?
Falsch.
Der REM-Schlaf steht im Zusammenhang mit der prozeduralen Gedächtnisleistung.
Der Non-REM-Schlaf steht im Zusammenhang mit der deklarativen Gedächtnisleistung.
Träume sind nicht von außen messbar.
Richtig oder falsch?
Richtig (:
Was ist Pavor nocturnus?
- Aufschrecken mitten in der Nacht
- man erwacht aber nicht richtig
- man kann sich meist nicht daran erinnern
Frauen träumen mehr als Männer, wobei die Persönlichkeit und die Intelligenz eine Rolle spielen.
Richtig?
Falsch, Frauen haben nur eine höhere Traumerinnerung. Die Persönlichkeit (außer Kreaktivität) und IQ spielen dabei keine Rolle.
Was sagt das Arousal-Retrieval -Modell der Traumerinnerung?
Man muss nach der Traumerfahrung wach sein, damit sie ins LZG gelingen kann. Außerdem sollte man möglichst wenig Störungen beim Aufwachen haben.
90% ist das eigene Traum-Ich am Traumgeschehen beteiligt.
Richtig?
Ja!
30% erhalten Elemente, die im Wachzustand unmöglich sind
Bewegungsgefühl und auditive Erfahrungen häufiger als andere Sinnesreize in Träumen.
Träume wirken warhscheinlich an der Gedächtniskonsolidierung mit.
Richtig?
Falsch, sie sind wahrscheinlich "nur" auf eine kreative Weise an der Problemlösefähigkeit beteiligt.