Klinische Psychologie
Fragen des Tutoriums
Fragen des Tutoriums
Kartei Details
Karten | 235 |
---|---|
Lernende | 10 |
Sprache | Deutsch |
Kategorie | Naturkunde |
Stufe | Universität |
Erstellt / Aktualisiert | 25.06.2020 / 27.07.2024 |
Weblink |
https://card2brain.ch/box/20200625_klinische_psychologie
|
Einbinden |
<iframe src="https://card2brain.ch/box/20200625_klinische_psychologie/embed" width="780" height="150" scrolling="no" frameborder="0"></iframe>
|
Was passiert bei der zentralen Sensibilisierung und was ist deren Konsequenz?
Anpassung des Nozizeptionssystems
= Erregbarkeitssteigerung und erhöhte Spontanaktivität der Neurone des Hinterhorns des RM
- NMDA-Rezeptoren mit Glutamat als Transmitter
- Kumulative (periphere) Depolarisation
- Wind-up der Hinterwurzelneurone
- Langzeitpotenzierung
Folgen des Wind-ups: vergrößerte Repräsentation im somatosensorischen Kortex und mehr limbische Aktivität
Konsequenz: Sekundäre Hyperalgesie
Bei der sekundären Hyperalgesie wird die Schmerzempfindlichkeit am Verletzungsort gesteigert durch das Absenken der Schmerzschwelle.
Richtig?
Falsch, bei der sekundären Hyperalgesie wird die Schmerzempfindlichkeit in der Umgebung der Verletzung gesteigert (durch Absenken der Schmerzschwelle), nicht direkt am Verletzungsort (das wäre primäre Hyperalgesie).
Was ist Allodynie?
Extremform der sekundären Hyperalgesie
Die Betroffenen haben Schmerzempfinden bei Reizen, die sonst keinen Schmerz verursachen.
Was ist Algesimetrie?
Schmerzmessung
Subjektiv
- Verhätnisschätzmethode (Visuelle Analogskala)
- Fragebögen (z.B. McGill-Pain-Questionnaire)
- Vergleich mit experimentell erzeugtem Schmerz
Objektiv
- Motorisch-verhaltensmäßig: Verhaltensbeobachtung, Reflexe
- Physiologisch-organisch: Pupillendurchmesser als Maß für den Sympathikustonus; autonome Reaktionen (z.B. Hautleitfähigkeit); evozierte Potentiale; Mikroneurographie
Für die Behandlung ist der subjektive Schmerz entscheidender:
„Schmerz ist das, was der/die Patient*in als solches empfindet!“
Kann man auch im Schlaf messen!
Was meint der Fear-Avoidance-Belief?
Chronischer Schmerz
Glaube, dass der Schmerz mit Bewegung zusammenhängt, weshalb diese vermieden wird.
Was sind die "Yellow Flags?"
Konzept psychosozialer Risikofaktoren für die Behandlungsleitlinien von Rückenschmerzen.
Der erste Schmerz wird über den lateralen Thalamus und den primären somatosensorischen Kortex übertragen.
Richtig?
JA
Nozizeptoren reagieren proportional zur Reizstärke.
Richtig?
Nein, Nozizeptoren haben eine hohe Schwelle, bei der sie erregt werden.
Der S1 reagiert proportional zur wahrgenommenen Schmerzintensität, während der S2 Schmerzreize nach einem „Alles-oder-Nichts“-Prinzip verarbeitet.
Richtig oder falsch?
Richtig
Welche Bestandteile der Schmerzmatrix sind für die affektive Komponente des Schmerzes verantwortlich?
- Medialen Thalamuskerne
- Amygdala: Integration sensorischer Reize (inklusive nozizeptiver Reize) und affektive Inhalte
- Cingulärer Kortex (ACC)
- Insula
- Hippocampus
- PFC: Langzeiteffekte
Für die Algesimetrie sollten objektive Messmethoden verwendet werden.
Richtig?
Falsch, der subjektive Schmerz ist enscheidend!
Patient*innen mit eher muskel- verspannungsbedingte Schmerzen (v. Stressreizen ausgelöst) zeigen diesen Effekt nicht, dass ein besoders zugewandter Partner zur Chronifizierung des Schmerzes beitragen kann.
Richtig?
JA
Wird der sekundäre somatosensorische Kortex der sensorischen oder der affektiven Komponente des Schmerzes zugeordnet?
Er wird der sensorischen Komponente zugeordnet.
Was sind die affektiven Komponenten der Schmerzverarbeitung?
- ACC
- Anteriore Insula (S2)
Was sind die sensorischen Komponenten der Schmerzverarbeitung?
S1 & S2
Emotionen bei konstanter Aufmerksamkeit modulieren v.a. neuronale neuronale Aktivität im ACC.
Richtig?
Richtig.
Aufmerksamkeit (bei kontanten Emotionen) modulieren v.a. neuronale Aktivität im ACC.
Richtig?
Falsch.
Aufmerksamkeit moduliert v.a. neuronale Aktivität in S1 und Insula.
Welche Substanz kann die Placebo-Reaktion verhindern?
Naloxon als Opiat-Antagonist - Aufhebung der Placebo-Analgesie
Welche beiden Mechansimen liegen der Placebo-Wirkung zugrunde?
Erfahrung und Erwartung
Schmerz ist eine Basisemotion.
Richtig?
Falsch, da er auch die Wahrnehmung körperlicher Prozesse vorausetzt.
Placebo wird vermutlich über PFC vermittelt und kann durch Gabe von Naloxon inhibiert werden.
Richtig?
JA
Was sind die zwei Umschaltstellen des Nozizeptiven Systems?
Rückenmark - Hinterhorn
Thalamus
Periphere Stimulation und Deafferenzierung können kortikale Reorganisation bewirken.
Richtig?
Ja
Wie kann man konditionierter Übelkeit bei der Chemotherapie vorbeugen?
- Überschattung
- Latente Inhibition
- Entspannung
Was ist die primäre und was ist die sekundäre Prävention bei Krebserkrankungen?
Primäre Prävention:
- Veränderung des Lebensstils
- Vermeiden von Risikofaktoren
Sekundäre:
- Screenings zur Früherkennung
- Risikokommunikation
Interventionen sollten besser affekt-geladen sein als kognitiv-geladen
Wie lauten die 2 Haupthypothesen bzw. welche Annahmen gibt es, wie bzw. ob soz. Unterstützung Einfluss auf den Verlauf von Tumorerkrankungen hat?
- Pufferhypothese
Soziale Einflüsse "puffern" die Einflüsse von Stress ab
2. Haupteffektmodell
soziale Unterstützung führt zu positiven Effekten, unabhängig davon, ob Stress vorliegt oder nicht
Die N150 Amplitude ist bei negativen Emotionen erhöht und bei positiven Emotionen reduziert im Vergleich zu neutralen Reizen.
Die P260 Amplitude auf Schmerzreize ist bei negativen & positiven Emotionen im Vergleich zu neutralen Emotionen reduziert.
Richtig?
JA
Was sind die häufigsten stressbedingten Beschwerden?
- Rückenschmerzen
- Muskelverspannungen
- Schlafstörungen
Parkinson-Patienten haben oft das Gefühl, dass die Fremdwahrnehmung von der Selbstwahrnehmung differenziert und Leute sie neagtiver wahrnehmen. Deshalb sollte man in der Therapie ein Realitätscheck machen.
Richtig?
Falsch! Leute schauen tatsächlich, deshalb kein Realitätscheck!
Therapiegruppen bei MP sollten nach psychosozialen Status, alter, kognitive Leistungsfähigkeit getrennt werden.
Richtig?
Ja, möglichst kleine und homogene Gruppen.
Nach Leplow gibt es disability und Handicap bei MP. Die KVT spricht beides an.
Nein, wahrscheinlich nur Handycap.
Was ist der psychologische Parkinson-Effekt?
- Minimale soziale Stressoren haben starke Effekte auf die motorischen Symptome
- Bewegungsblockaden in kritischen Momenten
- auf Ärger von anderen folgen Verzweiflung & stärkere Blockaden
- Stress verstärkt Levodopa - induzierte Dyskinese
- L-Dopa: Medikamten der Wahl
- Parkinson ist Dopaminerge Erkrankung (zu wenig Dopamin)
Was sind motorische Spätsymptome von MP?
- Propulsionen ( nach vorne kippen)
- Freezing
- paradoxe Kinese
- Hyperkinese übermäßige Aktivität)
- On-off-Symptome
- Sprechstörungen
Was sind akzessorische Symptome bei M?
- Riechstörung
- vegetative Symptome
- Schlafstörungen
- sexuelle Dysfunktionen
- psych. Veränderungen
- kogn. Veränderungen
Was sind die Kardinalsymptome bei MP?
- Tremor
- Rigor
- Hypokinese
Was bedeutet Inappetenz?
Das verminderte Verlangen nach Sexualität und Nahrung bei AN.
Grazing/Nibbling meint die Aufnahme großer Nahrungsmengen über einen längeren Zeitraum.
Richtig?
Ja
Die Gewichtsabnahme führt bei AN-Patienten zur vermehrten Aktivität des Belohnungssystems auf unerwartete Geschmacksreize, aber auch Belohnung durch Starvation.
Richtig?
Ja
Bulemie ist häufiger verbreitet als Anorexie.
Richtig?
Ja, die Punktprävalenz bei AN liet bei 0,5% und die bei Bulemie bei 1%.
Bei BN Patienten ist die Responsivität des Dopaminsystems stimmungsabhängig.
Richtig?
Ja