Mikrobiologie
Zusammenfassende Verständnis Fragen
Zusammenfassende Verständnis Fragen
Kartei Details
Karten | 106 |
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Sprache | Deutsch |
Kategorie | Biologie |
Stufe | Andere |
Erstellt / Aktualisiert | 12.06.2020 / 22.08.2021 |
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Was ist ein halblogarithmischer Graph und was kann man alles daraus ablesen?
Zeichnet man z.B. die Anzahl der Zellen im logarithmischen Maßstab (log10) und trägt die Zeit arithmetisch auf, ergibt sich eine Gerade in einem halblogarithmischen Graph.
Diese Geradenfunktion zeigt an, dass die Zellen exponentiell wachsen und sich die Population innerhalb einer konstanten Zeiteinheit verdoppelt. Halblogarithmische Graphen sind auch geeignet, wenn es darum geht, die Generationszeit aus einem Satz von Wachstumsdaten zu ermitteln oder eine mikrobielle Wachstumskurve zu erstellen.
Welche sind die Kulturbedingungen für mikrobielles Wachstum auf welche man achten muss?
- Nährstoffe
- Energeiquelle
- verfügbares Wasser
- Temperatur
- pH Wert
- Sauerstoff
- Elektron-Akzeptor
Welche Mölglichkeiten/Methoden gibt es, um mikrobielles Wachstum zu bestimmen?
- Mikroskopische Messung
- Durchflusszytometrie
- Trübungsmessungsmethoden
- Koloniezählung
Zeichne eine typische Wachstumskurve auf.
- Lag
- Exponentiell
- Stationär
- Absterbephase
In welcher Phase der Wachstumskurve teilen sich die Zellen regelmässig und störungsfrei?
In der exponentiellen Phase.
Unter welchen Umständen tritt keine Lag-Phase ein?
Wenn man eine exponentiell wachsende Kultur in ein neies gleiches Medium unter den gleichen Wachsutmsbedingungen überführt, so findet keine Wachstumspause statt und das exponentielle Wachstum "beginnt" sofort.
Warum treten Zellen in die stationäre Phase ein?
Wenn ein lebenswichtiger Nährstoff des Kulturmediums aufgebraucht ist oder ein Abfallprodukt des Organismus sich im Medium anhäuft und das Wachstum hemmt.
In jedem Fall hört das exponentielle Wachstum auf und die Population erreicht die stationäre Phase.
In der stationären Phase gibt es keine Nettozunahme oder Nettoabnahme in der Zellzahl und somit beträgt die Wachstumsgeschwindigkeit der Population null. Obwohl die Population während der stationären Phase nicht wachsen kann, können viele Zellfunktionen weiterlaufen, darunter der Energiemetabolismus und biosynthetische Vorgänge.
Einige Zellen können sich während der stationären Phase sogar teilen, aber es gibt keine Nettozunahme der Zellzahl. Das liegt daran, dass einige Zellen in der Population wachsen, während andere absterben, die beiden Vorgänge gleichen einander aus. Dieses Phänomen bezeichnet man als kryptisches Wachstum.
Erklärt, wie ihr eine Bakterienkultur um den FAktor 10^7 verdünnen würdet und warum.
Zur Herstellung einer Zehnfachverdünnung (10–1) kann man 0,5 ml einer Probe mit 4,5 ml eines Verdünnungsmittels mischen oder 1,0 ml einer Probe mit 9,0 ml eines Verdünnungsmittels.
Braucht man eine Hundertfachverdünnung (10–2), kann man 0,05 ml mit 4,95 ml eines mischen oder 0,1 ml mit 9,9 ml des Verdünnungsmittels. Alternativ kann man 10–2 Verdünnungen herstellen, indem man zwei Zehnfachverdünnungen in Serie herstellt. Bei dichten Kulturen braucht man serielle Verdünnungen, um zählbarer Kolonien zur Ausplattierung zu erzielen.
Wenn man also z.B. eine Verdünnung von 10^–6 (1/10^6) benötigt, kann man sie durch drei aufeinander folgende 10–2 (1/102) Verdünnungen oder sechs aufeinander folgende 10^–1 Verdünnungen erreichen.
1/10^7
Welche Umwelteinflüsse beeinglussen das mikrobielle Wachstum und dessen Anpassungen?
Licht, Wasseraktivität, Sauerstoff, pH, Temperatur, Nährstoffe, osmotische Einflüsse.
Welche moleularen Anpassungen an niedrige Temperaturen gibt es in der Cytoplasmamembran der Phsychrophilen?
Warum sind diese erforderlich? Nennt auch die Anpassungen an die Thermophilie.
Psychrophilie:
• erhöhter Anteil an ungesättigten Fettsäuren mit kürzeren Ketten, um ihre Membran aufrecht zu halten und in der Kälte flexibel (halbflüssig) zu bleiben.
•„Kälteschock»-Proteine und Kryoprotekanzien wirken als Frostschutzproteine, welche die
Bildung von Eiskristallen, die die Cytoplasmamemembran durchlöchern könnten, verhindern.
Thermophilie:
•Lipide sind reich an gesättigten Fettsäuren, da sie eine stärkere hydrophobe Lebensumgebung ausbilden, was zur Stabilität der Membran bei hohen Temperaturen beiträgt.
• Einige Hyperthermophile Archaea haben in ihren Membranen keine Fettsäuren, sondern C40-Kohlenwasserstoffe (aus Isopren Einheiten). Die ganze Struktur bildet eine Lipidmonoschicht, die viel hitzeresistenter ist.
-> Stabilität und Funktionsfähigkeit/ Transportfähigleit
Was versteht man unter kompatibel gelösten Stoffen und wann und warum weden sie von Zellen enötigt?
Wenn ein Organismus in einem Medium mit niedriger Wasseraktivität wächst, kann er nur Wasser aus seiner Umgebung erhalten, indem er seine innere Konzentration gelöster Stoffe erhöht um das Wasser durch Osmose aufzunehmen.
Die kompatiblen, stark wasserlösliche Stoffe (Zucker, Alkohole, Aminosäurederivate) werden entweder synthetisiert oder aus der Lebensumgebung aufgenommen, wobei sie die Aktivität der Makromoleküle innerhalb der Zelle nicht beeinflussen. Die Konzentration der kompatiblen gelösten Stoffe in der Zelle hängt von der Konzentra-
tion in der Lebensumgebung ab.
Was wären die physiologischen Bedinungen für einen "Normalophilen" unter Standardbedingungen (pH, Sauerstoff, Temperatur, Osmotische Einflüsse)?
Sauerstoff: 21%
pH Neutralwert: pH 5.5-7.9
Osmotische Einflüsse: isotonische Lösung (zum Blutplasma isoosmotische Lösung
Licht: genügend (falls phototroph)
Druck: Normaldruck 1 bar
Temperatur: ~37°C (Mesophile)
Wasseraktivität: In den meisten Fällen hat das Cytoplasma einer Zelle eine höhere Konzentration gelöster Stoffe als die Umgebung, so dass Wasser dazu neigt, in die Zelle hinein zu diffundieren (positive Wasserbilanz). Wenn sich eine Zelle jedoch in einer Umgebung befindet, in der die Konzentration gelöster Stoffe die des Cytoplasmas übertrifft, dann fließt das Wasser aus der Zelle und sie dehydriert.
Wie haben sich die Mikroorganismen an die Sauerstoffanreicherung der Atmosphäre angepasst?
O2 selber nicht giftig ist, aber die toxischen Derivate des Sauerstoffs können Zellen schädigen.
Die Organismen haben Enzyme entwickelt, die diese Verbindungen zerstören. Superoxid und H2O2 sind die am häufigsten vorkommenden Formen toxischen Sauerstoffs, also kommen Enzyme, die diese Verbindungen zerstören, häufig vor. Alle aeroben oder aerotoleranten Zellen müssen zur Entgiftung reaktiver Sauerstoffverbindungen die Enzyme Superoxiddis-
mutase und entweder Katalase oder Peroxidase haben.
Was ist die Funktion der DNA und wie ist Sie aufgebaut?
Die DNA ist Träger des Erbgutes. Auf ihr wird die genetische Information gespeichert und an die Nächste Generation von Zellen weitergegeben.
Sie dient als Vorlage für die Transkription (die RNASynthese) und darauffolgende Tranlsation (Proteinsynthese). Sie liegt meist als Doppelhelix vor, welche aus zwei komplementären Strängen aufgebaut ist.
Die Einzelstränge sind Oligonukleotide, also ein Polymer von Nukleotiden, welche über Phosphodiesterbindungen verbunden sind. Sie bestehen aus einem Zucker-Phosphat-Rückgrat und den Nukleobasen. Die Basensequenz bezeichnet man als Primärstruktur der DNA. Es gibt 4 Nukleobasen, welche in der DNA vorkommen, zwei Purine (Adenin und Guanin) und zwei Pyrimidine (Cytosin und Thymin).
Beschreiben Sie wie ein DNA Dopelstrang aufgebaut wird und was die wichtigsten strukturellen Eigenschaften von DNA Doppelsträngen sind.
Der DNA-Doppelstrang wird aus zwei komplementären, antiparallel (einer 3’-5’, der andere 5’-3’) Einzelsträngen aufgebaut. Durch spezifische Wasserstoffbrücken zwischen je einer Pyrimidin und einer Purin Nukleobase wird der DNA-Doppelstrang aufgebaut.
Cytosin (C) paart mit Guanin (G)
Thymin (T) paart mit Adenin (A)
Da bei der GC Paarung eine Wasserstoffbrücke mehr ausgebildet wird, ist sie stabiler als die AT Paarung. Es gibt verschiedene Sekundärstrukturen, in welcher die DNA-Doppelhelix vorliegen kann. Am häufigsten ist die B-Form. Die spezifische Anordnung der beiden Stränge führt dazu, dass die Helix eine grosse und eine kleine Furche aufweist. In der grossen Furche sind gewisse Teile aller
Nukleobasen exponiert. Dies erlaubt es Proteinen sequenzspezifisch an die DNA zu binden.
Wie können DNA-Bindeproteine an dei DNA binden?
Was dür Sequenzen werden von ihnen oft erkannt?
Die meisten DNA-Bindeproteine haben eine Erkennungshelix (α-Helix, Sekundärstruktur von Proteinen), welche sequenzspezifisch in die grosse Furche der DNA-Doppelhelix binden kann.
DNA-Bindeproteine sind oft Homodimere (ein Proteindimer, welches aus zwei identischen Monomeren aufgebaut ist), welche umgekehrte Wiederholungs-sequenzen binden können. Beide Monomere enthalten je eine Erkennungshelix, welche wiederum eine der beiden Wiederholungssequenzen
binden kann.
Das Chromosom von E.Coli wäre mehr als 1 mm lang, sprich ungefähr 700x länger als das Bakterium selbst.
Wie ist es also möglich, so viel DNA auf so kleinem Raum zu packen?
Die DNA wird durch Überspiralisierung in eine «Struktur höherer Ordnung» überführt. Diese Überspiralisierung wird von Topoisomerasen katalysiert. DNA-Gyrasen (Typ II Topoisomerasen) sind Enzyme, welche den DNA-Doppelstrang schneiden und ihn einmal um sich selbst drehen. Dies führt zu einer negativen Überspiralisierung der DNA und somit zu einer Spannung im Molekül. Um diese Spannung entgegenzuwirken verdreht sich die DNA um sich selbst (Supercoil).
Nennen Sie drei Proteine des Replisoms und berschreiben SIe kurz deren Funktion.
Das Replisom ist ein Replikationskomplex, welcher folgende Schlüsselreplikationsproteine enthält:
- DNA-Gyrase: hebt die Überspiralisierung auf (vor der Replikationsgabel)
- DNA-Helikase: entwindet die DNA (Einzelstrangbildung) (führt zur Überspiralisierung vor der Gabel)
- DNA-Primase: bildet die RNA-Primer, welche als Startpunkt für die Synthese der neun DNAStränge dienen
- DNA-Polymerase III: synthetisiert die neuen DNA-Stränge, der Matrizenstrang dient jeweils als Vorlage. (Der Leitstrang wird in der Richtung synthetisiert, in welcher sich das Replisom bewegt, der Folgestrang wird in die entgegengesetzte Richtung synthetisiert, was zur Bildung von Okazaki Fragmenten führt)
- Tau: ist wichtig für die Interaktion von Polymerase und Helikase
Wie erkennt die RNA Polymerase die richitge Stelle, um die Transkription zu beginnen?
Dazu dient der Promotor, eine Sequenz auf der DNA, welche von der RNA-Polymerase erkannt wird und somit Ausgangspunkt der Transkription ist.
Der Sigmafaktor erkennt und bindet an Promotorsequenzen und rekrutiert RNA-Polymerase.
Für die Translation werden drei verschiedene RNAs benötigt, welche sind das?
Ribosomale RNA (rRNA): RNA-Moleküle, welche Bestandteil des Ribosoms sind. Zum Beispiel die 16S rRNA bindet an die Shine-Dalgarno-Sequenz der mRNA und hilft so den Ort des Translationsbeginns zu erkennen.
Transfer RNA (tRNA): Eine RNA mit ausgeprägter Sekundärstruktur. Auf der einen Seite enthält sie eine Sequenz von drei exponierten Nukleotiden (Anticodon), welche mit jeweils drei Nukleotiden der mRNA (Codon) interagieren können. Am 3’-Ende der tRNA ist dann jeweils die entsprechende Aminosäure über eine Esterbindung gebunden.
Messenger RNA (mRNA): Dient als Vorlage für die Translation. Jeweils drei Nukleotide (Codon)
auf der mRNA codieren für eine Aminosäure
Wie wird sichergestellt, dass die richtige Aminosäure am richtigen Ort eingebaut wird?
Zuerst muss der Startcodon gefunden werden (AUG). Dann wird immer ein Codon nach dem anderen abgelesen und si die entsprechende Aminosäure ins entstehende Polypeptid eingebaut.
Was ist das zentrale Dogma der Molekularbiologie, erklären Sie diese.
Als zentrales Dogma der Molekularbiologie bezeichnet man den INformationsfluss von der DNA über die RNA zum Protein.
Was haben Archaea und Eukarya gemiensam?
Archaea und Eukarya haben grosse Ähnlichkeiten hinsichtlich der Molekularbiologie der Zelle, (DNA-, RNA-, Proteinsynthese). Anderseits haben die Bacteria und Archaea grosse Ähnlichkeiten in der mikroskopischen Zellstruktur sowie im Stoffwechsel.
- Ähnliche, aus mehreren Proteinuntereinheiten zusammengesetzte RNA-Polymerase II
- mehrere Initiations- und Elongationsfaktoren bei der Translation (Ribosome ähneln aber den der Eukarya)
- Beginn der Transkription wird durch die TATA-Box markiert - Gegen Zellwand Antibiotika Resistenz - Werden durch das Diptherie Toxin gehemmt
- archaelle Introns
- Histone zur Verpackung der DNA
- Mehrere Replikationsorigins und ähnliche Origin-Erkennungskomplexe
- Das erste Methionin bei der Translation ist nicht modifiziert
Warum ist das Spleissen bei den Eukaryoten wichtig und worin besteht der Unterschied beim Spleissen zwischen Archaea und Eukarya?
Durch das Spleissen werden die Introns, die nichtkodierenden Regionen auf der DNA, entfernt und die Exons, die kodierenden Sequenzen, miteinander verbunden um die fertige mRNA und das darauffolgende funktionsfähige Protein zu erzeugen. Durch alternatives Spleissen können aus derselben DNA-Sequenz verschiedene mRNA-Moleküle erzeugt werden und dadurch eine grosse Proteinvielfalt mit unterschiedlichen Eigenschaften und Funktionen geschaffen werden. Also kurz: Ein Gen kann unterschiedliche Proteine kodieren.
- Archaellen Introns werden von spezifischen Endoribonucleasen ausgeschnitten, die die Exon -Intron-Verbindungsstellen erkennen (sie ist homolog zwei Untereinheiten des Enzymkomplexes, der Introns aus der eukaryotischen tRNA im Zellkern entfernt).
- Das RNA-Spleißen findet im Zellkern statt. Der Vorgang des Spleißens wird von einem großen makromolekularen Komplex, dem Spleissosom katalysiert. Dieser entfernt die Introns, durch erkennen konservierter Sequenzen auf den Spleiß-Verbindungsstellen, und verbindet die nebeneinander liegende Exons, wodurch die endgültige mRNA gebil-
det wird.
Wie wird die DNA im Vergleich zu den Bacteria verpackt? Und warum?
Nicht nur durch Überspiralisierung sondern die negativ geladene DNA wird um positiv geladene Histone gewickelt welche die Nucleosome ergeben, die wiederrum das vollständige Chromatin bilden, welches stark oder weniger stark verdichtet (kondensiert) wird. Während der Zellteilung muss die DNA kondensieren, damit sie sich gleichmässig auf die neuen Zellen verteilen kann (Schutz der Chromosomintegrität). Durch die Verpackung wird auch die Zugänglichkeit für die Ge-
nexpression reguliert.
Was ist das Problem bei der Replikation der DNA bei den Eukaryoten und wie wird es gelöst?
Linearen Chromosomen würden nach jeder Replikationsrunde kürzer werden, da die DNA-Polymerasen immer eine RNA-Primer für die Initiation brauchen. Diese werden später abgebaut und hinterlassen eine Lücke. Eukaryoten haben dieses Problem mithilfe der Telomerase gelöst. Die Enden der Chromosomen, Telomere genannt, enthalten repetitive DNA-Sequenzen, welche von der Telomerase am 3’-Ende des Leitstrang/Führungsstrang erkannt werden. Dieses Enzym ist eine RNA-abhängige DNA-Polymerase, welche die Transkription in umgekehrter Richtung katalysieren kann (RNA→DNA). Das Enzym selbst enthält eine kleine RNA-Matrize als Cofaktor für die Initiation der DNA- Synthese. Die Telomerase geht nach einem Wiederholungsprinzip vor, um den Führungsstrang um ein Vielfaches zu verlängern. Wenn diese Verlängerung abgeschlossen ist, kann der andere Strang (der Folgestrang) durch die Primase mit einem RNA-Primer vorbereitet werden und die DNA auf ganz
normale Weise von der DNA-Polymerase repliziert und von der Ligase vervollständigt werden.
Wie erkennen Ribosome bei den Eukaryoten den richtigen Ort auf der mRNA um mit der translation zu beginnen?
Was ist der Unterschied zu den Bacteria und den Archaea?
Erkennung des ersten AUG (Startcodon) auf der mRNA.
Bei den Prokaryoten wird das AUG verwendet, welches nach einer Shine-Dalgarno-Sequenz lokalisiert ist.
Wie wird mit der mRNA bei den Eukaryoten prozessiert?
- Während der Transkription wird der unreifen mRNA methylierte Guaninnucleotide am 5’-Phosphatende angefügt. Dieser Vorgang wird als Capping bezeichnet. Das Guanosin-Cap wird für die Translation benötigt und fördert mit Hilfe spezifischer Cap-Bindeproteine die Bildung des Inititationskomplexes zwischen der mRNA und dem Ribosom.
- Im zweiten Prozessierungsschritt, nach der Transkription, wird das 3′-Ende des primären Transkripts zurückgeschnitten und 100 – 200 Adenylatreste als Poly(A)Schwanz angefügt. Die Schwanzerkennungssequenz, AAUAAA, liegt nahe dem 3′-Ende des primären Transkripts und hinter dem Stoppcodon des Proteins, das von der mRNA kodiert wird. (Somit wird der Poly(A)-Schwanz nicht translatiert). Der Poly(A)-Schwanz stabilisiert die mRNA und muss entfernt werden, bevor die mRNA abgebaut wird. Der Poly(A)Schwanz wird außerdem für die Translation benötigt.
- Erst im dritten Schritt wird die mRNA gespleisst.
Auf welchen Stufen kann die Proteinfunktion reguliert werden?
Transkription
- Negative Kontrolle der Transkription - Mechanismus der Regression
- Negative Kontrolle der Transkription - Mechanismus der Induktion
- Die positive Kontrolle der transkription
Translation
- Attenuation
- Riboswitch
- Antisense RNA
Posttranslation
Beispiel für die Negative Kontrolle der Transkription - Mechanismus der Repression:
Der Repressor (DNA-Bindeprotein) kann zwei Konformationen annehmen, die Konformationsänderung wird durch Binden des Corepressors ausgelöst. Der Repressor/Corepressor Komplex kann an eine spezifische DNA-Sequenz (Operator) stromabwärts vom Promotor binden. Das Binden und Weiterlaufen der RNA-Polymerase werden blockiert (keine Transkription)
Beispiel für die Negative Transkription - Mechanismus der Induktion:
Der Repressor kann die spezifische DNA-Sequenz (Operator) stromabwärts vom Promotor binden. Das Binden und Weiterlaufen der RNA-Polymerase werden blockiert (keine Transkription). Binden des Induktors führt zu einer Konformationsänderung, der Repressor/Induktor Komplex kann den Operator nicht binden und fällt ab – die Genexpression wird induziert.
Beispiel für die positive Kontrolle der Transkription
Regulatorisches Protein wirkt als Aktivator der Transkription. Aktivatorprotein kann an die Aktivator-bindestelle binden, wenn es den Induktor gebunden hat. RNA-Polymerase wird mobilisiert sobald der Aktivatorprotein/Induktor Komplex an die Akti-
vatorbindestelle gebunden ha
Beispiel für die Translation - Attenuation
Kontrolle die zur vorzeitigen Termination der Transkription führt. Die Synthese von Aminosäuren steht oft unter der Kontrolle mehrerer Mechanismen, einer davon ist die Attenuation. Ein Leaderpeptid wird am Beginn des Operons transkribiert. Die Aminosäure, für wesen Biosynthese das Operon kodiert, ist mehrfach im Leaderpeptid enthalten. Wenn kein Aminosäuremangel vorliegt, kann das Leaderpeptid translatiert werden, was zur Bildung einer Sekundärstruktur führt, welche zum Abbruch der Transkription führt, bevor die eigentlichen Strukturgene auf mRNA umgeschrieben wurden. Wenn ein Aminosäuremangel vorliegt, bleibt das Ribosom bei den Codons der fehlenden Aminosäuren stehen, was die Bildung einer alternativen Sekundärstruktur führt, welche es der RNA-Polymerase erlaubt, die Transkription zu beenden. Dieser Mechanismus kann nur funktionieren, da die Transkription und Translation gleichzeitig ablaufen.
Beipsiel zur Translation-Riboswitch:
RNA kann kleine Moleküle erkennen und spezifisch Binden (katalytisch aktiv => Riobzyme, regulatorisch aktiv => Riboswitches). Riboswitches benötigen keine regulatorischen Proteine. Durch Bindung eines Metaboliten verändert sich die Sekundärstruktur der mRNA (Shine-Dalgarno Sequenz wird in Stammschleifenstruktur involviert), was zur Folge hat, dass das Ribosom nicht mehr binden kann. Die Translation ist gehemmt. Riboswitches könnten Überreste aus der RNA-Welt sein.
Beispiel Translation-Antisense RNA
Antisense RNA: sRNA (auch Antisense RNA) besitzt eine Basensequenz komplementär zur kodieren-den Sinnsequenz. Translation wird durch Bildung Doppelsträngiger RNA gehemmt. Doppelsträngige RNA wird durch Ribonucleasen abgebaut. «Anti-Gen» kodiert für Antisense RNA. Transkription von Anti-Genen nur unter Bedingungen wo die Expression des Ziel-Gens unterdrückt wer-
den soll.
Beispiel Posttranslation
Phosphorylierung (nicht thematisiert)
Abbau (nicht thematisiert)
Rückkopplungshemmung
Beschreiben Sie, wie die DNA- Bindeproteine aufgebaut sind und wie sie mit der DNA interagieren.
Die meisten DNA-Bindeproteine haben eine Erkennungshelix (α-Helix, Sekundärstruktur von Proteinen), welche sequenzspezifisch in die grosse Furche der DNA-Doppelhelix binden kann. DNABindeproteine sind oft Homodimere (ein Proteindimer, welches aus zwei identischen Monomeren aufgebaut ist), welche umgekehrte Wiederholungs-sequenzen binden können. Beide Monomere enthalten je eine Erkennungshelix, welche wiederum eine der beiden Wiederholungssequenzen binden kann. Zwischen der DNA und dem Bindeprotein werden vor allem Wasserstoffbrücken und van der Waals Interaktionen ausgebildet.
Wie unterscheidet sich die postiive Kontrolle der Transkription von der negativen?
Bei der positiven Kontrolle der Transkription kann die Transkription nur stattfinden, wenn ein Aktivatorprotein an den Operator bindet. Bei der negativen Kontrolle wird hingegen durch das Binden
eines Repressors die Transkription verhindert.
Beschreiben SIe kurz wie das Lactoseoperon reguliert wird.
Katabolitrepression hängt im Allgemeinen von einem Aktivatorprotein (positive Kontrolle) und einem Repressor (negative Kontrolle - Induktion) ab. Das zyklischen AMP-Rezeptor Protein (CRP) bildet ein Dimer, wenn es cAMP gebunden hat und kann spezifische DNA-Sequenzen binden. Glucose hemmt die cAMP Synthese und fördert dessen Transport aus der Zelle. Wenn die Glucose aufgebraucht ist, steigt die cAMP Konzentration, CRP dimerisiert, bindet an die Aktivatorbindestelle und unterstützt das Binden der RNA-Polymerase. Wenn die Laktose Konzentration hoch ist, bindet diese an den Lac-Repressor und inaktiviert ihn. Der Repressor fällt vom Operator ab und die Tran-
skription kann stattfinden.
Welches sind die Komponenten eines Zwei-Komponenten.Regulations-Systems und wie tegulieren sie die Genexpression?
Ein Zwei-Komponenten-Regulationssystem dient dazu, Signale aus dem Lebensraum (Osmotischer Druck, Sauerstoffkonzentrationen, Mangel an organischem Stickstoff) aufzunehmen und and spezifische Zielorte weiterzuleiten. Es besteht aus einem Sensor-Kinasen-Protein (Transmembranprotein) und einem Responseregulatorprotein (cytoplasmatisches Protein). Die Sensorkinase kann ein Signal aus der Umgebung aufnehmen und gibt es an das Responseregulatorprotein weiter (Signaltransduktion). Die Signaltransduktion geschieht durch den Übertrag einer Phosphatgruppe von der Kinase auf das Regulatorprotein. Die Phosphorylierung des Regulators ändert dessen Affinität zum Operator. Eine Rückkoppelungsschleife stellt das System wieder auf null (Phoshpatase, welche den
Regulator wieder dephosphoryliert).