Allgemeine Psychologie

Allgemeine Psychologie 1 - Wiederholungsfragen

Allgemeine Psychologie 1 - Wiederholungsfragen


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Langue Deutsch
Catégorie Psychologie
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Crée / Actualisé 24.02.2020 / 05.03.2025
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Was versteht man unter einem Verstärker bzw. einer Bestrafung? Wann werden diese als positiv oder als negativ bezeichnet?

Verstärker - Reize, die zu einer Erhöhung der Auftretenswahrscheinlichkeit eines Verhaltens führen

Bestrafung - Reize, die zu einer Verringerung der Auftretenswahrscheinlickeit eines Verhaltens führen

Man bezeichnet die Bestrafung oder den Verstärker als positiv, wenn die Veränderung der Auftretenswahrscheinlichkeit eines Verhaltens durch das Hinzufügen eines Reizes entsteht.

Man bezeichnet die Bestrafung oder den Verstärker als negativ, wenn die Veränderung der Auftretenswahrscheinlichkeit eines Verhaltens durch das Beseitigen eines Reizes entsteht.

Welche Arten von Verstärkung und Bestrafung gibt es? Nennen Sie jeweils ein Beispiel?

positive Verstärkung - Auftretenswahrscheinlichkeit eines Verhaltens erhöht sich durch Hinzufügen eines Reizes, z.B. wenn man seine Suppe aufisst, bekommt man ein Eis (Hinzufügen eines Reizes) -> häufigeres Auftreten des Verhaltens "Suppe essen" wird angestrebt

positive Bestrafung - Auftretenswahrscheinlichkeit eines Verhaltens verringert sich durch Hinzufügen eines Reizes, z.B. wenn man seine Kleidung beschmutzt, wird man geschimpft (Hinzufügen des Reizes Schimpfen) -> weniger Auftreten des VErhaltens "Kleidung beschmutzen" wird angestrebt

negative Verstärkung - Auftretenswahrscheinlichkeit eines Verhaltens verstärkt sich durch Eintfernen eines Reizes, z.B. Vater kauft ein Spielzeug (Verhalten) und das Kind hört dadurch auf zu Nörgeln (Entfernen des Nörgelreizes) -> häufigeres Auftreten des Verhaltens ein Spielzeug zu kaufen wird angestrebt

negative Bestrafung - Auftretenswahrscheinlichkeit eines Verhaltens verringert sich durch Entfernen eines Reizes, z.B. Kind stiehlt (Verhalten) und bekommt Fernseherverbot (Entfernter Reiz Fernseher) -> weniger Auftreten des VErhaltens "Stehlen" wird angestrebt

Was sind primäre und sekundäre Verstärker? Nennen Sie jeweils ein Beispiel.

Primäre Verstärker - Verstärker, die ohne vorangehende Erfahrung, spontan funktionieren (Futter, Süßigkeiten, Trinken)

Sekundäre (konditionierte) Verstärker - Verstärker, die erst nach entsprechender Erfahrung wirken, d.h. durch vorherige Paarung mit anderem angenehmen oder aversiven Reiz (Geld, Bonuspunkte, Lob)

(Soziale Verstärker - Verstärkung vermittuelt durch Verhalten einer anderen Person, kann sowohl primär als auch sekundär sein)

Beschreiben Sie kurz das Premack-Prinzip.

 

 

Das Premack-Prinzip beschreibt, die Erleichterung eines selten auftretenden Verhaltens (Vokabellernen) durch spontan häufiger gezeigte Verhaltensweisen (Spielen).

Von welchen Faktoren kann die Wirkung von Verstärkern abhängen?

- Verstärkerplänen (Kontingenz)

- Kontiguität (Zeit zwischen Verhalten und Verstärker)

- (relative) Intensität des Verstärkers

- Erklärung, warum bestraft oder verstärkt wird (bei Menschen)

Welche Verstärkerpläne gibt es? Wie wirken sich diese auf den Erwerb und Beibehaltung des Verhaltens aus?

Man unterscheidet zunächst kontinuierliche Verstärkung und intermittierende Verstärkung.

kontinuierliche Verstärkung - Jede Zielreaktion wird verstärkt (z.B. Schockolade nach jedem Verhalten, heiße Herdplatte sofort Schmerz) -> schnelles Lernen aber auch schnelle Löschung

intermittierende Verstärkung - Nicht jede Zielreaktion wird verstärkt -> langsames Lernen aber auch langsames Löschen

Quotenplan: FIX - z.B. jede 5. Reaktion bekräftigt (verlässlich vorhersagbar), bsp. Bonuskarten; VARIABEL - z.B. 20% der Reaktionen bekräftigt (zufällig, ob nächste verstärkt wird oder nicht), bsp. Glückspiel

Intervallplan: FIX - z.B. Zeit zwischen Bekräftigungen exakt 30 sec., bsp. Adventskalender; VARIABEL - z.B. Zeit im Mittel 30 sec., bsp. Briefkasten

Die Art des Verstärkerplans hat unterschiedliche Konsequenzen für den Erwerb des VErhaltens und die Löschung. Was ist die Ideale Kombination zum Erlernen von Verhalten?

Die Ideale Kombination ist ein rascher Erwerb, durch eine anfänglich kontinuierliche Verstärkung, aber dann das Aufbauen einer Löschunsresistenz durch intermittierende Verstärkung.

Wie wirkt sich die Kontigutiät auf die Wirkung von Verstärkern aus?

Je kürzer die Zeit zwischen dem Verhalten und der Belohnung ist, desto stärker passt sich das Verhalten an.

(Kontiguität - raum-zeitliches Zusammentreffen)

Exp. Tastendruck führt nach unterschiedlichen Verzögerungen zu Futter, Verhalten höher, wenn sie Verstärker früher bekommen

Wie wirkt sich die Intensität auf die Wirkung von Verstärkern aus?

Je intensiver ein Verstärker ist, desto besser wirkt er. Die Wirkung des Verstärkers hängt auch von der Motivation/Erwartung des Empfängers ab.

z.B. bekommen Ratten nach einem kurzen Lauf entwerder 256, 16 oder nur ein Futterpallet, nach mehreren Durchgängen bekommen alle 16. Die Ratten, die vorher 256 bekommen haben laufen nun langsamer (depression effect). Die Ratten die vorher 1 bekommen haben laufen nun schneller (elation effect)

Wie kann sich die Erklärung von Belohnung und Bestrafung auf die Wirkung von Verstärkern auswirken?

Verstärker wirken bei Menschen bei verbaler Erklärung besser.

Exp. Kindern durften nicht mit Spielzeug spielen. Bei berühren lauter Ton VS. lauter Ton + Erklärung

-> zu intensive Strafe mindert Wirkung von Erklärung -> beste Wirkung hat die Kombi auf milder Strafe und Erklärung

Was ist Shaping? Nennen Sie ein Beispiel, wie eine Shaping-Prozedur ablaufen könnte.

Shaping ist eine Methode, um ein Verhalten zu trainieren, das nicht spontan auftritt. Dies geschieht durch die stufenweise Annäherung an ein Verhalten, dass der Organismus so natürlicherweise nicht zeigt. Es wird immer das Verhalten verstärkt, dass dem Zielverhalten am nächsten kommt, bis das Zielverhalten schließlich erreicht ist.

Beispiel:

Dressur von Tieren, Kindern beibringen zu Essen oder sich anzuziehen

 

Wie kann man die Entstehung von abergläubischen Verhalten erklären?

(Auto-shaping - Exp. zufällige Beleuchtung von Tasten in Intervallen und unabh. davon ob Taste gedrückt oder nicht Futterzugabe. Taugen beginnen Taste zu drücken, obwohl Futter unabh. von ihrem Verhalten auftritt)

Einem Verhalten folgt ein Verstärker, obwohl das Verhalten den Verstärker nicht hervorgerufen hat. Wenn Verstärker sowieso relativ häufig auftritt und das Verhalten weiterhin gezeigt wird, verfestigt sich das Verhalten in dem Glauben, dass es den Verstärker hervorruft.

 

Handelt es sich beim Operanten Konditionieren um S-R oder R-E Verbindungen? Begründen Sie!

Es handelt sich um R-E Assoziationen. Die Reaktion (Verhalten) erfolgt, um ein bestimmtes Ziel (Effekt) herzustellen. S zeigt nur, dass das Ziel in dieser Situation erreichbar ist.

Organismen lernen den Zusammenhang zwischen Akton und Effekt, man weiß also, dass nicht nur irgendein Verstärker auf irgendein VErhalten folgt. Die Situation zeigt lediglich, welche Beziehung gerade wirksam ist.

 

Situation -> Reaktion -> Effekt

 

Was versteht man unter latentem Lernen und wie kann man es untersuchen?

Latentes Lernen - Situationen, in denen der Organismus lernt, ohne dass sich Lernen unmittelbar im Verhalten niederschlägt

 

Bsp. Ratten dürfen ein Labyrinth zunächst ohne Verstärkung explorieren, dann werden sie für das Erreichen der Futterbox verstärkt. Nach Einbau von Barierren laufen Ratten spontan den kürzesten Weg, obwohl sie für dies Verhalten vorher nie verstärkt worden sind

Bsp.2 Ratten explorieren T-Labyrinth ohne Belohnung, wenn Ratte merkt, dass Belohnung an bestimmten Ort verfügbar ist, läuft die Ratte dahin -> Ratten erwarben offenbar in der Explorationsphase so etwas wie eine mentale Landkarte = Latentes Lernen ohne Verstärkung, zeigt sich aber erst bei Verfügbarkeit einer Verstärkung (Futter)

Was versteht man unter implizitem Lernen und was sind Merkmale des impliziten Lernens?

Implizites Lernen - Situationen, in denen Menschen etwas über ihte Umwelt erlernen ohne darüber berichte zu können. Strukturen iener komplexen Reizumgebung werden gelern, ohne dass dies beabsichtigt wird und ohne, dass das resultierende Wissen verbalisierbar ist

Merkmale:

1. beiläufig (inzidentell)

2. unbewusster Lernprozess

3. unabhängig von Aufmerksamkeitsfaktoren

Skizzieren Sie eine Untersuchungsanordnung zum impliziten Lernen. Was ist UV, was AV? Was genau macht die VPn?

Ist das Lernen dieser Untersuchungsanordnung tatsächlich implizit? Diskutieren Sie dies anhand der drei Merkmale!

Serial Reaction Time Task (SRTT)

Von reagieren auf den Ort eines dots mit räumlich kompatiblen Tasten.Die Reihenfolge wird durch visuelle Reize vorgegeben und durch eine "finite state grammar" bestimmt (legt fest, welche Tastenfolgen möglich sind).

UV: Tastenfolgen entsprechen Grammatik vs. verletzen Grammatik

AV: Reaktionszeit

-> Reaktionszeiten für die grammatikalischen Positionen sinken schneller mit der Übung als die ungrammatikalischen Positionen, d.h. die Vpn lernten die sequentielle Struktur.

implizite Untersuchungsanordnung?

Das Erlernen der Grammatik vollzieht sich beiläufig, da die VP keine Lernintention hat.

Der Lernprozess ist außerdem unbewusst, d.h. die VP kann die Grammatik nicht wiedergeben.

Evtl. ist der Lernprozess nicht unabhängig von Aufmerksamkeitsfaktoren, da die VP die Aufmerksamkeit auf die Aufgaben lenkt.

Erläutern Sie ein Experiment mit dem Modellernen untersucht wurde. Welche UVs wurden variiert, was war AV? Welche Ergebnisse zeigten sich?

B. Kinder sehen Film mit Erwachsenem, der eine Puppe verprugelt

UV1: Konsequenz für d. Erwachsenen: Strafe vs. Belohnung vs. Keine

UV2: Kinder bekommen Belohnung für Imitation

AV: Wie oft zeigt Kind aggressives Verhaltlen der Puppe gegenüber?

Ergebnis:

-> Kinder zeigten im freien Spiel wenigger Aggression, wenn Aggression im Film bestraft wurde

-> Kinder können sich an fast alle aggressiven Handlungen erinnern und sie ausführen

Welche 4 Faktoren determinieren ob VErhalten imitiert wird nach der sozial-kognitiven Lerntheorie von Bandura?

Gedächtnis

Aufmerksamkeit

Motorische Reproduktionsfähigkeit

Motivation (Verstärkung)

Welches Phänomen beschreibt der Werther-Effekt?

Medienberichte über Suizid führen zu einer erhöhten Suzidrate in der Bevölkerung.

Was bedeutet im Bezug auf Bewegungen der Begriff Regelung?

Für welchen Teil einer Bewegung ist Regelung besonders wichtig?

Regelung - die Kontrolle der Bewegung durch den kontinuierlichen Abgleich von Ziel und Ist-Zustand. Die Handlung ist damit nicht vollständig vorausgeplant.

wichtig:

- Regelung ist v.a. am Ende einer Bewegung wichtig

- Reduktion von Feedback verschlechtert die Bewegungsgenauigkeit

Beschreiben Sie den Versuch von Woodworth zur Regelung mit Feedback. Was kann man aus dem Versuch lernen?

VP bewegen Stift zwischen zwei Zielen hin und her.

UV1 - unterschiedliche Geschwindigkeit

UV2 - mit & ohne visuellem Feedback (Augen geschlossen oder offen)

AV - Bewegungsgenauigkeit

-> kleinere Bewegungsfehler mit Feedback

-> Feedback v.a. wichtig, wenn Bewegung langsam ausgeführt wird, je schneller die Bewegung ist, desto ungenauer wird die Ausführung - Feedback kann bei sehr schnellen Bewegungen nicht (oder schlecht) genutzt werden

Wann spielt Feedback eine Rolle? Gehen sie bei der Erklärung auf Woodworths 2-Phasen-Modell ein.

In der Initialen Bewegungsohase, d.h. der schnellen Annäherung (ballistic phase) kommt es zu einer starken Beschleunigung und Feedback spielt noch keine große Rolle. Bei der Zielannäherung, also der "current-control-phase" (langsame, kontrollierte Bewegung) ist das Feedback für die korrekte Ausführung der Handlung sehr wichtig.

Beschreiben Sie den Versuch von Spijkers & Spellerberg zur Regelung mit Feedback.

VP führen eine Handbewegung zu einem Ziel aus. Bestimmte Teile des Weges nach dem Start bzw. vor dem Ziel werden blind ausgeführt (Shutterbrille).

UV - Vor dem Start VS. nach dem Start visuelles Feedback

AV - Wie gut treffen Probanden das Ziel

-> Ausblenden sowohl vor dem Ziel als auch nach dem Start führen zur Reduktion der Trefferrate - visuelles Feedback wichtig für die Bewegungsgenauigkeit, Reduktion von Feedback verschlechtert diese

-> Ausblenden von 30 % der Strecke nach dem Start ist weniger schädlich als Ausblenden von 10 % der Wegstrecke vor dem Ziel - Regelung mit Feedback ist v.a. am Ende einer Bewegung wichtig

 

Beschreiben Sie Fitts Law in eigenen Worten.

Je weiter ein Ziel weg ist (A hoch) und je kleiner es ist (W sehr klein), desto länger dauert es, sich dorthin zu bewegen (MT sehr hoch).

MT = a + b * log2[ (2*A) / W ]

MT - Movement Time

a,b - empirische Konstanten (z.B. Bewegungseinschränkung durch Wintermantel)

A - Amplitude der Bewegung

W - breite der Zielfläche

Schwierigkeitsindex - log, da es dann einen schönen linearen Zusammenhang gibt

Welche Informationsquellen können zur Regelung herangezogen werden?

Regelung erfolgt aufgrund sensorischer Information (Feedback) als auch antizipierter Störungen (Feedforward)

Nennen Sie Belege dafür, dass die Effekte eigener Handlungen vorhergesagt werden. (Feedforward)

1) Antizipative Kompensation von Störungen

- Greifkraft erhöht sich, bevor ein Objekt beschwert wird

- Schwerpunktverlagerung (Ground Reaction Force) beim Schieben, Ziehen von schweren Objekten

2) Einfluss antizipierter Effekte auf die Wahrnehmung

- Trennung von Eigen- und Fremdwahrnehmung beim Sehen (Reafferenzprinzip)

- Kitzelexperimente von Blakemore (man kann sich selber nicht ktizeln)

Worum geht es bei der Planung im Vergleich zur Regelung?

Während bei der Feedbacksteuerung (Regelung) die Prozesse bei der Bewegungsausführung im MIttelpunkt stehen, geht es bei der Untersuchung der Planung um die Prozesse VOR Bewegungsbeginn.

 Was sind nach Keele Bewegungsprogramme und wie sind sie charakterisiert?

"a set of muscle commands that are structured before a movement sequence begins, and that allows the entire sequence to be carried out uninfluenced by peripheral feedback"

Bewegungsprogramme nach Keele sind demnach

- muskelspezifisch

- vor Bewegungsbeginn spezifiziert

und

- erlauben eine Bewegungsausführung ohne Feedback

Wie sind Bewegunsprogramme nach Keele charakterisiert und was spricht für die Existenz solcher Programme und was dagegen?

Bewegungsprogramme nach Keele sind muskelspezifisch, vor Bewegungsbeginn spezifiziert und erlauben eine Bewegungsausführung ohne Feedback.

Evidenz:

Antizipationseffekte - d.h. dass bei der Ausführung einer Bewegung die Folgebewegung schon berücksichtigt wird

wie z.B.

Koartikulation (Lippenrundung bei "Tulpe" aber nicht bei "Tasche", beim Aussprechen des "Ts" wird nächster Buchstabe schon berücksichtigt

bestimmte Versprecher bei denen spätere Phoneme mit früheren verwechselt werden (antizipatorische Planung) - Spoonerisms

End-state-comfort Effekt - beim Greifen wird eine unbequeme Anfangsstellung (Unterhandgriff) in Kauf genommen, wenn damit bequeme Endhaltung (Daumen oben) erreicht werden kann (Rosenbaum)

 

Komplexitätseffekte - Je mehr Schritte zu planen sind, desto länger sollte die Planung dauern. Je komplexer eine Bewegung also ist, desto mehr Zeit vergeht zwischen einem Startsignal und dem Beginn einer Bewegung ("Dampfschifffahrtsgesellschaft" vs. "Dampf lesen)

 

Kritik:

-> Bewegungsmuster sind zum Teil effektlrunabhängig, z.B. relativ konstante Handschrift, unabhängig davon, welche Muskeln verwendet werden (Hand, Fuß, Mund etc.)

-> keine zwei Bewegungen sind völlig identisch, d.h. wenn motorische Programme muskelspezifisch wären, dann müsste es praktisch für jede Einzelbewegung ein eigenes Programm geben (ungeeignet zum Speichern von Bewegungen)

Beschreiben Sie Merkmale der Motorischen Schemata nach Schmidt.

Motorische Schemata nach Schmidt sind muskelspezifische Repräsentationen einer Bewegung.

Merkmale:

1) Unvollständige Vorinformatione über absolute Eigenschaften von Bewegunssegmente (z.B. Richtung, Kraft, Dauer, Geschwindigkeit) aber Informationen über die relative Beziehung der Bewegungssegmente zueinander

2) erst die situationsabhängigen Parameter bestimmen die absoluten Ausprägungen dieser Werte (z.B. Richtung, Effektor)

3) Das Schema selbst ist aber unveränderlich, und es werden lediglich veränderliche Werte (Parameter) eingefügt

Beschreiben Sie die Precuing Methode. Wozu wird sie genutzt? Warum kann man die damit gewonnenen Erkenntnisse eher mit Bewegunsschemata als mit Bewegungsprogrammen erklären?

Die Precuing-Methode nuttz man zur Untersuchung der Spezifizierung von Parametern vor einer Bewegung, Motorischen Schemata

Precuing - Eine Bewegung sollte auf ein Startsignal schneller initiierbar sein, je mehr Parameter bereits vor dem Signal bekannt sind, d.h. desto weniger Parameter für die Ausführung der Bewegung noch fehlen (Motorische Schemata)

Da es zur Beweung teils unvollständige Vorinformationen gab, mussten nach dem Reaktionssignal erst einmal die fehlenden Parameter der Bewegung bestimmt werden, bevor die Bewegung ausgeführt werden kann. Je mehr Vorinformationen der Pb hatte, desto schneller initiierte er eine Bewegung.

Bei der Motorischen Programmen nach Keele müsste der Start einer Bewegung aber bei einer gleich komplexen Aufgabe immer gleich sein und die Parameter sollten nicht einen so großen Einfluss auf Bewegunsausführung haben .

 

Beschreiben Sie einen Versuch von Rosenbaum zu Motorischen Schemata.

Pbn sollten weite vs. nahe Zielbewegungen mit der linken vs. rechten Hand nach vorne vs. hinten machen.

Manche VP bekamen mehr manche VP weniger Vorinformation darüber, was sie im Anschluss des Startsignals machen sollten (z.B. "du sollst gleich etwas mit deiner rechten HAnd machen"

Ergebnis: Je mehr Vorinformationen desto schneller kam der Bewegungsbeginn unabhängig von der Art der Vorinformation (Hand, Weite, Richtung)

Was für eine Rolle spielen Effekte gemäß dem ideomotorischen Prinzip bei der Handlungssteuerung?

Rolle bei der Handlungssteuerung - Die Aktivierung der (sensorischen) Effekte einer Handlung führen dazu, dass die entsprechenden motorischen Kommandos generiert werden.

(Ideo-Motorik - Bewegungen sind nicht als motorische Kommandos oder Parameter repräsentiert, sondern in Form der wahrnehmbaren Bewegungseffekte. Dadurch kann man Bewegungen nicht direkt aufrufen, sondern nur indirekt durch die Vorstellung der Effekte dieser Bewegung. Diese Effekte aktivieren dann das motorische Muster, mit dem sie verknüpft sind.)

Gibt es Belege für das ideomotorische Prinzip bei der Handlungssteuerung?

Elsner & Hommel: Haben VP die Erfahrung gemacht, dass bestimmte Tasten hohe/tiefe Töne erzeugen, drücken sie beim Hären eines Tons die mit ihm verknüpfte Taste schneller/häufiger -> Reaktionen auf einen Stimulus sind schneller, wenn der Stimmulus zuvor als Effekt der Reaktion auftrat

Greenwald: schnellere verbale Antwort auf auditiven Simulus und schnellere manuelle Antwort auf visuellen Stimulus

Kund & Weigelt: Zwei gleichzeitige Handbewegung mit gleichen Effekten (Klötzchenausrichtung) werden schneller initiiert als zwei Handbewegungen mit unterschiedlichen Effekten, unabhängig davon, ob die nötigen Armbewegungen homolog sind.

Welche Befunde sprechen für die Vorausplanung von Bewegungssequenzen?

 

Schnelle Produktion von Bewegungsfolgen - Späte Bewegungsteile werden begonnen, bevor die vorangehende Bewegung abgeschlossen ist, d.h. das Feedback der vorangehenden Bewegung noch nicht vorliegt.

Komplexitätseffekte - Reaktionszeit dauert umso länger, je mehr Einzelelemente zu spezifizieren sind. Z.B. verbale Produktion verschieden langer Seqenzen ein- und zweisilbiger Wörter -> systematischer Anstieg der RT mit zunehmender Silbenzahl und zunehmender Sequenzlänge

Reihenfolgefehler - Vertauschung von späten und früheren Elementen der Bewegungssequenz (Spoonerism e.g.) - Dies setzt voraus, dass ein später folgendes Element schon bei der Produktion des voranghenden Elementes bekannt ist.

Welche Befunde sprechen dafür, dass Bewegunssequenzen hierarchisch organisiert sind?

Versuch von Rosenbaum et al mit Tastensequenzen - Hierarchische Anordnung der Elemente im LZG

Strukturdimensionale Analyse (SDA)

Was bezeichnet Motorisches Lernen, und wie lässt es sich quantitativ beschreiben?

Wie kann man den Lernzuwachs mit zunehmender Übung für motorisches Lernen beschreiben?

Motorisches Lernen - spezifisch für die geübte Aufgabe, d.h. wenn die Bewegungssequenz immer und immer wieder ausgeführt wird.

Potenzgesetz des Lernens:

T = a/P^b

T = Ausführungszeit

a,b - z.B. Fertigkeit der Person, empirische Konstanten die von der Aufgabe abhängen

P = Anzahl der Übungsdurchgänge

Lernzuwachs - erst schnelle Verbesserung, dann immer langsamere Lernzuwächse

 

Skizzieren Sie die drei Phasen von Fitts Modell motorischen Lernens.

QUALITATIVE BESCHREIBUNG:

1. Kognitive Phase - bewusste, verbale Repräsentation der Bewegung

2. Assoziative Phase - Einzelne Bewegungskomponenten werden mit Erfolg oder Misserfolg assoziiert und entsprechend beibehalten und modifiziert - FEEDBACK besonders wichtig

3. Automatische Phase - keine bewusste Kontrolle mehr erforderlich, keine verbale Repräsentation der Bewegung vorhanden, stört also auch keine anderen mentalen Fertigkeiten und wird durch keine anderen Fertigkeiten gestört.

Was versteht man unter Konvergenz?

Die Eigenschaft, dass viel mehr Rezeptoren auf einer Nervenfaser laufen. Die Rezeptorsignale werden über bipolare Zellen an Ganglienzellen weitergeleitet, aber nicht jeder Rezeptor hat seine eigenen Ganglienzellen (Konvergenz).

Wie verhält es sich mit Stäbchen und Konvergenz?

Stäbchen haben eine höhere Konvergenz, d.h. mehrere Rezeptoren für eine Nervenfaser. Das hat den Vorteil der räumlichen Summation. Ganglienzellen antworten eigentlich nur, wenn sie mit der Minimalschwelle an Licht konfrontiert werden. Durch die räumliche Summation ist durch die Stäbchen, das Überschreiten der Schwelle auch bei einem geringen Reiz möglich.