Diagnostik 2
Universität Bern
Universität Bern
Fichier Détails
Cartes-fiches | 64 |
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Langue | Deutsch |
Catégorie | Psychologie |
Niveau | Université |
Crée / Actualisé | 05.02.2020 / 02.01.2024 |
Lien de web |
https://card2brain.ch/box/20200205_diagnostik_2
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Intégrer |
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SLRT Fehlerarten
N-Fehler: nicht lauttreue Fehler -> lauttreues Schreiben beeinträchitgt
O-Fehler: orthografische, lauttreue Fehler
GK-Fehler: Gross-/Kleinschreibung
Vorläuferfertigkeiten des Schriftspracherwerbs
- phonologische Bewusstheit
- visuelle Verarbeitungsgeschwindigkeit, Aufmerksamkeit, Gedächtnis
phonologische Bewusstheit
explizites Verständnis für Sprachlautstruktur (Sprache als Abfolge von Lautsegmenten)
• erkennen, ob zwei Wörter gleich klingen oder nicht/ sich reimen oder nicht (Lahm vs. Lamm)
• Segmentierung von Wörtern in Silben
-> Defizite sagen eher spätere Rechtschreibprobleme vorher
visuelle Verarbeitungsgeschwindigkeit, Aufmerksamkeit, Gedächtnis
• Pseudowörter nachsprechen (phonetische Rekodierung im KZG)
• visuelle Aufmerksamkeitssteuerung: kann ein Wort in einer Wortfolge gleich langer Wörter gefunden werden?
-> Defizite sagen eher spätere Leseprobleme vorher
Defizite in Vorläuferfertigkeiten wirken additiv: Defizite in beiden Komponenten -> Lese- & Rechtschreibprobleme
Geneva Emotional Competence Test (GECo/ EMCO4)
Ziel: leistungsbasierte Messung von vier Komponenten emotionaler Intelligenz im Arbeitskontex
- Emotionserkennung: nonverbales Verhalten anderer akkurat wahrnehmen & interpretieren
- Emotionsregulation: effektive Regulation negativer Emotionen bei sich selbst durch adaptive Denkstrategien
- Emotionsverständnis: Wissen über Emotionen & deren Ursachen, Eigenschaften und Konsequenzen
- Emotionsmanagement: Regulieren negativer Emotionen bei anderen durch angemessene Handlungsstrategien
Assessment Center (AC)
Klasse von simulationsorientierten Verfahren, bei dem v.a. Verhaltensbeobachtung zum Einsatz kommt
Standardsituationen werden vorgegeben, auf die ohne (grosse) Vorbereitung reagiert werden soll
z.B. • diagnostisches Rollenspiel (Chef – Angestellter; Kunde – Berater, …) • (Selbst-)Präsentation • Gruppendiskussion • Postkorb • Arbeitsprobe
Dunkle Triade
- Narzissmus
- Psychopathie (Empathielosigkeit)
- Machiavellismus (Manipulatives Ausnutzen)
TOP-Test (Dark Triad of Personality at Work)
Ziele: Personalauswahl, Personalentwicklung ab 16 Jahren
subklinische Messung -> rechtlich unbedenklich
Narzistische Arbeitshaltung: Führungsanspruch, Überzeugungsglaube, Autoritätsbedürfnis, Risikofreude, Überlegenheitsgefühl
Machiavellistische Arbeitseinstellung: Unsentimentalität, Skepsis, Durchsetzungsglaube
Psychopathischer Arbeitsstil: Flexibilität, Impulsivität, Beschönigungen
Zusammenhänge der dunklen Triade mit Berufserfolg
Werden nicht-lineare Zusammenhänge betrachtet, zeigt sich für Narz. & Mach. ein signifikanter, umgekehrt U-förmiger Zusammenhang mit Einschätzung durch Vorgesetzte
RIASEC-Modell von Holland
liegt vielen Berufswahl-Fragebögen zugrunde
sechs Interessens-Orientierungen (Anfangsbuchstaben -> R-I-A-S-E-C)
- Realistisch (Macher)
- Investigativ/intellektuell (Denker)
- Artistic/Künstlerisch (Erschaffen)
- Sozial (Helfer)
- Enterprising/Unternehmerisch
- Konventionell (Organisierer)
Glaubhaftigkeitsanalyse
Beurteilung des Realitätsgehalts einer Aussage
Mögliche Ursachen für Falschaussagen:
• Absichtliche Falschaussage (Lüge)
• irrtümliche Falschaussage bezogen auf einzelne Aspekte durch ungewollte falsche Rekonstruktion/ Erinnerung des Ereignisses -> z.B. falsche Identifizierung einer Person
• suggestionsbedingte irrtümliche Falschaussage -> komplexe Pseudoerinnerungen, deren fehlender Realitätsgehalt Person nicht bewusst ist
Ansätze zur Identifizierung von Falschaussagen
- Analyse des verbalen Inhalts
- Analyse der nonverbalen Faktoren
- Analyse der physiologischen Faktoren
Inhaltliche Glaubhaftigkeitsbeurteilung: Statement Validity Analysis (SVA)
Nullhypothese(n): Aussage ist nicht erlebnisbasiert
Alternativhypothese: Aussage ist erlebnisbasiert
Ziel: Zusammentragen von Hinweisen, die für/ gegen die Nullhypothese(n) sprechen
Beurteilung: Gibt es genug Hinweise, die Nullhypothese(n) aufrechtzuerhalten?
Gesprächsführungstechniken nach dem Trichtermodell (bei Tatbeschuldigten)
• Zuerst offene Fragen/ freier Bericht, um ggf. Hinweise auf Widersprüche aufzudecken & Realkennzeichen beurteilen zu können (interne Validität). Vorgegebene Erklärungen jeweils mit «wieso» hinterfragen («Elenktik»)
• geschlossene Fragen zur Prüfung der Übereinstimmung mit äusseren Fakten (externe Validität)
Wenn Zugeständnis -> Wiederholung des gesamten Trichters
Gesamtbeurteilung SVA
• Analyse der Aussagequalität
• Analyse der Aussagepersönlichkeit
• Analyse der Aussagegenese & Situation
Merkmalsbasierte Inhaltsanalyse (CBCA)
Liste von «Realkennzeichen»
= Kennzeichen einer Aussage, die für hohe Qualität sprechen, d.h., die mit höherer Wahrscheinlichkeit auftreten, wenn eine Aussage erlebnisbasiert ist
CBCA als Methode zur Wahrheitserkennung, nicht zur Lügenerkennung
primäre Untertests WISC
- Gemeinsamkeiten finden
- Wortschatz-Test
- Mosaik-Test
- Visuelle Puzzles
- Matritzen-Test
- Formenwaage
- Zahlen nachsprechen
- Bilderfolge
- Zahlen-Symbol-Test
- Symbol suche
5 sekundäre Untertests
- allgemeines Wissen
- allgemeines Verständnis
- rechnerisches Denken
- Buchstaben-Zahlen-Folgen
- Durchstreich-Test
Rohwertsumme
Punktzahl jedes Untertests
Wertpunkte
umgerechnete Rohwertsumme, altersnormiert. (dient der gleichen Gewichtung aller UTs auf Skala 1-19)
homogenes Indexprofil
Differenz aus höchstem und niedrigstem Index-Wert ≥ 23?
Wenn ja kann der Gesamt-IQ nicht ohne Weiteres Interpretiert werden
-->
- Indexwerte getrennt interpretieren
- Diskrepanzanalysen auf Index-Ebene (für euren Bericht: auf jeden Fall durchführen)
- bei sign. Differenzen: Absicherung durch weitere Untersuchungen & Verhaltensbeobachtung
sign. Unterschiede zw. UTs nicht immer klinisch bedeutsam. Differenz ist bedeutsam, wenn Grundrate für diese Differenz ≤10% ; 10-25% sind grenzwertig
Kritische Werte
Werte ab denen Abweichung als Stärke oder Schwäche zählt
Grundraten
Häufigkeit einer bestimmten Stärke oder Schwäche in der Gesamtstichprobe in %
Mögliche Ursachen von Diskrepanz bzw. Schwächen auf UT-Ebene
- Instruktionen nicht verstanden
- Abgelenkt/ unmotiviert
- Einschränkungen von Motorik/ visueller oder auditiver Wahrnehmung
-> Verhaltensbeobachtung berücksichtigen