Block 7 Gesundheitskrisen

Gallenblase, Anästhesie, Kolonkarzinom,Akuter Schmerz, PCA, Prä- und Postoperative Pflege, Wundmanagement, Schockarten, Elektrolyth- und Wasserhaushalt

Gallenblase, Anästhesie, Kolonkarzinom,Akuter Schmerz, PCA, Prä- und Postoperative Pflege, Wundmanagement, Schockarten, Elektrolyth- und Wasserhaushalt


Fichier Détails

Cartes-fiches 146
Utilisateurs 32
Langue Deutsch
Catégorie Soins
Niveau Collège
Crée / Actualisé 14.01.2020 / 12.06.2025
Lien de web
https://card2brain.ch/box/20200114_block_7_gesundheitskrisen
Intégrer
<iframe src="https://card2brain.ch/box/20200114_block_7_gesundheitskrisen/embed" width="780" height="150" scrolling="no" frameborder="0"></iframe>

Arten Nozizeptoren

A-beta-Fasern

  • Nicht schmerzbezogene Empfindung
  • Berührung

A-delta-Fasern

  • „erster“ oder „schneller“ Schmerz
  • Unmittelbare Schmerzeinsetzung, scharf und lokalisiert

C-Fasern

  • „zweiter“, dumpfer Schmerz
  • Langsame Schmerzeinsetzung, brennend, ziehend, pulsierend

Die Umschaltung von einer Nervenbahn zur Anderen findet im Rückenmark statt. Im Thalamus gibt es noch eine Umschaltung, von dort aus werden weitere Zentren aktiviert (Emotionen, Hypocampus -> Lernzentrum, Hypothalamus -> Stresshormone werden ausgeschüttet, Amygdala -> Angstzentrum, Schmerz wird mit früheren Erfahrungen verglichen).

Schmerzarten

akut

postoperativ

chronisch

tumorschmerz

Schmerzerfassung anhand der W-Fragen

WARUM: Ursache

WER: Person

WIE: Qualität

WO: Lokalisation

WANN: Zeit

WOMIT: Mittel

Einteilung der Analgetika

  • Opioid-Analgetika

Unterdrücken die Schmerzempfindung im Bereich des ZNS. Wirken an den Opioid-Rezeptoren.

  • Nichtopioid-Analgetika

Wirken hauptsächlich über periphere, z.T. aber auch zentrale Mechanismen, jedoch nicht an den Opioid-Rezeptoren. Prostaglandinsynthese-Hemmer

  • Co-Analgetika: Man schöpft die Nebenwirkung von z.B. Antidepressiva aus

Ziel von postoperativer Schmerzbehandlung

chronifizierung der Schmerzen verhindern

wie werden Analgetika gegeben?

1. paracetamol und/oder NSAR

2. schwache Opioide + Paracetamol + NSAR

3. Starke Opioide + Paracetamol + NSAR

4. Intervention

Bei 1.,2.,3. auch Co-Analgetika

wie wirkt eine Regionalanästhesie? und wie eine Spinalanästhesie?

Regionalanästhesien stoppen die Nervenweiterleitung.

Spinalanästhesie wirken so, dass das Schmerzsignal nicht im Rückenmark ankommen und somit auch nicht zum Hirn gelangen.

Wo wirken Analgetika? Wo Opioide?

Analgetika wirken am Meisten in der Peripherie. Bereich schwillt an, wird besser durchblutet, durch das gehen die ‘Sauren Analgetika’ an den verletzten/entzündeten Ort. Wirkt abschwellend, antientzündlich, analgetisch.

Opioide wirken bei der Umleitung der Nervenbahnen im Rückenmark, da dort Opioidrezeptoren sind. 

Opioide wirken auch beim NMDA-Rezeptor, was dazu führt, dass Personen schmerzempfindlicher werden. Dagegen wirken Paracetamol, NSAR, Catapressan, etc. Deshalb ist es besser Opioide mit Analgetika zu kombinieren

Wirkungen Opioide

  • Analgesie
  • Sedierung
  • Euphorie, Stimmungsaufhellung
  • Antitussive Wirkung
  • Verbesserte Beatmungstoleranz durch Senkung der Atemfrequenz

Nebenwirkungen von Opiaten

  • ZNS: Atemdepression, Euphorie, Verwirrtheitszustände, Somnolenz, Angst, Miosis, Dysphorie, Hyperalgesie
  • Gastrointestinaltrakt: Nausea, Emesis, Obstipation
  • Muskulatur: Muskelspasmen
  • Her-Kreislauf-System: Hypertonie
  • Harnwege: Harnretention
  • Haut: Pruritus, Urtikaria

PCA (patient-controlled-Analgesie) Zeitsperre

  • Zeitsperre (oft 7min. weil es c.a 5-6 min braucht, bis die Wirkung eintritt. Nach 7min. ist Wirkung also da und eine Überdosierung wird vermieden)

Infos bei einem Übergaberapport

  • Name und Alter des Pat. zur Identitätsüberprüfung
  • Art und Verlauf der durchgeführten OP, Komplikationen
  • Art und Verlauf der Anästhesie, Komplikationen
  • Transfusionen, Infusionen, Drainagen, Katheter
  • Verlauf der Aufwachphase, z.B. Vitalparameter, Blutzucker bei Diabetiker, subjektives Befinden wie Nausea, etc.
  • Durchgeführte Therapie- und Pflegemassnahmen, z.B. Druckverband, Schmerztherapie, Transfusionen, Einmalkatheterisierung, Sauerstoffgabe
  • Verordnete Nachbehandlung und Kontrollen, z.B. Lagerungen, Schmerzmedikation, Antibiotikagabe, Labor- und Röntgenkontrolle, Infusionstherapie
  • Vollständigkeit der patientenunterlagen einschl. OP- und Anästhesieprotokolle
  • Ansprechbarkeit und Reaktionsfähigkeit
  • Wärmeverlust?
  • Komplikationen/weiterer Verlauf/…

Postoperative Betreuung und Überwachung nach dem Übergaberapport

  • Dokumente auf Vollständigkeit prüfen
  • Ansprechbarkeit des Pat. prüfen
  • Zu- und Ableitungen überprüfen, vor dem herausfallen sichern
  • Gespräch mit Pat. während Transport

Postoperative Betreuung und Überwachung auf der Station

  • Lagerung überprüfen
  • Patientenrufanlage überprüfen
  • Beurteilung des Patienten (Hautfarbe, Gesichtsausdruck, O2-Gabe, AF, Verbände, etc.)
  • Ärztlich angeordnete Massnahmen werden vorbereitet und ausgeführt
  • Frühzeitige Mobilisation

Überwachung: (Vierer Regel)

  • 4mal alle 15min.
  • 4mal alle 30min.
  • 4mal alle 60min.
  • 1mal alle 4h

 

  • Bewusstsein
  • Schmerzen
  • Atmung
  • Ausscheidung
  • Zu- und Ableitungen
  • Wunde
  • Gips

Wann wird bei einem Patienten mit Stoma der Patient zum Plattenwechsel etc. miteinbezigen?

Wenn der Pat. bereit dazu ist. Ansonsten miteinbezug von Angehörigen und/oder Spitex

Wann werden nicht resorbierbare parastomale Fäden entfernt?

am 12. bis 14. postop-Tag

Stuhlkonsistenz Ileostoma, Kolostoma

Ileostoma: flüssig

Kolostoma: Zunächst flüssig, nach 8-14 Tagen breiig bis halbfest

Arten Stoma Versorgungssysteme

Einteiliges System: Sack und Platte in einem. Geeignet für aktive Menschen, die nur 1 bis 2mal Täglich Stuhlgang haben

Zweiteiliges System: Sack und Platte getrennt. Besserer Hautschutz.

Akute und chronische Wunden?

Akute Wunde

  • Iatrogene Wunden (Operation, Punktion)
  • Entstehung durch äussere Einflüsse z.B. Schnitt-, StichSchürf- Brandverletzung.

Chronische Wunde

ist eine Wunde, die innerhalb von 4 bis 12 Wochen keine Heilungstendenz bei fachgerechter Behandlung zeigt.

Primäre und Sekundäre Wundheilung

Primäre Wundheilung

  • im OP verursachte aseptische Wunden (nicht älter als 4-6 h)
  • glatte oder glatt durchtrennte Wundränder oder infektionsfreie Verletzungen
  • Wundheilung ist nach 6 - 10 Tagen abgeschlossen

Sekundäre Wundheilung

Wundverschluss ist nicht möglich durch:

  • Infektgefährdung
  • Infektion
  • grossflächige Wunde

Wundheilungsphasen

Exsudationsphase / Entzündungsphase

  • Reinigung der Wunde durch Ausschwemmung von Bakterien und Zelltrümmern verursacht durch eine lokale Entzündungsreaktion
  • Vasokonstriktion zur Verhinderung des Blutverlustes
  • Aktivierung der Blutgerinnung
  • Phagozytose durch Makrophagen (Fresszellen) Abbau von Bakterien, Gewebebestandteile oder Fremdkörper

Granulations - Proliferationsphase

  • Fibroblasten schaffen ein optimales Umfeld für die Neuansiedlung von Zellen und Bildung von Kollagen.
  • Granulationsgewebe wird gefestigt.
  • Angiogenese / Blutgefässe bilden sich zurück.

Regenerations- Epithelisierungsphase

  • Bildung von Epithelgewebe
  • Wundkontraktion verbunden mit Bildung Narbengewebe, überschüssige Flüssigkeit und Blutgefässe bilden sich zurück, die Zellschicht verdickt sich es entsteht der Wundverschluss

Reifungsphase / Remodulierungsphase

  • Reorganisation des Kollagens Narbengewebe wird wird belastbar und reissfest

Wundstadien 

nekrose : schwarz

Fibrin : gelb

Granulation : rot

Epithelisation : rosa

Wundmanagement Definition

Definition:  Kombinierte interprofessionelle (Arzt, Pflege, Orthopädietechniker, Apotheker,…) durchgeführte Wundbehandlung, deren ambulante und stationäre Massnahmen (Wunddiagnostik, - reinigung, -exzision, und –verband) eine schnellere und effektivere Wundheilung insbesondere bei chronische Wunden begünstigen und herbei führen sollen.

URGE? TIME?

URGE

  • Wund Umgebung
  • Wund Rand
  • Wund Grund
  • Wund Exsudat

 

T = Tissue management (Gewebevorbereitung)

I = Inflammation and infection control (Entzündungs- und Infektkontrolle)

M = Moisture balance (Feuchtigkeitsgleichgewicht)

E = Epithelial advancement (edge) (Förderung der Reepithelisierung)

Kriterien für einen Wundverband

  • Für die Wunde individuell angepasst
  • Stellt die Druckentlastung der Wunde sicher (Schutz vor Druck, Stoss und scheuern)
  • Aufrechterhalten eines feuchten Milieus im Wundbereich
  • Exsudat Management ist gewährleistet
  • Gasaustausch ist gewährleistet
  • Thermische Isolierung der Wunde
  • Schutz vor Sekundärinfektionen durch die Durchlässigkeit von Mikroorganismen von aussen
  • Atraumatischer Verbandswechsel ist gewährleistet
  • Alltagstauglich
  • Schont die Wundumgebung

Massnahmen bei Schmerzen während dem VW

  • Pat. über den bevorstehenden Verbandswechsel informieren
  • Patienten sowie Extremität bequem lagern, evtl. Hochlagerung
  • Analgetika 30 Min. vor dem Verbandswechsel verabreichen
  • Evtl. Lokalanästhesie mit Hilfe von Cremes durchführen
  • Vorsichtiges entfernen des Verbandes, evtl. Wundfüller mit NaCl 0,9% / Ringerlactat befeuchten und erst dann entfernen
  • Vorsichtige und sanfte Wundreinigung und Wunddesinfektion
  • Beim anbringen des neuen Verbandes Bequemlichkeit, Festigkeit und Druck des Verbandes erfragen und anpassen.
  • Evtl. Pausen während des Verbandswechsels einplanen, in denen sich der Pat. wieder entspannen kann
  • Geäusserte Schmerzen des Pat. ernst nehmen und die Schmerzmedikation evtl. anpassen lassen.

Schock Definition

Gestörte Mikrozirkulation, die Organe sind minderdurchblutet und erhalten zu wenig Sauerstoff. Dies führt zu einem Missverhältnis zwischen Sauerstoffangebot und Sauerstoffbedarf.
Ein lebensbedrohlicher Zustand, der zu einem Multiorganversagen führen kann.

Leitsymtome Schock

  • Hypotension
  • Bewusstseinsstörung
  • Oligurie (Diurese kleiner als 500ml pro 24h)
  • Metabolische Azidose

Schockstadien

  1. Kompensiertes Stadium
  2. Dekompensiertes Stadium
  3. Irreversibeles Stadium

Schockarten

- Hypovolämisch

- Hämorrhagisch

- Kardiogen

- Anaphylaktisch

- Septisch

- Neurogen

Ursachen Kardiogener Schock

Verminderte Auswurfleistung des Herzens durch Schädigung des Herzens

  • Herzinfarkt -> Pumpleistungsstörung
  • Rhythmusstörung
  • Füllungsbehinderung durch Herzbeuteltamponade
  • Herzklappenfehler

VZ und Erkennungsmerkmal bei kardiogenem Schock

BD tief, Puls tief (in Anfangsphase evt. beides hoch). Gestaute Halsvenen

Anaphylaktischer Schock: Auslöser und Reaktion im Körper

Auslöser: Insektenstiche, Nahrungsmittel, Pollen, Medis, etc.

Immunsystem reagiert überschiessend bei Kontakt.

Septischer Schock Ursache 

Infektion mit Sepsis

Septischer Schock Symptome

  • Fieber (nicht unbedingt)
  • Tachypnoe, Unruhe, Verwirrtheit
  • Evt. Pusteln, Nekrosen, Blasen
  • Frühphase: warme, trockene Haut, rosiges Aussehen, BD normal oder leicht erniedrigt
  • Spätphase: allgemeine Schockzeichen

Ursache, Symptome neurogener Schock

Ursache: Schädel-Hirn-Trauma, Verletzung des Rückenmarks, …

Symptome: plötzlich einsetzende Hypotonie, Verlust von Thermoregulation, …

Massnahmen bei Kardiogenem Schock

  • Flachlagerung mit erhöhtem Oberkörper, Atemunterstützende Lagerung
  • Dosierte Volumengabe: Venöser Zugang nur zur Medikamentengabe

Massnahmen bei allen anderen Schockarten

  • Hohe Volumengabe
  • Beine hochlagern

Hypovolämischer Schock Definition und Ursache

Definition: Schock durch erheblichen Flüssigkeitsverlust

Entsteht durch Verlust von:

  • Blut
  • Plasma
  • Wasser und Elektrolythen

Was passiert im Körper ab einem Verlust über 10% des Gesamtblutvolumens?

Ab einem Verlust von über 10% des Gesamtblutvolumens ergreift der Körper Gegenmassnahmen, um die Sauerstoffversorgung lebenswichtiger Organe zu gewährleisten. Im Nebennierenmark wird vermehrt Adrenalin und Noradrenalin ausgeschüttet, die zur Vasokonstriktion in nicht-lebenswichtigen Organen führen. Der Puls steigt, BD steigt zuerst, nimmt dann aber ab, wenn der Flüssigkeitsverlust nicht gestillt wurde.

Die Zellen stellen den Stoffwechsel in der Niere von aerob (mit O2) in anaerob (ohne O2) um. Das führt zu einer metabolischen Azidose. Die Azidose schädigt die Zellen und stört die Sauerstoffgabe ins Gewebe, was zu einem Multiorganversagen führt (meist Lungen- und Nierenversagen).