Projektmanagement & Requirements Engineering
HSLU Modul PMRE HS19
HSLU Modul PMRE HS19
Kartei Details
Karten | 85 |
---|---|
Sprache | Deutsch |
Kategorie | Informatik |
Stufe | Universität |
Erstellt / Aktualisiert | 08.01.2020 / 01.03.2020 |
Weblink |
https://card2brain.ch/box/20200108_projektmanagement_requirements_engineering
|
Einbinden |
<iframe src="https://card2brain.ch/box/20200108_projektmanagement_requirements_engineering/embed" width="780" height="150" scrolling="no" frameborder="0"></iframe>
|
Projekt (Definition)
Vorhaben, Menge von Tätigkeiten, um eine IST-Situation in einen SOLL-Zustand zu überführen.
- komplex
- einmalig
- eigene Organisation erforderlich
Welche Dimensionen beinhaltet das Projektmanagement?
Funktionale Dimension
Beinhaltet alle Aufgaben zur Instandsetzung, Inganghaltung und zum Abschluss eines Projekts
Institutionale Dimension
Beinhaltet alle Aufgaben, um formale Organisations- und Entscheidungseinheiten zu schaffen, welche im Projekt etabliert werden (Projektteams, Steuerungsgremien, andere Gremien und Rollen)
Instrumentale Dimension
beinhaltet alle Aufgaben der Definition, Einführung und Unterhalt von Methoden und Werkzeugen zur zeitlichen, kapazitativen, qaulitativen und kostenbezogenen Planung, Überwachung und Steuerung eines Projekts
Personelle Dimension
Beinhaltet alle personenbezogenen Komponenten in einem Projekt im Sinne von Wahle von Mitarbeitenden, Zusammenarbeit, Kommunikation, Konflitbewältigung usw.
Psychologische Dimension
Beinhaltet alle persoenenbezogene Aspekte in einem Projekt bezogen auf Akzeptanz der Ziele, Vorgehensweisen, Verhaltensmuster, Sinnhaftigkeit des Vorhabens durch Mitarbeitenden
Makroprozess der Systemgestaltung- Definition + Skizze
Bei der Systemgestaltung steht die eigentliche Problemlösung/Lösungsfindung, das eigentliche Problem selbst, der gedankliche Lösungsansatz, die Abgrenzung zur Umwelt u.ä., die Anforderungen, die Lösung im engeren inhaltlichen Sinne, Aspekte des Entwurfs, der Architektur des Aufbaus der Lösung, die detaillierte Ausgestaltung u.v.m. im Vordergrund.
Was ist eine Projektphase?
Projektphase: ist ein zeitlicher Abschnitt eines Projektablaufs, der sachlich von anderen Abschnitten getrennt ist. Die Projektphase wird durch eine Vernehmlassung offiziell abgeschlossen
-> Bilden die Schnittstelle zwischen dem Projektmanagement und der Syystemgestaltung und erlauben ofiziele Marschhalte in der Projektabwicklung. Sie sind auch eine gute Gelegenheit, ein Vorhaben immer wieder auf seine Sinnhaftigkeit zu überprüfen.
Was ist ein Meilenstein?
Meielnstein: beschreibt einen Zustand einer Leistung bzw. ein oder mehrere entscheidende Lieferobjekte, die in der definierten Qualität bis zu einem bestimmten Zeitpunkt mit den entsprechenden Kosten erstellt werden müssen
-> trennen in der Regel einzelne Makroprozesse, können aber auch innerhalb der einzelnen Prozessschritte angewandt werden.
Was ist eine Projektmethode und was ist der Nutzen solch einer?
- Eine Projektmethode ist mehr als nur ein Vorgehensmodell; sie ist ein auf einem Regelsystem aufbauendes Verfahren zur Erlangung praktischer Ergebnisse [duden.de]. Eine Projektmethode beinhaltet somit auch Themen der Aufbauorganisation, von Rechten und Pflichten (AVK – Aufgaben, Verantwortung und Kompetenzen), von normativen Vorgaben, von funktionalen, institutionellen, instrumentellen und personellen Aspekten.
- Eine Projektmethode manifestiert sich oft in einem kausalen und/oder prozessualen Modell (bspw. Vorgehensmodell) und zusätzlichen Beschreibungen (Rollen, Organisation, Verantwortlichkeiten, Standards, etc.)
- Projektmethoden können wiederverwendet werden, sie dienen somit als Orientierungshilfe für andere Personen, welche ein ähnliches Problem zu lösen haben und ein ähnliches Projekt leiten sollen.
Der Nutzen einer Projektmethode:
→ hilft, die Qualität, die Termin- und Kostentreue zu verbessern resp. einzuhalten
→ hilft, die Abwicklungseffizienz von Projekten zu verbessern
→ unterstützt alle Beteiligten in Projekten bei der Führung und Durchführung
→ unterstützt die Projektleitung durch Einsatz von standardisierten Werkzeugen
→ hilft, die Kommunikation innerhalb des Projektteams, innerhalb eines Unternehmens wie auch zu externen Stakeholdern zu verbessern
→ hilft, gewonnenes know-how («best practices») wieder anzuwenden und somit von anderen zu profitieren
→ hilft, Projekte untereinander besser zu koordinieren (Priorisierung) und aufeinander abzustimmen (Ressourceneinsatz)
→ hilft, Abhängigkeiten zu Personen und Firmen zu reduzieren
Was ist ein inkrementeller Ansatz?
- Ein 1. Teil eines Systems wird zu 100% fertiggestellt und eingeführt, ein 2. Teil ebenfalls zu 100%, ein n-ter Teil ebenfalls zu 100%.
- Typischer Ansatz für modulare Systeme wie bspw. eine Standard-SW mit unterschiedlichen Modulen, welche unabhängig voneinander realisiert und eingeführt werden können.
- Ziel / Zielgrösse wird nach derer Festlegung nicht mehr verändert
Einige Agile Techniken nennen
- Task Board: Übericht über aktuelle Aufgaben
- Use Cases: Anwendungsfölle, Anforderungen aus Kundensicht beschreiben
- Daily Standup-Meetings: Effiziente Statusmeetings, tägliche Besprechungen im Stehen
- Work-in-Progress-Limits (WIP-Limits): Begrenzung von parallelen Aufgaben zur Wahrung der Produktivität
- Burn-Down-Charts: Visualisiserung des Arbeitsstands
- Timeboxing: (Wirklich) feste zeitvorgaben
- Planning Poker: Dynamische Verfahren zur Schätzung von Aufwänden
- Geschäftswert: Möglichst frühzeitige Erzeugung von Kundennutzen
- Definition of Done: Klare Festlegung, wann eine Aufgabe fertiggestellt gilt
- Osmotische Kommunikation: Gleichen Informationsstand herstellen
- Earned Value: Fortschirtts- und Budgetkontrolle
- Story Points: Einheit für Aufwandschätzung
- Epic: Zusammenfassen von verwandten Anwendungsfällen
- Persona: Perspektive des Kunden einnehmen
Nenne die vier Dimensionen der Agilität und beschreibe sie
- Geschwindigkeit
- Anpassungsfähigkeit
- Kundezufriedenheit
- Haltung
Unter Geschwindigkeit und Anpassungsfähigkeit wird verstanden, dass Organisationen schnell und dynamisch auf Veränderungen reagieren und sich schnell an Verändeurngen anpassen müssen.
Die stärkere Kundenzufriedenheit soll vor allem durch die kürzeren Zyklen und Iterationen, das Vorwärtsgehen in kleinen Schritten und die Mögglichkeit punktuell und schnell auf Kundenwünsche zu reagieren, erreicht werden.
Die agile Haltung umfasst verschiedene Punkte bezüglich Verhaltensweisen der Organisationsmitglieder. Wesentlich ist der wertschätzende Umgang, der eine Begegnung auf Augenhöhe ermöglicht gemeint.
Agilität vs Flexibilität
Die beiden Begirffe bedeuten im kern das gleiche "Anpassungsfähigkeit". Die Unterscheidung liegt in der Art der Anpassung. Felxibel ist rein reaktiv, wobei agil darüber hinaus proaktiv, antizipativ und initiativ zu agieren meint.
Blackbox (Definition)
Die innere Struktur eines Systems interessiert in dieser Betrachtung nicht, nur die Inputs und Outputs. Dieser Denkansatz ist hilfreich, um Komplexität zu reduzieren.
Whitebox(Definition)
Die innere Struktur des Systems (d.h. der exakte innere Zusammenhang zwischen Input und Output) ist für die Betrachtung von hoher Relevanz, z.B. wenn das System weiter unterteilt oder bspw. das System simuliert werden soll.
Greybox (Definition)
Wie der Name suggeriert, ist dies eine Zwischenform der Detaillierung, das System ist grob oder teilweise strukturiert. Grob bedeutet hier, dass der Detaillierungsgrad gering ist, teilweise bedeutet, dass der Detaillierungsgrad innerhalb eines Systems unterschiedlich ist.
Merkmale eines einfachen Systems
- Einfach zu verstehen und zu beschreiben
- Wenige Elemente
- Wenige und nicht-dynamische Beziehungen
- Kann in seiner Gesamtheit beschrieben werden (idealerweise mit mathematischen Methoden)
Merkmale eines kompliziertes System (dynamisch)
- Beziehungen zwischen den Elementen verändern sich über die Zeit
- Schwierig quantitativ zu beschreiben resp. Ihr Verhalten vorherzusagen
- Technische Systeme, Sozio-technische Systeme
Merkmale eines komplitzierten Systems (massiv vernetzt)
- Vielzahl von Beziehungen
- Schwierig explizit zu beschereiben
- Technische Systeme
Merkmale eines komplexen Systems
- Hohe Vielfalt
- Hohe Dynamik
- Sehr schwierig zu verstehen, zu beschreiben
SEUSAG-Analyse
Systemgenzenbilden
Einflussgrössenermitteln
- Interne Restriktionen (Unternehmensstrategie, verschiedene Maschinen usw.)
- Externe Restriktionen (Politik, Gesetze usw.)
- Interne Rahmenbediengungen (Komplexität, zu verwendene Sachmittel etc.)
- Externe rahmenbedingungen (Konkurenzverhältnisse, Markt etc.)
Unter- und Teilsysteme begrenzen
Schnittstellen definieren
- Externe Schnittstellen (Umsystemem oder Elemente)
- Interne Schnittstellen (Untersysteme oder Elemente)
Analayse der Unter- und Teilsysteme
Gemeinsamkeiten ermitteln
Was bedeutet Policy-Resistance?
Menschen verstehen oft die Feedbacks ihrer Handlungen nicht und praktizieren ein rein Eventorientiertes Handeln.
Was bedeutet Event-oriented view?
Unsere Aktionen haben immer andere Effekte zur Folge (Nebeneffekte)
Was sind Feedback-Loops?
Ein "+" bedeutet, dass der Effekt zur Ursache positive / verstärkend in Beziehung steht -> Mehr Eier = Mehr Hühner | weniger Eier = weniger Hühner
Ein "-" bedeutet, dass der Effekt zur Ursache negaitv / ausbalancierend in Beziehung steht -> Mehr Road crossings = weniger Hühner | weniger Road Crossings = mehr Hühner
Beschreibe das Vorgehensmodell zur Systemgestaltung
- Top Down
- Von der Blackbox zur Whitebox; Zu frühe Auseinandersetzung mit Details verhinder oft den Blick für das Wesentliche (Betrifft Untersuchung des Problemfeldes, Ausgangssituation und Entwurf der Lösung)
- Variantenbildung - Denken in Varianten
- Das Prinzip der Variantenbildung, des Denkens in Alternativen, halten wir für einen unverzichtbaren Bestandteil guter Planung. Dies ist eine methodische Grundhaltung und muss – bei Beachtung des Vorgehensprinzips Vom Groben zum Detail – nicht zu einem nennenswerten zusätzlichen Planungsaufwand führen.
- Projektphasen
- Gliedern eines Projekts nach zeitlich-logischen Gesichtspunkten zur Kontrolle von Komplexität
- «Das Phasenkonzept stellt die logische Erweiterung der Vorgehensprinzipien «Vom Groben zum Detail» und «Variantenbildung» dar.
- Problemlösungszyklus
- Systematisches Vorgehen bei Auftreten jeder Art von Problemen in jeder Phase eines Projekts führen zu belastbaren Lösungen.
- «Der Problemlösungszyklus stellt als vierter Baustein des SE-Vorgehensmodells eine Art Mikro-Logik dar, die als Leitfaden zur Behandlung von Problemen oder Aufgabenstellungen in jeder Phase des Projekts zur Anwendung kommen kann. »
Problemlösungszyklus - Zielsuche
Situationsanalyse:
- Grundlegendes Verständniss des Problem schaffen, Ursachen identifizieren
- Strukturierung und Abgrenzung des Problem
- Definition des Eingriffs- und Gestaltungsbereich für die Lösungsuche
- Schaffung der nötigen Informationsbasis
Zielformulierung
- Vollständig
- Präzise uns verständlich
- Realistisch
- Lösungsneutral
Problemlösungszyklus - Lösungssuche
Synthese
Zweck der Synthese ist die Sammlung und Ausarbeitung von Lösungsalternativen. Die Synthese von Lösungen ist ein kreativer, aufbauend-konstruktiver Schritt, welcher auf den Resultaten der Situationsanalyse (Situationskenntnis, Problemverständnis, Zielformulierungen, Anforderungskatalog) aufbaut -> Kreativitätstechniken
Analyse
Zweck der Analyse ist es, grundsätzlich die Machbarkeit einer Lösungsalternative zu verifizieren - ohne diese bereits zu werten oder mit weiteren Alternativen zu vergleichen - dies erfolgt später in der Auswahlphase. Die Analyse ist ein kritischer, analytisch-destruktiver Schritt. Erfüllt eine Lösungsalternative die Ansprüche nicht, so kann sie entweder verworfen werden oder muss überarbeitet werden.
Problemlösungszyklus - Auswahl
Bewertung
- Es müssen mindestens 2 echte Lösungsalternativen existieren,
- Es müssen Bewertungskriterien - bezogen auf die Zielformulierung(en) - definiert sein,
- Die "Bewerter" müssen über die Fähigkeit verfügen, die Alternativen hinsichtlich der Bewertungskriterien beurteilen zu können.
Entscheid
- Basierend auf den Bewertungsergebnissen eine Entscheidung treffen.
Problemlösungszyklus - Ergebnis
Es kann wohl sein, dass der PLZ keine zufriedenstellende Variante hervorbringt oder es sich herausstellt, dass das Problem mit den verfügbaren Mitteln (Personal, Finanzen, Material) nicht realisieren lässt. In diesem Fall sind folgende Schlussfolgerungen möglich:
- Projektabbruch
- Sistierung der Zusammenarbeit mit Systementwicklern
- Zielreduktion
- Auf höhere Systemebene zurück, um eventuell auf anderen Wegen zum Ziel zu kommen
- Das Problem wird neu umschrieben/definiert
Systemgestaltung - Architekturgestaltung (Deifnition)
Das Ziel der Architekturgestaltung ist es, eine Architektur zu entwickeln, die einen zuvor definierten Wert bzw. Zweck/Ziel/Funktion erfüllt.
Systemgestaltung - Konzeptgestaltung
Die Konzeptgestaltung (nebst der Architekturgestaltung) folgt der Logik des oben erläuterten PLZ. In einer Konzeptgestaltung geht es darum, eine gewählte Architektur konkret und detailliert auszugestalten. Dazu wird in einem Top-Down-Ansatz der PLZ mehrmals durchlaufen.
Was ist das Ziel des Schritt "Projekt preparieren"?
Ziel dieses Teilprozesses ist es, eine erste unternehmerische Rechtfertigung des Vorhabens sowie Entscheidungsgrundlagen für ein GO/NO-GO vorliegen zu haben.
Resultat/Lieferobjekt -> Mini-Business Case
- Welches Problem genau soll adressiert werden?
- Welche grundlegenden Ziele(Grobziele) muss eine zukünftige Problemlösung erfüllen?
- Eventuell auch bereits: Welche grundlegenden Anforderungen muss die Lösung erfüllen (-> Systemanforderungen)?
- Welchen Nutzen soll und welche Kosten (einmalige wie auch wiederkehrende) darf die zukünftige Lösung aufweisen?
- Bis wann soll die Lösung verfügbar sein?
- Eventuell auch bereits: Welche grundlegenden Architekturvarianten (grobe Lösungsvarianten) stehen im Vordergrund?
Wenn diese Fragen beantwortet sind kann ein Projektantrag erstellt werden, welcher das Lieferobjekt deises Schrittes ergibt. Anhand dieses Projektantrag können die Planungsaktivitäten im nächsten Schritt gestartet weden.
Warum sind Ziele so wichtig und welche Art von Ziele müssen im PM festgelegt werden?
Zielen kommt eine entscheidende Bedeutung zu; Ziele sollen die Lösungssuche steuern und nicht umgekehrt eine Lösung nachträglich rechtfertigen. Ziele müssen ausformuliert, verabschiedet und allen Beteiligten kommuniziert sein. Ziele dienen zur Erfolgsbestimmung eines Projektes.
(Muss-Ziele, Soll-Ziele, Wunsch-Ziele)
Abwicklungsziele
- Leistungsziele, was muss geliefert werden?
- Qualitätsziele, in welchem Zustand?
- Zeit-/Terminziele, bis wann?
- Kostenziele, zu welchen Kosten?
Systemziele
- Akzeptanz und
- Wirtschaftlichkeit
des im Projekt zu erstellenden Systems. Sie unterteilen sich hierarchisch in Globalziele, Gruppenziele und Detailziele.
Ziel:
- Ein zu erreichender Zustand
- Meist im umfassenden Sinn
Anforderung:
- Eine zu erreichende Eigenschaft
- Meist konkret
Was ist die Delphi Methode? (Ressourcenplanung)
Bei einer Delphi-Befragung wird einer Expertengruppe ein Fragen- oder Thesenkatalog des betreffenden Fachgebiets vorgelegt. Die Befragten haben in zwei oder mehr sogenannten Runden die Möglichkeit, die Thesen einzuschätzen. Ab der zweiten Runde wird Feedback gegeben, wie andere Experten geantwortet haben, in der Regel anonym. Auf diese Weise wird versucht, der üblichen Gruppendynamik mit sehr dominanten Personen entgegenzuwirken.