Vorlesung Methoden 1 - SoSe

Vorlesung Methoden 1 - SoSe

Vorlesung Methoden 1 - SoSe


Set of flashcards Details

Flashcards 14
Students 19
Language Deutsch
Category Psychology
Level University
Created / Updated 03.01.2020 / 15.06.2023
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https://card2brain.ch/box/20200103_vorlesung_methoden_1_sose
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Welche Themenbereiche umfasst die psychologische Methodenlehre?

Erkenntnistheorie, Wissenschaftstheorie, Statistik, Experimentalmethodik, psychologische und apparative Methoden, psycholigsche Methodologie, Messen, Ethik, Evaluationsforschung, ...

Definieren Sie Psychologie. Erläutern Sie, welche Konnotationen bei der Definition mitschwingen (hierzu ist auch Information aus dem zweiten Foliensatz nützlich).

Psychologie ist die Lehre vom Erleben und Verhalten von Menschen. Als Konnotationen zu Erleben und Verhalten gelten auch Input / Output, sowie Leib / Seele. Es handelt sich also um die Wissenschaft von mentalen Prozessen und dem Verhalten.

Mit welchem methodischen Umbruch hängt die Loslösung der Psychologie aus der Philosophie zusammen?

Die Loslösung von der Philosophie ergab sich Ende des 19. Jahrhunderts aus der Einführung empirischer Methoden

Was sind Ziele der Psychologie als Wissenschaft?

Beschreibung, Erklärung, Vorhersage und Kontrolle des Erlebens und Verhaltens 

Was unterscheidet Beschreibungen von Erklärungen?

- Beschreibungen sind Sätze, die beobachtbare Phänomene beschreiben

- Erklärungen beinhalten Bedinungen und Ursachen, die zu einem Phänomen geführt haben 

Nennen Sie mindestens vier Gründe, wozu sie Methodenlehre gebrauchen können.

- um mich selbst besser zu verstehen 

- um alltäglich aufgenommene Informationen besser beurteilen zu können 

- um gegenüber der Wissenschaft kritikfähig zu sein 

- um "Trichterwissen" von reflektiertem Wissen unterscheiden zu können

 Wie erschließen wir im Alltag Eigenschaften von Personen?

Methode zur Erkenntnisgewinnung: Wir schließen aufgrund von vermeintlichen oder realen, in der Vergangenheit wahrgenommenen Gesetzmäßigkeiten. Wann immer wir einer Person begegnen, dynamische Bildung von Kategoriesystemen (Attributionen) mit zugehörigen dynamischen Wahrscheinlichkeitsverteilungen. Zusätzlich erschließen wir Attribute aus Erscheinung und Verhalten vor dem Hintergrund von Normdaten.

Welche wissenschaftliche Disziplin beschäftigt sich mit Zeichensystemen? Und welcher Zusammenhang besteht zwischen dieser Disziplin und psychologischer Diagnostik (dafür müssten sie ggf. mal in einem Lexikon genauer recherchieren)?

Zeichentheorie (=Semiotik) Die Semiotik (auch: Semiologie) ist die Wissenschaft von den Zeichenprozessen in Kultur und Natur. Zeichen, wie zum Beispiel Bilder, Wörter, Gesten und Gerüche, vermitteln Informationen. Zeichenprozesse werden untersucht, um Rückschlüsse auf die innere Beschaffenheit von Personen, Kulturen etc. zu gewinnen. In ger Diagnostik benutzt man Zahlen oder Werte dazu Phänomene interpretieren zu können. In beiden Fällen geht es also um Zeichen/Zahlen, die Rückschluss auf die innere Beschaffenheit des untersuchten Gegenstandes erlauben. 

Was heißt Inferenz, und was ist dabei in der Psychologie (oft) das Problem?

= Schluss von Stichprobe auf Grundgesamtheit, der leider immer potentiell fehlerbehaftet ist

Inwiefern gehen schon kleine Kinder in ihrer Welterschließung wissenschaftlich vor?

Kinder stellen bereits Hypothesen / Gesetze auf (bei vergangenem wird „te“ angefügt), prüfen diese empirisch („er gehte nach Hause“) und machen Theorierevisionen (da gibt’s auch Ausnahmen)

Nennen Sie einen sehr häufigen Fehlschluss in Wissenschaft und Alltag und geben Sie ein Beispiel.

Der Korrelations-Kausalitätsschluss. Zum Beispiel: Menschen die viel Rotwein trinken leben länger. -->  Rotwein trinken verlängert das Leben. 

Was bedeutet „publication bias“?

Signifikante, positive Befunde (und damit auch zufällig signifikante Ergebnisse) haben eine höhere Wahrscheinlichkeit veröffentlicht zu werden als Nullbefunde, besonders in „hot topics“

Wozu kann die Kenntnis von Wissenschaftstheorie konkret für Psychologen nützlich sein?

Um zu wissen, um was es in manchen Untersuchungen geht, ist es nötig zu wissen, was der Wille überhaupt ist, ob wir überhaupt einen eigenen freien Willen haben und wenn ja, wie das genau zu verstehen ist. Hierfür sind die Erkenntnistheorie und die Wissenschaftstheorie wichtig. z.B. Neurowissenschaftler, die von MRT-Bildern auf den freien Willen Rückschlüsse ziehen 

Als Studierender hätte man oft gerne gewusst, welche Theorie bzw. Hypothese (z.B. zum Gedächtnis) denn nun stimmt. Warum lässt sich das nicht so einfach sagen?

Die vorsichtige Herangehensweise an die Wissenschaft unterscheidet eine Universitätsausbildung von einer Praktischen. Es gibt sowohl reflektiertes-als auch Trichterwissen. Durch reflektiertes Wissen können sich Studenten ihre eigene Meinung mit Hilfe der Fakten bilden und selbst entscheiden, welche Theorie sie am vernünftigsten finden.