FHNW Grundwissen Psychologie 1-4
FHNW Grundwissen Psychologie 1-4
FHNW Grundwissen Psychologie 1-4
Fichier Détails
Cartes-fiches | 156 |
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Langue | Deutsch |
Catégorie | Psychologie |
Niveau | Université |
Crée / Actualisé | 30.12.2019 / 28.07.2024 |
Lien de web |
https://card2brain.ch/box/20191230_grundwissen_psychologie
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Ganze/Teilweise Zerstörung eines afferenten Nervs (z.B. durch Unfall, chirurgische Eingriffe, Nervenerkrankungen, degenerative Prozesse)" Bsp. Amputation: Schmerzempfindung aus amputiertem Glied
Nervenstamm wird erregt und projiziert diesen auf periphere NervenendigungZNS erkennt Ursprungsort nicht und projiziert die Erregung immer auf periphere Nervenendigungen" Bsp. Musikantenbein: Beim Reiz des Musikantenbeins wird Schmerz auf Kleinfinger/Ringfinger projiziert
Schmerz wird an einer anderen Stelle wahrgenommen, als der Stimulus, der ihn auslöstVerschiedene Infos aus inneren Organen/Hautarealen laufen im Rückenmark auf gemeinsamen hirnwärts ziehenden NervensträngenHautabschnitte, deren Schmerzbahnen mit Schmerzbahnen eines bestimmten Organs zusammenlaufen nennt man Head-ZonenZNS kann nicht unterscheiden, wo Reiz ausgelöst wird (Haut oder inneres Organ)" Bsp. Herzinfarkt: Schmerz im Bereich linker Schulter/Oberarm
Umfasst Vielfalt an Lerngelegenheiten (formal und informell)Lernen ist lebenslang und findet immer und überall stattLerntechnologien bieten neue Lernkontexte für gestalterisches, kreatives Lernen und sozialen Austausch" z.B. Virtuelle Realität, 3D-Bilder, Apps
Einfache LernformHäufig unbewusstKopplung zwischen 2 Erfahrungen (bestimmter Geruch, löst immer dasselbe Gefühl aus)Kopplungen sind sehr stabil/schwer rückgängig zu machen (reversibel)" z.B. Pawlow’s Hunde, Placebo-Effekt
Lernen durch Beobachtung/Nachahmung von anderenAuch bei Tieren (besonders Affen)" z.B. Lernender läuft mit Ausbildner mit
Aha-Erlebnis (Lernen durch Erkenntnis/Zusammenhänge erkennen)Können Tiere im Allgemeinen nicht" z.B. beim Lernen im Schulzimmer
Bestimmte Abläufe werden durch Vorstellung und inneres Durchspielen gelernt" z.B. bei Spitzensportlern oder auch in Spitälern (Methode 10 seconds for 10 minutes)
Lernen durch ausprobierenBesonders bei Tieren und Kindern" z.B. Neue Version MS-Office: man klickt hier und dort, um Funktionen auszuprobieren
· Verlust persönlicher KontakteBraucht mehr DisziplinBenutzer-Fähigkeit vorausgesetzt (Bedienbarkeit)Kognitive Überlastung (z.B. heads-down)Falsche/unreflektierte MediennutzungVerlernen kritisches DenkenGefahr/Trend von mehr Oberflächlichkeit
· VisualisierungRasche VerfügbarkeitFördert selbstgesteuertes Lernen/AutonomieNiederschwellig (geringer Aufwand für Nutzung, z.B. Weg oder Vorwissen)Selektiv/IndividualisierbarKollaboratives Lernen (Blogs, Chats, Foren)Beliebig wiederholbarGlobalSofortiges FeedbackFördert Interesse/MotivationAnreiz, mehr/länger zu üben
StärkenFähigkeit Verstehen/Korrigieren fehlerhafter Information" Bsp. Text mit verdrehten Buchstaben: Mensch kann Text lesen, wenn 1. und letzter Buchstabe stimmen und ein gewisser Kontext vorhanden ist. Maschine kann das nichtFähigkeit zur Verarbeitung unscharfer Informationen" Bsp. Verpixeltes Bild: Werden Augen zugekneift, erkennt man Abraham LincolnSchwächeUrteilsverzerrungen" Bsp. Weintest: 2 gleiche Weine, 1 in Glasflasche, 1 in Tetrapack, Wein in Glasflasche schmeckt häufiger besser und Leute würden dafür auch mehr bezahlen als für den anderen WeinFehlinterpretationen" Bsp. Fall SBB: Baustelle, Gleisabschnitt gesperrt (Gleis 26), Sperrung nach Kommunikationsprozess und mit Bestätigung beim Fahrdienstleiter angefordert. Am letzten Abend wieder Sperrung angefordert (Weiche 26). Trotz 3-Weg-Kommunikation falsch verstanden.Oder beim Wandern falsche Abzweigung genommen, trotz einiger Hinweise (z.B. fehlender Wald) wurden diese uminterpretiert (vielleicht ist ja eine Lawine gekommen)
StärkeKunst, mit begrenztem Wissen und wenig Zeit zu guten Lösungen zu kommen" Bsp. Notlandung Sully: Aufgrund langer Flugerfahrung und gewisser Intuition nach Vogelkollission Notlandung im Hudson-River eingeleitetSchwächeUrteilsverzerrungen" Bsp. Ergebnis Rechenaufgaben schätzen: Aufgabe 1: multiplizieren 1, 2, 3, 4, …, 10 und Aufgabe 2: multiplizieren 10, 9, 8, 7, …, 1; Ergebnis Produkt aus Aufgabe 2 wird meist höher geschätzt, obwohl Resultat dasselbeAnker-Effekt" Bsp. Sich blenden lassen vom Sale (Ausverkauf)" Mensch denkt heuristisch, Maschine nach Allgorithmen
StärkeErkennen relativer Zusammenhänge" Bsp. Schachspiel: Ein guter Schachspieler nimmt nicht einzelne Figuren, sondern das Muster der Figuren wahrSchwächeFehlinterpretationen von Zufallsprozessen" Bsp. Veränderung Unternehmenszahlen: Wir tendieren zur Interpretation von Gründen statt uns zu Fragen, ist es eine Zufallsschwankung oder steckt wirklich etwas dahinterOder Strassenkarte London 2. Weltkrieg: Rote Stellen markieren Bombenniederschläge. Interpretiert wurde damals, dass dort wo Leerstellen sind, sich deutsche Geheimdienste befinden müssen
StärkeFähigkeit zur Informationsfilterung" Bsp. Ampelbild: Fokussieren auf grünes Licht, wichtig für Grossraumbüro. ADHS-Betroffene können das nicht, da alle Informationen gleich gewichtet werdenSchwächeÜbersehen von Informationen" Bsp. Video des unsichtbaren Affen: beim Fokussieren auf das Zählen von Ballwechseln wird Affe übersehen, welcher durch das Bild läuft
Entwicklungsverluste werden vermieden/abgeschwächtMit verschiedenen Strategien wird den auftretenden Problemen entgegengesteuert (z.B. Arbeiten auf «günstige» Zeiten verlegen, Delegieren)" 80-jährige Pianist Rubenstein: Verlangsamt Tempo von besonders schnellen Passagen, im Kontrast erscheinen diese Passagen dann wieder ausreichend schnell
Optimieren/fokussieren ausgewählter ZieleSteigerung/Aufrechterhaltung des Funktionsniveaus" 80-jährige Pianist Rubenstein: Übt die kleine Auswahl an Stücken besonders intensiv
Auswählen/selektieren von ZielenFokussierung auf eine Teilmenge" 80-jährige Pianist Rubenstein: Spielt nicht mehr ganzes Repertoire, sondern nur noch eine kleine Auswahl
Untersucht Verhaltensauffälligkeiten bei Patienten mit Störungen der GehirnfunktionZiel: Verbesserung der PatientensituationErgebnisse Grundlagenforschung fliessen stark mit ein, wobei diagnostische Instrumente/Rehabilitationsmassnahmen Ziel der Forschung sein können" z.B. Robotergestützte Instrumente um Vorgänge wie das Gehen wieder neu zu erlernen
Erklären Verhaltensprozesse durch Prozesse des Zentralnervensystems – insbesondere des GehirnsGrundlagenforschung zur Aufdeckung von Basisprozessen (Wahrnehmung, Lernen, Motorik, etc.) weitgehend tierexperimentell" z.B. Versuche an Affen mit scheibenweiser Entfernung des Gehirns" Wie wirken physische Veränderungen auf Psyche aus
· Interdisziplinäres ForschungsgebietWechselwirkung Psyche, Nervensystem und ImmunsystemNachbargebiet Psychoneuroendokrinologie (Hormonsystem)Beeinflussbarkeit der Schnittstellen zwischen Nervensystem und Immunsystem (Hormonsystem)
Hauptziel: Studium von Psychopharmaka-WirkungenNeuropsychologische Testverfahren, Methoden aus PsychophysiologieKlären Wirkungsweisen von körpereigenen psychotropen Substanzen (verstärken, abschwächen, imitieren)" z.B. Parkinson-Medikamente, Schlüssel-Schloss-Prinzip
Untersucht, wie sich psychische Vorgänge in physiologischen/biochemischen Prozessen abbildenMisst Körperindikatoren, grösstenteils aus medizinischer Diagnostik (Elektrokardiogramm, Elektromyographie, Speichelmessung, Elektrodermale Aktivität)Praxisbezogene Fragestellungen wie Stressentwicklung, Belastung/Beanspruchung, Wirkung von Biofeedback" z.B. Wirkung von Stress auf Herzparameter" Wie wirken sich psychische Vorgänge auf Physiologie aus
Wendet Methoden/Erkenntnisse der Genetik auf Erforschung von Verhalten aninterdisziplinäre MethodenFragen zur Vorhersage von Geneigenschaften auf spätere psychische Entwicklung" z.B. Ist ein Chromosom vorhanden, kann es später Auswirkungen haben (z.B. Alkoholiker werden)
Tieferes Verständnis von Entwicklung verschiedener KrankheitenEinblick von Wirkmechanismen psychosozial orientierter TherapieverfahrenZahlengetriebene" z.B. Chronische Schmerzzustände ohne organische Ursachen, vegetative Dysfunktionen und Essstörungen
· Visuell (sehen) " grösster AnteilAuditiv (hören)Olfaktorisch (riechen)Gustatorisch (schmecken)Haptisch (tasten)Vestibulär (Gleichgewicht)Kinästhetisch (Körperstellung)
· Kognitive VerzerrungVon bekannten Eigenschaften einer Person auf Unbekannte Eigenschaften zu schliessenBeeinflussen der Wahrnehmung durch Überstrahlen einzelner Eigenschaften (z.B. Attraktivität) auf Gesamteindruck
Wahrnehmung entsteht im Zusammenwirken von Information aus verschiedenen SinnenVerschiedene Sinne können einander ergänzen" z.B. verändert sich Aroma, wenn Farbe eines Lebensmittels verändert wird
· Orientierungsreaktion (organisieren)Bei plötzlichem, unerwartetem Reiz aus Umwelt (z.B. Knall, Handy), wenden wir uns diesem Reiz zuBeginnt bei Sinnesrezeptoren und arbeitet sich bis auf die höheren Ebenen der Verarbeitung vor
· Wir konstruieren unsere WirklichkeitWir versuchen, unseren Wahrnehmungen einen Sinn/eine Logik zu gebenUnbewusste und automatische Veränderung (hinzufügen/weglassen/umdeuten Elemente, Reihenfolge verändern, etc.)
· Konzeptgesteuerte Wahrnehmung (interpretieren)WissensbasiertKonstruiert Wahrnehmung aus sensorischem Input und greift dabei auf eigene Erfahrungen/Erwartungen zurück
· Erwartungen können zu falschen Wahrnehmungen führenUnerwartete, für Situation bedeutsame Details können übersehen werdenOptische Täuschungen können übersehen werden, wenn das, was man sieht mit Erfahrung übereinstimmtWas wir nicht wünschen, sehen wir langsamer
· Gestaltwahrnehmung (Reize werden nicht einzeln wahrgenommen, sondern der Gesamteindruck, welcher durch Wechselwirkung zwischen mehreren Einzeleindrücken entsteht)" z.B. bei Bild sehen dort Würfel, obwohl es nur grüne Punkte mit weissen Strichen darin sind)Ich sehe was, was du nicht siehst (Beschreibung Giraffe in geometrischen Formen)Zeugenaussagen
· Klecksbilder (Hungrige sehen in mehrdeutigen Bildern häufiger Essen als Satte)Geldmünzen werden grösser wahrgenommen als gleichgrosse runde ScheibeErwachsene sehen nackte Frauen in Kopfbildern, Kinder nur seltenHalo-Effekt
Macht Wahrnehmung schnell/effizientErmöglicht optimale Reaktionsvorbereitung" z.B. Einrichtung Migros
Personen ordnen sich einer vermeintlichen Gruppenmeinung unter, so dass Gruppe am Ende Entscheidung trifft, die keine einzelne Person alleine getroffen hätte" z.B. Versuch mit Strichlänge
Menschen unterstützen, eine für sie gute Wahl zu treffen" z.B. Fliege in Männer-Pissoirs; auch Priming
Personen gehen in Gruppe grössere Risiken ein, als wenn sie alleine entscheiden
Festhalten an nicht mehr guten Dingen oder Entscheiden, in welche schon viel investiert wurde" z.B. Festhalten an Grossprojekt, welches ins finanzielle Desaster führt (Neubau schottisches Parlamentgebäudes)