FHNW Grundwissen Psychologie 1-4

FHNW Grundwissen Psychologie 1-4

FHNW Grundwissen Psychologie 1-4


Kartei Details

Karten 156
Sprache Deutsch
Kategorie Psychologie
Stufe Universität
Erstellt / Aktualisiert 30.12.2019 / 28.07.2024
Weblink
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7 Leitfragen: Inwiefern verläuft Entwicklung kontinuierlich/diskontinuierlich?

·         Heute: Ansatz der kontinuierlichen EntwicklungFrüher: Ansatz einer stufenweisen Entwicklung

7 Leitfragen: Warum werden Kinder so verschieden?

·         GenetikErziehungUmfeldErfahrung

7 Leitfragen: Wie formen Kinder ihre eigene Entwicklung?

·         Richtung der AufmerksamkeitSpielverhalten

7 Leitfragen: wie kann Forschung das Kindswohl fördern?

·         Direkter Nutzen: Intervention (z.B. späterer Schulbeginn)Indirekter Nutzen: Frühdiagnose von Entwicklungsproblemen

7 Leitfragen: Wie kommt es zu Veränderungen?

·         Selektion: Kinder setzen Fokus auf das, was sie am schnellsten zum Ziel führtNeue Variationen: Universelle Neigung der Kinder zu spielen und Umwelt zu erkunden; Unterschiede im Denken und Verhalten innerhalb (intra-individuell) und zwischen Individuen (interindividuell)

7 Leitfragen: Wie wirken sich Anlagen und Umwelt gemeinsam auf die Entwicklung eines Kindes aus?

·         Bei jeder Eigenschaft Wechselwirkung zwischen Anlage und UmweltBeeinflusst Verhalten

7 Leitfragen: Wie wirkt sich der sozio-kulturelle Kontext auf Entwicklung aus?

Kontext (z.B. materiell) wirkt sich auf den Status aus (z.B. besseres Elternhaus, bessere Bildung)

Alltagspsychologie: Auf was beruht sie?

·         Intuition/Wünsche/Glaube (mein Bauchgefühl sagt mir)Beispielmethode (meinem Onkel ist das auch passiert)Autoritätsgläubigkeit

Alltagspsychologie: Wie wird Erkenntnis gewonnen (Antworten auf Fragen)?

·         Überzeugungsstrategie (Überzeugungen)Berufung auf AutoritätenEigene gesammelte Erfahrungen

Auf welche Dimensionen lassen sich Emotionen beschreiben?

·         Qualitätsdimension: Unterscheidung angenehm/unangenehmIntensitätsdimension: Ausmass an Erregung

Aufbau des Gehirns: Aus was besteht das Grosshirn?

-   2 HemisphärenGrosshirnrinde (Oberfläche), unterteilt in Rindenfelder4 LappenFrontallappen an StirnseiteParietallappen am ScheitelTemporallappen an den SeitenOkzipitallappen hinterer Bereich des Kopfes

Aufbau des Gehirns: Was ist die Amygdala?

·         Bewertet Informationen emotionalMit Hippocampus mitverantwortlich, welche Informationen langfristig gespeichert werden

Aufbau Gehirn: Was ist das «Kleinhirn» (Zerebellum)?

·         Liegt am hinteren Teil des Hirnstamms (unterer Hinterkopf)Beteiligt an nonverbalem Lernen und GedächtnisTrägt dazu bei, Zeit abzuschätzen, Emotionen zu regulieren, Töne/Muster zu unterscheidenKoordination zwischen Gleichgewicht und Bewegung

Aufbau Gehirn: Was ist der «zerebrale Kortex» oder auch Grosshirnrinde?

·         Oberfläche des Grosshirns (äussere Rinden-Schicht des Gehirns)Grösste Struktur im GehirnWird in Rindenfelder unterteilt

Aufbau Gehirn: Was sind «Hemisphären»?

Linke und rechte Gehirnhälfte

Aufbau Gehirn: Was sind «Rindenfelder»?

·         Areale des Grosshirns (z.B. Okzipitallappen hat es eine Sehrinde)Jedes Rindenfeld hat eine bestimmte FunktionSensorische Rindenfelder verarbeiten Sinneseindrücke von den SinnesorganenMotorische Rindenfelder steuern Reaktion auf Sinneseindrücke über MuskulaturSensorische sowie motorische Rindenfelder werden in primäre und sekundäre Rindenfelder unterteiltPrimär: Bekommen direkte Infos über ProjektionsbahnenSekundär: Bekommen Infos von Kommissurenbahnen oder Assoziationsbahnen

Aufbau Gehirns: Was ist der «Frontallappen»?

·         Stirnlappen (hinter der Stirn)Teil zerebralen Kortex/GrosshirnrindeKontrollzentrum für situationsbezogenes Handeln und Verarbeitung emotionaler ProzesseSprache, Willkürmotorik, Planung, Urteilsfindung

Aufbau Gehirns: Was ist der «Okzipitallappen»?

·         Hinterhauptlappen (am Hinterkopf)Teil des zerebralen Kortex/GrosshirnrindeErhält Informationen aus dem Blickfeld (erlaubt Welt zu betrachten und zu erkennen)

Aufbau Gehirns: Was ist der «Parietallappen»?

·         Scheitellappen (oben weiter hinten)Teil zerebralen Kortex/GrosshirnrindeKörperwahrnehmung und räumliches Denken (Berührungen und Körperposition)

Aufbau Gehirns: Was ist der «Temporallappen»?

·         Schläfenlappen (an der Kopfseite über den Ohren)Teil des zerebralen Kortex/Grosshirnrinde und beinhaltet Hippocampus (ist mitverantwortlich, wie Informationen/Fakten langfristig gespeichert werden). An Spitze Hippocampus befindet sich AmygdalaEnthalten auditorische ArealeHörvermögenEmpfängt hauptsächlich Informationen vom gegenüberliegenden Ohr

Aufmerksamkeit: Was ist das «Cocktail-Party-Phänomen»?

Trotz einer Vielzahl von Stimmen kann man einem einzelnen (oder auch mehreren) Gespräch folgen und hört trotzdem den eigenen Namen, wenn dieser in einem anderen Gespräch fällt (präattentive Prozesse)

Aufmerksamkeit: Was ist der «Stroop-Effekt»?

Ablenkung der Aufmerksamkeit durch Nichtübereinstimmung (widersprüchliche Informationen) von Wortname und Farbe " z.B. lässt sich blau (Wort/Farbe stimmen überein) besser lesen als blau (Wort/Farbe stimmen nicht überein)

Aufmerksamkeit: Was ist die «Flaschenhals- oder Filtertheorie»?

Strukturelle Begrenzung im informationsverarbeitenden System (1 Kanal)" widerspricht dem Cocktail-Party-Phänomen

Aufmerksamkeit: Was ist die «Theorie der begrenzten Ressourcen»?

Bestimmte Menge an Ressourcen, die den Aufgaben zugewiesen werden können

Aufmerksamkeit: Was ist «Multi-Tasking»?

Fähigkeit eines Menschen, mehrere Tätigkeiten zur gleichen Zeit oder abwechselnd in kurzen Zeitabschnitten auszuführen

Aufmerksamkeit: Was ist «Veränderungsblindheit»?

Durch Unterbrechung der visuellen Wahrnehmung oder Ablenkung werden Veränderungen einer Szene nicht bemerkt, auch wenn aktiv danach gesucht wird" auch Unterschiedsblindheit, Changeblindness" z.B. Kartentrick: Aus Kartenauswahl beliebige auswählen. Danach wird gefragt, ob karte beim nächsten Bild verschwunden ist. Karte ist tatsächlich verschwunden, da eine andere Auswahl an Karten gezeigt wirdOder auch Veränderungen einer Filmszene oder Film mit Wand und zwei Reportern

Biopsychosoziales Modell: Was sind die «biologischen Einflüsse»?

·         Natürliche Selektion adaptiver Merkmale (evolutionäre Anpassung)Genetische Prädispositionen (genetisch bedingte Empfänglichkeit für Krankheiten) entsprechend der UmgebungGehirnmechanismenHormonelle Einflüsse

Biopsychosoziales Modell: Was sind die «psychologischen Einflüsse»?

·         Erlernte Ängste/ErwartungenEmotionale ReaktionenKognitive Verarbeitung und Wahrnehmungsinterpretationen

Biopsychosoziales Modell: Was sind die «soziokulturellen Einflüsse»?

·         Anwesenheit andererErwartungen Kultur, Gesellschaft, FamilieEinflüsse vonseiten Gleichaltriger oder anderer GruppeRollenmodelle

Definition Alltagspsychologie?

Menschen stellen Fragen Einzelergebnisse werden undifferenziert verallgemeinertDurch Persönliche Erfahrung/Beobachtung vorschnelle Theorien erstellenNicht systematischSubjektiv " Auch Populärpsychologie, Intuitive Psychologie, Laienpsychologie, Küchenpsychologie, Common-Sense-Psychologie

Definition Psychologie: Was wird unter «Erleben» verstanden?

Mentale Prozesse (Vorgänge, welche der Mensch nur an sich wahrnehmen kann)

Definition Psychologie: Was wird unter «Verhalten» verstanden?

Gesamtheit aller von aussen beobachtbaren Äusserungen eines Lebewesens

Definition Psychologie?

Psychologie ist die Wissenschaft vom Erleben und Verhalten eines Individuums (im Zentrum stehen gesunde Menschen)

Definition wissenschaftliche Psychologie?

·         Wissenschaftler stellen FragenMethodisches Vorgehen beim Gewinnen von ErkenntnissenAllgemeingültigÜberprüfbarObjektiv

Fehler in der Alltagspsychologie: Was ist die «Wahrnehmung von Ordnung bei zufälligen Ereignissen»?

Angewohnheit, Muster wahrzunehmen – sogar in zufällig zusammengewürfelten Informationen wird eine Ordnung gefunden (z.B. Gesicht im Mond)

Fehler in der Alltagspsychologie: Was ist die «übertriebene Selbstsicherheit»?

Tendenz zu glauben, wir wüssten mehr, als wir tatsächlich wissen. Führt im Alltag zur Trübung der Urteilsfähigkeit (z.B. kein Plattenvertrag für Beatles, da Gitarrengruppen nicht gefragt seien)

Fehler in der Alltagspsychologie: Was ist ein «Rückschaufehler (Hindsight Bias)»?

Tendenz, nach dem Eintreten eines Ereignisses zu glauben, man hätte es vorhersehen können (Verzerrung durch nachträgliche Einsicht)

Klinische Unterscheidung Schmerz: Wie kann «chronischer Schmerz» beschrieben werden?

Schmerz hat Warn-/Schutzfunktion verloren und verselbständigt sich (gelernte Reaktion)Übererregbarkeit bestimmter Neuronen im RückenmarkSchmerz ist unstetig, kommt und geht mit unterschiedlicher IntensitätSchmerz liegt beim Patienten im Zentrum des Denkens/Verhaltens und kann zu Entfremdung seines sozialen Umfelds und zur Verschlimmerung führen" Betroffen sind meist Rücken-, Kopf-, Gesichts- und Gelenkschmerzen

Klinische Unterscheidung Schmerz: Wie kann «neuropathischer Schmerz» beschrieben werden?

Nerv ist Ursache für SchmerzSchädigung/Erkrankung eines einzelnen NervsZentrale Neuropathien: Entspringen im Rückenmark/GehirnPeriphere Neuropathien: Ausgehend vom peripheren Nervensystem (also ausserhalb ZNS)" Meist chronische Schmerzen

Klinische Unterscheidung Schmerz: Wie kann «nozizeptiver Schmerz» beschrieben werden?

·         Nerven sind Übermittler des SchmerzesSchmerz geht von Schmerzrezeptoren (Nozizeptoren) ausDiese sind in Haut, Bindegewebe, Muskeln, Knochen, GelenkeUrsache durch äussere Einflüsse (Verletzungen, Verbrennungen, Entzündungen, etc.)