BIM
Fragen zum BIM für das an der Hochschule Luzern gelehrte Modul BIM.
Fragen zum BIM für das an der Hochschule Luzern gelehrte Modul BIM.
Kartei Details
Karten | 155 |
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Lernende | 30 |
Sprache | Deutsch |
Kategorie | BWL |
Stufe | Universität |
Erstellt / Aktualisiert | 27.12.2019 / 23.05.2025 |
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Wo liegt der Mehrwert, bzw. die Potentiale der digitalen Prozesse und Technologien für die digitale Produktion?
Potentiale:
hohe Individualisierung, Kostenersparnis durch digitale Kette, Vorfertigung, Modularisierung, Qualität
Mehrwert für Unternehmer:
schneller Bauablauf wegen Vorfertigung
Kostenkalkulation fällt präziser aus
Mehrwert für Besteller:
Individuellere Architektur bei gleichen Kosen
weniger Risiko, da Machbarkeit digital nachgewiesen
Wo liegt der Mehrwert, bzw. die Potentiale der digitalen Prozesse und Technologien für die digitales Bauen?
Potentiale:
Kontrolle von Abläufen = Kostenersparnis, immer zeitgerechte Pläne, einfacheres Mängelmanagement
Mehrwert für Unternehmer:
Kontrolle über den Bauablauf, bessere Ablaufplanung
Mehrwert für Besteller:
zeitnahe Information über den Baufortschritt, rollende Kostenkontrolle
Wo liegt der Mehrwert, bzw. die Potentiale der digitalen Prozesse und Technologien für die digitale Formfindung?
Potentiale:
viele Varianten möglich = optimierter Entwurf, generatives Entwerfen mit Lösungsfindungen von vielen konkurrenzierenden Anforderungen, parametrisches Entwerfen (Varianten gleicher Produkte testen)
Mehrwert für Besteller:
hat mehr Lösungsspektren zur Verfügung, optimierte Gesamtlösung (Energie, Kosten), individuelle Lösung inkl. komplexer Fragestellungen
Mehrwert Planer:
komplexere Lösungen und Formfindungen möglich, bessere Positionierung am Markt, da zu gleiche Planungskosten mehr Varianten möglich sind
Wo liegt der Mehrwert, bzw. die Potentiale der digitalen Prozesse und Technologien für die digitale Planung?
Potentiale:
alle Projektdaten an einem Ort koordiniert, da durch den neuen Planungsprozess mehr Informationen früh vorhanden sind, können früh Entscheidungen getroffen werden, weniger Kollisionen wegen Koordinationsunterstützung
Mehrwerte für Besteller:
Komplexität beherrschbar, Kostenkontrolle möglich, Flächenmanagement einfacher
Mehrwert für Planer:
effizientere Planung möglich, bessere Koordination in den Projekten, bei definierten Planungsprozesses gibt es weniger Änderungen
Was hat das BCF-Format für Vorteile?
BCF-Format ist ein BIM Kollaborationsformat, welches über eine Kommentarfunktion für digitale Bauwerksmodelle verfügt.
Nennen Sie die Bestandteile, welche auf dem Weg "vom Ziel zum Merkmal" vorkommen.
Zuerst wird die Mengenermittlung für den Anwendungsfall festgelegt. Im Anschluss wird die Mengenermittlung nach eBKB-H definiert. Weiter kommt es zu den Fachmodellen, die wiederum in Modellelemente (z.B. Wand, Stütze) unterteilt werden kann. Zu den einzelnen Modellelementen gibt es zum Schluss Merkmale
Was ist die Kernaussage für die Strukturierung der digitalen Bauwerksmodelle?
soviel wie nötig, nicht so viel wie möglich
Was ist unter einem Referenzmodell zu verstehen?
Ein Fachmodell aus der dominierenden Disziplin eines Projektes. Dies ist Hochbau meist das Architekturmodell
Was ist unter einem Teilmodell zu verstehen?
ein Teilmodell besteht aus einem oder mehreren Fachmodellen und ist somit der Teil eines Bauwerkes. Wird zur Reduzierung der Komplexität eingesetzt
Welche Bestandteile werden im Teil 3 des BAP (technische Richtlinien) abgearbeitet, bzw. definiert?
Definitionen für die Zusammenarbeit
Strukturierung Projekt
Strukturierung Gebäude
Strukturierung Geschosse
Datenmanagement
2D-Planungsausgabe
Welche Punkte sind für die Definition der Zusammenarbeit im BAP Teil 3 vorzunehmen?
Wie kommt man vom Ziel zum Merkmal
Austauschvorgang IFC-Modelle
Modellbezeichnungen
Modellorganigramm
Welche Punkte sind bei der Strukturierung eines Projektes im BAP Teil 3 zu definieren?
Kenndaten zum Projekt (Volumen usw.)
Parzelle / Baufeld (Lage, Umfang usw.)
Projektreferenzpunkt
Projektreferenzkote (Höhe)
Welche Punkte sind bei der Strukturierung der Gebäude und der Geschosse im BAP-Prozessteil 3 zu beachten?
Gebäudestruktur sowie Nullpunkt und Ausrichtung ist festzulegen.
Bei der Geschossstrukturierung geht es darum, dass zugeteilt wird, welcher Geschossinhalt für welchen Nutzer relevant ist.
Zwischen welchen Fertigstellungsgraden (LOG, LOI) gilt es zu unterscheiden?
100 = Konzeptionelle Darstellung
200 = Näherungsweise Darstellung
300 = geometrisch genaue Darstellung mit Materialisierung der wichtigsten Bauteile
350 = geometrisch genaue Darstellung mit generischen Produktspezifikationen
400 = geometrisch genaue Darstellung mit spezifischen Produktspezifikationen
Was ist ICE?
ICE sind integrale Koordinationsworkshops, in welchen die beteiligten Unternehmer und Planer ihre Teilleistungen koordinieren.
Wenn vom digitalen Bauen gesprochen wird, welcher Punkt und welche Methode kommen hier als Möglichkeit vor, bzw. was stellt man sich grundsätzlich unter dem digitalen Bauen vor?
Es kommt das sogenannte augmented reality, d.h. die erweiterte Realität zum Zuge. Ein Instrument hierfür ist die Microsoft HoloLens, mit welcher geplante 3D-Objekte über eine Brille real sichtbar gemacht werden können
Es handelt sich beim digitalen Bauen nicht nur um die erweiterte Realität, sondern die Module der Firma Implenia (Leistungsmeldung und präzise Betonmassen) gehören ebenfalls zum Prozess der digitalen Planung
Welche Möglichkeit besteht bei bestehenden Objekten um diese quasi virtuell zu erfassen?
Es besteht die Option, ein Laserscan vorzunehmen und ein physikalischer Bestand in ein virtuelles Modell zu verwandeln, dass im Anschluss als Planungsgrundlage verwendet werden kann.
Welche Ziele werden mit einem Laserscan verfolgt und was sind die daraus folgenden Ergebnisse?
Ziele:
Präzise Aufnahmen des Baufeldes und der Umgebung mittels Laserscan erreichen
Modell und Simulation der Baustelleneinrichtung
Ergebnisse:
Model des Baufeldes und der Umgebung
Zusammenführen mit den verschieden Bauwerksmodellen
4D Simulation
Der Modelleinsatz im digitalen Bauen wird von der Implenia zur präzisen Betonmassenbestimmung eingesetzt. Nennen Sie hierzu die Ziele sowie die daraus resultierenden Ergebnisse.
Ziele:
präzise Ableitung der Bestellmengen für die anstehende Betonierabschnitte
Mengenauszug pro Bauteil möglich
Gruppierte Massenermittlung je nach Betonklasse möglich
automatisierte Generierung von Formularen
Ergebnisse:
Impleniamodul für Betonierabgrenzung
Standardisierung von Projekten
Produktiver Einsatz im Projekt
erhöhtes Projektverständnis durch Visualisierung
hohe Massensicherheit im Bestellprozess
Für welchen Aspekt nutzt Implenia die Modelle von Gebäuden neben der präzisen Betonmassenermittlung noch?
Neben der schlanken Produktion nutzen sie es noch für die Steuerung des Prozesses.
Ziele:
visuell unterstütze Leistungserfassung am Modell
erhöhte Kosten- und Terminsicherheit
automatisierte Auswertung von Bauwerksinformationen
nachvollziehbare Projektanalyse
Kennzahlenorientierte Steuerung
Ergebnisse:
Impleniamodul für Leistungsmeldung
Standardisierung für weitere Projekte
Produktiver Einsatz im Projekt
erhöhtes Projektverständnis durch Visualisierung
hohe Termintransparenz und Sicherheit
Welche Aspekte, bzw. Möglichkeiten können aus einer digitalen Planung für die Umsetzung resultieren?
Mesh Mould Technik:
Schalung und Bewährung in einem roboterischen Bauprozess vereint. Mittels Mesh Mould können komplexe und statisch effiziente Geometrien ohne Extrakosten produziert und die im konventionellen Bauprozess durch Sonderschalungen anfallenden Bauabfälle eliminiert werden.
Erstes Beispiel ist Smart Slab (Tragendewand) im Nest der EMPA Dübendorf
Ultra Thin Concrete Roof
Betondecke, die unter der Verwendung von digitalen Entwurf- und Fertigungsmethoden gebaut, bzw. geplant wurde. Ebenfalls im Nest in Dübendorf umgesetzt. Ist eine sehr dünne Decke mit spezieller, ideal zur Lastabtragung geformte Decke.
Archt-tech-lap Gruppe der ETH Zürich beschäftigt sich mit solchen Dingen
Wo liegen die grossen Vorteile der digitalen Formfindung, die auch in den heute bekannten Tools bereits eingesetzt werden?
Die Form kann beispielsweise so generiert werden, dass ein möglichst geringer Bearbeitungsaufwand des Materials (z.B. schneiden von Backsteinen) vorliegt.
Weiter ist es möglich ausgehend von zu berücksichtigenden Parametern im Grundriss eine Form zu definieren, damit eine maximale Effizienz in der Raumausnutzung vorliegt.
Durch geringen Bearbeitungsaufwand von Materialien wird für den Aufbau der Einsatz von Roboter möglich.
Zwischen welchen 6 Level kann beim autonomen Planen gemäss einer Studie der Harvard Graduate School of Design unterschieden werden?
Level 0:
Planzeichnungen komplett durch Architekten / Fachplaner
Level 1:
Bestimmte Softwaretools wie z.B. BIM helfen bei der Planung
Level 2:
Teilautomatisierung wie z.B. Routing der Lüftungsanlagen
Level 3:
Hochautomatisierung, d.h. Computer übernimmt einen grossen Teil der Planung. Architektur überprüft den Entwurf und kann diesen jederzeit ändern.
Level 4:
Vollautomatisierung, d.h. Computer löst mit einem Klick die Anforderungen des Bauprojektes. Automatisch werden Pläne, Ansichten und der Entwurf generiert. Bei Bedarf ist eine Beeinflussung möglich
Level 5:
Kein Planer notwendig. Es sind nur die Projektanforderungen einzugeben, der Rest erledigt der Computer.
Wo liegt bei der künstlichen Intelligenz einer der Vorteile, welcher der Mensch bei der Entwicklung des Entwurfes nicht immer berücksichtigt?
Die künstliche Intelligenz vergleicht immer wieder mit den vorgegebenen Anforderungen und git sich erst zufrieden, wenn das Optimum erreicht ist. Dies ist beim Mensch zwar auch so, dass Optimum ist jedoch einfach erreicht, wenn dieser es meint -> muss noch nicht das effektive Optimum sein
Welche vier Bereiche sind miteinander zu verheiraten, damit die Wertschöpfung aus der digitalen Formfindung optimal funktioniert?
Es sind dies die Bereiche der digitalen Daten (Erhebung und Auswertung), die Automation (Zusammenarbeit und Rechenkapazität der eingesetzten Technologien überhaupt möglich?), digitaler Zugang (Zugriff auf interne Netze oder Internet) und die Netzwerke (ist synchronisation vorhanden -> nicht nur interdisziplinär, sondern auch mit Informatiker usw.)
Nennen Sie den Ablauf der Digitalisierung vom Anfang bis zum Ende und in welche drei Bereiche lässt sich es unterteilen?
Es lässt sich grundsätzlich in die Bereiche Mensch / Mitarbeiter, Technologie sowie Kultur und Prozess aufteilen. Die einzelnen Schritte sind:
-digitales Bewusstsein schaffen (Herausforderung annehmen)
-Digitale Vision entwickeln (was ist das Ziel, welche Programme kommen wie zum Einsatz)
-digitales Labor und Prototyping (IT Anpassungen, Etablieren eines Showrooms)
-digitale Versuchsfelder (innovative Projekte initiieren, evtl. in Startups investieren)
-digitale Organisation und Prozesse (Neudefinition der Strukturen und Prozesse)
-Digitale Kultur und Ökosystem (Ausbildung der Mitarbeiter, Beschleunigung des Wandels)
Welchen Einfluss hat die digitale Planung auf die heute üblichen Planungsphasen nach der SIA?
Es findet eine Verlagerung der Planungszeit in die frühen Projektphasen statt. So finden neu 50 bis 80% des Aufwandes zu einem Zeitpunkt statt, bei welchem im konventionellen Prozess noch praktisch keine Arbeit verrichtet wird.
Welche Grundkompetenzen / Einstellungen muss man mitbringen, damit die Digitalisierung vorangetrieben werden kann?
digitaler Leadership statt Hierarchiedenken
Design Thinking (Engineering statt sture Planung)
Real Life lernen statt von anderen profitieren
Nennen Sie die Top 10 Trends des FM Marktes.
1. Daten - der Treibstoff der Immobilienbranche
2 Energieeffizienz - Verbräuche und Emissionen deutlich senken
3 Einsatz neuer Technologien - sich mit technischen Innovationen vom Markt abheben
4 Kostenreduktion - Betriebskosten werden laufend optimiert
5 Preisdruck - der Preis als Vergabekriterium Nummer eins
6 Flächenoptimierung - das Potential der Zukunft nutzen
7 Lebenszykluskosten - ein Muss für alle Investitionsentscheide
8 Flexible Baukonzepte - gebaut wird nicht für alle Ewigkeit, sondern für die Zukunft
9 Standardisierung - höhere Flexibilität und geringere Overhead-Kosten
10 Energiemanagement - nichts dem Zufall überlassen
Welche der genannten Top 10 Trends im FM werden stark oder sehr stark zunehmen?
Grundsätzlich liegt bei allen eine Zunahme zwischen 2 bis 10% vor. Am meisten Zunehmen wird die Verbesserung der Datenqualität, die Prozessautomatisierung sowie die Zunehmende Standardisierung.
Wird ein Diagramm erstellt, das auf der x-Achse das Potential und Nutzen der Technologien und auf der y-Achse den aktuellen Einsatz aufzeigt, so ist eine Bewertung von neuen Technologien möglich. In welchem Bereich ist das BIM anzuordnen?
Im Bereich mit sehr hohem Nutzen, jedoch noch nicht komplett im Einsatz, sondern erst im Aufbau. Einziger Punkt mit sehr hohem Nutzen, der bereits im Einsatz ist sind Plattformen und Portale.
Welche Verknüpfung kann über das IOT ermöglicht werden?
Verknüpfung von Smart Home zu Smart Buildings zu Smart Citys
Wo liegen trotz dem Einsatz von BIM Informationsverluste bei der Übergabe Unternehmer - Betreiber vor?
Im ersten Schritt bei der Übergabe der Daten findet durch die Erstellung der IFC-Files ein erster kleiner Verlust statt. Werden die Daten jedoch im Betrieb nicht aktuell gehalten, so liegen weitere Informationsverluste vor
Wie kann, bzw. soll der Datenverlust zwischen den verschiedenen Phasen möglichst klein gehalten werden?
Über das sogenannte digital Real Estate Management. Durch den Einsatz eines Life Cycle Data Mangers werden in allen Phasen die wichtigsten Informationen in verschiedenen Dokumentformen festgehalten. Durch dies wird der Anteil an Informationen möglichst konstant gehalten (zu beginn logischerweise ansteigend). Der einzige Informationsverlust liegt bei der Übergabe der Anlage vor, wo für die Bewirtschaftung nicht notwendige Informationen "verloren" gehen.
Nennen Sie die fünf Schritte des Lösungsansatzes digital Real Estate Management.
-Definition der Lifecycle Data Management Strategien
-Definition der notwendigen Daten aus BIM Modellen und Datenbanken für einen effizienten Betrieb
-Prüfung und Qualitätssicherung der bisher gesammelten Daten und Modellen für die Nutzungsphase
-Qualitätskontrolle der vorhandenen, korrekten Daten und der fehlerfreien umfänglichen Übergabe. Prüfung auf fehlende Daten
-regelmässige Prüfung der vorhandenen Daten in der Nutzungsphase. Wenn notwendig sind Mutationen vorzunehmen.