M13


Set of flashcards Details

Flashcards 195
Language Deutsch
Category Psychology
Level University
Created / Updated 26.12.2019 / 21.07.2023
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https://card2brain.ch/box/20191226_klinischpsychologische_diagnostik
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BDI, BAI, SCL-90-R gehören zu welcher Art von Diagnostik?

F41.0 Panikstörung (episodisch paroxysmale Angst) --> Symptome?

  • Wiederkehrende Angstattacken (Panik), die sich auf eine spezifische Situation oder besondere Umstände beschränken
  • Symptome variieren von Person zu Person
  • Typisch: Herzklopfen, Brustschmerz, Erstickungsgefühle, Schwindel, Entfremdungsgefühle (Depersonalisation), Furch zu sterben, Angst vor Kontrollverlust
  • Angstattacken dauern meist wenige Minuten
  • Häufigkeit und Verlauf der Angstattacken sehr unterschiedlich

Diagnostische Leitlinien für Panikstörung (F41.0)?

  • Diagnose nur bei Fehlen der unter F40 genannten Phobien
  • Eindeutige Diagnose nur bei mehreren schweren vegetativen Angstanfällen, die innerhalb eines Zeitraums von ca. 1 Monat aufgetreten sind
  1. In Situationen, in denen keine objektive Gefahr besteht
  2. Wenn die Angstanfälle nicht auf bekannte oder vorhersagbare Situationen begrenzt sind
  3. Zwischen den Attacken müssen weitgehend angstfreie Zeiträume liegen (aber oft Erwartungsangst)

Welche Störungsbilder machen das Cluster A der Persönlichkeitsstörungen im DSM aus? Wählen Sie 3 Antworten!

Welche Persönlichkeitsstörung zeichnet sich u.a. aus durch:

  • Wahrgenommene Angriffe gegen die eigene Person, die anderen so nicht ersichtlich sind,
  • häufiges ungerechtfertigtes Misstrauen gegenüber der sexuellen Treue des Sexualpartners sowie
  • Zweifel an der Loyalität anderer?

Paranoide Persönlichkeitsstörung

Was ist/beinhaltet das SCID-5-PD?

= strukturiertes Diagnoseinstrument, bestehend aus einem zweistufigen Verfahren:

  1. Fragebogen (INFO: manche Kriterien werden durch mehrere Items erfasst, z.B. wird das Kriterium „Identitätsstörung“ der Borderline-PK-Störung durch 4 Items erfasst)
  2. Interview

Beschreibe die Identitätsstörung bei Borderline

  • extreme Wechsel in der Wahrnehmung der Person, wer er/sie ist

 

  • Zeigen sich häufig in Veränderungen im Beruf, Karrierezielen, sexueller Orientierung, persönlichen Werten, Freunden oder im grundlegenden Selbstbild (z.B. böse oder gut)

 

  • Normale Identitätsveränderungen bei Jugendlichen ausgeschlossen

Nenne die Sektionen des CIDI/DIA-X-CIDI

  • Sektion C: somatoforme und dissoziative Störungen
  • Sektion D: Phobien und andere Angststörungen
  • Sektion E: depressive Störungen

Was ist das CIDI/DIA-X-CIDI?

  • Modular aufgebaut
  • Interview mit 16 Standardsektionen
  • Ableitung von nahezu 100 Diagnosen psychischer Störungen
  • Störungsgruppenbezogene Erfassung, z.B.:
    • Sektion C: somatoforme und dissoziative Störungen
    • Sektion D: Phobien und andere Angststörungen
    • Sektion E: depressive Störungen
  • Die Erfassung der diagnostischen Kriterien erfolgt standardisiert, d.h. Reihenfolge der Fragen, Wortlaut der Fragen bis hin zur Kodierung der Antworten sind vorgegeben & ermöglichen keinen Spielraum für den Interviewer.

 

  • Persönlichkeitsstörungen & Störungen des Kindes- & Jugendalters werden nicht erfasst
  • Durchführungsdauer etwa 70 Minuten
  • Reliabilitätsbewertung:
    • Interrater-Reliabilität befriedigend (Kappa-Werte von 0,49) bis sehr hoch (κ=0,83 für Anorexia nervosa)
    • Validität im Hinblick auf die Übereinstimmung mit klinisch-psychiatrischen Konsensusdiagnosen erfahrener Psychiater: Kappa-Werte von 0,39 für psychotische Störungen bis 0,82 für Panikstörung.

Was bedeutet standardisiert im Bezug auf Diagnoseinstrumente?

Die Erfassung der diagnostischen Kriterien erfolgt standardisiert, d.h. Reihenfolge der Fragen, Wortlaut der Fragen bis hin zur Kodierung der Antworten sind vorgegeben & ermöglichen keinen Spielraum für den Interviewer.

Ist der Psychopathologische Befund strukturiert?

Halbstrukturiert

Ist das psychoanalytische Interview strukturiert?

Nein, ohne vorgegebene Strukturierung

Gesprächsleitfaden des Psychodynamischen (Erst-)Interviews

  1. Vorstellung, Begrüßung, Einleitung
  2. Aktuelle Störung
  3. Krankheitsbeginn
  4. Aktuelle Lebenssituation
  5. Krankheitsvorgeschichte - Anamnest. Hintergrund
  6. Krankengeschichte - Biografischer Hintergrund
  7. Aktuelle Hilfen und Einstellungen
  8. Abschluss

Aktiver vs. passiver Therapeut

  • Therapeut ist aktiv indem er fragend strukturiert, beachtet aber auch interpersonelle Aspekte wie Emotion, Verhalten & Kommunikation des Patienten während des Gesprächs

 

  • Passiver Therapeut:
    • Wartet spontane Äußerungen des Patienten ab
    • Beobachtet, ob/wie Patient Gesprächsangebot aufgreift & nutzt
    • Darstellung des Szenischen = wie setzt Patient sich selbst & seine Konflikte in Szene?
    • Ziel: Mitteilungen über unbewusste Konflikte des Patienten à hilfreich für Indikation einer psychoanalytischen Behandlung

Leitfaden: Bericht zum Erst- & Umwandlungsantrag

  1. Relevante soziodemographische Daten (Beruf, Lebenssituation, Familie etc.)
  2. Symptomatik & psychischer Befund (Schwere/Verlauf, Auffälligkeiten in Interaktion, Krankheitsverständnis…)
  3. Somatischer Befund/Konsiliarbericht (Suchtmittelkonsum, Medikation, frühere Behandlungen etc.)
  4. Behandlungsrelevante Angaben zur Lebensgeschichte (Psychodynamik, funktionales Bedingungsmodell etc.)
  5. Diagnose bei Antragstellung (ICD-10, psychodynamische Diagnose, Differenzialdiagnose etc.)
  6. Behandlungsplan & Prognose (Therapiezeile, Behandlungsplan, Setting, multidisziplinäres Vorgehen)

Aspekte im Psychopathologischen Befund

  1. Äußeres Erscheinungsbild, Art der Kontaktaufnahme, genereller »Tenor« des Untersuchungsgespräches
  2. Psychomotorik
  3. Bewusstsein und Orientierung
  4. Aufmerksamkeit und Gedächtnis
  5. Denken und sprachliche Äußerung
  6. Befürchtungen und Zwänge
  7. Wahn
  8. Sinnestäuschungen
  9. Ich-Störungen
  10. AffekIvität
  11. Antrieb, IntenIonalität, Wille
  12. Persönlichkeitsmerkmale
  13. weitere Symptome

Stupor

Kommunikationsstörung, keine Reaktion auf Versuche der Kontaktaufnahme, starrer, abwesender Gesichtsausdruck, Spontanbewegungen fehlen

Parakinesen

(Oberbegriff für qualitativ abnorme, meist komplexe Bewegungen, die häufig Gestik, Mimik, Sprechweise betreffen):

  • Bewegungsstereotypie (z.B. Grimassieren, Händereiben, Klopfen) & andere Stereotypien (sprachliche & motorische Äußerungen, die in immer gleicher Form wiederholt werden oder die Haltung betreffen)
  • hierzu zählen: Verbigeration (verbale Stereotypie), Katalepsie (Haltungsstereotypie), Flexibilitas cerea (wächserne Biegsamkeit) --> Katatone Schizophrenie

Verbigeration

verbale Stereotypie

Katalepsie

Haltungsstereotypie

Flexibilitas cerea

wächserne Biegsamkeit

Manieriertheit & Theatralik

  • Manieriert: Alltägliche Bewegungen & Handlungen, erkennbar an Gestik, Mimik & Sprache, erscheinen verstiegen, verschroben, unnatürlich, posenhaft, verschnörkelt (dadurch auch befremdlich)
  • Theatralik: Patienten wirken als stellten sie sich selber auf einer Bühne dar (drastisch, überzogen)

Mutismus & Logorrhö

  • Mutismus = Ausgeprägte Wortkargheit bis hin zu völligem Nichtsprechen

 

  • Logorrhö: Patient zeigt einen verstärkten Redefluss, wobei sein Denken weder inkohärent noch beschleunigt sein muss

Was sind Bewusstseinsstörungen?

Störungen des gesamten Erlebens & Verhaltens (der Aktivität, Klarheit & Zielgerichtetheit, Aufmerksamkeit, Sinneswahrnehmung, Ansprechbarkeit, thematischen Fixierbarkeit, Reagibilität auf Umweltreize, Orientierung des Denkens, Wollens & Handelns)

  • 1 quantitatives Merkmal (Bewusstseinsminderung)
  • 3 qualitative Merkmale (Bewusstseinstrübung, Bewusstseinseinengung, Bewusstseinsverschiebung)

Quantitative Bewusstseinsstörung

Bewusstseinsminderung: Störung der Wachheit oder Vigilanz, von der Benommenheit über die Somnolenz & den Sopor (=tiefer Schlaf, der nur durch starke Reize (z. B. Schmerz) zu unterbrechen ist) bis hin zum Koma

  • Benommenheit
  • Somnolenz
  • Sopor
  • Koma

Qualitative Bewusstseinsstörungen

Bewusstseinstrübung: Fähigkeit, verschiedene Aspekte der eigenen Person & der Umwelt zu verstehen, sinnvoll miteinander zu verbinden & sich entsprechend mitzuteilen & zu handeln, ist beeinträchtigt, bis hin zum „Zerfall des Erlebens“; verworrenes Denken & Handeln

Bewusstseinseinengung: Fokussierung des aktuellen seelischen Feldes auf wenige Themen; verminderte Ansprechbarkeit auf Außenreize („Lichtkegel des Bewusstseins“ = Scheinwerferlicht stellt Bereich des Bewusstseins dar); kann therapeutisch induziert werden (autogenes Training); beim Gesunden: hohe Konzentration

Bewusstseinsverschiebung: weitgehend subjektiv bleibende Form der Bewusstseinsstörung (»Erweiterung« des Erlebens); eine Steigerung der Wachheit, intensivierte Wahrnehmung von Raum, Zeit & verschiedenen Sinnesempfindungen; geht einher mit Wachheit, Lebendigkeit; intensives emotionales Erleben (Meditation, Halluzinogene u.a. Drogen, Psychosen)

Arten der Orientierung

Man unterscheidet die Orientierung zur Person, zum aktuellen Aufenthaltsort, Zeitpunkt & zur gegebenen Situation (à Überprüfung der Orientierung eines Patienten, z.B. „wo sind Sie hier?“)

Störungen der Aufmerksamkeit & des Gedächtnis

  • Auffassungsstörung: Fähigkeit, Wahrnehmungen in ihrer Bedeutung zu begreifen, sinnvoll miteinander zu verbinden & in den gesamten individuellen und sozialen Erfahrungshorizont zu integrieren ist beeinträchtigt
  • Konzentrationsstörungen: Verminderte Fähigkeit, die Aufmerksamkeit ausdauernd einer Tätigkeit oder einem Thema zuzuwenden. Subtraktionsaufgaben (z.B. von 100 immer wieder 7 zu subtrahieren), rasches Nennen der Wochentage in umgekehrter Reihenfolge
  • Merkfähigkeitsstörungen: Reduziertes Vermögen, aktuelle Sachverhalte über kurze Zeiträume von einigen Minuten zu speichern (»34, Oslo, Aschenbecher«)
  • Gedächtnisstörungen: Herabsetzung bis Aufhebung der Fähigkeit, Inhalte längerfristig (> ca. 10 min) zu speichern & Erlerntes gezielt aus dem Gedächtnis abzurufen (hier auch: Amnesien, Zeitgitterstörung)
  • Konfabulationen: Erfundene, aber nicht als Erfindung erkannte, sondern für Erinnerungen gehaltene Berichte, mit denen Erinnerungslücken gefüllt werden. Bei mehrmaligem Nachfragen werden immer andere Inhalte angeboten.
  • Paramnesien (Sammelbegriff):
  • »déjà-vu«: Vermeintliches Wiedererkennen bzw. vermeintliche Vertrautheit, das Erleben – oft mit dem Charakter der Gewissheit – etwas Bestimmtes schon einmal gesehen, gehört, durchlebt zu haben
  • »jamais-vu«: Vermeintliche Fremdheit, das Erleben, etwas objektiv Bekanntes noch nie wahrgenommen oder durchlebt zu haben
  • Ekmnesie: Störung des Zeiterlebens à Vergangenheit wird als Gegenwart erlebt (z.B. bei seniler Demenz)
  • Hypermnesie: ungewöhnliche Steigerung der Erinnerungsfähigkeit (z.B. drogeninduzierte Psychosen)

Auffassungsstörung

Fähigkeit, Wahrnehmungen in ihrer Bedeutung zu begreifen, sinnvoll miteinander zu verbinden & in den gesamten individuellen und sozialen Erfahrungshorizont zu integrieren ist beeinträchtigt

Konzentrationsstörungen

Verminderte Fähigkeit, die Aufmerksamkeit ausdauernd einer Tätigkeit oder einem Thema zuzuwenden. Subtraktionsaufgaben (z.B. von 100 immer wieder 7 zu subtrahieren), rasches Nennen der Wochentage in umgekehrter Reihenfolge

Merkfähigkeitsstörungen

Reduziertes Vermögen, aktuelle Sachverhalte über kurze Zeiträume von einigen Minuten zu speichern (»34, Oslo, Aschenbecher«)

Gedächtnisstörungen

Herabsetzung bis Aufhebung der Fähigkeit, Inhalte längerfristig (> ca. 10 min) zu speichern & Erlerntes gezielt aus dem Gedächtnis abzurufen (hier auch: Amnesien, Zeitgitterstörung)

Konfabulationen

Erfundene, aber nicht als Erfindung erkannte, sondern für Erinnerungen gehaltene Berichte, mit denen Erinnerungslücken gefüllt werden. Bei mehrmaligem Nachfragen werden immer andere Inhalte angeboten.

Paramnesien

  • »déjà-vu«: Vermeintliches Wiedererkennen bzw. vermeintliche Vertrautheit, das Erleben – oft mit dem Charakter der Gewissheit – etwas Bestimmtes schon einmal gesehen, gehört, durchlebt zu haben
  • »jamais-vu«: Vermeintliche Fremdheit, das Erleben, etwas objektiv Bekanntes noch nie wahrgenommen oder durchlebt zu haben
  • Ekmnesie: Störung des Zeiterlebens à Vergangenheit wird als Gegenwart erlebt (z.B. bei seniler Demenz)
  • Hypermnesie: ungewöhnliche Steigerung der Erinnerungsfähigkeit (z.B. drogeninduzierte Psychosen)

Störungen des Denkens & sprachlicher Äußerungen

  • Unterscheidung in formale & inhaltliche Störungen des Denkens & des Sprechens (sind voneinander unabhängig)
  • »formaler« Aspekt: hier (formale Denkstörungen) = WIE denkt jemand
  • »inhaltlicher« Aspekt: Zwänge und Wahn = WAS denkt jemand
  1. Denkhemmung
  2. Denkverlangsamung
  3. Umständliches, weitschweifiges Denken
  4. Eingeengtes Denken
  5. Perseveration
  6. Grübeln
  7. Gedankendrängen
  8. Ideenflucht
  9. Vorbeireden
  10. Sperrung & Gedankenabreißen
  11. Inkohärenz/Zerfahrenheit
  12. Neologismen

Denkhemmung

Das Denken & oft auch das Aussprechen der Gedanken wird vom Patienten als gebremst oder blockiert erlebt (Extremfall: „Ich kann nicht mehr denken“)

Denkverlangsamung

Denken & oft auch das Aussprechen der Gedanken wird vom Patienten als gebremst oder blockiert erlebt (Extremfall: „Ich kann nicht mehr denken“)

Umständliches, weitschweifiges Denken

Das Wesentliche wird nicht vom Unwesentlichen getrennt, verlieren in Details, inhaltlicher Gesamtzusammenhang bleibt gewahrt

Eingeengtes Denken

Umfang möglicher Denkinhalte ist eingeschränkt, Haften an einem bestimmten Thema, gedankliche Fixierung auf wenige Zielvorstellungen

Perseveration

Patient haftet weniger an komplexen Themen, sondern vielmehr an zuvor gebrauchten Worten oder Angaben, die im aktuellen Zusammenhang nicht mehr sinnvoll sind & die Kommunikation wesentlich beeinträchtigen