M5- Einführung 1

Themenliste 5a: Siegler Kapitel 2- Pränatale Entwicklung, Geburt und das Neugeborene

Themenliste 5a: Siegler Kapitel 2- Pränatale Entwicklung, Geburt und das Neugeborene


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Langue Deutsch
Catégorie Psychologie
Niveau Université
Crée / Actualisé 17.12.2019 / 28.01.2023
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Pränatale Entwicklung : Epigenese

Epigenese: Ausbildung von Strukturen und Funktionen im Verlauf der Entwicklung (≠ Präformation:"vorgeformt sein")

phylogenetische Kontinuität

Die Vorstellung, dass die Evolutionsgeschichte von Mensch und Tier kontinuierlich verläuft und deshalb der Mensch viele Eigenschaften, Verhalten und Entwicklungsprozesse mit anderen Tieren, insbesondere Säugern, te

phylogenetische Kontinuität

Beispiele

1) Zur Erforschung des heutigen fetalen Alkoholsyndroms (Alkoholembryopathie) wurden Mäuse im Mutterleib unter Alkoholeinfluss gesetzt. 


2) Erforschung des fetalen Lernens durch Ratten: Rattenjunge finden nach Geburt Brustwarzen der Mutter, da sie sie sich am vertrauten Geruch des Fruchtwassers orientieren. 


Reinigung des Bauches von Fruchtwasser: Junge fanden Brustwarzen nicht. 
Reinigung der Hälfte des Bauches: Junge tranken nur an nach Fruchtwasser riechenden Warzen 


Zusetzung von Gerüchen oder Geschmacksstoffen zum Fruchtwasser der Mutter: Junge bevorzugten nach Geburt diese Aromen. 
→ ähnliche Befunde beim Menschen

Genetische Ähnlichkeit von Zwillingen und Geschwister

Eineiige Zwillinge: Zwillinge, die aus der Teilung der Zygote in zwei identische Hälften entstehen, von denen jede genau dieselben Gene hat. 


Zweieiige Zwillinge: Zwillinge, die aus zwei Eizellen entstehen, die beim gleichen Eisprung von zwei verschiedenen Spermien befruchtet werden (statt einer zwei Zellen im Eileiter, beide wurden befruchtet.). Zweieiige Zwillinge stimmen nur in der Hälfte ihrer genetischen Ausstattung überein. 


Geschwister: stimmen ebenfalls nur in der Hälfte ihrer genetischen Ausstattung überein.

Habituation

Eine einfache Form des Lernens, die sich in einer Abnahme der Reaktion auf wiederholte oder andauernd dargebotene Reize zeigt.

 

Beispielstudie  (Kisilevski et al. 2003): 
• 50% der Pb: Lautsprecher auf Bauch: Stimme der Mutter • 50% der Pb: Lautsprecher auf Bauch: Stimme einer fremden Frau 
→ sinkende Herzrate bei fremder Stimme, erhöhte bei Mutter  
→ erhöhtes Interesse an fremder Stimme (fremden Stimulus)  
→ Feten können Stimme der Mutter von anderen unterscheiden & sich merken

 

weitere Studien: 
• Feten wurde bestimme Geschichte im Mutterleib vorgelesen, Neugeborene können nach Geburt durch Saugrhythmus am Schnuller bestimmen, welche Geschichte sie hören wollen & wählen aus Mutterleib bekannte Geschichte (vorher Kondition von Saugstärken & Geschichten)

• Neugeborene wenden ihren Kopf dem im eigenen Fruchtwasser getauchten Wattebausch länger zu, als dem in fremden Fruchtwasser getauchten

• Neugeborene haben bereits im Mutterleib Geschmackspräferenzen entwickelt, indem Mutter während letztem Teil der Schwangerschaft z.B. übermäßig Karottensaft zu sich nahm.

• ... 

 

Förderung“ des ungeborenen Kindes

->"Förderung" durch Bücher vorlesen, mit Feten sprechen, Musik präsentieren, etc. sinnvoll?? 
->aufgrund von Lernerfahrungen durch Habituation (=anhaltende Wirkung pränatalen Lernens) ? 
->etwa bei Präferenzen zu Geschmack (Nahrung) Geruch, Akustik

==> aber wohl eher wenig sinnvoll, da: 
• Gehirn ist in dem Stadium noch nicht ausreichend ausgebildet, um z.B. Bedeutung von Worten zu lernen

• Fruchtwasser filtert außerdem Stimme derart, dass nur Sprachmelodie für das Ungeborene erkennbar ist ->kann helfen um Präferenz für Stimme des Vaters zu entwickeln, wird aber ohnehin kurz nach Geburt passieren 

Sensible Phase

Eine Zeitspanne, in der ein sich entwickelnder Organismus besonders anfällig für die Wirkung von äußeren Einflüssen ist; in sensiblen Phasen reagiert der Fötus am empfindlichsten auf die schädigenden Wirkungen von Teratogenen. 

 

-->Teratogene = externer Wirkstoff, der während der pränatalen Entwicklung zu Schädigungen / Tod führen kann (z.B. Medikamente, Drogen, Gifte aus der Umwelt,...

Schlaf: 


• Unterscheidung zwischen REM-Schlaf (schnelle Augenbewegungen, Träumen, aktiver Schlafzustand) und Non-REM-Schlaf (ruhiger, tiefer Schlafzustand)

• REM- Sclaf unterstützt Entwicklung des visuellen Systems (Im Mutterleib kaum visuelle Reize, Neugeborene schlafen ca. 18h, daher Autostimulationstheorie: erzeugte Gehirnaktivität während des REM-Schlafs, Studie: Neugeborene die vielen visuellen Reizen ausgesetzt sind, haben weniger REM-Schlaf) 

Schreien

• evolutionär: unangenehmes Schreien motiviert Eltern / Personen die Kind versorgen können, sich um Bedürfnisse des Kindes zu kümmer

Entwicklungsresilienz

erfolgreiche Entwicklung trotz mehrfacher und scheinbar überwältigender Entwicklungsrisiken

Mögliche Faktoren die Entwicklungsresilienz begünstigen: 
• bestimmte Persönlichkeitseigenschaften, z.B. Intelligenz, Offenheit

• wohlwollende Fürsorge durch eine Bezugsperson