M5- Einführung 1

Themenliste 3c: Kapitel 9- Ökologische Entwicklungstheorien

Themenliste 3c: Kapitel 9- Ökologische Entwicklungstheorien


Kartei Details

Karten 16
Sprache Deutsch
Kategorie Psychologie
Stufe Universität
Erstellt / Aktualisiert 17.12.2019 / 28.01.2023
Weblink
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Ökologische Entwicklungstheorien:
-im Mittelpunkt der Fragestellungen:

o Wechselwirkung zw. Anlage und Umwelt

o Soziokultureller Kontext

o Kontinuität

 

-Berücksichtigen mehrere Ebenen der Umwelteinflüsse, die sich gleichzeitig auf die individuelle Entwicklung auswirken

o Ethologische & evolutionsbezogene Theorien

-sehen Kinder als die Erben genetisch basierter Fähigkeiten und Veranlagungen

-Konzentrieren sich hauptsächlich auf artspezifisches Verhalten

 

o Bioökologisches Modell hebt Kontexteinflüsse auf die Entwicklung des Kindes hervor, betont jedoch auch die aktive Rolle des Kindes bei der Auswahl und Beeinflussung dieser Kontexte

Ethologische Ansätz

= Die Verhaltensforschung, die die evolutionsbiologischen Grundlagen des Verhaltens untersucht

 

• untersucht Verhalten (& körperliche Merkmale) in einem evolutionären Kontext

• versucht es mit Blick auf seinen adaptiven Wert (Überlebenswert) zu verstehen

• Ethologische Ansätze werden häufig auf entwicklungsbezogene Fragen angewandt

• prototypischstes Beispiel: „Prägung von Graugänsen“ nach Konrad Lorenz (gilt als Vater der modernen Ethologie)

Prägung: 

=Eine Form des Lernens, die bei manchen Vogel- und Säugetierarten auftritt und insbesondere die Bindung an die Mutter unmittelbar nach der Geburt beeinflusst;

 

bei der Bindungsprägung binden sich Neugeborene fest an einen erwachsenen Vertreter ihrer Art (meist Mutter) und folgen ihm überall hin.

• so wird gewährleitet, dass die Jungen sich immer in der Nähe einer Schutz- und Nahrungsquelle aufhalten

• Muss in einer sehr frühen kritischen Phase passieren

• Viele Spezies prägen sich auf das erste sich bewegende Objekt, muss nicht unbedingt die Mutter sein

• Erfahrungserwartendes Lernen: welchem Objekt die Neugeborenen hinterherlaufen entscheidet die Erfahrung

Mensch

• menschliche Neugeborene werden nicht geprägt, fühlen sich jedoch zu Mitgliedern der eigenen Spezies hingezogen →s. visuelle Bevorzugung von Gesichtern

Prädisposition des Neugeborenen:

• orientieren sich an Geräuschen, Aromen, Düften, die sie aus dem Mutterleib kennen (also prädisponiert dafür, sich zur Mutter angezogen zu fühlen)

• Erweiterung der Prägungsbegriffs durch Bowlby -> Neugeborene binden sich emotional auf die Mutt

Untersuchung Spielpräferenzen:

Jungen bevorzugen Miniaturfahrzeuge (handlungsorientiertes Spielen), Mädchen Puppen (begleitendes, umsorgendes Spielen)

→Ethologische/evolutionäre Perspektive: bei den Präferenzen handelt es sich um evolutionär herausgebildete Prädispositionen

Evolutionspsychologische Theorien

• wendet die Darwin’schen Konzepte der natürlichen Selektion und Anpassung auf das menschliche Verhalten an

• Grundannahme: bestimmte adaptive Gene prädisponieren die Individuen, sich so zu verhalten, dass sie überleben und ihre Gene an den Nachwuchs weitergeben können

→ Schwerpunkt = Verhaltensaspekte, die eine adaptive Funktion besitzen, bzw. besaßen

→ zur bestmöglichen Anpassung an die Umwelt (Lösung adaptiver Probleme)

 

• Größe des Gehirns: →eines der wichtigsten adaptiven Charakteristika der menschlichen Spezies

→Menschen =langsam entwickelnde, kopflastige Spezies, die anfangs kindlich unreif und stark abhängig ist

 

→Durch große Gehirne und langsame Entwicklung profitiert der Mensch von einer hohen neuralen Plastizität, die dazu führt, dass wir aus Erfahrungen lernen können

→Menschen müssen, anders als andere Spezies, eine flexible Intelligenz entwickeln, um die Konventionen der jeweiligen Gesellschaft zu erlernen

• Viele Evolutionspsychologen sehen im Spiel, das in der Unreife-Phase sehr bedeutend ist, die Grundlage für Lernen

→dadurch Entwicklung von motorischen Fähigkeiten, sozialen Rollen, Experimentieren ohne Folgen

Theorie der elterlichen Investition

 =betont die evolutionäre Grundlage vieler Aspekte des elterlichen Verhaltens, einschließlich der umfangreichen Investitionen von Eltern in ihren Nachwuchs

- Erfordert die gesunde Entwicklung des Kindes, damit es dir Unreife-Phase überleben kann (und im Vgl. zu Tieren die verlängerte Kindheit zu überleben)

• Eltern investieren enormen Aufwand in ihre Kinder

• Motivation= eigene Gene im menschlichen Genpool erhalten

• Aschenputtel/Cinderella-Effekt : • Stiefkinder werden von Stiefvätern um ein 100-faches öfter getötet • Misshandlungen richten sich meist gegen Stiefkinder (wenn auch leibliche mit leben) • es passieren mehr Todesfälle (Ertrinken,..) in Familien mit Stiefeltern-umsorgen wenige

->entsprechend der Theorie möglicher Grund: aus evolutionärer Sicht lohnt es sich nicht in Kinder zu investieren, die nicht zur Erhaltung der eigenen Gene beitragen

 

· Einschneidende Veränderungen der arttypischen Umwelt können negative Folgen für den Nachwuchs haben

→Dies spielt eine bedeutende Rolle bei Frühgeburten?? -die zwar dank moderner Technik vermehrt überleben können, deren erste Monate sich jedoch radikal von der Umgebung im Mutterleib unterscheiden (Empfehlung, Brustkästen für Frühchen anzupassen, gedämpftes Licht, niedrige Lautstärke, Kontinuität der elterlichen Nähe)

 

Das bioökologische Model: Systeme des bioökologischen Modells der Entwicklung und ihre Bedeutung

-> ergänzen: Wie lässt sich das Modell charaktersieren und seine entwicklungspsychologische Bedeutung einordnen? Warum handelt es sich um ein bioökologisches Modell?

 

1)  Mikrosystem: Umgebung mit unmittelbaren, direkten Auswirkungen (Aktivitäten, Rollen, Beziehungen) Systemeinheiten sind die Familie, die Nachbarschaft, etc. Ebenso gibt es bidirektion

 

2. Mesosystem Verbindung zwischen verschiedenen Mikrosystemen (z.B. Familie und Schule), wobei positive Verbindungen vorteilhaft sein können

3. Exosystem: Umgebung mit indirekten Auswirkungen (z.B. Arbeitsplatz der Eltern) denn bei Verlust kann es zur elterlichen Vernachlässigung oder Misshandlung kommen

4. Makrosystem allgemeine Überzeugungen, Werte, Bräuche und Gesetze, die alle Ebenen und Hauptgruppen beinhaltet (Kultur, Subkultur und soziale Schicht

5) Zeitdimension (z.B. historische Veränderung, die sich auf allen Ebenen auswirkt; Entwicklungsalter, z.B. sich damit verändernde Rollen)

Faktoren auf Mesosystem/ Exosystem --> Folgen für das Kind

noch ergänzen

Kinder und Medien

Medien = Exosystem (jedoch auch Chronosystem [zeitlicher Wandel]

und Makroebene [kulturelle Werte/Politik])

-Befürchtungen

- körperliche Fettleibigkeit (Risiko steigt um 31%)

- schulische Leistungen ( Verschlechterung der Leistungen in Abhängigkeit mit der Dauer der Mediennutzung)

- soziale Ungleichkeit (nicht für jeden zugänglich)

Gewalt

- negative Auswirkungen

• Imitation aggressiven Verhaltens

• Über-/ Faschinterpretation neuer Ereignisse (aggressivere Reaktionen)

• erhöhter Aktivierungsgrad direkt nach Konsum

• Habituation (emotionale Desensibilisierung)

PORNOGRAFIE

erster Kontakt mit ca 11 Jahren (USA)

• Gewalt gegen Frauen wird toleranter betrachtet

• Vor- oder außerehelicher Geschlechtsverkehr wird akzeptabler

Maßnahmen, um Medienkonsum zu kontrolliere

- Mikroebene: Medienkonsum kontrollieren (Zeitsperren Internet, TV-Konsum auf X Stunden beschränken, etc.)

- Makroebene: Vorschriften, Gesetze

Sozio-ökonomischer Status und Entwicklung

noch ergänzen

Mikroebene:
Mesoebene: Zustand der Schule (Qualität der Lehrer)

Exosystem: elterliche Arbeitsstelle

Makroebene: Regierungspolitik 

"Preis des Wohlstands "

- erhöhtes Angstgefühl, Hang zur Depression

- erhöhter Missbrauch verbotener Substanzen

- höhere Ansprüche der Eltern führen zu mehr Druck (Leistungserwartung)

- weniger Unterstützung seitens der Eltern höheres Verbundenheitsgefühl zu Eltern eher bei geringverdienenden Familien -

weniger gemeinsame verbrachte Zeit mit den Eltern