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Kartei Details

Karten 18
Sprache Italiano
Kategorie Psychologie
Stufe Grundschule
Erstellt / Aktualisiert 14.12.2019 / 12.10.2023
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Vorlesung

die Bedeutung des Wortes „Islam“ erklären.

Islam = Hingabe

  • -  Salima = unversehrt, wohlbehalten

  • -  Verb Aslama = sich Gott ausliefern, sich dem Willen Gottes ergeben. Infinitiv = islam

  • -  Muslim = Gott Ergebener → Verweis auf Anspruch der «Urreligion»

    Es bedeutet wörtlich das „Sich-Ergeben“ (in den Willen Gottes), „Sich-Unterwerfen“ (unter Gott), „Sich-Hingeben“ (an Gott), oft einfach mit Ergebung, Hingabe und Unterwerfung wiedergegeben.

    Die Bezeichnung für denjenigen, der dem Islam angehört, ist Muslim.

Vorlesung

Die religiöse Dimension der Kunstform der Kalligraphie im Islam erklären.

Kalligraphie – die ästhetische Seite des Islam

Die Worte, mit denen sich Gott im Koran offenbart, sind...

  • -  schön im Inhalt – für einen gläubigen Menschen

  • -  schön in ihrem sprachlichen Ausdruck

  • -  und auch äusserlichen sollen sie schön sein.

  • -  Nicht nur der Inhalt und der sprachliche Ausdruck der Offenbarungen Gottes sollen schön sein, sondern auch im Äusserlichen sollen diese Wörter schön sein und deshalb wurde die Kaligraphie geschaffen.

Vorlesung

Glaube an...

  • -  Den einzigen Gott (Allah; Zusammenziehung von al ilah)

  • -  Seine(n) Engel: als Gesandte Gottes und Begleiter des Menschen (Engel Gabriel als

    Überbringer der Offenbarung an den Propheten Mohammed)

  • -  Seine Bücher: neben dem Koran gelten auch Tora und Evangelien als Offenbarungen

    Gottes. Allerdings wird davon ausgegangen, dass Juden und Christen diese

    Offenbarungen verfälscht haben. Diese werden durch den Koran korrigiert

  • -  Seine Gesandten, die Propheten Gottes: darunter Adam, Abraham, Mose, Jesus und zuletzt Muhammed (das Siegel der Propheten, d.h. der letzte wahrhafte Prophet, nach

    dem es keinen mehr geben kann)

  • -  Den Tag des Jüngsten Gerichts und das Leben nach dem Tod: Der Mensch wird

    eines Tages für seine Taten zur Verantwortung gezogen: Paradies und Hölle sind

    Vorstellungen, die sich damit verbinden.

  • -  Die Vorherbestimmung (z.B. in der Vorstellung eines Buches, in dem alles

    verzeichnet ist): Andererseits gibt es aber auch Traditionen, die die Willensfreiheit des Menschen betonen

Vorlesung

Glauben im Vollzug: der Gebrauchskontext der Shahada

  • -  Begleitet Muslime von Geburt bis zum Tod (Brauch: Neugeborenen ins Ohr flüstern, Sterbende sollen sie auf den Lippen führen)

  • -  Entscheidendes Bekenntnis, um zum Islam überzutreten (in ehrlicher Absicht und vor Zeugen gesprochen)

  • -  Teil des adhan (Gebetsruf)

Mögliche Klausurfrage

Erläutern Sie anhand eines Beispiels, wie Glaube im Islam zum Ausdruck kommen kann! (z.B. 3 Punkte)

[z.B. im Glaubensbekenntnis / shahada–Bezug auf Inhalt –Einzigkeit Gottes sowie Anerkennung von Mohammed als (letztem / endgültigem) Prophet

Oder: z.B. in der Formel Inshalla–Bedeutung –Ausdruck des Bewusstseins von Begrenztheit sowie Abhängigkeit von Gottes Willen]

Inshalla: «so Gott/Allah will” → alles, was man entscheidet, wird durch diesen Satz von Gott abgesegnet→Mensch ist eigentlich frei aber jede Tat und jede Handlung wird unter den Vorbehalt Gottes gestellt.

Grundzüge des islamischen Glaubens und des islamischen Selbstverständnisses (als „Urreligion“ und „vollkommenem, endgültigem Eingottglauben“) durch Analyse zentraler Bekenntnisse herausarbeiten [Abschnitt: Ästhetik des Glaubens SBR].

Abraham → weder Jude noch Christ → Gott gegebener. Für die Muslime sind alle Menschen die an den einen Gott glauben Muslime und somit ist die Religion nicht gebunden an Ort und Zeit und deshalb die “Urreligion” Der Urheber ist Gott selber. Mohammed hat nicht eine neue Religion erschaffen sondern die Offenbarungen von Jesus bestätigt. So will der Islam nicht nur die Offenbarung bestätigen sondern auch “Fehlleitungen” im Judentum und Christentum berichtigen. Der Koran betont, dass Juden und Christen richtige Offenbarungen erhalten haben, dies aber dann verfälscht haben.

beispielhaft erklären, inwiefern man das salatals Verkörperung von Hingabe (Islam) betrachten kann [Abschnitt: Ästhetik des Gebets].

Das Gebet als Verkörperung der Hingabe

Der Gebetsruf adhan → fünfmal täglich zum Aufruf des gemeinschaftlichen Gebets (Salāt)

Allah ist gross
Ich bezeuge, dass es keine Gottheit gibt ausser Allah Ich bezeuge, dass Mohammed Allahs Gesandter ist Auf zum Gebet
Auf zum Heil
Allah ist gross
Es gibt keine Gottheit ausser Allah

Die Ästhetik des Gebets (salat):

«Zuweilen auch als Gebet übersetzt, nimmt salat die Form einer rituellen Prostration an, bei der die präzise Ausführung der Körperbewegungen genauso wichtig ist, wie die begleitend stattfindende geistige Aktivität.»

➔ Prostration = sich niederwerfen als Zeichen der Demut => zeigt die «Hingabe» (=Muslim, Gott Ergebener)

Vor dem Gebet: Wudu → die kleine rituelle Waschung Zum Abschluss des Gebets: Salam → Friede sei mit dir

Gebetseinheit rak’a→Abfolge der Bewegungen→zu den unterschiedlichen Gebetszeiten unterschiedlich wiederholt

erläutern, worin die besonderen Schwierigkeiten bei der Übersetzung des Koran bestehen [Abschnitt: Ästhetik des Korans].

DIE PRIMÄRE WAHRNEHMUNG DES KORAN GESCHIEHT ÜBER DEN KLANG DER GESPROCHENEN WORTE

Herausforderung bei der Übersetzung des Korans:

Im Koran sind tonale Formen und Sinn eng miteinander verbunden.
Die Übersetzung des Korans ist nicht verboten, ihr kommt aber keine religiöse Bedeutung zu. (Ästhetik des Klangs)

➔ Bei der Übersetzung gehen der unnachahmliche Klang und der eigentliche Geist verloren Selbst bei einer normalen Rezitation des Korans muss man viele Regeln beachten, um die

ganze Schönheit des Gotteswortes zu zeigen.

Das Arabische als heilige Sprache → in dieser Sprache hat Gott seinen Willen offenbart. Er kann in rechter und religiös gültiger Form nur rezitiert werden, wenn es auf Arabisch geschieht. (Muslime sagen, dass Koran unmittelbar von Gott geschrieben ist. → s. Wissensfragen)

Ist der Koran übersetzbar? → Weil das Wort Gottes auf Arabisch offenbart wurde, Arabisch als auf besondere Weise mit der Offenbarung verknüpft ist und diese Offenbarung ihre besondere Ästhetik durch diese Sprache erhält, ist der Koran eigentlich unübersetzbar.

 

[Zusammenhang Offenbarung –Unvergleichbarkeit –„Heiligkeit“ der Sprache –Rezitation als Teil der Schriftwahrnehmung; Bezug auf Problematik von Übersetzung in eine andere Sprache, die niemals ästhetischen Charakter und inhaltliche Bedeutung in vollem Umfang übertragen kann –Gefahr der Verfälschung –Hinweis, wie dennoch versucht werden kann, die mit der Sprache einhergehenden Empfindungen in eine andere Zielsprache zu übersetzen.]

Didaktik

die didaktischen Chancen und Herausforderungen des Lerngegenstandes „religiöse Feste“ erklären.

Zwei didaktische Zentren→Thema/Inhalt (=Feste→Ramadan/Id-al-Fitr), Form (Erzählung →Medium der Begegnung)

Religiöse Feste als «letzte» Verankerungen jugendlicher Religiosität in «traditionellen» Kontexten?

Feste als Lernchance

  • -  Möglichkeit, Gemeinschaft (direkt oder indirekt) zu erfahren bzw. sich als Gast in einer religiösen Gemeinschaft zu bewegen (evtl. authentische Begegnungen): Das Fest lädt zum „Mitfeiern“ ein (Partizipation)

  • -  Anlass zur erinnernden Vergegenwärtigung der „Anfänge“ / Urzeit und damit zum religiösen Ursprungs- und Geschichtsbewusstsein einer religiösen Gemeinschaft im Festritual: Das Fest bietet Verstehens- und Identifikationsmöglichkeiten mit religiösen Traditionen

  • -  Anlass zum kritischen Nachdenken über das (eigene) alltägliche Handeln und die entsprechenden Werte: Fest als kritischer Kontrapunkt.

  • -  Gesteigerte Attraktivität durch die besondere Ästhetik: Das Fest bietet vielfältigeBeteiligungsmöglichkeiten („mitmachen“): „Das Fest ist schön, das Fest ist süß, das Fest ist licht.“

Thematisierung im schulischen Kontext

  1. Als Unterrichtsinhalt

    1. Die oben genannte Vielfältigkeit sowie die hohe lebensweltliche Relevanz

      machen Feste zu einem besonders vielversprechenden Lerngegenstand.

    2. Eine Möglichkeit, mehrere Religionen über ein Gemeinsames ins Gespräch zu bringen, bietet die Orientierung an grundlegenden Motiven, z.B. das Symbol „Licht“ oder die Praxis des Fastens und Fastenbrechens. (vgl. auch U-Einheiten

      auf www.erg.ch)

    3. Als Teil des Schullebens? Feste integrieren?

über den Fastenmonat Ramadan bzw. das Fest des Fastenbrechens informieren.

Der Ramadan (Monat im Kalender)saum = Fasten

  • -  9. Monat des islamischen Mondkalenders (354 Tage): Daher jedes Jahr Verschiebung um 11 Tage im Vergleich zum Sonnenkalender / gregorianischen Kalender. In 33 Jahren einmal durchs ganze Jahr (im Sommer dauert das Fasten daher wesentlich länger als im Winter). Insgesamt Charakter einer Bußzeit („seelische Reinigung“), der durch vorbildhaftes Verhalten (gute Taten) gestaltet werden soll.

  • -  Dispenshaben neben den im Koran erwähnten Reisenden und Kranken auch Schwangere, Ammen und Alte sowie schwer Arbeitende. Aber: entweder Kompensation durch Almosen oder Nachholen des Fastens. («Und diejenigen, die es nicht leisten können, sind (wenn sie es trotzdem versäumen) zu einerErsatzleistungverpflichtet, (nämlich) zur Speisung eines Armen ...» → Sure 2)

  • -  Abendliches Ende traditionell mit Kanonenschuss angekündigt, heute im Fernsehen oder Radio. Das Fastenbrechen iftar beginnt mit einem Festmahl (oft eingeleitet durch Datteln und Milch), das tagsüber zubereitet wurde. Morgens vor Sonnenaufgang leichte Mahlzeit.

  • -  Daneben Versammlungen in Moscheen mit Koranrezitationen, Gebeten u.a. Manche Menschen lesen den Koran einmal durch.

  • -  In muslimischen Ländern werden Moscheen geschmückt.

  • Gefeiert wird im Ramadan auch die „Nacht der Bestimmung“ → «Lailat al-Qadr» und damit die erste Koranoffenbarung an Mohammed.
    Genaues Datum ist ungewiss. Häufig wird der 27. Ramadan als Festtag bestimmt.

͑îdal-fitr: das Fest des Fastenbrechens → In der Türkei: șeker bayrami (Zuckerfest)

  • Beginn des Festes am Ersten des Monats Schauwâl. Dank dafür, dass Fasten bewältigt wurde. Bitte, Gebete und Mühen des Fastens anzunehmen und Fehler zu verzeihen.

  • -  Oft gemeinsamer Beginn in der Moschee, dann Essen zuhause.

  • -  Zakat-ul-fitr = Spenden, die es auch den Armen ermöglichen sollen, das Fest zu feiern

    (= obligatorischer Bestandteil der Fastenregel).

  • -  Insgesamt starkes Gemeinschaftserlebnis, sodass auch viele Muslime, die sonst eher

    weniger observant sind, sich daran beteiligen.

Didaktik

auf dieser Grundlage mögliche Lernchancen zum Thema „Ramadan / idal fitr“ skizzieren.

  1. Wie könnte man den Ramadan / idal fitrim Unterricht (direkt / indirekt) erfahrbar machen? Mögliche Begegnungen:

    • -  durch Zu-Gast-Sein bei Feierlichkeiten in der örtlichen Moschee oder im eigenen Klassenzimmer?

    • -  durch Filmbeispiele, in denen möglichst viele Inneneinsichten in das Fest und seine mögliche subjektive Bedeutung gewährt werden.

    • -  durch reale Erzählungen von Mitschülern, in denen möglichst viele Inneneinsichten in das Fest und seine mögliche subjektive Bedeutung gewährt werden.

    • -  durch fiktive Erzählungen von Mitschülern, in denen möglichst viele

      Inneneinsichten in das Fest und seine mögliche subjektive Bedeutung gewährt

      werden.

    • -  durch «sprechende» Bilder / Fotos

    • -  durch Informationstexte

      Lernanlässe für das Thema Ramadan und id al fitr:

    • -  Bietet Platz für interkulturelle Begegnungen: Verständnis für die Fastenpraxis

    • -  Gemeinsamkeiten zur Fastenpraxis anderer Religionen: z.B. gemeinsamer Verzicht

    • -  Besondere Zeiterfahrung: islamischer Kalender

    • -  Ästhetik (Essen)

Wissensfrage

Sie können im Detail über das Leben Mohammeds informieren

  1. Mohammed ibn Abdallah war ein Prophet → Name bedeutet «hochgepriesen». Fast keine Quellen zu seinem Leben → alle ausschliesslich muslimisch

    • -  Geburt, Kindheit und Heirat in Mekka: 570 n.Z. in Mekka geboren. Schwierige Kindheit (Vater schon vor Geburt gestorben, Mutter als er 6 war). Heirat mit 25 Jahren. Frau war viel älter, verwitwet und wohlhabend

    • -  Die Offenbarung: Mit 40 soll er während einer Meditation sein erstes Offenbarungserlebnis gehabt haben. Nach anfänglicher Verunsicherung war Mohammed immer mehr der Überzeugung, Offenbarungen von Gott empfangen zu haben. Seine Frau Chadidscha bestärkte ihn mit dieser Idee. Bei seinen ersten öffentlichen Auftritten als Prophet in Mekka verstand sich Mohammed als Warner und

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HS19

Grundkurs Religionen ERG Uni

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Mahner, der seine Mitmenschen zur Abkehr von Polytheismus ermahnte und vor dem Gericht Gottes warnte. Kritisiert religiöse Praktiken
Krise in Mekka und Hidschra (=Auswanderung) nach Medina: Zunächst wurde Mohammed verspottet. Seine Kritik am altarabischen Religionssystem gefährdete dann die wirtschaftliche Grundlage von Mekka, da arabische Stämme jährlich Pilgerfahrten nach Mekka unternahmen (wichtige Einna hmequelle). 622 n.Chr. wanderte er nach Medina aus = Beginn der islamischen Zeitrechnung. Dort gewann er an religiöser und politischer Autorität. Hier hatte er als Prophet und politischer Führer grossen Erfolg. Es folgten blutige Schlachten. 630 gliederte er Mekka in seinen Machtbereich ein.

Tod und Nachwirkung: Mohammed starb 632 n.Chr. Seine Errungenschaften gelten gläubigen Muslimen als vorbildlich: Verspottung, Widerstand, Vertreibung, Kampf, Sieg, Triumph über seine Feinde. => Mohammed als «schönes Vorbild» genannt. Koran beteuert, dass er keine göttlichen Kräfte hat → gewöhnlicher Mensch

Sie können über die Quellen des Islams (Koran und Sunna) Auskunft geben (Kap. 2.1; S. 244)

Koran: «Vortrag, Rezitation». Wichtigste Quelle des Islam. Besteht aus 114 Suren, die der Länge nach in abnehmender Folge (also weder chronologisch noch thematisch) geordnet sind (Ausnahme: 1. Sure). Der Koran enthält Offenbarungen, die Mohammed vom Engel Gabriel empfangen haben.

Inhalt: Warnungen vor Jüngstem Gericht; Ermahnungen zur Umkehr; Legenden; Vorschriften. Der Koran gilt als unmittelbares Wort Gottes (nicht von Menschenhand verfasst wie Bibel)

Sunna: = «Brauch, überkommene Norm». Das Wort «Sunna» steht für den vorbildlichen und Norm setzenden Weg Mohammeds. Dieser wurde zur verbindlichen Verhaltensnorm für alle Muslime.
Mohammeds Tod stellte sich für die Muslime die Frage, wie sie als Muslime leben sollten. Der Koran bot nur wenige konkrete Hinweise für Alltagsdinge. Die Art, wie Mohammed lebte, ist in den Ahadith aufgezeichnet. Es gibt keine Festlegung, welcher Hadith echt ist und welcher nicht. Die Hadithe wurden mehrere Generationen lang mündlich überliefert.

Wissensfrage

Sie kennen die 5 Säulen des Islams und können darüber informieren (Kap. 3.2; S. 252/259)

Ein gläubiger Muslim wird an der Erfüllung genau festgelegter religiöser Pflichten erkannt:

  • -  Glaubensbekenntnis(shahada): «Ich bezeuge, es gibt keinen anderen Gott ausser Gott, und Mohammed ist der Gesandte Gottes.»
    → Mohammed als echter Prophet Gottes, Inhalt der Offenbarung verbindlich für Leben → es gibt nur einen Gott, bedingungslose Hingabe

  • -  Tägliches Pflichtgebet (salat): 5x pro Tag beten (vor Sonnenaufgang, Mittag, Nachmittag nach Sonnenuntergang und nach Einbruch der Nacht). Zwei Vorschriften beim Gebet: Gebetsrichtung nach Mekka und die kultische Reinheit des eigenen Körpers. Deshalb waschen sie sich nach bestimmter Vorgabe. Gebet besteht aus:

    Nur vom Gebet befreit man Gebet nicht vorschriftsmässig durchführen kann weil: alt,

    krank, körperliche Gebrechen und Geisteskrankheit

  • -  Fasten (saum): Fastenmonat Ramadan (Höhepunkt im Jahreszyklus). Kein Essen,

    Trinken und körperlicher Genuss zwischen Morgendämmerung und Sonnenuntergang.
    → Disziplin und Kontrolle des Körpers üben. (individueller Aspekt) → Willensstärke → Auftrag, sich zu versöhnen und die Armen zu beschenken. (sozialer Aspekt) von der Fastenpflicht befreit: Schwangere, Menstruierende, stillende Frauen, Kranke, Altersschwache und Menschen, die auf einer beschwerlichen Reise sind

  • Pflichtabgabe (zakat): Muslime sind abgabepflichtig, wenn sie über ein Mindesteinkommen verfügen. Ca. 2.5 % des Vermögens, das nicht für das tägliche Leben gebraucht wird, an Muslime.

    Wallfahrt nach Mekka (hadsch): Pflicht, einmal im Leben eine Wallfahrt nach Mekka zu unternehmen. => So folgen sie dem Vorbild Mohammed, der kurz vor seinem Tod nach Mekka gepilgert war. Eigentliches Ziel: Ka’aba, Würfel mit schwarzen Tüchern verhängt. → Ort der Anbetung und Hingabe an den einzigen Gott, errichtet von Abraham und seinem Sohn Ismael. Männer bekleiden sich mit zwei ungesäumten weissen Tüchern (werden dann meist auch darin bestattet) Durch den Vollzug der Wallfahrt darf jeder Gläubige auf die Vergebung seiner Sünden hoffen.

Sie können die Hauptrichtungen des Islams nennen und deren Unterschiede herausarbeiten (Kap. 4.1/ S. 271-272).

Sunniten + Schiiten: Sunniten = Grösste Richtung des Islam: 85-90 %. Schiiten = 10-15 % => zweitgrösste Gruppe der Muslime.
Spaltung der Muslime in Sunniten und Schiiten: Mohammed starb, ohne einen Nachfolger bestimmt zu haben. Die Führung der Muslime übernahmen zunächst die «rechtsgeleiteten Kalifen». Nach der Ermordung des dritten Kalifen wurde Ali ibn Talib, Mohammeds Schwiegersohn zum Nachfolger gewählt, aber er wurde bald ermordet.

Sunniten: Jeder Muslim kann Führer der islamischen Gemeinschaft werden. Schiiten: Nur männl. Nachfolger von Ali dürfen Führer werden. => Spaltung wegen Uneinigkeit über politische Nachfolge.

Sowohl Sunniten als auch Schiiten glauben an die zentralen Glaubensinhalte des Islams (Einheit Gottes, seine Vorsehung, Prophetie, Engel, Koran, Jüngstes Gericht). => v.a. politische Differenzen zwischen den beiden Gruppierungen

Aleviten: «Alevi» = Anhänger von Ali Sie verehren wie die Schiiten Ali, aber werden von den Schiiten und Sunniten abgelehnt. Deutlich abweichendes Gottes -, -Koran, und Gesetzesverständnis vom sunnitischen und schiitischen. Aleviten lehnen die Scharia ab und kennen keine Pflichtgebete. Sie können überall und wann sie wollen beten. Der Koran ist für sie kein Gesetzesbuch, sondern die Niederschrift von Offenbarungen, die (kritisch) interpretiert werden dürfen.

Sufismus – Islamische Mystik: Bezeichnung für einen Mystiker = «Sufi». Ihr zentrales Anliegen: Die Verinnerlichung des Monotheismus bis hin zur völligen Vereinigung mit Gott. Dazu setzen sie oft Ekstasetechniken ein.

Islam in der Schweiz: Wählen Sie entweder den Punkt «Kopftuch» oder «Minarett»! Sie können zentrale Eckpunkte der jeweiligen Diskussion darstellen. (Kap. 4.3, 275-279)

Minarett:

Ausdruck sichtbarer Religiosität der Muslime. Die ersten Minarette wurden in Zürich (1963) und Genf (1978) errichtet. Damals gab es positives Medienecho. Nach 9/11 wuchs das Misstrauen gegenüber den Muslimen. Es folgten Proteste nach Baugesuchen für Minarette 2006. Die Volksinitiative von 2009 (Gegen den Bau von Minaretten) wurde überraschend deutlich angenommen.

Ähnlichkeit zum Kulturkampf zwischen Katholiken und Protestanten? Bis ins 20. Jh war es unmöglich, in protestantischen Gebieten katholische Kirchen zu bauen.

→Häufig wird der Verdacht geäussert, den Muslimen gehe es darum, in der Schweiz eine Parallelgesellschaft errichten zu wollen, in der islamische Rechtsformen über der schweizerischen Rechtsform stehen.

  • -  Die Mehrheit der Schweizer Muslime praktiziert moderaten Islam.

  • -  Die grosse Mehrheit der Schweizer Muslime pflegt ein distanziertes Verhältnis zum Islam. Das identitätsstiftende Gefühl des Dazugehörens ist wichtiger als der Vollzug

    der isl. Vorschriften.

  • -  Die Errichtung von Moscheen mit Minaretten und von eigenen Friedhöfen zeigt, dass

    viele Muslime dauerhaft in der Schweiz bleiben wollen.

Glossar: Sie kennen zusätzlich zu den Begriffen, die Sie für die Beantwortung der Fragen 1-5 brauchen, folgende Wörter, die sie erläutern können:

  • Dschihad«die Anstrengung / der Kampf auf dem Wege Gottes». Steht für alle religiösen Anstrengungen, vom Koranstudium bis zum kämpferischen Einsatz im Krieg.

  • -  IslamismusModerne politische Bewegung, die die Errichtung eines islamischen

    Staatswesens und die Einführung der Scharia (islamisches Recht) anstrebt.

  • -  Kibla: Gebetsrichtung, die die Gläubigen einnehmen sollen, meist durch eine Nische

    in der Moschee markiert.

  • -  Umma: Die religiöse Gemeinschaft aller Muslime, wie sie besonders während der

    Hadsch (Pilgerfahrt) erfahren wird.