Führung & Nachhaltigkeit

FOM Master Finance & Accounting

FOM Master Finance & Accounting


Kartei Details

Karten 64
Sprache Deutsch
Kategorie BWL
Stufe Universität
Erstellt / Aktualisiert 01.12.2019 / 30.01.2024
Weblink
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Millennium Development Goals (MDGs)

  • 2000-2015

Sustainable Development Goals (SDGs)

  • 2016-2030

Brundtland Kommission (1987)

  • Studie „Our Common Future“ im Auftrag der UN Weltkommission für Umwelt und Entwicklung

Definition für nachhaltige Entwicklung…

  • „…, die den Bedürfnissen der heutigen Generation entspricht, ohne die Möglichkeiten künftiger Generationen zu gefährden, ihre eigenen Bedürfnisse zu befriedigen und ihren Lebensstil zu wählen.“

Schwache vs. Starke Nachhaltigkeit

  • Schwache Nachhaltigkeit
    • Naturkapital und Sachkapital werden als substitutiv betrachtet
    • Summe von Naturkapital und Sachkapital im Sinne eines aggregierten Wertes konstant gehalten
    • Ursprung: neoklassische Ökonomie
  • Komplementarität: jede einzelne Komponente soll für sich unversehrt bleiben
    • Begründung:
    • Eine intergenerative Gerechtigkeit setzt den Bestand der Kapitalarten voraus, was insbesondere für das Naturkapital gilt, da dieses häufig in einer komplementären Beziehung zum Sachkapital steht.
    • Das Überleben der Menschheit ist entscheidend von der Erhaltung sensibler Ökosysteme abhängig.

Drei-Säulen-Prinzip der nachhaltigen Entwicklung

  • Ökologie
  • Soziales
  • Ökonomie

Drei-Säulen-Prinzip der nachhaltigen Entwicklung
  • Ökologie

  • Gesunderhaltung ökologischer Systeme
  • Erhalt der biologischen Vielfalt (Biodiversität)
  • Beachtung der Aufnahmefähigkeit ökologischer Systeme
  • Reduktion von Abfällen und Emissionen
  • Ausgewogene Nutzung regenerierbarer Ressourcen
  • Substitution der nicht-regenerierbaren Ressourcen durch regenerierbare
  • Öko-Reporting (Carbon Disclosure)

Aspekte ökologischer Nachhaltigkeit
  • Handlungsregeln

  • Gesunderhaltung ökologischer Systeme
    • Keine Beeinträchtigung der Ökosysteme
    • Erhalt der biologischen Vielfalt (Biodiversität)
  • Beachtung der Aufnahmefähigkeit ökologischer Systeme
    • Abfälle und Emissionen dürfen die Assimilationsfähigkeit der Ökosysteme nicht übersteigen
  • Ausgewogene Nutzung regenerierbarer Ressourcen
    • Nutzungs- bzw. Abbaurate regenerierbarer Ressourcen darf deren natürliche Regenerationsrate nicht übersteigen
  • Ausgewogene Nutzung nicht-regenerierbarer Ressourcen
    • Verbrauch nur in dem Maße, wie eine entsprechende Erhöhung der (gesamtwirtschaftlichen) Ressourcenproduktivität und/oder eine Substitution durch regenerierbare Ressourcen sichergestellt ist

Aspekte ökologischer Nachhaltigkeit
  • Handlungsregeln (Strategien zur Umsetzung)

  • Suffizienz („Consume and produce less!“)
    • genügsame Lebensweise
    • Reduzierung der Bedürfnisse
  • Effizienz („Do more with less!“)
    • Realisierung eines gleichbleibenden Nutzenniveaus mit geringeren Umweltschädigungen (z. B. weniger Ressourcen, weniger Emissionen)
  • Konsistenz („Do what is within the limitations of nature!“)
    • (wirtschaftliches) Handeln im Einklang mit der Ökosphäre durch Beachtung der Tragfähigkeit der Erde und Stoffkreisläufe, die eine natürliche Abbaufähigkeit des Produkts mit sich bringen.

Rebound Effekt – Wirkungszusammenhänge

  • Direkter Rebound: Eine Dienstleistung, die effizienter angeboten wird, wird günstiger. Was günstiger wird, wird vermehrt nachgefragt.
  • Indirekter Rebound: Wer durch Effizienzsteigerung Geld spart, gibt dies nun für etwas anderes aus, das ebenfalls Ressourcen verbraucht.
  • Allgemeiner Ausgleichseffekt: Was der eine spart, verbraucht ein anderer.
  • Transformationseffekt: Effizienzsteigerungen beeinflussen das Konsumverhalten. Bsp.: Fahrverhalten
  • Mental Rebound: Einsparungen durch effizientere Technologien führen zur moralischen Selbstlegitimierung (moral licensing) von zusätzlichem Konsum.

Probleme der Konsistenz

  • Konkurrenz mit herkömmlichen nicht-kreislaufbasierten Lösungen
  • strukturelle und politische Behinderung der Weiterentwicklung
  • Konflikt mit Naturschutz, ästhetischen und landschaftlichen Anliegen oder anderen Nutzungswünschen und -bedarfen (Bsp. Windkraftanlagen)
  • hoher Investitionsbedarf und Kostenbelastungen durch die Umstellung (Bsp. Energiewende)

Probleme der Suffizienz

  • in starkem Maß individuelles Verbraucherhandeln notwendig, das auf Verzicht hinausläuft
  • nicht jeder kann einen materiellen Verzicht als persönlichen Gewinn interpretieren (Bsp. LOHAS)
  • Politisch unpopulär und widersprüchlich: Mehrkonsum ist aus sozial- ökonomischen Gründen eher erwünscht

Grundprinzipien (Leitlinien unternehmerischen Handelns)

  • Verantwortungsprinzip
Eigenverantwortung der Unternehmen für ökologische Belange, insbesondere dann, wenn die Rahmenbedingungen diese nicht ausreichend sicherstellen, Inter- und intragenerative Gerechtigkeit soll hergestellt werden.
  • Kooperationsprinzip
Abgestimmtes Zusammenwirken verschiedener Akteure zur Erreichung von Nachhaltigkeitszielen, z. B. Verwertungsnetzwerke
  • Kreislaufprinzip
Schließung von Stoffkreisläufen nach dem Vorbild des natürlichen Stoffkreislaufes, d.h. keine Abfälle (Cradle to Cradle)
  • Prinzip der Funktionsorientierung
Unternehmen als Anbieter intelligenter Lösungen, nicht als Hersteller von Sachgütern

4E-Konzept

  • Entstofflichung (Materie)
Bedürfnisbefriedigung nicht durch Sachleistungen, sondern durch immaterielle Leistungen
  • Energieeffizienzsteigerung (Energie)
Senkung des Energieverbrauchs durch verbesserte energetische Wirkungsgrade
  • Entflechtung (Raum)
dezentrale Stoffkreisläufe regionalen Zuschnitts zur Absenkung transportbedingter Umweltschäden
  • Entschleunigung (Zeit)
Verlangsamung von Nutzungsmustern; Verlängerung der Produktlebensdauer

Soziale Dimension der Nachhaltigkeit

  • Einkommensverteilung (Verteilungsgerechtigkeit)
  • Faire Bezahlung der Arbeit
  • Sozialverträgliche Arbeitsbedingungen
  • Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz („Health & Safety“)
  • Work-Life-Balance
  • Diversity Management
  • Investitionen in Ausbildung und Personalentwicklung
  • Partizipation

Ökonomische Dimension der Nachhaltigkeit

  • Gesunde Struktur der öffentlichen Haushalte
  • Preisniveaustabilität
  • Ausgeglichene Wirtschaftsstruktur
  • Gleichmäßige Verteilung der Arbeit
  • Angemessener privater Verbrauch
  • Möglichst hoher regionaler Selbstversorgungsgrad
  • Umwelt- und sozialverträglicher Wachstum
  • Ökonomische Nachhaltigkeit beschreibt die Maximierung des ökonomischen Ertrags bei gleichzeitiger Aufrechterhaltung der benötigten Eingangsressourcen.

„Nachhaltigkeit“ und „nachhaltige Entwicklung“

  • Ressourcenorientiert:
    • notwendige Nebenbedingung zur Zielerreichung
  • Multidimensional:
    • Räumlich
    • Zeitlich
  • Multidisziplinär
    • Ökonomie (mikro-, makro-)
    • Ökologie
    • Soziales
  • Imperative
    • Rational (erweiterte Ökonomie)
    • Ethisch (übergeordnete Moralreflexion)
  • Wissenschaftstheoretisches Merkmal
    • Systemisch/kybernetisch
  • Normativ
    • Aufforderung zu aktiver Gestaltung von Problemlösungsmaßnahmen

Corporate Citizenship

  • Spenden
  • Sponsoring
  • Employee Engagement

Corporate Social Responsibility

  • Ökologie
  • Soziales
  • Ökonomie

Corporate Governance

  • Unternehmensführung
  • Unternehmenskontrolle
  • …ist der faktische und rechtliche Ordnungsrahmen von Unternehmen, der eine gute und ordnungsgemäße Unternehmensführung, Kontrolle und Überwachung im Sinne aller Shareholder und Stakeholder gewährleistet.
  • One-tier System vs. Two-tier-System

Compliance

  • Regelüberwachung
  • Ethisch konformes Verhalten
  • bezeichnet die Gesamtheit aller zumutbaren Maßnahmen, die das gesetzes- und regelkonforme Verhalten eines Unternehmens, seiner Organisationsmitglieder und seiner Mitarbeiter im Hinblick auf alle gesetzlichen Ge- und Verbote begründen.

Voraussetzungen für Berichtspflicht (CSR)

  • Große Kapitalgesellschaft (§ 267 III HGB)
  • Kapitalmarktorientierung (§ 264d HGB)
  • Mehr als 500 Arbeitnehmer

Aspekte (CSR)

  • Umweltbelange
  • Arbeitnehmerbelange
  • Sozialbelange
  • Achtung der Menschrechte
  • Bekämpfung von Korruption und Bestechung

Deutscher Nachhaltigkeitskodex (DNK)
  • Inhalt

  • Strategie und Analyse
  • Organisationsprofil
  • Berichtsparameter
  • Governance, Verpflichtung und Engagement
  • Managementansätze
  • Ökonomische Leistungsindikatoren
  • Ökologische Leistungsindikatoren
  • Gesellschaftliche Leistungsindikatoren
    • Arbeitspraktiken und menschenwürdige Beschäftigung
    • Menschenrechte
    • Gesellschaft
  • Produktverantwortung

Deutscher Nachhaltigkeitskodex (DNK)
  • Gesellschaft

  • Arbeitnehmerrechte
  • Chancengerechtigkeit
  • Qualifizierung
  • Menschenrechte
  • Gemeinwesen
  • Politische Einflussnahme
  • Gesetzes-/ richtlinienkonformes Verhalten

Deutscher Nachhaltigkeitskodex (DNK)
  • Umwelt

  • Inanspruchnahme natürlicher Ressourcen
  • Ressourcenmanagement
  • Klimarelevante Emissionen

Deutscher Nachhaltigkeitskodex (DNK)
  • Prozessmanagement

  • Verantwortung
  • Regeln und Prozesse
  • Kontrolle
  • Anreizsysteme
  • Beteiligung von Anspruchsgruppen
  • Innovations- und Produktmanagement

Deutscher Nachhaltigkeitskodex (DNK)
  • Strategie

  • Strategische Analysen und Maßnahmen
  • Wesentlichkeit
  • Ziele
Tiefe der Wertschöpfungskette

Deutscher Nachhaltigkeitskodex (DNK)
  • Bereiche

  • Strategie
  • Prozessmanagement
  • Umwelt
  • Gesellschaft

Management Derailment

Manager, die eine sehr erfolgreiche Karriere hinter sich haben, bei denennun aber die Karriere stagniert, obwohl ihnen eigentlich mehr zugetrautwird, oder sie gar scheitern.

Führungstheorien

  • Eigenschaftstheorien
  • Verhaltenstheorien
  • Situationstheorien
  • Interaktionstheorien
  • Führungsstiltheorien

Führungstheorien
  • Eigenschaftstheorien

  • Schwerpunkt der Forschung nach dem Trait-Ansatz in den 30´er bis 50´er Jahren
  • Führerschaft ist in der Person des Führenden begründet
  • jeder, der bestimmte Eigenschaften aufweist wird dadurch zum Führer
  • Verständnis, dass nur wenige Menschen zum Führen geeignet sind

Führungstheorien
  • Verhaltenstheorien

  • Weiterentwicklung von Eigenschaften zu Verhaltensweisen der Führenden
  • Was haben Vorgesetzte in Führungssituationen eigentlich zu tun?
  • Welche Tätigkeiten von Führungskräften korrelieren am stärksten mit dem Führungserfolg?
  • Welche Verhaltensmaßnahmen können am sinnvollsten weiterentwickelt werden?
  • Wie können Führungssituationen so organisiert werden, dass sie dem tatsächlichen Verhalten der Führungskräfte entsprechen?

Führungstheorien
  • Situationstheorien

  • Weiterentwicklung von Verhaltenstheorien durch Berücksichtigung von Umfeldfaktoren
    • Vorgesetzter, Gruppe, Situation
  • Berücksichtigung von Führungsverhalten, Führungsstilen sowie situativen Faktoren

Führungstheorien
  • Interaktionstheorien

  • Einbeziehung der wechselseitigen interpersonalen Beziehungen (Interaktionen) zwischen Führungskräften und Mitarbeitern
  • Einflussfaktoren sind:
    • Persönlichkeit der Führungskraft (inkl. Bedürfnisse, Erfahrungen, Einstellungen)
    • Persönlichkeit der Mitarbeiter (inkl. Bedürfnisse, Erfahrungen, Einstellungen)
    • Struktureigenschaften und die Funktionen der Gruppe (interpersonale Beziehungen sowie gemeinsame Normen)
    • Spezifische Situation

Ziel von Führung

  • Führung hat zum Ziel, Menschen dazu zu bringen, das zu leisten, was sie leisten sollen

Dimensionen von Leistung

  • Kenntnis dessen, was getan werden soll und wie es getan werden soll
  • Einsicht in die Sinnhaftigkeit der Ziele und eingesetzten Mittel
  • Fähigkeit, die erwartete Leistung zu erbringen

Funktionen der Führungskraft (Dimensionen) 

  • sachlich-rationale Dimension
    • Zielerreichung (Lokomotionsfunktion)
  • sozio-emotionale Dimension
    • Motivation
    • Gruppenerhaltung (Kohäsionsfunktion)

Führungsfunktionen

  • Vermittlungsfunktion
    • (Kenntnisse, Informationen, Werte, Normen, Leitlinien des Handelns)
  • Direktionsfunktion
    • (Strukturierung durch generelle Regelungen, Arbeitsanweisungen)
  • Kontrollfunktion
    • (Soll-Ist-Vergleich, Ergebnisbewertung, Prozessbewertung)
  • Regulierungsfunktion
    • (Konflikthandhabung, Bewältigung von Aufgabenerfüllungs- und Verhaltensabweichungen)
  • Gestaltungsfunktion
    • (Schaffung eines Bedingungsrahmens für die Entfaltung der Führungsfunktionen)
  • Motivationsfunktion
    • (Aktivierung der Leistungsbereitschaft)
  • Vertretungsfunktion

Betriebliches Anreizsystem

  • Materielle Anreize
    • Monetäre Anreize
    • Nichtmonetäre Anreize
  • Immaterielle Anreize