FUH Bildungspsychologie Thema 4 & 5

FUH Bildungspsychologie Thema 4 & 5

FUH Bildungspsychologie Thema 4 & 5


Kartei Details

Karten 50
Sprache Deutsch
Kategorie Psychologie
Stufe Universität
Erstellt / Aktualisiert 17.11.2019 / 16.02.2021
Weblink
https://card2brain.ch/box/20191117_fuh_bildungspsychologie_thema_4_1
Einbinden
<iframe src="https://card2brain.ch/box/20191117_fuh_bildungspsychologie_thema_4_1/embed" width="780" height="150" scrolling="no" frameborder="0"></iframe>

Datenquellen bei der Diagnostik von Personen

(1) Lebensdaten & Biografische Fakten
(2) Aussagen über Interessen, Persönlichkeit o. typische Verhaltensweisen
(3) Leistungsbezogenes Verhalten
(4) Verhaltensauffälligkeiten

Evaluation: 5 Komponenten der systemtheoretischen Perspektive

(1) Input = Ressourcen, die für eine Intervention bereitgestellt werden
(organisationale Strukturen, Personal, Finanzen und Infrastruktur)

(2) Transformation = Durchführung der Intervention zur Transformation bei Zielpersonen

(3) Output = Ergebnisse der Transformation bei den Zielpersonen
- Zielkriterien: kognitive Variablen, Leistungsmaße, Sozialverhalten,
Persönlichkeitsvariablen, emotionale und motivationale Merkmale

- Nahziele = Effekte einer Intervention direkt im Anschluss (kognitive Denktraining)
Fernziele = längerfristige Effekte von Interventionen

(4) Umwelt = soziale Normen, politische Strukturen, wirtschaftliches Umfeld,Interessengruppen, Erwartungen des
Auftraggebers der Evaluation, Interessen von direkt und indirekt Beteiligten

(5) Feedback = Prozess- und Produkt- bzw. Outputinformation können genutzt werden, um Modifikationen
auf der Input- und Transformationsseite vorzunehmen


 

Evaluationsarten

Globale Evaluation = Evaluation der Intervention als Ganzes

Analytische Evaluation = Detaillierte Evaluation einzelner Komponente


Summative Evaluationen = Produktevaluationen, nach Beendigung einer Maßnahme

Formative Evaluationen = Prozessevaluationen, während der Entwicklung

Evaluationsforschung (Definition)

= die wissenschaftlich fundierte, empirische und hypothesenorientierte Forschung unter
systematischer Anwendung sozialwissenschaftlicher Forschungsmethoden, die Ergebnisse
der Evaluationsforschung bilden die wesentliche, wenn auch nicht die einzige Grundlage
einer wissenschaftlichen Evaluation

Evaluationsparadigmen

isolierte Evaluation: Wirksamkeitshypothese (Wirksamkeit einer Intervention anhand von Zielkriterien)

Vergleichende Evaluation:
o Äquivalenzhypothesen (alle Maßnahmen sind gleich erfolgreich)
o Überlegenheitshypothesen (eine Maßnahme hat größere Effekte auf die Zielvariablen)
o Nicht-Unterlegenheitshypothese (eine Maßnahme ist ebenso wirksam wie eine Alternative)
o Vergleich von mindestens zwei Maßnahmen/Interventionen, welche dieselben Ziele verfolgen

kombinierte Evaluation: Zusammenführung der isolierten und vergleichenden Evaluation
 

Ablauf Evaluation

1-3 Konzeptualisierungsphase, 4-5 Implementationsphase, 6-8 Wirkungsforschungsphase

Entstehungszusammenhang
→Auswahl Zieldimensionen, Zielgruppe, Kontext, Institution, Evaluationsart
1. Entscheidung über Durchführung einer Evaluation
2. Entscheidung über zu untersuchende Bereiche

Begründungszusammenhang
→ theoriebasierte Ableitung von Hypothesen, die Kausalgefüge zwischen Maßnahmen und Kriterien beschreiben
3. Entwicklung von Fragestellungen und Indikatoren
4. Konstruktion von Instrumenten
5. Durchführung, Aufbereitung, Auswertung, Dokumentation

Verwertungszusammenhang
→ Entscheidungen über Zugang zu den Ergebnissen, Befundsinterpretation, Konsequenzen für Produkt/Programm
6. Entscheidung über Zugang zu Ergebnissen
7. Interpretation von Ergebnissen
8. Konsequenzen

Zentrale Faktoren der Qualität einer Schule

1. Leistungsorientierung, hohe Lernerwartungen der Lehrkräfte an die Schüler
2. Effiziente Schulleitung
3. Konsens und Zusammenhalt im Kollegium
4. Qualität von Curriculum und Lernumgebungen
5. Schulklima
6. Evaluationsorientierung

7. Aktive und positive Beziehungen zwischen der Schule und ihrem Umfeld (z. B. Eltern, Betriebe) 8. Klassenklima

9. Zielstrebige Führung des Unterrichts

10. Klar strukturierter Unterricht

11. Selbstständiges Lernen

12. Differenzierung, lernerangepasste Methodik

13. Rückmeldungen

Überprüfung der Wirksamkeit von Interventionen

(1) Vortest: Baseline-Erhebung der Zielvariablen vor der Intervention

(2) Nachtest: Messung unmittelbar nach der Intervention

(3) Follow-up: Erhebung der Zielkriterien eine längere Zeit nach der Intervention
 

→ 5 Ergebnismuster des Vortest-Nachtest-Followup-Plan:

Methodische Probleme bei Evaluationen

1. Reifungseffekte = Veränderung der Zielvariablen durch umweltbedingte Faktoren

2. Nichtäquivalenz von Vergleichsgruppen = Randomisierung unmöglich, Störvariablen müssen kontrolliert werden
→ Diffusion/ Imitation: KG versucht Treatment zu imitieren
→ Kompensatiorischer Ausgleich
→ Kompensatorische Anstrengung

3. Stichprobenmortalität = fehlende Werte
→ Gegenmaßnahmen: Multiple Imputation, Full-information-maximum-likelihood-Verfahren

Standards für Evaluationen

- Nutzenstandards = mit Ergebnissen von Evaluationen soll aktueller Wissensbedarf befriedigt werden
- Machbarkeits- oder Durchführbarkeitsstandards = Regeln zur Anpassung der Evaluation an Umgebung
- Standards für Anstand und ethisches Vorgehen
- Genauigkeitsstandards = Evaluation soll umfassend, wissenschaftlich, verwertbar sein