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Set of flashcards Details
Flashcards | 132 |
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Language | Deutsch |
Category | Micro-Economics |
Level | University |
Created / Updated | 12.11.2019 / 12.11.2019 |
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Die Primärorganisation
Primärorganisation: Hierarchische Struktur, die alle dauerhaften Stellen und Gremien verbindet
Formen der Primärorganisation werden nach der Aufgabenspezialisierung auf der zweiten Hierarchieebene unterschieden.
Vorteile funktionale Organisation
Nutzung von Spezialisierungseffekten
Einfache und überschaubare Struktur
Einfache Übermittlung von fachspezifischem Wissen innerhalb der Funktionen
Geeignet für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) mit überschaubaren, homogenen Leistungsprogramm in einer stabilen Umwelt
Nachteile funktionale Organisation
Vielzahl an Schnittstellen und Interdependenzen; dadurch erhebliche Koordinationsprobleme
Gefahr von Bereichsegoismen und Suboptimierungen
Überlastung der Unter- nehmensführung
Erschwerte Anreizgestaltung
Vorteile divisionale Organisation
Einfache Anreizgestaltung (Delegation von Aufgaben, Verantw. und Kompetenzen)
Bessere Koordination innerhalb der Divisionen
Divisionen können auf Umweltänderungen flexibel reagieren
Entlastung der Unternehmensführung
Geeignet für mittlere und grosse Mehrproduktunternehmen in einer dynamischen Umwelt
Nachteile divisionale Organisation
Gefahr des Spartenegoismus
Geringere Ausnutzung von Spezialisierungsvorteilen; Doppelarbeiten
Mehrbedarf an Leitungsstellen
Gefahr von unproduktiven Konflikten zwischen den Divisionen
Zentralbereiche
Zentralbereiche sind funktional orientierte Dienstleistungsstellen, die koordinierende und unterstützende Querschnittsaufgaben wahrnehmen.
Mögliche Aufgaben von Zentralbereichen
Üben unternehmensweite Koordinations- und Kontrollfunktionen aus und
stellen die einheitliche Umsetzung der Unternehmensstrategie sicher (z.B.
Zentralcontrolling, strategische Planung)
– Erbringen gleichartige Dienstleitungen für mehrere Divisionen und nutzen damit
Grössendegressions- und Synergieeffekte (z.B. zentraler Einkauf)
– Erledigen Aufgaben, die nur aus Sicht der Gesamtunternehmung erbracht
werden müssen (z.B. Recht, Patente)
Wichtig:
Es sollten keine Funktionen zentralisiert werden, die für den Erfolg der Divisionen wesentlich sind.
Autonomiegrad von Organisationseinheiten (Cost Center)
Die Unternehmensleitung legt Art, Menge und Preis der zu erbringenden Leistungen fest. Die Verantwortung des Leiters der Organisationseinheit ist auf die Kostenseite beschränkt: die geforderte Leistung soll in der gewünschten Qualität mit möglichst geringen Kosten hergestellt werden.
Autonomiegrade von Organisationseinheiten (Profit Center)
Der Leiter der Organisationseinheit hat zusätzlich zur Kostenverantwortung auch Erlösverantwortung (und damit Gewinnverantwortung); insbesondere legt er Produktionsmengen und Verkaufspreise fest.
Autonomiegrad von Organisationseinheiten (Investment Center)
Zusätzlich zu den Kompetenzen des Profit-Centers hat der Leiter der Organisationseinheit Entscheidungskompetenzen für Investitionen; die Unternehmensleitung kann zur Gesamtkoordination ein gewisses Mitspracherecht haben.
Matrixorganisationen
Matrixstellen werden typischerweise horizontal nach Funktionen und vertikal nach Objekten gegliedert.
Matrixschnittpunkte als gemeinsam zu bewältigende Problembereiche
Institutionalisierte Konflikte (gezielte Herbeiführung von Konflikten)
Mögliche Kompetenzverteilung:
– Gleiche Kompetenzen (beide Matrixstellen haben die gleichen Weisungsbefugnisse gegenüber der Matrixschnittstelle)
– Ungleiche Kompetenzen (Matrixstellen haben unterschiedliche Weisungsbefugnisse gegenüber der Matrixschnittstelle, z.B. fachliche versus disziplinarische Führung oder eine Matrixstelle ist übergeordnet)
Vorteile Matrixorganisation
Ganzheitliche, innovative Problemlösungen möglich
Flexible Anpassung der Organisation an die Markt- und Wettbewerbs- erfordernisse
Hierarchie steht nicht im Vordergrund
Geeignet für Professional Service Unternehmen und Mehrproduktunternehmen in einer dynamischen Umwelt
Nachteile Matrixorganisation
Schwierige und zeitintensive Koordinations- und Entscheidungsprozesse
Gefahr zu vieler Kompromisse
Aufwendige Kommunikations- und Kompetenzregelungen
Grosser Bedarf an qualifizierten Führungskräften
Holding Organisationen
Operative Holding vs- Managementholding/Finanzholding
Holding-Organisation: Besteht aus Konzernleitung und rechtlich selbständigen T ochterunternehmen
Vorteile Holdingsorganisationen
Grosse strategische und strukturelle Flexibilität
Erleichterte Anreizgestaltung (Aufgaben, Verantw. & Kompetenzen)
Nutzung von steuerlichen Vorteilen
Förderung des unternehmerischen Denkens
Geeignet für mittlere und grosse Mehrproduktunternehmen, die sich ein hohes Mass an strategischer Flexibilität erhalten wollen
Nachteile Holdingorganisationen
Latente Gefahr von Widerständen der Tochtergesellschaften ggü. der Holding
Tendenz zu übertriebenen Kontrollaktivitäten der Holding
Emotionale Spannungen zwischen den Mitarbeitenden der Töchter und der Holding
Agilität ist eine Haltung
Fokus auf den Kunden
Setzt auf Kreativität und intrinsische Motivation der Mitarbeitenden
Vertrauen und Verantwortung als Basis der Zusammenarbeit
Agilität sind verschiedene Methoden
Scrum (engl. „Gedränge“): Projektdurchführung ist empirisch, inkrementell und iterativ
• Kanban (jap: „Signalkarte“): Visualisierung des Arbeitsprozesses
• Lean Startup: Produktentwicklung mit „minimalen Produkten“ undschnellem Kundenfeedback
Kanban Prinzipien
Visualisierung des Arbeitsprozesses durch Spalten
Arbeit durchläuft diese Spalten
Begrenzung unfertiger Arbeit in den Spalten
Agile Führung
Bereitschaft des Managements, funktionale Silos aufzubrechen, Verantwortung an funktionsübergreifende Teams abzugeben und Hierarchien abzubauen.
Von Vorgaben und Kontrolle hin zu Ausrichtung (Vision) und Schaffung von Rahmenbedingungen, damit die Teams sich selbst organisieren können.
Führungsaufgaben müssen nicht bei einer Person liegen, sondern können auf das Team und verschiedene Personen aufgeteilt werden (Arbeitszeiten und Urlaubsanträge, Weiterentwicklung, Gehaltsfestlegung, Einstellungen und Entlassungen)
Vorteile agile Organisation
Hohe Motivation in den autonomen Teams
Klarer Fokus auf Kundenanforderungen
Schnelle Anpassung an neue Gegebenheiten
Geeignet für Unternehmen in dynamischer Umwelt mit engem Kundenkontakt und der Möglichkeit, Teilbereiche der Aufgabe einzeln zu bearbeiten
Nachteile agile Organisation
Gefahr, dass nur noch inkrementelle Innovationen getätigt werden
Schwierigkeit in der Zusammenarbeit zwischen agilen und nicht agilen Teilen der Organisation
Schwierigkeit, die Teams zu koordinieren
Was bedeutet Holocracy
Ziel Selbstmanagement: Auf allen Ebenen transparente und partizipative Beteiligungs- möglichkeiten schaffen und permanente Veränderungsmöglichkeit der Organisation sicherstellen
Entwickelt von Brian J. Roberston (aufbauend auf Soziokratie); leitet heute HolacracyOne, Unternehmen das die Methode weiterentwickelt, kommerziell verbreitet, schult und Unternehmen dazu berät
Unternehmen organisieren sich auf Basis von Holycracy-Verfassung erarbeitet von HolacracyOne (Grundsatz: Macht liegt bei der Verfassung, nicht bei Personen)
Kreise und Rollen in Organisationen
Kreise treffen autonome Entscheidungen
Kreise sind aus Rollen zusammengesetzt; Trennung von Person und Rolle
Frei definierte operative Rollen zur Erfüllung des Zwecks des Kreises
Standardisierte Rollen:
- Lead Link (besetzt operative Rollen)
- Rep Link (Repräsentant im übergeordneten Kreis)
- Facilitator (Moderator, Eskalationsstelle)
- Secretary (Organisation, Protokoll)
Merkmale von operativen Meetings
Bearbeitung operativer Themen
• Wöchentlich
Check-in Runde (persönliche Befindlichkeit)
Checklisten/KPIs
Projektupdates
Bearbeitung operativer Spannungen
Check-out Runde
Merkmale von governance meetings
Änderungen an Rollen und Verfahrensweisen
• Monatlich
Check-in Runde (persönliche Befindlichkeit)
Administratives
Festlegung der Agenda
Bearbeitung Spannungen in der Governance
Check-out Runde
Vorteile Holocracy
Transparenz über AKV
Stark formalisierte meetings können Fokus auf Sachfragen lenken und Produktivität steigern
Fokus auf Verfassung anstelle von persönlicher Macht
Permantente Weiterentwicklung und Anpassung der Organisation
Geeignet für kleinere, IT-nahe und für experimentierfreudige Unternehmen
Nachteile Holocracy
Vielzahl an Rollen je Mitarbeitenden kann zu Überforderung führen
• Fehlende Kompatibilität der Job- profile mit dem externen Arbeitsmarkt
• Stark formalisierte meetings können Kreativität verringern
• Bisher keine erfolgreiche unternehmensweite Anwendung in Grossunternehmen
Organisatorische Veränderungen (Organisationen im ständigen Wandlungsbedarf)
Externe Treiber
Neue Technologien
Geänderte
Kundenanforderungen
Regulatorische Änderungen
Sozioökonomische und geopolitische Faktoren
ÖkologischeÄnderungen
Neue Wettbewerber
Globalisierung
Organisatorische Veränderungen (Organisationen im ständigen Wandlungsbedarf)
Interne Treiber
Neue Strategie
Restrukturierungen
Integrationübernommener Unternehmen
Wachstumsinitiativen
Kostensenkung
Fehlentscheidungender Vergangenheit
Der psychologische Vertrag
Erwartungen und Verpflichtungen, die über den formalen Arbeitsvertrag hinausgehen
Austausch innerhalb der Beziehung zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer; rechtlich nicht einklagbar
Vertragsbruch (contract breach): die Erfahrungen des Mitarbeitenden im Unternehmen stimmen nicht mit den Erwartungen überein
Nach einem gefühlten Vertragsbruch auf Seiten des Unternehmens werden Mitarbeitende häufig aus Reziprozitäts- gründen ebenfalls den Vertrag brechen
Die Sekundärorganisation
Die klassischen Formen der Primärorganisation (U-Form, M-Form, und Matrixorganisation) sind nicht auf den permanenten Wandel ausgelegt. Stattdessen sind Veränderungen in diesen Primärorganisationen häufig mit hohem zeitlichen Aufwand, Kosten und Koordinationsbedarf verbunden.
Die Sekundärorganisation hilft, bestimmte, für das Unternehmen wichtige Aspekte, zu betonen, ohne dass die Primärorganisation komplett geändert werden muss
Die Sekundärorganisation kann auf unterschiedliche Weise in der Organisation verankert werden, z.B. über Stabsfunktionen, Linienmanager oder Matrixfunktionen
Produktmanagement
Wurde 1927 von Procter & Gamble entwickelt, um Absatzschwierigkeiten bei Konsumartikeln zu überwinden
Sinnvoll für Unternehmen mit i) vielfältigen und heterogenen Produktprogramm in ii) Märkten mit hoher Dynamik
Wird vor allem in der Konsum- und Investitionsgüterindustrie eingesetzt
Kernaufgabe: Permanente Entwicklung von Produktneuheiten und–verbesserungen und Sicherstellung des Absatzes
Es werden Produktmanager (= Markenmanager/Brand Manager) eingesetzt mit produktspezifischen Aufgabenbereich, z.B.: Sicherstellung von produktspezifischen Marketing, Pflege des Produktimages, Marktforschung, Erstellung von Umsatz-, Kosten – und Ergebnisplänen, Unterstützung der technischen Bereiche bei der Produktentwicklung
Produktausschuss
Einrichtung eines Ausschusses zur Selbstabstimmung der Vertreter der Funktionsbereiche (dieser Ausschuss übernimmt die Aufgaben des Produktmanagers)
Stabs-Produktmanagement
Informationssammlung und Entscheidungsvorbereitung für alle produktpolitischen Entscheidungen
Matrix-Produktmanagement
Produktmanager erhalten teilweise Entscheidungs- und Weisungskompetenzen gegenüber den Funktionsbereichen
Linien-Produktmanagement
Aufgabendifferenzierung nach Produkten in der Linie
Kundenmanagment
Ziel: Neukunden akquirieren, Kunden binden und die Kundenzufriedenheit erhöhen
Kundenfokus kann durch starre Strukturen der Primärorganisation behindert werden, eine umfassende Problemlösung für den Kunden ist dann häufig nur schwer erreichbar
Es werden Kundenmanager (Key-Account-Manager) eingesetzt, die der alleinige Ansprechpartner für den Kunden sind und kundenspezifische Aufgaben wahrnehmen, z.B.: Sicherstellung kundenspezifischer Marketingkonzepte, Führung von Verhandlungen, Kontaktpflege, individuelle Betreuung, Koordination mit unternehmensinternen Stellen
Es sind die gleichen Organisationsformen wie im Produktmanagement möglich
Funktionsmanagement
Ziel: Bereichsübergreifende Koordination der Teilfunktionen eines Unternehmens (oder eines einzelnen Geschäftsbereichs), das divisional gegliedert ist
Spezialisierungsvorteile sollen gehoben werden
Es werden Querschnittsfunktionen eingerichtet, die bereichsübergreifende Planungs-, Koordinations-, Realisations- und Kontrollaufgaben wahrnehmen
Häufig anzutreffende Querschnittsfunktionen sind: Logistik, Qualitätssicherung, Umweltschutz, Controlling
Die Umsetzung erfolgt häufig über eine Ergänzung des zentralen Funktionsbereichs mit dezentralen Einheiten, die der zentralen Einheit fachlich und der dezentralen Einheit disziplinarisch zugeordnet sind (Dotted-Line-Prinzip)