He19 Sportdidaktik III

Lernkarten zum Skript vom 5. Semester

Lernkarten zum Skript vom 5. Semester


Kartei Details

Karten 164
Sprache Deutsch
Kategorie Pädagogik
Stufe Universität
Erstellt / Aktualisiert 12.11.2019 / 07.12.2021
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Wie können Leistungen beurteilt werden?

  • Noten (Zahl 1 bis 6 oder 1 bis 4) mit definiertem Lernzielbezug
  • Buchstaben (a, b, c, d) mit definiertem Lernzielbezug
  • Worte, Wortketten
  • Berichte (schwierig, da LP keine Schriftsteller sind)
  • Kompetenzraster, Sportheft, wer kann was? Aufzählung des Könnens
  • Individuelle und kriteriale Bezugsnormen

Welches sind die Vorgaben zur Beurteilung in der Volksschule im Kanton SG?

  • Beschluss 21. Mai 2008 vom Erziehungsrat des Kt. SG → Broschüre „fördern und fordern – Schülerinnen- und Schülerbeurteilung in der Volksschule“ → verbindliche Grundlage für die Regelung der Beurteilungspraxis in der Volksschule
  • Verschiedene Instrumente wie Beurteilungsbogen zum Lern-, Arbeits- und Sozialverhalten oder Kompetenzraster in Form eines Instrumentenkoffers stehen zusätzlich zur Verfügung.
  • Beurteilung soll Lernprozess des Kindes begünstigen und fördern, Auskunft über Leistungsstand des Kindes geben, Voraussagen zur weiteren Schullaufbahn und zur Berufswahl ermöglichen.

Welche sind die Grundsätze beim Beurteilen im Sportunterricht?

  • Die Beurteilung dient vor allem der Förderung. Sie soll von den Schülerinnen und Schülern als Unterstützung des eigenen Lernens erlebt werden.
  • Grundlage für die Beurteilung bilden die im Lehrplan festgelegten Ziele.
  • Die Schülerinnen und Schüler sowie die Eltern werden über Form und Kriterien der Beurteilung informiert.
  • Entsprechend den Leitideen des Lehrplans werden sowohl die Fachleistungen als auch das Lern-, Arbeits- und Sozialverhalten beurteilt.
  • Die Schülerinnen und Schüler sowie die Eltern werden in die Beurteilung einbezogen.
  • Die Schülerinnen und Schüler erhalten regelmässig Gelegenheit, sich selber zu beurteilen. Die Fachleistungen werden im Zeugnis benotet. Die Beurteilung des Lern-, Arbeits- und Sozialverhaltens erfolgt anlässlich des Gesprächs mit den Eltern.

Wie müssen die Rahmenbedingungen vor dem Test beim Ermitteln einer fairen Sportbewertung aussehen?

  • Prüfungsanforderungen und Prüfungsinhalt rechtzeitig bekanntgeben und mit Lernenden besprechen
  • Lernenden die verschiedenen Kriterien erklären und jeweils gewähltes Verfahren offenlegen - Prüfung mit den unterrichteten Inhalten gestalten und erwartete Leistung notieren: Mindestanforderung (Sockelkriterien UND Boni / Zusatzkriterien definieren)
  • Notenmassstab offenlegen
  • keine Überraschungsprüfungen, evtl. Probeprüfungen durchführen

Wie müssen die Rahmenbedingungen während dem Test beim Ermitteln einer fairen Sportbewertung aussehen?

  • entspannte Prüfungssituation schaffen (z.B. Halbhallenarbeit)
  • ausreichend Zeit planen für Vorbereitung und Durchführung

Wie müssen die Rahmenbedingungen nach dem Test beim Ermitteln einer fairen Sportbewertung aussehen?

  • verschiedene Leistungsbereiche getrennt bewerten
  • bei allen Lernenden prüfen, ob die Mindestanforderung erreicht wurde
  • Ursache erkunden, wenn die erwartete Leistung von vielen Lernenden nicht erreicht wurde (bei Ursache aus dem Unterrichtsverlauf evtl. Prüfung nicht werten)
  • Bewertungen mit Lernenden besprechen und begründen
  • Chance zur Leistungsverbesserung geben, z.B. in begründeten Fällen Prüfungswiederholung ermöglichen
  • Für Defizite Erläuterungen und Beratungsangebote im Unterricht geben
  • Auswertungen mit Kollegen austauschen und ggf. standardisierte Tests zum Vergleich durchführe

Eine «faire Notengebung setzt voraus, dass…

  • ...die Lehrperson alle Lernbereiche ausgewogen thematisiert (in der Jahres- und Semesterplanung ersichtlich)
  •  ...die Lehrperson Lernziele / Sachkompetenzen konsequent im Unterricht verfolgt
  • ...die Lehrperson Fremd- und Selbstbeurteilung bewusst gewichtet
  • ...die Lehrperson die „Rahmenbedingungen“ beim Ermitteln einer „fairen“ Sportnote berücksichtigt
  • ...die Lehrperson Arbeits- und Sozialverhalten nicht undifferenziert mit erbrachter sportlicher Leistung vermischt
  • ...die Lehrperson unterschiedliche Beurteilungsformen ausgewogen anwendet

Relative oder absolute Noten?

Entwicklung der SuS mit einbeziehen…

Norm- oder kriterienorientierte Noten?

Näherung an eine Norm oder ja-nein-Beurteilung von Kriterien...

Leistung oder Leistungsfortschritt?

Leistungsfortschritt wird zunehmend schwerer, je besser die Leistung schon ist...

Kognitive Leistungsbewertung miteinbeziehen?

Ablaufzusammenhänge oder biologisch/physikalisches Hintergrundwissen...

Was ist das setzen einer Zeugnisnote?

Das setzen einer Zeugnisnote ist professioneller Ermessensentscheid der Lehrperson, welcher gegenüber den Eltern und den Lernenden erklärt werden muss!!

Wie könnte ein Beispiel zum setzten der Zeugnisnote aussehen?

Wie könnte ein Beispiel zu einer Kompetenzbeurteilung beim Schnelllauf (20m, 4.Kl.) aussehen?

Niveau A: Knaben: 4.5 – 4.1 Sekunden

                   Mädchen: 4.6 – 4.2 Sekunden

Niveau B: Knaben: 4.0 – 3.6 Sekunden 

                   Mädchen: 4.1 – 3.7 Sekunden

Niveau C: Knaben: weniger als 3.5 Sekunden 

                  Mädchen: weniger als 3.6 Sekunden

Wie könnte ein Beispiel zum Notenmassstab zum Thema OL aussehen?

Wie könnte ein Beispiel zu den Beobachtungspunkte bei der Sozialkompetenz (Selbstbeurteilung) beim Thema Rotation aussehen?

Beobachtungspunkte zur Selbstbeurteilung:

Die/der Lernende...

  • übernimmt in einer Gruppe die Vorbildfunktion.
  • kann sich in einer Gruppe einordnen und die Rollenerwartung erfüllen.
  • verhält sich anderen Gruppenmitgliedern gegenüber fair.
  • trägt aktiv zur Lösungsfindung bei Gruppenaufgaben bei.
  • setzt sich für die Erreichung eines gemeinsamen Zieles nach seinen Möglichkeiten ein.
  • arbeitet mit anderen Gruppenmitgliedern zusammen.
  • erkennt, wenn jemand Hilfe benötigt.

Wie sieht ein Beobachtungsbogen für den Sportunterricht im Kindergarten aus?

  • keine Leistungsbeurteilung, sondern Infos zum Entwicklungsstand
  • Begründung mögl. Fördermassnahmen
  • Bereiche Motorik, Wahrnehmung, Sprache, Kognition, Sozial- und Emotionalverhalten, Spiel-, Lern- und Arbeitsverhalten

Wie soll eine Beurteilung während den ersten 3 Semester der US aussehen?

à SuS werden mit einer Aussage über die Erreichung der LZ beurteilt

A) hat das LZ erreicht

B) Hat das LZ noch nicht erreicht, macht aber Fortschritte

 C) Hat das LZ nicht erreicht, keine Fortschritte feststellbar

D) Das LZ wurde nicht bearbeitet

Wie soll eine Beurteilung von der 2.-6. Klasse aussehen?

  • SuS müssen ab 4. Semester Sportnote erhalten
  • Fachleistungen, Lern-, Arbeits- und Sozialverhalten beurteilen → undifferenzierte Vermischung der Teilbereiche nicht zulässig!
  • Broschüre „Noten, was denn sonst?!“ → Infos für LPs zu Benotung im Sportunterricht

Was sind Argumente für Noten?

  • Noten werden mit Leistung gleichgesetzt
  • Ein Ja zur Leistung heisst ein Ja zu Noten
  • Leistungsprinzip wird vor Lustprinzip gestellt
  • Notengebung erscheint f. Aussenstehende nachvollziehbare

Was sind Argumente gegen Noten?

  • Objektivität v. Noten nicht gegeben
  • Gültigkeit von Noten nicht unbedingt gegeben (Validität)
  • Verlässlichkeit / Stabilität / Konstanz v. Noten nicht gegeben

Wie sieht der Beurteilungskreislauf aus?

Welches sind die unterschiedlichen Bezugsnormen bei der Leistungsbeurteilung?

  • Soziale Bezugsnorm
  • Lernzielorientierte Bezugsnorm
  • Individuelle Bezugsnorm

Wie ist die Bezugsgrösse bei der sozialen Bezugsnorm?

  • Gruppenorientierung
  • Vergleich mit andern
  • Eichung
  • Rangfolge

Wie ist die Bezugsgrösse bei der lernzielorientierten Bezugsnorm?

  • Lernziele
  • Kriterien

Wie ist die Bezugsgrösse bei der individuellen Bezugsnorm?

  • Individueller Lernzuwachs
  • Abweichung vom Durchschnitt

Die lernzielorientierte Bezugsnorm macht die Aussage über?

  • Habe ich das LZ erreicht?
  • Entspricht mein Ergebnis den Kriterien?

Die individuelle Bezugsnorm macht die Aussage über?

  • Wie viel habe ich dazugelernt?
  • Was kann ich nun besser?

Wie sieht die Beurteilungsform bei den sozialen Bezugsnormen aus?

  • Geeichte Tests

Wie sieht die Beurteilungsform bei den lernzielorientierten Bezugsnormen aus?

  • Lernzielorientierte Lernkontrollen
  • Beurteilung nach Kriterien

Wie sieht die Beurteilungsform bei den individuellen Bezugsnormen aus?

  • Rückmeldungen LP
  • Lernkontrolle
  • Selbsteinschätzung

Wer kann Leistungen beurteilen und wie sieht das aus?

  • Fremdbeurteilung
  • Selbstbeurteilung
  • Mitbeurteilung

Wie und wann soll eine Beurteilung erfolgen?

Beurteilung soll ...

...den Unterricht und den Lernprozess unmittelbar steuern: 

  • formativ – überprüfen inwiefern sich welche Schülerinnen und Schüler den definierten Zielvorgaben in welchem Masse bereits genähert haben  

à häufig, kurz, einfache Formen  

...den Lernstand abschliessend ermitteln:      

  • summativ – überprüfen, ob die Schülerinnen und Schüler die in der Planung festgelegten Ziele erreicht haben 

à am Ende einer Unterrichtseinheit, an den Lernzielen ausgerichtet, Grundlage für Zeugnis 

...Voraussagen zur weiteren Laufbahn ermöglichen:    

  • prognostisch 

à Sach-, Selbst- und Sozialkompetenz gesamtheitlich beurteilen, Beurteilungsgespräch, Laufbahnentscheid

Wozu dient ein Sportheft als Dokumentationshilfe und wie ist dieses aufgebaut?

  • Sportheft kann als Grundlage f. förderorientierten Bewegungs- und Sportunterricht und zur Gesamtbeurteilung der SuS (Sach-, Selbst- und Sozialkompetenz) dienen
  • SuS können sportliche Tätigkeiten, Fortschritte und Eindrücke festhalten
  • Macht körperliche und leistungsmässige Entwicklung der SuS sichtbar und hilft ihnen, sich ihren Stärken und Vorlieben bewusst zu werden
  • Inhalte und LKs beziehen sich auf das schweizerische Lehrmittel Sporterziehung und die dazugehörige Jahresplanung. Es existiert für jedes Band ein Sporthilfe.

Bild: Beispiel Laufen, Springen, Werfen, 1. Kl.

Auf welchen Ebenen kann ich als LP Unterrichtsstörungen entgegenwirken?

  • Didaktischen Ebene
  • Pädagogischen Ebene
  • Organisatorischen Ebene

Wie kann ich als LP auf der didaktischen Ebene Unterrichtsstörungen entgegenwirken?

  • Stufengerechte Inhalte wählen
  • Vom Leichten zum Schweren aufbauen
  • Herausfordernde Lernaufgaben planen
  • Bewegungsintensive Lektionsstruktur
  • Aufbauend, variantenreich auf ein Ziel hinarbeiten
  • Mehrheitlich strukturierte Lernwege anwenden
  • Sinnvolles Mass an Abwechslung und Kontinuität der Bewegungsinhalte

Wie kann ich als LP auf der pädagogischen Ebene Unterrichtsstörungen entgegenwirken?

  • aufmunternde, positive Lernunterstützung
  • Regeln und Rituale einführen und konsequent einsetzen
  • Ängste bzw. Unsicherheiten ernst nehmen
  • kein Blossstellen bei Bewegungsaufgaben
  • bei Streitereien eingreifen und Situation klären
  • fordernde aber wohlwollende Haltung den Kindern gegenüber
  • Fairplay: respektvoller Umgang einfordern

Wie kann ich als LP auf der organisatorischen Ebene Unterrichtsstörungen entgegenwirken?

  • genügend Bewegungs- und Übungsstationen aufstellen, Wartezeiten vermeiden
  • sinnvolle Gruppenzusammensetzung wählen
  • bekannte Organisationsformen wählen
  • keine zu langen Geräteaufbauphasen
  •  Material bereitstelle

Wie sieht die Situation grundsätzlich aus? Fallgeschichte 1, 3. Kl., gemischte Sportklasse, junge LP

Frau Hofstetter unterrichtet eine 3. Klasse. In der Klasse gibt es einige Knaben, die gerne und mit viel Einsatz Fußball spielen. Heute hat die Lehrerin den Knaben versprochen, dass sie zum Schluss der Sportlektion noch ein Spiel austragen dürfen. Die Kinder sind eifrig und ehrgeizig, jede Mannschaft möchte unbedingt gewinnen. Da die Gruppen aber ziemlich ausgeglichen sind, steht der Spielstand fünf Minuten vor Lektionsende 1:1. Die Lehrerin entscheidet und teilt den Kindern mit: „Die Gruppe, die den nächsten Treffer erzielt, hat gewonnen.“ Kurz nach Wiederaufnahme des Spiels fällt auch schon, nach einem energischen Gerangel vor einem Tor, der entscheidende Treffer. „Aber das war ein Foul, Frau Hofstetter, das Tor zählt nicht, Peter hat Marco bei Seite gestoßen!“ schimpft Lukas lauthals. „Ich habe es ganz klar beobachtet, es ist nicht fair, wenn das Tor zählt.“ doppelt Lukas nach. „Ja, Lukas hat recht Frau Hofstetter, ich habe es auch gesehen, es steht immer noch 1:1,“ ergänzt Pascal. Die Lehrerin behauptet, sie habe nichts gesehen, es sei schon mit rechten Dingen zu und her gegangen. Die Gewinnerpartei jubelt und freut sich über den Sieg. Lukas schimpft wie ein Rohrspatz, reißt der Lehrerin den Ball aus der Hand und kickt ihn wuchtig an die nächste Wand. „He, Lukas beruhige dich und gib mir den Ball!“ Die Jungs des Verliererteams laufen mit gesenktem Kopf aus der Halle. In der Garderobe angekommen, kommt es zwischen den beiden Teams noch zu Diskussionen und Sticheleien. Lukas kann sich erneut nicht beherrschen, wirft seine Schuhe nach einzelnen aus der Gegenpartei und beschimpft sie massiv. 

Grundsätzliches:

  • Aggression ist immer eine Folge von Frustration → Behinderung eines gesteckten Ziels
  • „Frustration führt dann zu Aggression, wenn man gelernt hat, dass sich das aggressive Verhalten lohnt (Bekräftigungshypothese); die umgekehrte Erfahrung ist aggressionshemmend.“
  • Berkovitz zeigt anhand der Relativierung der Frustrations-Agressionshypothese die Verknüpfung von lerntheoretischen und kognitionstheoretischen Konzepten: Frustration bewirkt zunächst unspezifische Erregung, die je nach Bewertung zu Aggression führen kann. In das kognitive Element der Bewertung dringen Einflüsse aus der persönlichen Lernerfahrung, aber auch Wertorientierungen der Gesellschaft ein. In diesem Zusammenhang könnte auch das Konzept der "kognitiven Dissonanz" Bedeutung bekommen. Damit sind Denkinhalte gemeint, welche einer ursprünglich gefällten Entscheidung widersprechen.
  • Vorbildfunktion: Jungen, die sich für Fussball interessieren, sehen und erleben am Fernseher tagtäglich wie ihre Idole mit Niederlagen umgehen. Sie versuchen dann, im spielerischen Verhalten die Stars zu imitieren.
  • Mögliche Gründe, weshalb Knaben im Unterricht öfters auffallen:

-Schule ist verweiblicht

-LM sind nicht knabenorientiert

-Unterricht ist zu wenig auf Wettbewerb ausgerichtet

-In einigen Fächern macht es Sinn, Knaben und Mädchen zu trennen

 

Wie sieht eine direkte Interverntion aus? Fallgeschichte 1, 3. Kl., gemischte Sportklasse, junge LP

Frau Hofstetter unterrichtet eine 3. Klasse. In der Klasse gibt es einige Knaben, die gerne und mit viel Einsatz Fußball spielen. Heute hat die Lehrerin den Knaben versprochen, dass sie zum Schluss der Sportlektion noch ein Spiel austragen dürfen. Die Kinder sind eifrig und ehrgeizig, jede Mannschaft möchte unbedingt gewinnen. Da die Gruppen aber ziemlich ausgeglichen sind, steht der Spielstand fünf Minuten vor Lektionsende 1:1. Die Lehrerin entscheidet und teilt den Kindern mit: „Die Gruppe, die den nächsten Treffer erzielt, hat gewonnen.“ Kurz nach Wiederaufnahme des Spiels fällt auch schon, nach einem energischen Gerangel vor einem Tor, der entscheidende Treffer. „Aber das war ein Foul, Frau Hofstetter, das Tor zählt nicht, Peter hat Marco bei Seite gestoßen!“ schimpft Lukas lauthals. „Ich habe es ganz klar beobachtet, es ist nicht fair, wenn das Tor zählt.“ doppelt Lukas nach. „Ja, Lukas hat recht Frau Hofstetter, ich habe es auch gesehen, es steht immer noch 1:1,“ ergänzt Pascal. Die Lehrerin behauptet, sie habe nichts gesehen, es sei schon mit rechten Dingen zu und her gegangen. Die Gewinnerpartei jubelt und freut sich über den Sieg. Lukas schimpft wie ein Rohrspatz, reißt der Lehrerin den Ball aus der Hand und kickt ihn wuchtig an die nächste Wand. „He, Lukas beruhige dich und gib mir den Ball!“ Die Jungs des Verliererteams laufen mit gesenktem Kopf aus der Halle. In der Garderobe angekommen, kommt es zwischen den beiden Teams noch zu Diskussionen und Sticheleien. Lukas kann sich erneut nicht beherrschen, wirft seine Schuhe nach einzelnen aus der Gegenpartei und beschimpft sie massiv. 

  • Gelegenheit geben, sich wieder etwas beruhigen zu können.
  • Schüler und Schülerinnen sollen sich aussprechen, sollen ihre Wahrnehmung darlegen können.
  • Lehrperson versucht, Ihren Standpunkt zu erklären.
  • Gemeinsam nach möglichen Lösungen suchen.
  • Wie könnte ich mich ein anderes Mal in meiner Enttäuschung verhalten?
  • nochmals mit Lukas sprechen, da sie beim Geschehen in der Garderobe ja nicht anwesend war.
  • Lukas muss für sein Verhalten in der Garderobe eine Wiedergutmachung leisten (u.a. eine Entschuldigung bei den betroffenen Mitschülern).