Fertigungsverfahren ST FHNW Teil 1

Fragen welche während dem Unterricht auftauchten, welche Teilweise Prüfungsrelevant sind. 02.11.19

Fragen welche während dem Unterricht auftauchten, welche Teilweise Prüfungsrelevant sind. 02.11.19


Kartei Details

Karten 85
Sprache Deutsch
Kategorie Technik
Stufe Universität
Erstellt / Aktualisiert 02.11.2019 / 18.12.2023
Weblink
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41. Beschreibe den Ablauf des Nassgussverfahrens?

  • Herstellen des Modells (zweiteilig)
  • Kernkasten erstellen (zweiteilig)
  • Kern anfertigen (Sand), Kern muss nachher gesichert werden mit Stützen, Kernnägel o.ä.
  • Modell einbetten (einformen), zuerst untere Formhälfte, dann obere.
  • Modell entnehmen
  • Kasten zusammensetzen
  • Abgiessen, Einguss via Eingusstümpel
  • Erstarren lassen
  • Gussstück ausbetten, reinigen, Speiser etc. abtrennen

42. Was muss beim Giessen von Metall beachtet werden ?  Betreffend der Konstruktion des Giesskastens.

Metall hat eine sehr hohe Dichte von ca. 7.6kg/dm³, dadurch ensteht gegenüber dem Material der Form eine grosse Auftriebskraft. Die Gussform muss entsprechend dem Gussvolumen beschwert und verstärkt werden.

43. Was ist ein Eingusstümpel und wieso braucht man diesen ?

Der Eingusstümpel ist dafür zuständig die Wucht / Kraft des fliessenden Metalles abzubremsen, damit die Speiserkanäle und die Gussform nicht zerstört werden. 

44. Für was wird ein Speiser benötigt ? 

Ein Speiser wird benötigt, damit genügend flüssiges Metall vorhanden ist (Reservoirwirkung). Das garantiert dass alle Kanäle gefüllt werden und die Form vollständig ausgefüllt ist und im Abkühlprozess weiterhin mit flüssigem Material nachgespiesen wird.

45. Was ist der Lauf eines Gusstückes ?

Der Lauf ist das Kanalsystem (Verteiler) ausserhalb des Gussstückes, welches dafür sorgt, dass das flüssige Metall überall in die Gussform fliessen kann. 

46. Was versteht man unter einem Anschnitt beim Gusstück ? 

Dies ist der Übergang vom Lauf zum Gussstück 

47. Welcher Guss hat das grösste Schwindmass ? 

Stahlguss, er ist auch das heisseste Eisengussverfahren das man kennt.

48. Nenne sie 3 Gussfehler, welche vorkommen.

Schülpe -> Beule durch Sandausbrüche / Abbrüche

Lunker -> Hohlraumbildung ( Lufteinschlüsse)

Gusspannungen -> Risse im Guss durch unterschiedliche Erstarrungsgeschwindigkeiten.

49. Was verstehen sie unter Sintern ? 

Unter Sintern versteht man das Pressen von Pulver unter starkem Druck, sodass es ein festes Werkstück gibt.

Diese Form muss nachträglich noch gebacken werden, damit es eine feste Gefügeverbindung gibt. 

50. Mit welchem Verfahren können Diamanten industrieell hergestellt werden ? 

Der Kohlenstoff wird unter sehr hohem Druck gepresst. Dieses Verfahren nennt man heissisostatisches Pressen. Dies bedeutet dass der Druck permanent und von allen Seiten gleichmässig einwirken muss. Durch Zugabe von Gasen wird die homogenität durch Verdrängung garantiert und erzeugt so einen entsprechenden Diamanten.

51.Ist Sintern und HIP(Heissisostatisches Pressen) das gleiche ? 

Beim Sintern wird erst das Pulver verdichtet und dann gebacken, also in zwei Schritten.

Beim HIP wird der Verdichtungsprozess und das Sintern gleichzeitig gemacht.

52. In der 3 Hauptgruppe der DIN 8580 sitzt die Gruppe Trennen.

Was für verschiedene Begriffe definieren das Trennen ? 

  • Scherschneiden (zerteilung von 2 aneinader vorbeibewegenden Schneiden)
  • Messerschneiden ( ein Messer drückt das Medium mit Zugkräften auseinander)
  • Beissschneiden ( 2 Keile drücken das MEdium auseinander ( Seitenschneider))
  • Spalten ( )
  • Reissen  ( Abriss des Mediums ohne sauberen Schnitt)
  • Brechen ( abwiegeln des Mediums)

53. Welche Bedingungen sind richtig ?

Welches Werkzeug kann unter dem Begriff Keilschneiden verbucht werden ? 

54. Was versteht man unter Drehen ? 

Drehen ist ein spanabtragendes Verfahren mit einer Kreisförmigen Schnittbewegung. Beim Drehen führt in der Regel das Werkstück die rotatorische Hauptbewegung aus, das Werkzeug bewegt sich in Vorschubsrichtung, das kann längsseitig oder in Richtung Zentrum sein.

55.  Was für Vorteile und Nachteile gibt es beim Fräsen mit Gleichlauf ? 

Vorteil:

Die Schnittkraft wirkt auf direkt Werkstück, welches fest eingespannt ist. Dadurch bricht die Form des Werkstücks nicht aus.

 

Nachteil:

Die Schneiden müssen immer wieder durch die oberste Schicht in das Material eindringen und sind deshalb schneller verschlissen. Alte Maschinen mit grossen Spindelspiel ohne Kompensation neigen zur Riefenbildung durch das heranziehen des Werkstückes mit der Schneide, deshalb sind alte Maschinen im Gegenlauf besser für Fräsarbeiten geeignet.

 

56. Was für Vorteile und Nachteile gibt es beim Gegenlauffräsen ? 

Vorteil:

Die Schneide greift langsamer von unten in das Vollmaterial ein, das  ist materialschonender da dass Material oben ausreissen kann. Bei alten Maschinen wird so das Umkehrspiel der Spindel kompensiert, da immer gegenwirkende Kräfte auftreten.

Nachteil:

Material wird mit der Schneidkraft angehoben und muss deshalb sehr fest eingespannt werden.

57. Was wird für benötigt, das eine Zerspanung stattfinden kann ?

  • Spanbares Werkstück
  • Geeignetes Werkzeug, welches härter als das Werkstück ist
  • Eine Relativbewegung zwischen Werkstück und Werkzeug, Bsp. Rotation
  • Kühlschmierstoff

58. Nennen sie 4 Beispiele von "Spanen mit geometrisch bestimmter Schneide".

  • Drehen
  • Fräsen
  • Bohren
  • Sägen

59. Wenn sie den Begriff "Sägen" hören, wie können sie mit dem Begriff Spanen assozieren ?

Sägen ist Spanen mit rotatorischer oder translatorischer Hauptbewegung mit einem vielzahnigen Werkzeug von geringer Schnittbreite zum Trennen oder Schlitzen von Werkstücken. Die Sägeverfahren werden nach Art des Verwendeten Werkzeuges eingeordnet:

  • Bandsägen 
  • Bügelsägen
  • Kreissägen

60. Wie heissen die Winkel beim Zerspanungsprozessen mit gemetrisch bestimmten Schneiden? 

Freiwinkel - Sorgt für Abstand zur neu geschaffenen Oberfläche

Keilwinkel - Definiert den Schnittkeil

Spanwinkel - Trennt den Span aus dem Vollmaterial

61. Was ist "Honen" und wofür wird es verwendet? 

Ziele sind die Verbesserung der Maß- und Formgenauigkeit sowie die Oberflächenbehandlung, die zur Verbesserung der tribologischen Eigenschaften führt. Das Werkzeug ist im Unterschied zum Schleifen selbstausrichtend, beim Rund-Honen selbst-zentrierend. Das Honen zählt zum Spanen mit geometrisch unbestimmter Schneide.

Bei der Bearbeitung finden zwei Bewegungen statt, eine konstante Drehbewegung und eine wiederholende Aufwärts- und Abwärtsbewegung des Honwerkzeugs, dieses nennt man Honahle.

- Bessere Oberfläche (Abdichtverhalten)

- Verbesserung der geometrischen Form

Link: https://wiki.uni-due.de/tud/index.php/Honen

Youtube: https://www.youtube.com/watch?v=478v_EGPgzY

 

62. Was versteht man unter dem Begriff "Läppen" ? 

Läppen ist eine Zerspanungstechnologie mit losem Spanwerkzeug, das heisst durch eine Paste oder Flüssigkeit welche abrasive Zusätze (Korund) enthalten. Ein drehender Teller lässt die Werkstücke wie in einem Sonnensystem kreiseln und erreicht dadurch eine sehr genaue und hochwertige Oberfläche. Ideal für die Bearbeitung von Bestandteilen von Zahnradpumpen, Lagerschalen, Hydraulikteilen, etc.

Siehe: https://youtu.be/XiNVS7OgZcw

https://www.precifast.de/laeppen/

https://youtu.be/GcpkiljHAN8

 

63. Erklären sie in den Worten von Burkhard was man unter Schleifen versteht. 

Schleifen ist das abtragen von material durch geometrisch nicht definierte Schnittformen. 

64. Nennen sie 5 Schneidstoffe für die Bearbeitung von Werkstücken.

HSS ( Highspeedsteel) 

Arbeitsstahl ( zusammensetzung diverser Metalle Wolfram/Chrom/Cobalt/Molybdän)

Hartmetall ( Wolframcarbid / Kobalt)

Diamant ( Nicht für metallische Stoffe, da sich der Kohlenstoff überträgt und auf den Stahl übergeht)

Bornitrid ( CBN, kubisch kristalines Bornitid) https://de.wikipedia.org/wiki/Bornitrid

65. Nenne Sie 3 klassische Verfahren für die Bearbeitung mit geometrisch unbestimmter Schneide.

Honen 

Läppen

Schleifen

Trommelspanen

Strahlspanen (Sandstrahlen)

 

66. Zeichnen sie die Muster welche folgende Bearbeitungsformen gibt.

1. Schleifen

2. Läppen

3. Honen

1. Schleifen -> Gebundene Körner auf einer Schleifplatte machen schnelle bewegungen auf dem medium in gleichbleibender rotationsbewegung. Strichstruktur

2. Läppen -> Lose Körner mit einer Fllüssigkeit schleifen die oberfläche ( Zahnpasta) in Kreisbewegungen

3. Honen -> Kreuzschliff durch langsame Drehbewegung der Schleifplatten, kombiniert mit einer Auf- und Abwärtsbewegung des Werkzeugs.

67. Welche Bindungsarten kennen sie für gemoetrisch unbestimmte Schneiden ?

  • keramisch gebunden
  • Metallisch gebunden (Nagelfeile)
  • Gummi und Fasern ( Autopoliturscheibe)
  • Kunstharz und Fasern ( Trennscheiben)

68. Wie wird eine Schleifscheibe hergestellt ? z.b Sichelschleifstück/Sense 

Die Schleifescheibe wird als Pulvermischung in einer Form gepresst (gesintert) und dann gebacken (gebrannt).

Detaillösung: Der Ablauf der Fertigung von Schleifscheiben kann im Grundsatz in fünf Schritte eingeteilt werden:

  1. Mischen der Schleifscheibenmischung
  2. Pressen der Mischung zu Rohlingen
  3. Trocknen und Brennen
  4. Nachbearbeitung
  5. Kontrolle der fertigen Schleifscheiben

https://de.wikipedia.org/wiki/Schleifscheibe#Fertigungsprinzipien

69. Welchen Nutzen bringen uns die Poren in einer Schleifscheibe?

Sie ermöglichen den Abtransport des abgetragenen Mediums und führen Schmier- und Kühlmittel mit. 

70. Was verstehen Sie unter konditionieren ? 

Schleifscheiben werden konditioniert um die Schleifflächen kontrolliert anzupassen (bsp Zahnradschleifen), die Schleifscheibe wird neu profiliert, damit jeder Schliff möglichst ein gleiches Profil hinterlässt.

Beim Konditionieren wird abgerichtet (profiliere und schärfen) sowie die Schleifscheibe gereinigt, das geschieht mit einem Abrichtdorn.

71. Wie wird beim Giessen die feste Schwindung (Festkörperkontraktion) berücksichtigt?

Durch Vergösserung der Form, damit das Werkstück bei Raumtemperatur die erwartete Endgrösse hat.

72. Beschreiben sie kurz das Schleudergiessen. Nenne sie die drei wesentlichen Merkmale des Verfahrens 

Versuchen Sie sich an einer Skizze

  • Die äussere Gussform rotiert
  • Der Kern eingespart werden, auf die Enden werden meist Kokillen aufgesetzt
  • Die Schlacke wandert durch die Verdrängung nach innen
  • Materialverdichtung

Link: https://www.duktus.com/de/gussrohrtechnik.html

73. Warum wird beim kontinuierlichen Stranggiessen die Kokille in Richtung der Strangachse hin und herbewegt ?

Um die Reibung möglichst gering zu halten, allenfalls würde sich die Form an den Übergängen zusetzen.

Graphit vermindert ebenfalls die Reibung und isoliert zudem noch die Wärme, muss aber dennnoch gekühlt werden.

Quelle: https://www.tec-science.com/de/werkstofftechnik/stahl-erzeugung-herstellung/stahl-halbzeug-strangguss-blockguss-verfahren/

74 Welche beiden Werkstoffgruppen werden sintertechnisch hergestellt und sind im Maschinenbau weit verbreitet?

Metallische und Keramische Werkstoffe

Hartmetall 

75. Welche Profile stellt man beim Strangguss-Verfahren her ? 

Einfache, symmetrische Hohl- oder Vollprofile.

76. Was verstehen sie unter Profilieren ? 

Beim Profilieren wird das ab Rolle gelieferte Metall durch Rollen und Rillen im Durchlauf geformt, und nimmt dabei mit jeder "Profilierungsmassnahme" mehr und mehr die endgültige Endform an. 

77. Welche 2 Laserarten werden hauptsächlich für das Laserschneiden eingesetzt ? 

78.Was ist ein Grünling ? 

Ein Grünling ist das halbfertige Produkt beim Sintern, wenn es schon gepresst aber noch nicht gebacken ist.

79. Was versteht man unter Wirbeln und wie funktioniert dies ? 

Wirbeln kommt vorallem bei Wellen, grossen Gewinden aus Vollmaterial, Gewindespindeln, Schraubenspindeln für Kompressoren, Pumpenrotoren oder Pumpenwellen für Schneckenpumpen.

Man spannt das Medium in eine Wirbelmaschine ein und lässt das Werkzeug entsprechend um das Medium Wirbeln. 

Knochenschrauben oder Getriebeschnecken sind Typische anwendungsbeispiele

Link: https://www.youtube.com/watch?v=KINbHrN1whU

Link: https://www.youtube.com/watch?v=mrFPPj8pAuc

80.  Was ist Räumen ? 

Räumen ist spanen mit einem vielschneidigen Werkzeug. Das Werkzeug ist immer konisch, die Wirkbewegung gradlinig. 

Link: https://www.youtube.com/watch?v=DP3BUBptqvc

Link: https://www.youtube.com/watch?v=7h6HZ8yUKl4