Fertigungsverfahren ST FHNW Teil 1
Fragen welche während dem Unterricht auftauchten, welche Teilweise Prüfungsrelevant sind. 02.11.19
Fragen welche während dem Unterricht auftauchten, welche Teilweise Prüfungsrelevant sind. 02.11.19
Kartei Details
Karten | 85 |
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Sprache | Deutsch |
Kategorie | Technik |
Stufe | Universität |
Erstellt / Aktualisiert | 02.11.2019 / 18.12.2023 |
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1. Was sind Fertigungsverfahren ?
Als Fertigungsverfahren werden in der Fertigungstechnik alle Verfahren zur Herstellung von geometrisch bestimmten festen Körpern (Werkstücke) bezeichnet, also von Körpern mit bestimmten Maßen und Formen, wozu auch die Oberflächenrauheit zählt.Zu den wichtigsten Fertigungsverfahren zählt das Gießen, Schmieden, Fräsen, Bohren, Schweißen und Löten. Außerdem zählt zu den Fertigungsverfahren das Ändern von Stoffeigenschaften, wie das Härten oder Weichglühen
Die Verschiedenen Fertigungsverfahren werden in der DIn 8580 in sechs Hauptgruppen eingeteilt.
Kurz gesagt Alle Verfahren zur Herstellung von geometrischen Festkörpern
2. Was versteht man unter Legieren?
Unter Legieren versteht man die Herstellung einer Legierung durch Zusammenschmelzen eines Metalls mit mindestens einem weiteren Metall oder Nichtmetall. Die positiven und gewollten Eigenschaften der beiden Stoffe werden so vereint.
Beispiel:
Messing - Kupfer und Zink
Bronze - Kupfer und Zinn
3. In welchem Zustand wird eine Legierung bei Metallen vorgenommen ?
Im Formlosen / flüssigen Zustand
4. Was ist in den DIN 8550 geregelt? Für was stehen diese? Bzw welche Teilbereiche gibt es ?
Nach der DIN 8580 sind die Fertigungsverfahren in sechs Hauptgruppen unterteilt, deren Schwerpunkt in der Metallverarbeitung liegt. Merkmal der Einteilung ist der Zusammenhalt im Sinne des Zusammenhalts von Teilchen eines festen Körpers. Der Zusammenhalt wird entweder geschaffen (Urformen), beibehalten (Umformen, Umlagern von Stoffteilchen), vermindert (Trennen, Aussondern von Stoffteilchen) oder vermehrt (Fügen, Beschichten, Einbringen von Stoffteilchen).
5. Nennen Sie die 6 Hauptgruppen des Fertigunsverfahren angefangen mit:
1.....
2....
3....
4....
5....
6....
1. Urformen
2 Umformen
3 Trennen
4 Fügen
5 Beschichten
6 Stoffeigenschaften
6. Was verstehen Sie unter Fügen in der Fertigungstechnik ?
Beim Fügen werden zwei oder mehr feste Körper, die Fügeteile, mit geometrisch bestimmter Gestalt dauerhaft verbunden (gefügt).
Bei manchen Fügeverfahren wird zusätzlich ein "formloser Stoff" eingesetzt (ein Stoff, dessen Form nicht definiert ist). Dazu zählt beispielsweise Klebstoff.
--> Schweissen, Löten, ....
7. Von welchen Entscheidungskriterien hängt die Wahl des Fertigungsverfahrens ab ?
Haupttechnologie -> Das sind die mit einem Fertigungsverfahren herstellbaren Größen, Formen und die bearbeitbaren Werkstoffe.
Fehlertechnologie -> Das sind die durch die Fertigung bedingten Fehler des Maßes, der Form, der Lage und der Oberfläche (Fehlergeometrie).
Wirtschaftlichkeit -> Unterschied in 3 Kategorien
- Transferstrasse |Hohe produktivität (Grosse Serien), nicht sehr flexibel da hochspezialisiert
- Bearbeitungszentrum |ausgeglichene Produktivität (Mittlere Serien), mittlere Flexibilität
- Maschinenpark | höchste Flexibilität (Einzelteile fertigen), sehr hohe Flexibilität
Anpassung der Arbeit an den Menschen-> Möglichst geringe Belastung (Umwelt/Mensch)
8. Wenn man eine Messung macht, was erwartet man ?
Man erwartet:
- Messwert
- Einheit zum entsprechenden Messwert.
9. Was sind Typische Messfehler ?
- Grober Fehler ( Unachtsamkeit/Unwissen)
- Systematischer Fehler ( falsche Kalibrierung/ Alterung von Messeinheiten)
- Zufälliger Fehler ( zufällige Prozesse/Rauschen von Sensoren / Wärme etc)
- Kippfehler ( Abgenutztes Messittel)
- Paralaxe Fehler ( Ablesefehler)
- Wärmeausdehnung ( Wenn die Werte von mech. Messwerkzeugen durch Umgebungseinflüsse verfälscht sind)
- Unterschiedliches Messen ( nicht parallel, Winkelfehler, nicht reproduzierbar (man sollte immer gleich messen))
10. Was verstehen sie unter Passungen ?
- Als Passung wird im Maschinenbau die maßliche Beziehung zwischen zwei Teilen bezeichnet, die ohne Nacharbeit zusammenpassen sollen.
- zB Kugellageraussenring
- Passungen ermöglichen Austauschbarkeit von bsp Wellen unterschiedlicher Hersteller
Beispiel: Löcher für Passsitz (Verbindung mit Stiften), Sitze für Kugellager (Presssitz), Schrumpfverbindungen für Wellen.
11. Was sagen die Zahlen im ISO Passsystem aus ?
Die Auslegung und jeweilige Grösse des Toleranzfeldes. Die Ausgangslage ist entweder die Einheitswelle oder die Einheitsborung, welche dann mit dem passenden Toleranzangaben ein passendes Gegenstück erhält.
Grosse Buchstaben - H - Toleranz für die Einheitsbohrung im Werkstück (Innenmass)
Kleine Buchstaben - k - Toleranz für die Einheitswelle (Aussenmass)
Siehe Link: https://wiki.uni-due.de/tud/index.php/ISO-Passsystem
12. Für was sind die Grossen Buchstaben im ISO Passsystem (H)?
Für was sind die kleinen Buchstaben ( h) ?
- Grosse Buchstaben -> Bohrung Innenmasse
- Kleine Buchstaben -> Aussenmasse
--> Siehe Frage 11!
13. Welcher Buchstabe liegt auf der Grundlinie 0?
Das kleine h und das grosse H.
14.Was sind die Vorteile von Einheitsbohrungen ?
Bohrung ist immer gleich (konstant), Passung wird mit der Welle angepasst. Wirtschaftlicher als wenn jeweils Welle und Bohrung angepasst werden muss!
--> Tiefe Kosten, ersetzbare Einzelteile und einheitliche Standards
15. Was verstehen Sie unter einer Einheitswelle ?
Die Einheitswelle gehört zu den Passungssystemen im Maschinenbau, durch die die größere Anzahl von Toleranzen vermieden werden soll. Bei der Einheitswelle wird die zu einer Passung gehörende Welle einheitlich gefertigt, die zugehörige Toleranz dagegen in die Bohrung verlagert.
Dabei wird für die Einheitswelle ein Rundmaterial verwendet, das bereits bei seiner Fertigung auf das Endmaß gebracht wurde. Die auf der Welle montierten Bauteile werden individuell, etwa durch Bohren auf Maß und gewünschte Passung (zum Beispiel Presspassung, Spielpassung), gefertigt.
16. Was sind die Vorteile von Einheitsbohrungen / Einheitswellen ?
Die Bohrungen sind immer gleich, durch das wird Material, Aufwand, Messmittel und Werkzeug eingespart.
17. Nennen Sie die 6 Hauptgruppen beim Fertigungsverfahren Giessen
- Urformen
- Umformen
- Trennen
- Fügen
- Beschichten
- Stoffeigenschaften ändern
18 Erklären Sie was sie unter Urformen verstehen
Beim Urformen wird aus einem formlosen Stoff ein fester Körper hergestellt, man kann dieses Vorgehen auch Giessen nennen.
Ein flüssiges Material wird mit Formen während des Abkühlens in einen definierten Zustand (Aussenform, Materialgüte, Eigenschaften, Masse,...) gebracht.
19. Erklären Sie was Sie unter Umformen verstehen ?
Unter dem Begriff „Umformen" wird eine gesteuerte, plastische Formänderung eines Werkstücks verstanden, wobei weder zusätzliches Material aufgetragen noch überschüssiges entfernt wird. Die Umformung ist daher ein volumenkonstanter Prozess.
Dies sind Vorgänge wie (Walzen, Fliesspressen,Strangpressen, Schmiedprozesse,...)
20. Erklären Sie den Begriff Trennen in der Fertigungstechnik
Mit Trennen werden in der Fertigungstechnik die Fertigungsverfahren bezeichnet, bei denen vom Werkstück etwas abgetrennt wird. Neben einem Reststück entstehen dabei meistens Späne.
Bsp. Sägen, Schneiden, Fräsen, Drehen, ....
21. Erklären Sie den Begriff Fügen?
Beim Fügen werden zwei oder mehr feste Körper, die Fügeteile, mit geometrisch bestimmter Gestalt dauerhaft verbunden (gefügt).
Dies kann eine mechanische Verbindung durch Kleben, Nieten, Löten (Weich- oder Hartlöten), oder Schweissen sein.
22.Welche Formtypen gibt es beim Giessen ?
- Dauerform
- Verlorene Form
23. Was sind die Vorteile beim Giessen mit einer Dauerform ?
- Keine Zerstörung der Form
- Mehrfache Verwendung der Form möglich
- Diese Anwendung ist die wirtschaftlichste Fertigung grosser Serien von massgleichenr Gussrohlingen
24. Was ist für Sie eine Kokille ?
Kokillen sind wiederverwendbare Formen zum Gießen (Kokillengießverfahren) von Metallen und Legierungen. Eine Kokille kann beim Blockguss unten geschlossen oder beim Strangguss unten offen sein.
Es ist eine wiederverwendbare Form.
25. Was versteht man unter Schleuderguss?
Schleuderguss ist ein Gießverfahren zur Herstellung von rotationssymmetrischen Bauteilen (z. B. gusseiserne Rohre für Wasser und Abwasser). Hierzu wird flüssiges Metall (Schmelze) in eine um ihre Mittelachse rotierende Gussform (Kokille) gefüllt. Durch reibungsbedingte Schubkräfte wird die Schmelze ebenfalls in Rotation versetzt und durch die Zentrifugalkraft an die Kokillenwand gepresst. Die Drehzahl der Kokille wird so gewählt, dass hohe Zentrifugalkräfte wirken. Verglichen mit statischen Gießverfahren erstarrt die Schmelze auf diese Weise zu einem Gefüge mit wesentlich weniger Poren, Lunker wandern nach innen, höherem Reinheitsgrad und höherer Festigkeit. Die Außenkontur des Bauteils wird durch die Innengeometrie der Kokille bestimmt. Ein Kern ist nicht unbedingt notwendig und Übergangselemente können gleich mitgegossen werden (Nut für Dichtlippe, Innen- oder Aussengewinde,...)
26. Für was wird der Strangguss eingesetzt ?
Stranggiessen ist ein kontinuierliches Gießverfahren zum Herstellen von Halbzeug aus Eisen- und Nichteisenlegierungen. Beim Stranggießen wird das Metall durch eine gekühlte bodenlose Kokille gegossen und mit erstarrter Schale und meist noch flüssigem Kern nach unten, seitwärts oder oben abgezogen. Nach dem Durcherstarren wird der Strang geteilt.
Anwendbar für : Einfache Symetrische Voll/Hohlprofile
27. Was verstehen Sie unter Druckguss ?
Es besteht eine entsprechende Form und das flüssige Metall wird unter hohem Druck in die vorgeheizte Form gepresst / gedrückt.
--> Aluminiumdruckguss für Motorenteile oder Getriebeteile
28. Was sind die Merkmale wenn man mit einer verlorenen Form giesst ?
- Die Form ist eine Einzelanfertigung nach dem Guss muss diese zerstört werden.(Einzigartigkeit)
- Erlaubt die Herstellung von komplexen Modellen (Innenkanäle, Aufnahmestücke für die spanende Verarbeitung)
- Um die Form herzustellen wird meist Sand eingesetzt.
29. Was ist der Unterschied zwischen Nass- und Trockenguss ?
Beim Nassguss ist eine gewisse Restfeuchtigkeit in der Gussform vorhanden, dies ist so gewollt und einberechnet.
Beim Trockenguss muss die Form total ausgehärtet (getrocknet) sein. Dadurch entstehen keine Einschlüsse von Gasen .
30. Für was wird ein Speiser beim Giessen benötigt?
Der Speiser hat mehrere Aufgaben, die wichtigsten:
- Füllstandskontrolle
- Druckausgleich
- Entlüftung (Gas- und Feuchtigkeitsverdrängung)
- Reservoir für Schwindungsausgleich
- Schmutzauslass
- Gewünschte Position des Lunkers
31 Nennen Sie die bekannten Gussverfahren:
- Schleuderguss
- Strangguss
- Druckguss
- Nassguss
- Trockenguss
- Sandguss
- Vakuumguss ( Vorallem in Japan)
- Feinguss
32. Nennen sie entsprechende Gussfehler welche auftreten können?
- Schülpe ( Ausbruch der Form durch Restfeuchte oder Verdampfung/ Verunreinigung)
- Versetzter Guss( Wenn die Form oben/unten nicht sauber zusammengeführt ist (Osterhase)), Versatz der Gussnaht
- Lunker (Beim Erstarren kann durch Schwund des Metalls Lunker enstehen ( auch Hohlräume möglich) mit Hilfe der Speiser können diese verschoben werden, aber nicht verhindert).
- Rissbildung durch Gussspannung
33. Was ist die heuversches Kreismethode ?
Diese benötigt man um Lunker im Speiser zu vermeiden oder am richtigen Ort zu positionieren, da mit dieser Methode gewährleistet werden kann dass das Metall während des Auskühlens mit flüssigem Stahl nachgespiesen wird. Oft sind diese geometrischen Formen Kreise, Kugeln oder spezielle Flussoptimierte Formen welche eingefügt werden.
34. Was sind die wirtschaftlichsten Gussverfahren ?
- Sandformguss
- Strangguss mit Kokille
- Druckguss
- Feinguss
36. Erklären sie die Fertigungsschritte in einem Giessbetrieb mit den wichtigen 9 Teilschritten.
- Fertigteilzeichnung
- Kokillenbau
- Giessen
- Erstarren
- Entformen
- Putzen
- ggf Glühen
- Endkontrolle
- Versandfertiges Gussstück
37. Welche Verfahren gibt es beim Druckguss? ( Unterschiede)
Es gibt den Guss wo die Gussform aufgeheizt wird, und bei der sie nicht aufgeheizt wird.
Man unterscheidet zwischen Kaltkammer- und Warmkammerguss.
38. Wie wird das Wachsauschmelzverfahren auch noch genannt ?
Feinguss oder "lost wax process"
39. Wie funktioniert der Ablauf des Feingussverfahrens ?
- Form für Wachsmodell erstellen
- Wachsmodelltraube zusammenstellen
- Schlicker/ Slury auftragen
- In Sand einbetten
- Erhitzen um das Wachs auszuschmelzen
- (Sand) Form brennen
- Gussmasse eingiessen
- Erstarren lassen
- Ausbetten
- Gussteile von der Traube trennen,reinigen und entgraten
40. Was ist Vollformgiessen ?
Die Form ist vor dem Guss «voll», das heisst, die Gussmasse wir eingegossen und dann verdampft das Model, welches in der Form ist. Das Model ist meist aus Schaumstoff o.ä. welches beim Kontakt mit dem heissen Gussmaterial verdampft.