Wundheilungsstörungen

Pflegeskills 2 ZHAW 3. Semester

Pflegeskills 2 ZHAW 3. Semester


Kartei Details

Karten 39
Sprache Deutsch
Kategorie Pflege
Stufe Andere
Erstellt / Aktualisiert 08.10.2019 / 08.10.2019
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Störfaktoren der Wundheilung 

 

  • Wundbereich
  • Alter
  • Begleiterkrankungen
  • Stoffwechselstörungen
  • Ernährungszustand
  • Psychischer Zustand
  • Gefässsituation
  • Medikamente

 

Störfaktoren im Bereich der Wunde 

 

  • Die Wunde ist gross oder gequetscht
  • Die Wunde ist verschmutzt
  • Wundnaht unter Spannung
  • Die Wunde wird nicht ruhig gestellt
  • Die Wunde ist ständigem Druck ausgesetzt (z.B. Dekubitus)
  • Im Bereich der Wunde bildet sich ein Bluterguss
  • Die Fäden werden zu früh entfernt

 

Störfaktor Alter 

Über 60jährige haben eine dreimal häufigere Wundheilungs-störungsrate:

  • Fibroblastenverringert
  • Kollagen: Abnahme Reissfestigkeit
  • Abnahme der Wundkontraktion
  • Verminderung der Zellproliferation
  • Reduktion der Kapillarneubildung
  • Abnahme der Mastzellen
  • Verlangsamung der Epithelisation

 

Störfaktoren Begleiterkankungen 

Über 60jährige haben eine dreimal häufigere Wundheilungs-störungsrate:

• Fibroblastenverringert

• Kollagen: Abnahme Reissfestigkeit

• Abnahme der Wundkontraktion

• Verminderung der Zellproliferation

• Reduktion der Kapillarneubildung

• Abnahme der Mastzellen

• Verlangsamung der Epithelisation

 

Störfaktoren Stoffwechsel 

  • Diabetes Mellitus 
  • Morbus Cushing / Cushing Syndrom 
  • Gerinnungsfaktoren verbrauchende Erkankungen 
  • Leberzirrhose 
  • Maligne Erkrankungen 
  • Anämie 
  • Uräishcer Stoffwechsel 
  • Mangel an Vitamin C 
  • Mangel an Vitamin K 
  • Mangel an Vitamin A 
  • Spurenelemente und Mineralstoffe 

Diabetes Mellitus 

  • 5fach höheres Risiko, postoperativ an infektionen zu erkanken 
  • eingeschränkte Kollagenbildung 
  • eingeschränkte Kapillarisierung 

Gerinnungsfaktor verbrauchende Erkrankungen 

  • Colitis ulcerosa
  • Verbrennung 
  • Hämophilie 

Leberzirrhose 

  • Hyperbilirubinämie 
  • Reduktion der Fibroblasten 

Maligne Erkrankungen 

  • Einfluss schwierig abzuschätzen 
  • Mittbestimmd begleitende Systemische Folgen
    • Obstruktion 
    • Chemotherapie 
    • Ikterus 

Anämie

  • Nur in Zusammenhang mit Hypovolämie und nachfolgender Gewebehypoxie 

Urämischer Stoffwechsel 

  • Abnahme Wundreissfestigkeit von Laparotomiewunden und Enteroanastomosen 

Mangel an Vitamin C 

  • Kann im Körper nicht gespeichert werden
  • Verantwortlich für Kollagensynthese
  • Integrität von Kapillaren reduziert (Fragilität)
  • Gestörte Migration von Makrophagen
  • Beeinträchtigung der Neutrophilenfunktion
  • Synthesestörung von Immunoglobulinen

Nach 60 Tage Substitution 

Mangel an Vitamin K 

  • vermehrte Blutungsneigung 
  • Häufigere bakterielle Superinfektion im Wundbett 

Mangel an Vitamin A 

  • Verzögerte Epithelisation 
  • verlangsamte Kollagensynthese 
  • verminderte Kollagenstabilität 
  • gehäufte Infektionen 

Spurenelemente und Mineralstoffe 

 

  • Zink am wichtigsten für Wundheilung 
    • für Protein und Albumin Synthese 
  • Zellproliferation der Fibroblasten und Epithelzellen 
  • Ebenfalls wichtig sind Kupfer, Eisen, Selen und Mangan 

Störfaktor Wundheilung: Ernährungszustand

  • Mangelernährung 
  • Starkes übergewicht (Adipositias)
    • schlechte Durchblutung des Fettgewebes 
    • begleitende Polymorbidität 
    • Grundbedingung für Infketion 
  • Eiweissmangel 
    • Mangel an Proteinen /Aminosäuren 
    • Reduktion humoraler und zellvermittelnter Immunantwort 
    • verminderte Phagozytose und Abtötung Bakterien 
    • verminderte Kollagensynthese 
  • Vitaminmangel 
  • Mangel an Spurenelemente 
  • zu geringe Kalorienaufnahme 

Psychische Ekrankungen als Störfaktoren Wundheilung 

  • Demenz
  • Alkoholabhängigkeit 
  • Drogenabhängigkeit 

Störfaktoren Erkrankunen der Blutgefässe 

  • Durchblutungsstörungen der Arterien: z.B PaVK
  • Ablusstörungen in den Venen: z.B chronisch venöse Insuffizienz 
  • ERkrankungen der Lymphgefässe 

Störfaktoren: Pharmaka 

  • Zytostatika und Immunsuppressiva 
    • negativer Einflussauf die Zellproliferationsphase 
    • Einflüsse sind bei sorgfältiger Indikationsstellung und Dosierung gering 
  • Antikoagulantien 
  • Glukokortikoide 
    • Reduktion Fibroblasten 
    • Entzündungsreaktion unterdürckt 

Sekundäre Störung der Wundheilung und Infekt 

  • Infkeitonserreger gelangen ins OP Gebiet 
    • Endogen: haut oder Schleimhauflora 
    • Exogen: PErsonal, Insturmente 
  • Begünstigte Faktoren:
    • Stauung, Ansammlung Trassudat,
    • devitales Gewebe 
    • Fremdkörper,
    • Minderdurchblutung 
  • Auftreten idr am 3. - 8- postop Tag 

Sekundäre Störung Wundheilung: Infekt 

Interventionsvorschläge Swissnoso Pilotmodul

 

  • Hautantiseptik und sterile Abdeckung (empfohlene Produkte, korrekte Anwendung)
  • Haarentfernung ohne (Klingen-)Rasierer (nur wenn für Opunbedingt nötig)
  • Präoperative AB Prophylaxe innerhalb 60min vor Op (Gewichtsadaptiert, Dosiswiederholung bei längeren Op)

GREIS Model zur Wundbeurteilung 

Grund der Wunde 

  • Lokalisation 
  • Grösse, Fläche, Tiefe, Form 
  • Granulation 
  • Beschaffenheit Wundgrund (Farbe)
  • Beläge 
  • Epithelisierung 
  • Unterliegende Strukturen 

Valide und reliable Einschätzung der Wundgrösse

 

  • Messung mit Lineal 
  • Tracing (übernä Folie)
  • Computer-Planimetrie
    • (digitale Bildauswertung) (näFolie)
  • Fotografie
    • standardisiertes Vorgehen! Wundreinigung vor Foto!
  • Ausgussmethoden
  • Stereophotogrammetrie
    • dreidimensionale Aufnahme, zeitintensiv, sehr teuer
  • Lasertriangulation
  • Magnet-Resonanz-Imaging
    • zeitinsensiv, sehr teuer, klinisch kaum machbar

Digitale Wundanalyse

Einschätzung der Farbe 

Rand der wunde 

  • Tektonik 
  • Konsistenz
    • offen oder geschlossen 
  • Hautstatus
    • Art des Gewebes (Granulationsgewebe, Farbe, Malzeration)

Exsudat aus der Wunde 

  • Qualität; 
  • Quantität 
  • Geruch 

Insturmente zur Wundbeurteilung 

  • Inflammation
    • Hautstatus:
      • Malzeration (Aufquellen des Wundrandes)
      • Farbe
      • Temperatur 
    • Sekundärschäden durch Verbänder 
    • Unterliegende Strukturen 

 

Subjektive Symptome zu Wundbeurteilung 

 

  • Wundschmerz
  • Umgebungsschmerzen 
  • Juckreiz 

Weitere Faktoren zur Wundbeurteilung 

  • Gefässstatus 
  • Neurostatus 
  • Infektstatus 

Instrumente zur Einschätzung der Wundheilung / des Heilungsverlaufes

 

  • PUSH (Pressure Ulcer Scale fo rHealing) und  PSST (Pressure Sore Status Tool) 
    • für Druckgeschwüre/Dekubitus (bereits gut erforscht)
  •  CODED (Color, Depth, Diameter),  DESIGN( Depth, Exsudate, Size, Infection, Granulation, Necrosis) und LUMT (Leg Ulcer
    • Measurement Tool) für Beinwunden (noch wenig erforscht)

 

Schmerzen bei der Wundversorgung

  • Wundschmerzerfahrung ist individuell
  • Wundschmerzerfahrung ist komplex
  • Wundschmerzerfahrung wird von vielen Faktoren beein-flusst, z.B. Angst, frühere Erfahrung

Schmerztypen

  • Nozizeptorschmerz
    • normale physiologische Reaktion auf einen Schmerzhaften Reiz 
    • durch Analgetika linder bar, lässt im lauf der Zeit nach 
  • Neuropahtischer Schmerz 
    • entsteht durch Schädigung peripherer Nerven oder des ZNS 
    • Neigen zur Chronifizierung 
    • äussert sich in einem stark veränderten Entladungsverhalten der Nervenstrukturen und dadurcch Schmerzwahrnehmung 

Übersicht Schmerzursachen Wunde

Schmerzakkumulation

  • Hartnächikge, persisiterende Schmerzen auch in Ruhe können
    • mit der Wunde zusammenhänge: Ischämie Hypoxie, Druck durch Tumor, ungeeingentes Verbandsmaterial 
    • Folge entzündlicher Reaktion sein 
    • psychisch Bedingt sein 
  • Schmerzen der Wunde beim Verbandwechsel kann angenommen werden 
    • massnahmenabhängiger Schmerz kommt hinzu 

Schmerzverstärker 

 

  • Körperbewegungen und Lageveränderungen 
  • Verschobene Wundauflagen
  • Einschnürende Bandagen 
  • Ungeschickter Verbandwechsel
  • Grosse Verbandwechsel
  • Langes Offenlassen von Wunden –bei z.B. schlechter Arbeitsvorbereitung

 

Übersicht über Schmerzverstärker 

Schmerzlindernde Strategien 

 

  • Gebrauch warmer Reinigungslösungen –möglichst körperwarm
  • Wundauflage vorsichtig entfernen –verklebte/eingetrocknete Wundauflagen «einweichen»
  • Einbauen von «Auszeiten» während des VW
  • Atraumatische Wundauflagen benutzen
  • Korrekte Anwendung der benutzten Wundauflagen
  • Häufigkeit der Verbandwechsel überdenken
  • Sicheres, ruhiges, vertrauensvolles Auftreten der Pflegenden
  • Bedarfsangepasste Analgetika Gabe