8. Teilfähigkeit - SCHWEIZERISCHE NATIONALBANK

• Das BIP steigt sehr stark
• Die Wirtschaft ist ausgelastet, zum Teil sogar überlastet und wächst sehr rasch. 

• Kernaufgaben der Geld und Währungspolitik mit Ziel Preisstabilität
  • Internationale Währungskooperation
• Bank des Bundes

• Versorgung des Schweizer-FrankenGeldmarkts mit Liquidität
• Gewährleistung der Bargeldversorgung
• Erleichterung und Sicherung der bargeldlosen Zahlungssysteme 
• Verwaltung der Währungsreserven
• Beitrag zur Stabilität des Finanzsystems

Mitwirkung bei der internationalen Währungskooperation zusammen mit dem Bund.

Bankdienstleistungen für den Bund.

Das Nationalbankgesetz legt nicht nur die Aufgaben fest, sondern bestimmt vor allem auch, dass die Nationalbank bei ihrer Erfüllung das Ziel der Preisstabilität erreichen und dabei der Konjunkturentwicklung der Schweiz Rechnung tragen muss. 

Die Preisstabilität

SNB

dem Bund

durch die Eidgenössische Münzstätte Swissmint in Bern.

eine spezialgesetzliche Aktiengesellschaft.

die Rechte der Aktionäre sind durch das Nationalbankgesetz stark eingeschränkt. 

vom Direktorium der SNB geführt und vom Bankrat kontrolliert. 

aus 3 Mitgliedern, die vom Bundesrat für sechs Jahre bestimmt werden. 

aus elf Mitgliedern und wird für vier Jahre gewählt. Sechs Mitglieder des Bankrats werden vom Bundesrat bestimmt, der Rest von der Generalversammlung. 

Wenn die SNB den kurzfristigen Zinssatz verringert.

Wenn die SNB den kurzfristigen Zinssatz verringert, sinken zuerst die Zinsen.

Wenn die SNB den kurzfristigen Zinssatz verringert, sinken zuerst die Zinsen für kurzfristige Kredite auf dem Geldmarkt und darauf in der Regel auch die Zinsen für mittel- und langfristige Kredite auf dem Kapitalmarkt. 

Tiefere Zinsen heisst, dass Kredite günstiger werden.

Das kann die Investitionen von Unternehmen und den Konsum von Privatpersonen ankurbeln. Dazu braucht es in jedem Fall eine Anpassungszeit.

Ausserdem ist nicht sicher, ob es tatsächlich dazu kommt, denn manchmal schätzen alle die Zukunft pessimistisch ein. Dann verleiten auch ganz niedrige Zinsen die Unternehmen nicht zu Investitionen und die Haushalte sparen lieber, als ein Haus zu bauen, ein neues Auto zu leasen oder mit einem Kredit in die Ferien zu fahren usw. 

Wenn die SNB die kurzfristigen Zinsen erhöht

Zuerst steigen die Zinsen für die kurzfristigen Kredite auf dem Geldmarkt.

In der Regel steigen dann auch die Zinsen für mittel- und langfristige Kredite auf dem Kapitalmarkt.

Höhere Zinsen verteuern die Investitionen und den Konsum, was zu einer Verlangsamung der wirtschaftlichen Aktivitäten führt. 

Die SNB versucht, das Zinsniveau so zu steuern, dass die Geldversorgung der Wirtschaft weder zu gross noch zu klein ist.

Bei einer zu grossen Geldversorgung besteht nämlich die Gefahr von Inflation (Teuerung) und bei einer zu geringen von Deflation (Preiszerfall).

Alles wird teurer

Alles wird billiger

Inflation schädigt die Wirtschaft auf vielfältige Weise.

• Sie erschwert die Einschätzung der Zukunft,
• sie beeinträchtigt das Funktionieren der Märkte,
• sie führt zu Umverteilung von Vermögen und
• sie führt zu einer Erhöhung der Steuerbelastung. 

Anleger und Unternehmen tragen deshalb grössere Risiken, da niemand weiss, ob die Inflation zunimmt oder sich wieder legt. 

Wenn sie können, wälzen die Unternehmen ihre Risiken über höhere Preise auf die Kunden ab.

So kommt es, dass in längerfristigen Verträgen (z. B. Kreditverträgen) ein Risikoaufschlag im Zins eingerechnet wird. Dieser orientiert sich meist am höchsten erwarteten Inflationswert.

Einige Preise passen sich schneller an die Inflation an als andere.

So verlieren viele Leute den Überblick über diese unterschiedlichen Entwicklungen. 

Es kommt zu Verzerrungen im Konsum und in der Produktion, da dieMittel nicht bestmöglich eingesetzt werden. 

Lohnkosten passen sich relativ langsam an, da sie zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer ausgehandelt werden. Die Preise für Maschinen reagieren schneller auf die Inflation. Deshalb kommt es zu Verzerrungen.

Inflation führt zu einer Umverteilung der Vermögen von den Gläubigern zu den Schuldnern.

Hat ein Kreditgeber z. B. CHF 100.– zu einem Zins von nominell 5% verliehen, so erhält er bei einer Inflationsrate von 4% nur einen realen Zins von 1%. Gleichzeitig verliert der Kreditbetrag 4% seines nominellen Werts.

Der Gläubiger erhält nach einem Jahr zwar seine CHF 100.– zurück. Der reale Wert dieser CHF 100.– ist aber um 4% auf CHF 96.– gesunken. Davon profitiert der Schuldner. 

Die Einkommenssteuersätze nehmen mit steigendem Einkommen zu. Deshalb kommt es real zu einer Steuererhöhung, wenn die Löhne angehoben werden, um die Inflation auszugleichen. Falls diese kalte Steuerprogression nicht ausgeglichen wird, zahlen die Arbeitnehmenden prozentual mehr Steuern, obwohl sie real gar nicht mehr verdienen.

Beispiel:

Ein Arbeitnehmer verdiente letztes Jahr CHF 60000.–. Nun erhält er am Ende des Jahres eine Lohnanpassung an die 10% Inflation. Er verdient jetzt CHF 66 000.–. Für diesen Betrag kann er sich genau so viele Waren wie vor einem Jahr kaufen. Mit CHF 66 000.– kommt er aber in eine neue Steuerklasse und zahlt jetzt 12% statt 11% Einkommenssteuer. Diesen Effekt nennt man kalte Progression.

Kommt es zu einer nachhaltigen Deflation, werden Konsum- und Investitionsausgaben aufgeschoben.

Die Nachfrager rechnen damit, dass sie die Waren und Dienstleistungen in der Zukunft günstiger kaufen können. Sie warten zu, bis die Preise fallen.

Dies führt zu einem Nachfragerückgang. Die Unternehmen bleiben auf ihren Produkten sitzen und beginnen nach einer bestimmten Zeit Mitarbeitende zu entlassen usw.

• Definition der Preisstabilität
• Mittelfristige Inflationsprognose
• Zielband für den Referenzzinssatz (Drei-Monats-Libor)

Der Landesindex der Konsumentenpreise (LIK)

dass dieser Index weniger als 2% pro Jahr ansteigt. 

ca. 2 -  3 Jahre

Der Drei-Monats-Libor in CHF (London Interbank Offered Rate).