PVK und IV Applikation

Pflegetechnik ZHAW 3. Semester

Pflegetechnik ZHAW 3. Semester


Kartei Details

Karten 27
Sprache Deutsch
Kategorie Pflege
Stufe Andere
Erstellt / Aktualisiert 23.09.2019 / 31.05.2021
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Indikationen für einen PVK 

  • Infusionstherapie 
  • Medikamentengabe iv
  • Transfusionen 
  • Vor OPs und invasiver Diagnostik 
  • (Aus Sicherheitsgründen?)

Venenverweilkanüle vs Butterfly Kanüle 

  • PVK: flexibel
  • Butterfly
    • für iv Injektionen & als Verweilkanüle zur Infusion
    • Starr 

 

Kanülegrösse Gauge 

  • Gauge (G) steht für den Aussendurchmesser 
  • Je höher der Gauge Wert, desto geringer ist der Aussendurchmesser der Kanüle 
    • umso feiner die Kanüle 

Farbkodierung von PVK 

Venen für den PVK

  • Venennetzwerk der Hand 
    • Vena cephalica (auf der Speichenseite)
    • Vena basilica (auf der Ellenseite)
    • Vena intermedia antebrachii
  • in der Ellenbeuge 
    • Vena mediana cubitit
  • Ausnahmsweise am Unterschenkel oder Fussrücken
  • Bei Säuglingen und Kleinkindern am Schädel und an unterer & oberer Extremität 

Venen des Unterarms & Handrückens 

Wahl Kanülengrösse

  • Je grösser das Gefässlumen im Verhältnis zum Aussendurchmesser der Kanüle ist, desto geringer ist die Gefahr einer Venenwandreizung und Thrombosebildung.
  • Die Wahl der Kanülengrösse
    • Venen-verhältnissen,
    • Liegedauer
    • nötiger Durchflussrate.

Kontrolle des frisch eingelegten pVK

  • ESS auf Schwellung kontrollieren
  • Gibt PatientIN Schmerzen an
  • Läuft die Infusion?
  • Rückflusskontrolle 
    • Infusionsbeutel unterhalb des Niveaus des Armes halten --> fliesst Blut zurück?

Komplikationen pVK

  • Bei Einlage: Hämatom
  • Komplikation: Einlage oder Paravasat 
  • Spätkomplikation: Thrombophlebitis 
  • keine routinemässige Wechsel der Verweilkanüle 

Vermeidung Hämatombildung 

  • Vene flach anstechen 
  • Grösse der Kanüle dem Venendurchmesser anpassen 
  • Wenn die Vene getroffen wurden, Kanüle nur noch wenig vorschieben --> Gefahr des Durchstiches 

Phlebitis 

  • Als Phlebitis wird die Entzündung eines venösen Gefässes bezeichnet 
  • Auslöser 
    • MEchanisch 
    • Chemisch 
    • Bakteriell 

Symptome der Phlebitis 

  • Entzündungen der oberflächlichen Venen sind sicht- und fühlbar als
    • Schmerzhaft 
    • hochrote 
    • überwärmte 
    • verhärtete
    •  tastbare Stränge 
    • oft auch eine Schwellung 

Mechanische Phlebitis 

  • Auslösende Faktoren
    • Länge und Durchmesser des Katheters: Minimal
    • Kathetermaterial: Teflon & Polyurethan bevorzugt 
    • anatmosche Lage des Katheters 
    • Erfahrung der Fachperson, die die Kanüle einlegt 
    • Richtige Sicherung des Katheters 
    • Verweildauer 

Chemische Phlebitis 

  • Infusionslösung schädigt die Venenwand 
  • Einflussfaktoren
    • Medis, die die Venen reizen (Kalium, Zytostatika)
    • Höhe der Infusionsgeschwindigkeit 
    • Zusammensetzung der Infusionslösung (pH, Osmolarität)

Bakterielle Besiedelung 

  • Durch Erreger der Haut (eigene Flora)
  • durch patientenfremde Erreger (iatrogen)
  • durch Erreger die dem Blutstrom angeschäemmt werden (Bakteriämie)

Assessmentinstrument: Phlebitis Skala 

  • Ab Grad 2 muss die Kanüle entfernt werden
  • Grad 5: Antibiotikum nötig 

 

Hygienische Massnahmen zur Phlebitis Reduktion 

  • Aseptisches Arbeiten
    • Non-Touch-Methode 
  • Sorgfältige Händedesinfektion
  • Ausreichende Hautdesinfektion
  • Verschlussstopfen nur einmal verwenden
  • Regelmässiges Wechseln von Infusionsleitungen
  • Möglichst wenig Dekonnektion! Nicht abstöpseln!

 

Behandlung Phlebitis 

  • pVK bei Anzeichen einer Entzündung unverzüglich entfernen
  • ESS mit Quarkwickel behandlen bis die Rötung/ Schwellung abgeklungen ist 
  • Umschläge mit Hemeran Salbe/ Gel 
  • ggf systemische Schmerztherapie bei oft schmerzhafter Entzündung 

Verbandswechsel bei pVK

  • kein routinemässiger Wechsel
  • Wechsel erfolgt nach klinischen Indikation bzw frühestens nach 72h
  • Wechsel erfolgt spätestens nach 7d und bei Bedarf 
  • Verbände mit Gaze müssen jeden Tag erneuert werden 

Paravasation 

  • Paravasatbezeichnet das Eindringen von Injektions-/Infusionslösung in das einem Blutgefäss umliegende Gewebe entweder durch direkte Injektion in das Nachbargewebe oder durch sekundäres Aus-treten aus dem Blutgefäss

Prävention von Paravasaten 

  • i.v.-Zugang nur durch erfahrenes Personal legen, zumindest bei besonders gefährdeten PatientInnen
  • keine multiplen Einstechversuche im selben Bereich
  • Verwendung von dünnen Kanülen 
  • Vor der Infusion sollte die Position der Kanüle durch Aspiration von Blut und Durchspülung von Trägerlösung kontrolliert werden
  • Engmaschige Beobachtung von Infusion und PatientIn
  • Die i.v.-Infusion muss aus der geeigneten Trägerlösung mit dem korrekt aufgelösten Arzneimittel bestehen 
  • Infusionsende: Vene nur mit der Trägerlösung durchspülen
  • Sich Schädigungspotential bewusst machen (z.B. Zytostatika, Kalium, Osmolarität)
  • Aufklärung der Patientin bezüglich Gefahren
  • Sicherer venöser Zugang:
    • möglichst grossvolumige Vene vorzugsweise am Unterarm
    • Probeinfusion mit Infusionslösung ohne Zusatz
  • Einstichstelle während Infusion frei einsehbar
  • Portsystem oder zentralvenöser Zugang indiziert?
  • Einsatz von Infusionspumpen hinterfragen und kontrollieren
  •  

 

Managment der Paravasation 

  • Frühes Erkennen und frühe Intervention schon bei den ersten Anzeichen ist entscheidend 
  • Infusion stoppen bei geringstem Verdacht 
  • Zugang belassen und Versuch der Aspiration 
  • Infusion mit Medikament entfernen 
  • Arm ruhig stellen und hoch lagern 
  • Lokale Kühlung oder Wärme 
  • Information an zuständige Arzt & Vorgesetzte 
  • Primäre Ausdehnung des Paravasats markieren 
  • Exakte Dokumentation der Massnahmen 

Überwachung des pVK

  • mindest tägliche Sichtkontrolle der ESS und Palpation der ESS und des Venenverlaufs 
  • Sichtkontrolle vor jeder Medikamentengabe 

Intravenöse Injektion vs Infusion

  • Ab >20ml wird nicht mehr von einer Injektion, sondern von einer Infusion gesprochen
  • Vorteile einer Injektion
    • schneller Wirkungseintritt 
    • kein Wirkstoffverlust - exakte Dosierung möglich (First Pass Effekt)
    • Steuerung von Wirkungseintritt und - dauer 
    • Unabhängig von Ressourcen der Betroffenen 
    • Vermeiden von Magen Darm Beschwerden

Inkompatibilität

  • Inkompatibilität kann im Rahmen der intravenösen Medikamentenverabreichung Folgen für die Patientin / den Patienten haben:
    • Schädigung durch toxische Produkte
    • Bildung von Emboli aus Partikeln, die durch Kristallisation und Zersetzung entstanden sind
    • Gewebereizung infolge massiver pH-Änderungen
    • Versagen der Therapie

 

Folgen und Gefahren der Inkompatibilität

  • Wirkstoffverlust 
  • Inaktivierung der Wirkstoffe 
  • Entstehung toxischer Produkte
  • Veränderung der Pharmakokinetik
  • Entstehung schwer löslicher Salze / Ausfällungen
  • Gewebereizungen
  • Verstopfung von Kathetern und Blutgefässen durch Ausfällungen (Mikroembolien)