Thoraxdrainage

ZHAW 3. Semester

ZHAW 3. Semester


Kartei Details

Karten 21
Sprache Deutsch
Kategorie Pflege
Stufe Andere
Erstellt / Aktualisiert 17.09.2019 / 02.09.2024
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Pleura 

  • seröse Haut in der Brusthöhle 
  • Pleura viszeralis: innere Blatt um die linke und rechte Lunge 
  • Pleura parietalies: äusseres Blatt um den Thorax
  • dazwischen liegt der Pleuraspalt
  • gehen am Lungenhilum ineinander über 

Befund der Lungenuntersuchung 

  • Luft im Pleuraspalt 
    • Abschwächung oder Aufhebung des Atemgeräusches 
    • hypersonoroer Klopfschall 
  • ERguss 
    • Dämpfung des Klopfschalls 
    • Abschwächung des Atemgeräusches und des Stimmfremitus 

Pneumothorax

  • Vorliegen von Luft im Pleuraspalt 
  • hebt den Unterdruck auf --> die Lunge kollabiert 
  • Unterscheidung zwischen geschlossenem und offenem Pneumothorax

Übersicht offener und geschlossener Pneumothorax 

geschlossener Pneumothorax

  • Brustkorpb und Pleura parietalis intakt 
  • Luft dringt durch die beschädigte Pleura viszeralis in den Pleuraspalt ein. 
  • Patienten mit ständigem Luftleck benötigen eine Thoraxdrainage 

iatrogener Pneumothorax

  • durch unbeabsichtigte Pleuraverletzung bei der Einlegung eines Subclavias Kathetes oder Überdruckbeatmung 

 

Spontanpneumothorax

  • durch die Beschädigung eines Lungenbläschens an der Lungenoerfläche 
  • bei Jungen Männern durch Druckspitzen bei Belastung 
  • bei intrapulmonalen Veränderungen wie Emphysem, Lungenfibrose, TB,nekrotisierender Pneumonie 

Trauma mit Verletzung der Pleura 

  • Trauma des Thorax führt zur Rippenfraktur 
  • Die Rippe können die Lunge perforieren und einen Pneumothroax auslösen
  • Stich oder Schussverletzungen führen zu Hämato- Pneumothorax 

Flüssigkeit im Pleuraspalt 

Durch Erguss, Hämathohtorax, Chylothorax, Pleuraempyem 

Indikationen zur Thoaxdrainage 

  • OP mit Pleuraverletzung 
  • Pleuraerguss, Empyem, Hämathothorax
  • Trauma mit Verletzung der Pleura 
  • Spontanpneumothorax
  • Iatrogener Pneumothorax
  • geschlossener oder offener Pneumothroax
  • Spannungspneumothorax

Spannungspneumothorax

  • besonders bedrohliche Form 
  • Luft sammelt sich im Pleuraspalt und kann durch einen Ventilmechanismus nicht mehr entweichen 
  • im Pleuraspalt entsteht ein Überdrück --> Herz und Lunge werden mediastinal Verlagert
  • Ursachen können Spontanpneumothroax, Rippenverletzungen, Beatmung mit hohem Druck etc sein. 

Mediastinale Verlagerung 

  • das Mediastimum verschiebt sich über die Mittellinie 
  • der venöser Rückfluss wird behindert --> die Auswurfleistung des Herzens ist vermindert 

Durchführung der Einllage einer Thoraxdrainage 

  • Information, Einverständniserklärung
  • Vorgängig Gabe von Schmerzmitteln (Morphin) und  Antitussiva (Hustendämpfer) plus Lokalanästhesie,ev. zusätzlich Sedation
  • Pat. sitzt mit auf Brusthöhe gelagerten Armen oder liegt in Seitenlage mit nach oben gestrecktem Arm

 

Einlageort für Thoraxdrainage 

  • Monaldi Position: mediaclavicular zwischen der zweiten und dritten Rippe 
  • Bülau Position: lateral zwischen der 4. /5. oder 6. Rippe 

Überwachung der Drainage 

 

  • Schläuche und Drainagesystem unterhalb Pat. lagern
    • (zusätzliche Schwerkraftdrainage, Rückfluss von Flüssigkeit in den Thorax verhindern)
  • Drainagesystem stabil stellen oder hängen
    • (unterhalb Pat.)
  • Anschlüsse, Verbindungen und Wasserstand tgl. kontrollieren, verdunstetes Wasser nachfüllen
  • Sogstärke kontrollieren
  • Arbeitsgeräusch beobachten, feine Blasenbildung
  • Schläuche regelmässig„melken“
    • (bei Drainage von Flüssigkeit)
  • Drainage NICHT abklemmen
    • (ausserauf ausdrückliche Verordnung und kurz)
  • Sekretbehälter/System auswechseln, wenn Sammel-behälter voll
  • Verbandkontrolle
  • Verbandwechsel n. Ver. 
  • Vitalzeichen
  • Symptommanagement: Schmerz, Hustenreiz
  • Atmung
  • Befinden
  • Unterstützung in den ATL (besonders Körperpflege, Bewegen / Mobilisation, Sicherheit)
  • Lungenentfaltung, radiologische Kontrolle n. Ver.

 

 

Verbandswechsel Drainagestelle 

  • Verbandwechsel alle 48 h oder bei Bedarf, Desinfektion mit KodanTinktur forte, farblos
  • Drainage gut und ohne Zug fixieren
  • Keine Schlaufen legen(reduziert den Sog)
  • Schmerzmedikation anpassen

 

Situation der Betroffenen 

  • Belastende Situation, je nach Ursache
  • eingeschränkte Mobilität, «angebunden»
  • Schmerzen (bei Bewegung, Mobilisation, tiefer Atmung)
  • Geräuschpegel der Saugvorrichtung und «Blubbern»
  • → Betreuung kann zeitaufwendig und komplex sein!

Mögliche Pflegeprobleme und Komplikationen 

  • Wegen der Schmerzen, welche die Drainage verursacht, --> Schonatmung.
    • verhindert eine rasche Genesung und begünstigt  Lungenentzündung (=> regelmässige Gabe von Schmerzmitteln und Antitussiva, ev. EDA).
  • Akzidentielle Entfernung der Drainage
  • Abgeknickter Schlauch
  • Infekt der Drainageeintrittsstelle (Zutritt zu grosser Fläche im Körperinnern!)
  • Technische Probleme / Fehlbedienungen der Geräte

 

Drainagesysteme übersicht 

Entfernen der Drainage 

  • Wenn keine Luft mehr und < 100ml Sekret / 24h gefördert wird oder das System verstopft ist
  • Durch Arzt/Ärztin --> während der Exspiration
  • Falls vorhanden: Aktivieren der Tabaksbeutelnaht
  • Dichter Verband mit einem Tupfer und Opsitefoliefür 24h
  • Zu zweit, damit Verband unmittelbar aufgelegt/geklebt werden kann, ohne dass wieder Luft eintreten kann

 

Komplikation bei der Einlage der Thoraxdrainage 

  • Hustenreiz Schmerzen
  • Pleruampyem
  • Verletzung des interkostalen Gefässnervenbündels 
  • Reexpansionsödem, Hypovolämie
  • Pneumothorax, Lungenlazeration (Lungenparenchymverlertzung)
  • Zwerchfell-, Milz- und Leberverletzung