Infusionstherapie
ZHAW 3. Semester
ZHAW 3. Semester
Kartei Details
Karten | 79 |
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Sprache | Deutsch |
Kategorie | Pflege |
Stufe | Andere |
Erstellt / Aktualisiert | 17.09.2019 / 17.09.2019 |
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Definition Infusion
- bedeutet hineingissen
- Einflissen lassen von Flüssigkeiten in den Organismus über einen meist venösen Zugang
Homöostase
- Selbstregulierung
- Regelsysteme;
- Regelung des Wasser- und Elektrolythaushalts
- Regelung der Kreilsuffunktion und Organdurchblutung
- Regelung des pH Wertes
Zusammensetzung der Körperflüssigkeiten
•Wasser
•Elektrolyte
•Nichtelektrolyte (Proteine)
•intravasale Zellen (Erythrozyten, Thrombozyten, Leukozyten)
•intrazelluläre Organellen (Mitochondrien)
Wassergehalt im menschlichen Körper
- Schwankt zwischen 45 - 80%
- Säuglinge 80%
- hohe Empfindlichkeit gegenüber Schwankungen
- Frauen einen niedrigeren Wasseranteil als Männer, weil Männer mehr Muskeln besitzen und diese zu 2/3 aus H2O bestehen
- Im Alter sinkt der Muskelanteil und der Fettanteil steigt. Das Bindegewebe baut sich zum wasserärmeren Typ um
Transzellulärraum TRZ
- Flüssigkeitsraum, der sich ausserhalb der Blutgefässe und des Interzellularraumes in den mit Epithelien ausgekleideten Körperhöhlen befindet
- Teil des Extrazellularraumes von serösen Häuten geformt-en Körperhöhlen (Pleura, Peritoneum, Perikard) , die Liquorräumesowie die Lumina des GI-Traktes, des Urogenitalsystems und der Drüsen
- Der normalerweise geringe Flüssigkeitsanteil des TZR kann in krankhaften Situationen stark zunehmen (z.B. Pleuraerguss, Aszites, Pericarderguss)Folgestörungen: z.B. Perikardtamponade, Hirndruck, Atemnot
Mol
Mengen-und Konzentrationsangabe in Chemie und Medizin
•Mol können aus dem Molekulargewicht des Perioden-systems errechnet werden
•1 mol= 1‘000 mmol
Osmolarität mosm/l
Konzentration osmotisch wirksamer Teilchen pro LiterFlüssigkeit. Unabhängig von Grösse, Gewicht oder Ladung der Teilchen
•Plasma: 291 mosm/l (= physiologische Osmolarität)
Osmolalität (mosm/kg)
- Konzentration osmotisch wirksamer Teilchen pro KilogrammFlüssigkeit (in der Regel Wasser)
- Plasma: 288 mosm/kg
Diffusion
- dient dem Konzentrationsausgleich ohne Membran durch gleichmössige Verteilung der Teilchen¨
passive Diffusion
- treibende KRaft; Konzentrationsgradient
- Voraussetzung Membrangängigkeit
- Fettlöslichkeit
- Grad der Ionisierung
- Molekülgrösse
Erleichterte Diffusion
- treibende Kraft: Konzentrationsgradient
- vermittelt durch Carrierproteine rascher als passive Diffusion
- z.B Aufnahme von Zucker und Aminosäure in EC und ins ZNS
aktiver Transport
- gegen ein Konzentrantsgradient
- energieabhängig: unter Verbrauch von ATP
- verschiedene Transporter für organische Anionen und Kationen
Tonizität
- Bezugspunkt ist die normale Plasmaosmolilität: Beschreibt wie sich Zellvolumen in einer Flüssigkeit verhalten
- Hypertone Flüssigkeit: der Zelle wird Flüssigkeit entzogen
- Hypotone Flüssigkeit: die Zelle nimmt übermässige Flüssigkeit auf
Isotone Dehydratation
Definition
- Mangel an Wasser und gelösten Stoffen aus dem EZR bei normaler Plasmaosmolilität
- Intrazellulärraum bleibt hpts unbeeinflusst
Pathophysiologie
- EZR verkleinert, IZR unverändert
Ursachen einer Isotonen Dehydratation
- isotone Flüssigkeitsverluste
- Blutungen
- Erbrechen, Durchfälle
- Fisteln in Magen, Duodenum, Dünndarm
- Renale Verluste durch Diuretika oder Polyurie
- Verbrennungen
- Verluste in den Transzellularraum bei Ileus, Peritonitis, Pankreatitis
- Verminderte Flüssigkeits-und Elektrolytaufnahme
Symptomatik der Isotonen Dehydratation
Blutdruckabfall, Tachykardie, Zentralisation, Kreislaufschock
•Oligurie bis Anurie (ausser bei Diuretika)
•Durst
•Gewebeelastizität und Hautturgor vermindert
•Muskulatur schlaff
•Bulbi weich
•Zunge trocken
•Müdigkeit, Verlangsamung der Reaktionen, Apathie, Bewusstseinstrübung, Koma
•Meteorismus, Übelkeit, Erbrechen
Therapie der Isotonen Dehydratation
- Ursachenbekämpfung
- Infustionstherapie mit Vollelektrolytlösungen
Hypertone Dehydratation
Definition
- Mangel an freiem Wasser (EZR verliert mehr Wasser als Natrium)
- Natrium erhöht
Pathophysiologie
- Flüssigkeit strömt aus den Zellen in den EZR => EZR verkleinert, IZR verkleinert
Ursachen für Hypertone Dehydratation
- Grosse Wasserverluste (z.B. Fieber, starkes Schwitzen)
- Verminderte Wasserrückresorption(z.B. Diabetes insipidus[ADH-Defizit])
- Anstieg Glukosekonzentration mit Wasserverlust(ComaDiabeticumhyperosmolare)
- Unzureichende Wasserzufuhr(Verlust Durstempfinden, Schluckunfähigkeit)
- Iatrogen (ungenügende Wasserzufuhr)
Symptomatik Hypertone Dehydratation
- Durst
- Oligurie
- Unruhe, Erregung, Verwirrung, Halluzinationen, Krämpfe
- Schwäche, Apathie, Somnolenz, Koma
- Trockene Haut/Schleimhäute
- Temperaturerhöhung (Wärmeregulation)
- Kreislauf: erst mit zunehmender Entwässerung(BD-Abfall, Schlagvolumen-Abnahme)
Therapie der Hypertonen Dehydratation
- Rehydrierung mit Ringerfundin/ Ringerlaktat
- mit 2/3 Elektrolytlösung oder Glukose 5%
Hypotone Dehydratation
Definition
- Salzverlust überwiegt Wasserverlust: Plasma-Na ist vermindert => Plasmaosmolalität↓
Pathophysiologie
- Natriumkonzentration im EZR fällt => osmotischer Druck gegenüber IZR sinkt => Wasser strömt vom EZR in den IZR
- EZR verkleinert, IZR überwässert
Ursachen Hypotone Dehydratation
-ungenügende Natriumzufuhr bei Erbrechen
-Gastrointestinale Verluste
-Renale Verluste
-Diuretika-oder Laxantienabusus
Symptomatik der Hypotonen Dehydratation
•Zentralisation und Kreislaufstörungen stehen im Vordergrund (Blutdruckabfall, Tachykardie, Schock)
•Desorientiertheit, Koma
•Kein Durstgefühl
•Gewebeelastizität und Hautturgor herabgesetzt, ev. zyanotischeHaut
•Bulbi weich
•Oligurie
Therapie der Hypotonen Dehydratation
- Vollelektrolytlösung
- ggf Natriumsubstitution
Isotone Hyperhydratation
Definition
- Anstieg Flüssigkeit des EZR bei unverändertem IZR
Pathophysiologie
- keine Änderung des osmotischen Drucks => keine Flüssigkeits-verschiebung vom EZR in den IZR. Es kommt zu einer „Überfüllung“des EZR
Ursachen
•Herzinsuffizienz
•Leberzirrhose
•Nierenerkrankungen (nephrotischesSyndrom)
•Hypoalbuminämie
•Iatrogen: übermässige Zufuhr von isotonenSalzlösungen
Symptomatik und Therapie der Isotone Hyperhydratation
Symptomatik
- Gewichtszunahme
- Ödeme
- Lungenödem
- Aszites
- Kreislaufparameter sind stark von der Grunderkrankung abhängig
- Ggf. reduziertes Urinvolumen
Therapie
- Therapie der Grunderkrankung
- Diuretika
- Dialyse
Hypertone Hyperhydratation I
Definition
- Zunahme der NaCl-Konzentration im EZR/IVR
Pathophysiologie
- Anstieg des osmotischen Drucks im EZR => Wasserausstrom aus dem IZR in den EZR => das Zellvolumen ↓
- EZR vergrössert, IZR verkleinert
Ursachen
- Überhöhte Natriumzufuhr(iatrogen hypertone NaCl-Lösung, orale Kochsalzaufnahme)
- Gestörte Nierenfunktion(Hyperaldosteronismus)
- Trinken von Meerwasser
- Steroide
Hypertone Hyperhydratation II
Symptomatik
•neurologische Symptome(Unruhe, Erregung bis Koma)
•Lungenödem
•Anasarka(Ödeme)
•Erhöhter Venendruck
•Durst
•Kreislauf zunächst weniger beteiligt, später Gefahr des Herzversagen
Therapie
- •Diuretika
- •Dialyse
HypotoneHyperhydratation I
Definition
- Wasserüberschuss im EZR mit Abfall der Plasmaosmolalität
Pathophysiologie
•Die Natriumkonzentration im EZR ↓ => osmotischer Druck ↓ => Wasser strömt vom EZR in den IZR. Zellen schwellen an.
•EZR überwässert, IZR überwässert
Ursachen
•Iatrogen: Infusionsfehler: Zufuhr hypotonerInfusionen
•Ödemkrankheiten(Übergang von isotonerHyperhydratation in hypotoneHyperhydratation z.B. bei dekompensierterHerzinsuffizienz oder Oligurie/Anurie)
•Exzessive Wasserzufuhr
symptomatik und Therapie Hypotone Hyperhydratation
Symptomatik
•Verschlechterung Allgemeinbefinden
•Kopfschmerz, Verwirrtheit, Krämpfe, Koma
•Steigerung der Reflexe
•Kreislaufbeteiligung eher wenig ausgeprägt
•Ev. Ödeme
•Harnvolumen meist erhöht
Therapie
•Diuretika
•Dialyse
•Ggf. Natriumsubstitution
Parameter für Volumenveränderungen
•Erythrozytenzahl(Hk)
•Hb-Konzentration
•Proteingehalt des Serums
Parameter für Osmolaritätnsänderungen
- osmolarität des Serums
- Natrium Konzentration im Serum
Parameter im Urin
- Osmolarität im Uirn
Natrium Konzentration im Urin