Steuern
Testfragen STEU HFW
Testfragen STEU HFW
Kartei Details
Karten | 165 |
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Sprache | Deutsch |
Kategorie | BWL |
Stufe | Universität |
Erstellt / Aktualisiert | 19.08.2019 / 19.03.2021 |
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Ab welchem Zeitpunkt ist bei nicht bezahlten Steuerforderungen ein
Verzugszins geschuldet?
Sofern die Schuld nicht innert 30 Tagen nach Fälligkeit bezahlt wird, ist ab dem 31.
Tag der Verzugszins geschuldet
Welche drei Ausprägungen des Steuerstrafrechts kennen Sie und welches
sind jeweils die Konsequenzen?
• Verletzung von Verfahrenspflichten (Ordnungsbusse)
• Steuerhinterziehung (Nach- und Strafsteuerverfahren)
• Steuerbetrug (Nach- und Strafsteuerverfahren sowie Strafanzeige)
Welches sind die Steuerobjekte der Verrechnungssteuer ?
• Erträge auf beweglichem Kapitalvermögen
• Lotteriegewinne
• Versicherungsleistungen
Weshalb gehört die Verrechnungssteuer zu den Objektsteuern ?
Weil sie ohne Berücksichtigung der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit des Steuersubjektes und des
Steuerträgers erhoben wird
Welches ist der Unterschied der Verrechnungssteuer bei Empfängern von
Kapitalerträgen und Lotteriegewinnen mit Wohnsitz im Inland gegenüber solchen mit
Wohnsitz im Ausland?
Für inländische Empfänger von Kapitalerträgen und Lotteriegewinnen stellt die Verrechnungssteuer
lediglich eine Sicherungssteuer dar, welche bei korrekter Deklaration vollständig zurückgefordert
werden kann. Bei Wohnsitz im Ausland stellt die Verrechnungssteuer unter Vorbehalt der
Bestimmungen im jeweils anwendbaren Doppelbesteuerungsabkommen (DBA) eine definitive
Belastung dar
Wie hoch ist der Verrechnungssteuersatz auf Kapitalerträgen und
Lotteriegewinnen?
35 Prozent
Wer ist Subjekt der Verrechnungssteuer ?
Der Schuldner der steuerbaren Leistung – und nicht der Steuerträger, obwohl eine
Überwälzungspflicht besteht
Wie kann die Verrechnungssteuerpflicht erfüllt werden?
Durch die Entrichtung der Steuer an die ESTV (Abzug bei der Ausrichtung der
steuerbaren Leistung oder Umrechnung „ins Hundert“) sowie durch das
Meldeverfahren
Wie hoch ist die Verrechnungssteuer auf Versicherungsleistungen?
8 % auf Kapitalleistungen und 15 % auf Renten und Pensionen
Welches ist der Normalfall der Erfüllung der Steuerpflicht für die
Verrechnungssteuer auf Versicherungsleistungen?
Das Meldeverfahren
Welche Ausprägungen der Stempelabgaben kennen Sie?
• Emissionsabgabe
• Umsatzabgabe
• Abgabe auf Versicherungsprämien
Wie hoch ist die Emissionsabgabe auf Beteiligungsrechten und wie hoch ist
der Freibetrag?
• Steuersatz 1 %
• Freibetrag 1 Mio. Franken
Was für eine Stellung muss mindestens eine Vertragspartei oder ein Vermittler
bei einem Wertschriftenhandelsgeschäft haben, damit die Umsatzabgabe
geschuldet ist?
Es muss ein sog. „Effektenhändler“ beteiligt sein.
Auf welcher Art von Versicherungen ist - allgemein formuliert - die Abgabe
auf Versicherungsprämien geschuldet?
Auf Sachversicherungen
Wie werden Lotteriegewinne bei der direkten Bundessteuer besteuert?
Ordentlich zusammen mit den übrigen Einkünften, d.h. mit Progressionswirkung
Wie werden Lotteriegewinne bei den Kantons-, Gemeinde- und
Kirchensteuern Bern besteuert (StG BE 45)?
Sie unterliegen aufgrund der zwingenden Bestimmungen des StHG der Einkommenssteuer. Beim
Kanton und bei der Gemeinde je zu einem festen Satz von 10 %. Die Kirchensteuer beträgt fix
8% der Kantonssteuer. Zudem kann ein Pauschalabzug - Gewinnungskosten - von 5 % des
Gewinns geltend gemachten werden; dieser Pauschalabzug ist bei der direkten Bundessteuer
nicht zulässig, dort müssen die effektiven Einsätze nachgewiesen werden
Wie würden Sie in einem Satz die Funktionsweise der schweizerischen
Mehrwertsteuer umschreiben?
Allgemeine Verbrauchssteuer nach dem System der Netto-Allphasensteuer mit Vorsteuerabzug
Welches sind die Steuerobjekte der Mehrwertsteuer?
• Inlandsteuer auf Lieferung von Gegenständen und der Erbringung von Dienstleistungen
• Bezugsteuer auf dem Bezug von Dienstleistungen von Unternehmen mit Sitz Ausland
• Steuer auf Einfuhren von Gegenständen
Wer ist Steuersubjekt bei der Mehrwertsteuer?
Wer ein Unternehmen betreibt und nicht von der Steuerpflicht befreit ist
Wer ist Steuerträger bei der Mehrwertsteuer?
Der Konsument bzw. der Abnehmer ist Steuerträger
Können Personengesellschaften Mehrwertsteuersubjekte sein?
Ja, im Gegensatz zu den direkten Steuern sind Personengesellschaften ohne eigene
Rechtspersönlichkeit auch Subjekt der Mehrwertsteuer
Weshalb ist beim Bezug von Dienstleistungen aus dem Ausland der Empfänger
und nicht der Lieferant Steuersubjekt?
Weil nur der Empfänger, nicht aber der Lieferant - mit Sitz im Ausland - der schweizerischen
Steuerhoheit unterworfen ist
Welches ist der Unterschied zwischen von der Mehrwertsteuer
ausgenommenen Leistungen und von der Mehrwertsteuer befreiten
Leistungen?
Bei den Ausnahmen handelt es sich um eine unechte Befreiung, da zwar keine
Mehrwertsteuer belastet werden muss, aber auch kein Vorsteuerabzug möglich ist.
Bei den befreiten Umsätzen muss keine Umsatzsteuer verrechnet werden, aber der
Vorsteuerabzug ist trotzdem möglich
Welche Mehrwertsteuersätze gelten aktuell in der Schweiz?
• Normalsatz 7.7%
• Reduzierter Satz 2.5%
• Sondersatz für Beherbergungsleistungen 3.7%
Welches Gemeinwesen verfügt über die Steuerhoheit bei den Erbschafts-und
Schenkungssteuern?
Die Kantone (zum Teil mit einem Ertragsanteil der Gemeinden)
Ist für die anzuwendenden Gesetzesbestimmungen im interkantonalen
Verhältnis der letzte Wohnsitz des Erblassers resp. der letzte Wohnsitz des
Schenkers oder der Wohnsitz der Erben/Beschenkten relevant?
Der letzte Wohnsitz des Erblassers resp. den Wohnsitz des Schenkers ist
massgebend. Einzig für unbewegliches Vermögen kommt das Recht des
Belegenheitskantons zur Anwendung
Wer ist Steuersubjekt bei der Erbschafts-und Schenkungssteuer?
Die Erben und Vermächtnisnehmer resp. die Beschenkten
Was ist Steuerobjekt bei der Erbschafts-und Schenkungssteuer?
Der Vermögensanfall von Todes wegen resp. die freiwillige, unentgeltliche
Zuwendung unter Lebenden
Welches sind die Merkmale des Steuermasses bei der Erbschafts-und
Schenkungssteuer?
Progressiver Tarif in Abhängigkeit der einzelnen Erbanfälle resp. Schenkungen sowie
nach Verwandtschaftsgrad abgestufte Zuschläge
Wie werden im Kantons Bern Ehegatten und Nachkommen bei der Erbschafts-und
Schenkungssteuer behandelt (Art. 9, Buchstabe b ESchG-BE)?
Sie sind subjektiv steuerbefreit
Was ist das Wesen der MWSt?
Eine allgemeine Verbrauchssteuer nach dem System der Netto-Allphasensteuer mit
Vorsteuerabzug. Besteuert wird der nicht unternehmerischen Endverbraucher im Inland
(MWStG 1 I).
Welche drei Hauptsteuern unterscheidet das MWStG?
Inlandsteuer (MWStG 10 -44), Bezugssteuer (MWStG 45 – 49) und Einfuhrsteuer
(MWStG 50 – 64)
Was ist Steuerobjekt bei der (Inland-)MWSt?
Alle Leistungen (Lieferungen und Dienstleistungen), die im Inland gegen Entgelt erbracht
werden, sofern die Leistungen nicht von der Steuer ausgenommen sind (MWStG 18)
Wer ist das Steuersubjekt bei der MWSt
Wer ein Unternehmen betreibt und nicht von der MWST befreit ist (MWStG 10 I)
Was ist der Sinn des Eigenverbrauchs bei der MWSt?
(MWStG 29 I; 31) Es ist ein Vorsteuerkorrektur, welche verhindern soll, dass MWSTPflichtige
Gegenstände oder Dienstleistungen von Dritten für einen nicht der MWSt
unterliegenden Zweck verwenden und so gegenüber nicht MWSt-Pflichtige steuerlich
bessergestellt werden (Gleichbehandlung Einkauf Privat oder über "Geschäft")
Welche Steuersätze gelten aktuell und geben Sie je ein Beispiel?
2.5 % für Grundbedarf; 3.7 % für Beherbungsleistungen inkl. Frühstück und ; 7.7 % für alle
übrigen mehrwertsteuerpflichtigen Leistungen (MWStG 55)
Was ist der Unterschied zwischen einem ausgenommenem und einem befreitem
Umsatz bei der MWSt?
Beim ausgenommenen Umsatz ist kein Vorsteuerabzug möglich, d. h. es liegt eine
unechte Steuerbefreiung vor (MWStG 21) Beim befreiten Umsatz ist der Vorsteuerabzug
möglich, d. h. es liegt eine echte Steuerbefreiung vor (MWStG 23)
Erklären Sie den Unterschied zwischen der effektiven Abrechnungsmethode und
der Abrechnung nach Saldosteuersätzen.
Effektive Methode: Die Steuerforderung bestimmt sich nach der Differenz zwischen
geschuldeten Inlandsteuer (sowie der Bezugssteuer und der deklarierten Einfuhrsteuer)
und dem Vorsteuerguthaben der entsprechenden Abrechnungsperiode (MWStG 36)
Ab 1.1.2018: Normalsatz 7.7% und Beherbungsl. 3.7%; Grundbedarf unverändert
Abrechnung nach Saldosteuersätzen: MWSt-Pflichtige mit jährlich höchstens CHF 5,02
Mio. Umsatz aus steuerbaren Leistungen, welche im gleichen Zeitraum nicht mehr als
CHF 109'000 Steuern zu bezahlen haben, können ihre Abrechnung vereinfacht mit Hilfe
von Saldosteuersätzen vornehmen. Die Abrechnung erfolgt wesentlich vereinfacht, weil
die Vorsteuern nicht ermittelt werden müssen. Die geschuldete Steuer wird mittels -
einem branchenspezifischen Multiplikator ermittelt: Faktor x Umsatz =
Steuerschuldbetrag (MWStG 37)
Wer ist steuerpflichtig bei der MWSt?
Für die Frage, ob jemand bei der Mehrwertsteuer steuerpflichtig ist, spielt die Höhe des
Umsatzes keine Rolle mehr. Jede Person (Einrichtung, Personengesamtheit ohne
Rechtsfähigkeit, Anstalt usw.), die ein Unternehmen betreibt, ist obligatorisch
steuerpflichtig (MWStG10 I)
Um jedoch kleine Unternehmen nicht über Gebühr administrativ zu belasten, sieht das
Gesetz vor, dass sie bis zu einer gewissen Umsatzhöhe von der Steuerpflicht befreit sind
(CHF 100 000 Franken bzw. CHF 150 000 für nicht gewinnstrebige, ehrenamtlich geführt
Sport- und Kulturvereine sowie gemeinnützige Institutionen, MWStG10 II)
Was bedeutet der Verzicht auf die Befreiung von der Steuerpflicht
Wer ein Unternehmen betreibt und von der Steuerpflicht befreit ist, weil der Umsatz
weniger als CHF 100'000 beträgt (MWStG 10 II), hat das Recht auf diese Befreiung zu
verzichten und sich als MWSt-Pflichtiger registrieren zu lassen (MWStG11)