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136
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Sophie Marthaler
Sophie Marthaler
Set of flashcards Details
Flashcards | 136 |
---|---|
Language | Deutsch |
Category | German |
Level | Primary School |
Created / Updated | 19.08.2019 / 19.01.2020 |
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https://card2brain.ch/box/20190819_dsnkmfskoem
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- Relativierung wissenschaftlicher Erkenntnis
- Im Laufe der Geschichte kehrten sich wissenschaftliche Positionen vom absoluten Wahrheitsanspruch ab, so dass es zu einer Relativierung der eigenen Aussagekraft kam
- Normative Pädagogik (hohe Verabsolutierung, nicht hinterfragbar) => Geisteswissenschaft, kritische Theorie, Kritischer Rationalismus => Sozialwissenschaftlicher Konstruktivismus => Radikaler Konstruktivismus (hohe Relativierung, Wahrnehmung = Konstrukt)
- Normative Pädagogik gestern und heute
- Erst theologische, dann philosophische Grundlagen, ab 20.Jhd. religionsfreie Ansätze
- Theologisch:
- August Hermann Franke: Menschliches Handeln habe der Ehre Gottes zu dienen, als Erziehungsgrundsatz
- Misstrauen gegenüber der menschlichen Natur
- Philosophisch:
- Max Scheler
- Gegen Relativismus und Wertpluralismus
- Hermeneutik
- Über Konventionen:
- Curriculumforschung (60er)
- Versuchten Werte und Normen in Form von Lernzielen zu legitimieren (= nicht möglich)
- Delphimethode: Expertenbefragung für Konsens, Werteproblematik auf Auswahl der Experten verschoben
- Theologisch:
- Bewertung:
- Nicht möglich, wissenschaftliche Aussagen über gültige Werte und Normen zu machen und zu beweisen => wenn dies trotzdem getan wird, spricht man vom naturalistischen Fehlschuss = das Schliessen von deskriptiven auf normative Aussagen
- Mit der Feststellung dieser Unmöglichkeit äussert die Wissenschaft ein grundsätzliches Misstrauen gegenüber allen Monopolisierung von Normen und Werten ihren Ausdruck
- Verschleierte Normen:
- Z.T. sind bildungs- und erziehungspolitische Programme nur scheinbar frei von begleitenden Normen und Werde
- Normative Wirkung entsteht u.a. dadurch, dass ihre Dominanz andere Entwicklungen verdrängen oder marginalisieren kann
- Beispiel: PISA => übt eine relativ unmittelbare normative Wirkung aus => z.B. in der Dominanz des Leistungsaspekts als Teil des gesamten Bildungs- und Erziehungsauftrags
- Leistungsstandards:
- Programm der Curriculumforschung erlebt mit der Harmonisierung der Bildungsstandards eine bearbeitete Neuauflage
- Ursprüngliche Idee => stammt aus der Bildungsökonomie und meint ein standardisiertes messbares Angebot der öffentlichen Bildungs- und Erziehungsinstitutionen. => Unter der Hand wird daraus aber immer wieder ein Programm der Standardisierung von Kindern und Jugendlichen gemacht => mit Folgen für die Sonderpäd.
- Geisteswissenschaft in der Pädagogik
- Hauptthesen:
- Ausgangspunkt für Theorie = praktische Probleme
- Päd.Situation hat Bedeutung für die Betroffenen => diese ist Basis für Handeln=> Päd. hat zur Aufgabe diese Bedeutung zu verstehen
- Päd.Situation = Ergebnis einer geschichtlichen Entwicklung => Geschichte der Betroffenen muss für Verständnis miteinbezogen werden
- Bildungsideale und Entwicklungsmöglichkeiten aus Geschichte ersichtlich => ergibt neue Aufgaben und Orientierungen
- Verlor in Päd. durch vermehrte Orientierung an Empirie (realistische Wende) an Bedeutung
- Vertreter: Herman Nohl; Theodor Litt, Eduard Spranger, Wilhelm litner, ...
- Wilhelm Dilthey => entwickelte die Hermeneutik als eigenständige Methode der Geisteswissenschaften
- Hermeneutik:
- Hintergrund und leitendes Interesse:
- In der konkreten Situation unter Rückgriff auf eigene Erfahrungen und des Umfelds einen grösseren Sinneszusammenhang erkennen => Analyse
- Ursprung in Judaistik, altindische Lehre und antike Exegese
- Zentrale philosophische Disziplin
- Während Naturwissenschaften etwas zu erklären versuchen, geht es bei der Hermeneutik um das Verstehen in einem umfassenden Sinne.
- Erklären und Verstehen:
- Erklären = Die Eigenschaften eines Steins können gemessen, einer Erklärung zugeführt werden => So erklären etwa die Fallgesetze das Fallen eines Steins
- Verstehen = Seine Bedeutung, etwa das Baumaterial, seine ästhetischen Eigenschaften können jedoch kaum erklärt werden => sie müssen verstanden werden
- Erkenntnistheoretische Grundlagen:
- Verschiedene Daseinsformen stellen ein sinnvolles System von Organismen (einzelne Personen, Gruppen, Gesellschaften) dar.
- Die Ziele der Daseinsformen sind in der Tiefenstruktur aufeinander abgestimmt, selbst wenn sich diese oberflächlich unterscheiden oder widersprechen
- Beispiel: Zirkel
- Das Bild des hermeneutischen Zirkels charakterisiert die Interpretation eines Gegenstandes als fortschreitende Annäherung an dessen Sinn
- Die Reifung des Vorverständnisses:
- Hermeneutischer Entwurf
- Hermeneutische Erfahrung
- Der verbesserte Entwurf
- Hintergrund und leitendes Interesse:
- Endlosschlaufe bis Verstehen => wann ist dieser Punkt erreicht?
Kritik Geistewissenschaft
- Kritik:
- Empirisch-analytische Position: fehlende Exaktheit
- Gesellschaftskritische Position: Desinteresse an Zusammenhänge zwischen Erziehung und Gesellschaft
- Reaktionäre Grundhaltung und restaurative Tendenzen (wegen Vergangenheitsorientierung) => sie würden das alternative Denken vernachlässigen
- Problem der Intuition:
- Prozess der Deutung und des Verstehens ist intuitiv und vom Vorverständnis abhängig => Prozess eng an Forscher gebunden => nicht in jedem Fall zweifelsfrei intersubjektiv nachvollziehbar
- Bis heute fehlt es an verbindlichen Verhaltensregeln, die den Beitrag der Intuition schmälern
- Varianten:
- Aus der Hermeneutik haben sich in jüngerer Vergangenheit weitere gesellschaftliche Positionen entwickelt:
- Ethnomethodologie
- Phänomenologie
- Weiterentwicklung der Dialektik
- Aus der Hermeneutik haben sich in jüngerer Vergangenheit weitere gesellschaftliche Positionen entwickelt:
- Varianten:
- Phänomenologie
- Phänomenologie
- Sich an dem orientieren, was dem Bewusstsein unmittelbar erscheint
- Um sich einem Gegenstand anzunähern, muss man sich von allen (Vor-)Urteilen und von allen Theorien freimachen
- Neutral sein
- Ethnomethodologie
- Ethnomethodologie
- Mikrosoziologischer und handlungstheoretischer Forschungsansatz
- Kategorien oder Schemata werden nur dann verwendet, wenn nachweisbar ist, dass sich die Handelnden selbst auch an diese Kategorien oder Schemata orientieren
- Starke Berührungspunkte zur Phänomenologie
- Untersucht alltagspraktische Handlungen/Äusserungen auf ihre formalen Strukturen
- Annahme, Sprache sein unpräzis und kontextanhängig => muss von den Handelnden immer neu interpretiert werden
- Ziel der Analyse = Sichtbarmachen von impliziten sozialen Normen
- Objektiver Standpunkt nicht möglich, da Wissenschaft Sprache verwendet
- Dialektik
- Dialektik
- Mehr ein erkenntnisphilosophischer Grundbegriff als wissenschaftstheoretische Position
- Geht auf Antike zurück
- Psychologische Annäherung: die These-Antithese-Struktur ist im einzelnen Menschen => Hegel
- Soziologische Annäherung: die These-Antithese-Struktur ist auch in der ökonomisch geprägten gesellschaftlichen Umwelt => Marx
- Dialektik = Anstrengung des Subjekts, über sich selbst hinauszugehen => Hegel
(Durch Dialektik findet man keine Lösung, es verwirrt mehr)
- Kritische Theorie in der Erziehungswissenschaft
- Anfänge einer Gegenbewegung:
- 20er Jahre: Max Horkheimer, Theodor W.Adorno, Erich Fromm, Jürgen Habermas, Wolfgang Jantzen, ....
- Gegenposition zu bisherigen wissenschaftlichen Richtungen
- Frankfurter Schule (Institut für Sozialforschung)
- Ablehnung einer positivistischen empirischen Forschung nach Vorbild der Naturwissenschaften und Ablehnung der Geisteswissenschaften
- Kritische Erziehungswissenschaften:
- Deutliche Betonung von gesellschaftlichen und politischen Aspekten
- Ansicht, dass ohne Berücksichtigung der gesellschaftlichen und politischen Situation die pädagogischen Ziele unter den Zwängen der gesellschaftlichen Verhältnisse zerbrechen
- Anderes Denken in Pädagogik: Nicht mehr fragen, wie kann ich dem Kind helfen, sondern was ist meine Funktion => Kind stark machen für Arbeitsmarkt
- Marx Horkheimer:
- Gründung des Instituts für Sozialforschung
- Theodor W. Adorno:
- Arbeit im Horkheimer an der „Dialektik der Aufklärung“
- Auseinandersetzung mit Karl Popper => Positivismusstreit
- Jürgen Habermas:
- Einer der populärsten Repräsentanten der Kritischen Theorie
- Lehnte den Radikalismus der Studentenbewegung ab
- Frankfurter Schule:
- Erster Direktor: Horkheimer – heute: Axel Honneth
- Institut für Sozialforschung
- Heute: marxistische Anlehnung => untersucht v.a. „Paradoxien der kapitalistischen Modernisierung“:
- Strukturwandel und normative Integration in kapitalistischen Gesellschaften
- Familialer Wandel und veränderte Sozialisationsbedingungen
- Entbürokratisierung des Sozialstaates und politische Demokratie
- Kulturindustrie und elektronische Medien
- Vertreter in der Sonderpädagogik:
- Wolfgang Jantzen: Schwerpunkt: Materialistische Behindertenpädagogik; „Behinderte als industrielle Reservearmee“; => Was ist die Aufgabe der Sonderpäd.?
- Georg Feuser: Schwerpunkt: Integration von Behinderten; „Theorem des gemeinsamen Gegenstandes“; => Verschiedene Kinder in unterschiedlichen Leistungsniveaus können gemeinsam etwas machen und Erfolg daraus ziehen
Definitionen der kritischen Theorie:
- Definitionen der kritischen Theorie:
- Theorie im traditionellen Sinn:
- Organisiert die Erfahrung auf Grund von Fragestellungen, die sich mit der Reproduktion des Lebens innerhalb der gegenwärtigen Gesellschaft ergeben
- Haben ein Gesellschaftsbild
- Sie selbst sind ausserhalb und schauen auf die Gesellschaft => sie versuchen Regelmässigkeiten zu finden
- Wir analysieren nur, wir sagen nicht, wie wir es besser machen können!
- Kritische Theorie:
- Gegenstand = Menschen als die Produzenten ihrer gesamten historischen Lebensformen
- Was jeweils gegeben ist, hängt nicht allein von der Natur ab, sondern auch davon, was der Mensch über sie vermag
- Man muss der Gesellschaft sagen, was verändert werden muss!
- Theorie im traditionellen Sinn:
- Hauptziel der kritischen Theorie:
- Emanzipation des Menschen aus versklavenden Verhältnissen => Horkheimer => er lehnt sich hier an Kant => er nimmt ein Programm der Aufklärung wieder auf
- Merkmale und Konzeption:
- Merkmale und Konzeption:
- Kein homogenes Forschungsparadigma
- Lehnten einheitliche Methoden ab
- Keine Forschungsmethode im engeren Sinne
- Kritik an der traditionellen Wissenschaft:
- Ziel = Beherrschung von sozialen Mechanismen und Mensch
- Entdeckungs- und Verwertungszusammenhang sei willkürlich => bleibe ideologisch
- Traditionelle Wissenschaft ist der isolierten Betrachtungsweise verpflichtet und verhindert ganzheitliche Betrachtungen
- Freiheit der Wissenschaft = Ideologie
- Unterliegt einem falschen Objektivitätsglauben
- Traditionelle Wissenschaft = elitär => diene v.a. der Minderheit
- Der Positivismusstreit:
- Vorgeschichte: reicht bis 1930 zurück => Horkheimer greift in Aufsatz den Erfahrungsbericht des Wiener Kreises an => Streit schliesst an früheren Auseinandersetzungen über Werturteilsfreiheit an
- Kontrahenten: eine Seite = Vertreter des Kritischen Rationalismus (=> Popper & Albert); andere Seite = Vertreter der Kritischen Theorie (=> Adorno & Habermas)
- Zeit und Ort: Kontroverse fand am Eröffnungstag des Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie 1961 in Tübingen statt
Verlauf: Gewinner = Ralf Dahrendorf => er vermittelte zwischen beiden Positionen; Debatte gilt als nocht beendet
- Kritik an der Kritischen Theorie:
- Kritik an der Kritischen Theorie:
- Methodisches Repertoire zu ungenau und zu intuitiv
- Gesellschaftliches Interesse als unwissenschaftlich
- Hat den Entsolidarisierungsprozessen bezgl. Menschen mit Behinderung wenig entgegenzusetzen (=> Widerspruch zwischen hohen Ansprüchen und Solidarisierung für die, die den Ansprüchen nicht nachkommen können)
- Entwicklung empirischer Denktraditionen
- Entwicklung empirischer Denktraditionen
- Rationalismus = v.a. in FR und DE wurzelnde philosophische Strömung, welche der Vernunft als Mittel der Erkenntnis den Vorzug gibt
- Empirismus = v.a. in GB wurzelnde philosophische Strömung, welche der sinnlichen Wahrnehmung als Mittel der Erkenntnis den Vorzug gibt.
- Positivismus – Neopositivismus – logischer Empirismus = Der Neupositivismus vertritt im Gegensatz zum Empirismus eine strikt antimetaphysische Haltung => Position gilt seit Jahrzehnten überholt
- Kritischer Rationalismus
- Neue Elemente des Relativierens:
- Neue Elemente des Relativierens:
- Nährt seine Logik aus der Kritik => d.h. übt Kritik an der logischen Fehlannahme, dass wenn etwas bewiesen ist, gilt es für immer
- Kernelemente: grundsätzliche Vorläufigkeit von wissenschaftlichen Aussagen & Ersetzen von Induktion durch Falsifikation
- Grundüberzeugung: Die menschliche Erkenntnismöglichkeit = beschränkt => es gibt eine reale Welt, die vom menschlichen Erkenntnisvermögen unabhängig ist => es gibt eine Welt, die da ist, auch wenn wir nicht darüber nachdenken
- Kritischer Rationalismus ist nicht nur eine wissenschafts- und erkenntnistheoretische Position, sondern auch eine Lebenseinstellung
- Im Idealfall ist die Meinung des einen gleich wie die des anderen, die beiden verstehen sich. => Trotzdem ist die Welt eines jeden unterschiedlich
kritischer rationalismus
- Umgang mit dem Basisproblem:
- Umgang mit dem Basisproblem:
- Rationalismus: Axiome / Sätze => stützt sich auf den Kopf => die Vernunft ist das Mittel zur Erkenntnis
- Empirismus: Beobachtung / Sätze => stützt sich auf die Augen => die sinnliche Wahrnehmung ist das Mittel zur Erkenntnis
- Der Kritische Rationalismus löst das Basisproblem, indem er Sätze mit Erfahrung verbindet und diese als vorläufig ansieht => verschmelzen der beiden Ansichten => Kopf und Auge
kritischer rationalismus
Kritik an der Induktion
- Kritik an der Induktion:
- Der logische Empirismus geht von der Annahme aus, dass bei einer genügenden Anzahl von Beobachtungen auf dem Wege induktiver Schlussfolgerungen allgemeine Aussagen gemacht werden können => Bsp.: Schwan ist weiss (Beobachtung) => alle Schwäne sind weiss.
- Induktives Denken ist risikoreich => führt zu Vorurteilen
Ist im Alltag stark vertreten
kritischer rationalismus
Falsifizierbarkeit:
- Falsifizierbarkeit:
- Gegenkonzept zur Verifizierbarkeit
- Verifizierbarkeit = Man hat eine Überzeugung und sucht deren Bestätigung
- Falsifizierbarkeit = Hat eine Überzeugung, versucht aber sie zu entkräften => alles wird auf die Richtigkeit geprüft => „Ein empirisch-wissenschaftliches System muss an der Erfahrung scheitern können“
- Ausnahme: Definition und Setzungen => Bsp.: Wenn „Alle Schwäne sind weiss“ eine Definition ist, es also ein Wesensmerkmal eines Schwans bestimmt ist, weiss zu sein, dann wird dieser Satz auch nicht durch einen schwarzen Vogel widerlegt, der ansonsten wie ein Schwan aussieht
- Ist schwer zu erkennen, was noch eine wissenschaftliche Aussage ist und was nicht
- Gegenkonzept zur Verifizierbarkeit
kritischer rationalismus
grundsätze Forschung/ Thoerie
- Über das Wesen der Wissenschaft => wir müssen beweisen, dass wir uns nicht irren, nicht beweisen, dass wir recht haben
- Karl R. Popper:
- Distanziert sich vom Kommunismus
- Die in seinem Hauptwerk enthaltene Forderung nach Falsifizierbarkeit gilt als Grundlage moderner wissenschaftlicher Arbeit
- Er trat für eine wertfreie Wissenschaft ein, verfasste aber mit der „Offenen Gesellschaft“ ein viel beachtetes gesellschaftskritisches Werk
- Theorie: Im strengen Sinn des Kritischen Rationalismus
- Kritischer Rationalismus ist eine Objekttheorie => ein logisch geordnetes System von nicht widerlegten Hypothesen => diese versucht man nach ihrer Richtigkeit und versucht sie zu widerlegen
- Theorie und Empirie:
- Kritischer Rationalismus: Aussagen (Theorien) = Ausgangspunkt
- Erfahrungen (Empirie) = grössere Macht, weil sie Aussagen falsifizieren, also für ungültig erklären
- Aussagen = das Wichtigste, weil sie das eigentliche Ziel darstellen
- Forschungsablauf nach dem Kritischen Rationalismus:
- 1. Allgemeine Hypothese aufstellen (wenn ... dann ...)
- 2. Operationalisierung der Begriffe in der Hypothese
- 3. Systematischer Versuchsplan zur logisch einwandfreien Widerlegung der Hypothese
- 4. Entscheidung über die vorläufige Beibehaltung der Hypothese
- 5. Theoriebezogene Interpretation mit allfälliger Umformulierung oder Exhaustion (= eine Erweiterung der Theorie, die zu einer Verschmälerung der Gültigkeit führt)
Kritischer Rationalismus
- Merkmale einer Hypothese:
- = eine erklärende Aussage
- ist deskriptiv und grundsätzlich falsifizierbar
- Ihre Begriffe müssen operational und beobachtbar sein, einen Zusammenhang im Rahmen eines einzutretenden Ereignis haben, deren Ausrichtung theoriegeleitet ist oder an den bestehenden Forschungsstand anknüpft und sich in der Regel mit „wenn-dann-Sätzen“ ausdrücken lässt.
- Deduktion – Induktion:
- Deduktion = Ableiten einer speziellen Aussage aus einer allgemeinen Theorie bzw. einer allgemeinen Regel
- Induktion = Schliessen von einer begrenzten Anzahl spezieller Fälle oder Ereignissen auf eine allgemein gültige Theorie bzw. eine allgemeine Regel.
- Probleme der Kausalität:
- Probleme der Kausalität:
- Variablenkonfudierung => 2 Variablen, die sich vermischen und jetzt weiss man nicht mehr, was das Problem ist (z.B. Migranten kommen auf den Arbeitsmarkt)
- Operationalisierungs-, Definitions- und Abgrenzungsprobleme
- Intervall => Verortung von Phänomenen und Faktoren auf einem Kontinuum
- Zirkularität und Reziprozität => Gegenseitige Bedingung
- Equifinalität => Verschiedene Ursachen können das gleiche Ergebnis haben
- Multifinalität => Gleiche Ursache, die zu unterschiedlichen Ergebnissen führen
- Ursachenketten
- Allgemeiner Korrelationscharakter
- Kausalitätsbegriff ist immer wieder in der Kritik
- Wichtig: Causa (Ursache); Contributio (Beitrag) und Correlation (Zusammenhang) gut auseinander halten => wenn 2 Sachen gleichzeitig auftauchen, verleitet es einem, einen Zusammenhang zu sehen => das kann so sein, muss aber nicht => kann also auch zu Trugschluss führen
- Kritischer Rationalismus in der Erziehungswissenschaft:
- Man versucht jetzt, Kinder aus einer erzieherischen Sicht zu untersuchen => Wechsel des Begriffs Pädagogik zur Erziehungswissenschaft
- Empirisch-analytische Erziehungswissenschaft erhofft neue Erkenntnisse in folgenden Aufgabenbereichen:
- Erklärung und Prognosen
- Informationen über Zweck-Mittel-Relationen
- Folgeabschätzungen über pädagogische Zielsetzungen
- Objektivität im Kritischen Rationalismus:
- Erst wenn verschiedene Forscher an der gleichen Arbeit gearbeitet haben und zu den selben Resultaten kommen, ist es eine objektive Arbeit => Objektivität entsteht durch Kritik
- Wertfreiheit im Kritischen Rationalismus:
- Es ist gut, eine eigene Meinung zu haben, man darf sie aber nicht in die Arbeit einfliessen lassen => muss wertfrei sein!
- Kritik am Kritischen Rationalismus:
- Kritik am Kritischen Rationalismus:
- Kritischer Rationalismus ist die dominante wissenschaftstheoretische Basis der heutigen Forschung
- Problem: Übertragung erziehungswissenschaftliche Probleme sind schwierig, da nicht alles pädagogische Handeln sich nach Kausalität und Prinzipien aufschlüsseln lässt => Bsp.: Das pädagogische Ziel Autonomie lässt sich nicht nur durch Befreiung kausaler Gesetzmässigkeiten erreichen
- Pädagogische Situationen meist sehr komplex mit mehrfach widersprüchlicher Struktur => durch Kritischer Rationalismus besteht die Gefahr der Simplifizierung des Problems
- Der Entdeckungs- und Verwertungszusammenhang bleibt eine ungelöste und überaus heikle Frage => z.B.: bei der Flüchtlingsfrage wurde eine Forschung gemacht, wobei herauskam, dass einige Länder bevorzugt werden => soll man das veröffentlichen?
- Durch die Erforschung von Gesetzmässigkeiten wird eine Beherrschbarkeit des Untersuchungsgegenstandes (päd.Situation) suggeriert
Standardrepertoire kritischer rationalismus
- Standardrepertoire:
- Quantitative Erhebungsverfahren: Fragebogen, Interviews, Tests, Beobachtungsstudien, päd.Versuche und Experimente, Päd.Berechnungen, statistische Erhebungen
- Qualitative Erhebungsverfahren: Teilnehmende Beobachtung, Qualitative Interviews, Dokumentenanalyse, Lebensweltanalyse, Deutungsmusteranalyse
- Pygmalioneffekt:
- Pygmalioneffekt:
- Theorie: Einfluss von äusseren Erwartungen auf die Entwicklung
- Rosenthal und Jacobson: Forscher haben von SuS die IQ’s gemischt und der LP zurückgemeldet => was ist passiert? => die LP hat es geglaubt => haben ihr Urteil korrigiert => Die SuS haben sich diesen falschen IQ’s angenähert => man kann SuS dumm/intelligent denken, nur durch ihre Erwartung!
- Verschiedene Modelle versuchen es zu erklären, geht allg. davon aus, dass feine psychische Interaktionsprozesse das Beeinflussungsphänomen in Gang setzten.
- Der Effekt taucht immer wieder auf, weiss nicht wieso und was man dagegen tun kann.
- Heutige Forschung: 2 Thesen:
- Hypothese 1: vergleichbare SuS, die vom LP besser eingestuft werden, bringen am Schluss auch bessere Leistung
- Hypothese 2: Einwanderkids trotz gleichem Niveau und Leistung schlechter eingestuft
- Untersuchungsmethodik:
- Einschätzung:
- Einschätzung: die LPs gaben unter Kenntnis des Testverfahren an, wie viele Punkte der jeweilige SuS machen würde
- Prognose: die LPs schätzten ein, welche Punktzahl jeweils erreicht würde, wenn der Test nachgeholt wird
- Mass: die beiden Masse wurden unter Einhalten kongruenter Urteile zu einem Gesamtscore verrechnet
- Leistung / Leistungsentwicklung:
- Zweimalige Messung mit einem eigens entwickelten Test, der sowohl inhaltlich verschiedene Fähigkeiten als auch bezgl. der Fähigkeitsvarianz breit messen sollte
- Unabhängige Variable:
- Einschätzung:
- Unterschätzung des Lernstandes und ungünstige Prognose der Lernentwicklung
- Adäquate Einschätzung des Lernstandes und mittlere Prognose der Lernentwicklung
- Leichte Überschätzung des Lernstandes und ungünstige Prognose der Lernentwicklung
- Abhängige Variable:
- Lernentwicklung in der Unterrichtssprache
- Design:
- Längsschnitt
- Ergebnisse: Erwartungen und Lernentwicklung
Exhaustion
- Exhaustion:
- Bedeutet eine Theoriemodifikation bei der Wenn-Aussagen eines kausalen Zusammenhang durch eine oder mehrere Und-Komponenten erweitert wird.
- Ausgangslage = Erwartungseffekt werden mit interaktionstheoretischen Modellen erklärt, in denen die Betroffenen in direktem Kontakt zueinander stehen müssen
- Hypothese = in Abhängigkeit von nationalstaatlichen und sozialen Zugehörigkeit konservieren sich Erwartungseffekte auf institutioneller Ebene, so dass interaktionistische Modelle zu deren Erklärung nicht mehr ausreichend sind.
- Theoretische Einordnung bzw. Erweiterung = Unterstützung der LPs hängt nicht nur von ihm selber, sondern auch von der Institution ab
- Ergebnisse: Bei den CH-SuS hat die Erwartung keine signifikante Resultate geliefert, bei den Migrantenkids schon. Die Studie zeigt weiter, dass dieses Phänomen nicht nur über den Direktkontakt, d.h. der Interaktion, vermittelt wird => es hat andere Übertragungswege zur Beeinflussung.
- Erwartungseffekte:
- Bislang geht man davon aus, dass Erwartungseffekte zwingen durch Interaktion entstehen => Direkter Kontakt = unerlässliche Bedingung für das Auftreten eines Pygmalioneffekts
- Bei den vorliegenden Ergebnissen ist jedoch der direkte Kontakt ausgeschaltet => andere Übertragungswege => sind vermutlich auf institutionellen Ebenen angesiedelt
- Erwartungseffekte entstehen durch Interaktion (Exhaustion) oder werden durch institutionelle Merkmale bei bestimmten askriptiven Merkmalen der Betroffenen begünstigt (=> Askriptiv = Merkmale, die nicht stimmen und trotzdem die Gesellschaft beeinflussen => z.B. Migrantenkids)
- Überblick zu modernen Zugängen und Positionen
- Überblick zu modernen Zugängen und Positionen
- Beispiele für die Vielfalt von modernen Zugängen & Positionen:
- Systemtheorie
- Konstruktivismus
- Qualitative Forschungsmethodik
- Inflationärer Gebrauch moderner Positionen:
- Sehr verbreitet, Forschungsarbeiten mit den Labels und Schlagwörtern moderner Zugänge zu deklarieren
- Vielfalt der Methoden ist gross
- Systemtheorie
- Herkunft:
- Schon in Antike Doppeldeutigkeit des Begriffs:
- 1. Gegenständliches/natürliches/gesellschaftliches System
- 2. System als Ordnung von Begriffen => gedankliches System
- Die Unterscheidung gegenständliches – gedankliches System wir immer wieder aufgegriffen
- In jüngster Zeit hat Überragung der Prinzipien von gegenständlichen System auf die gedanklichen/soziale Systeme neue Erkenntnisse gebracht => Achtung! Darf nicht 1:1 übernommen werden => diese Übertragungen führen zu Kritik => Bsp.: bedenkenlose Übertragung von naturwissenschaftlichen Perspektiven auf die Sozialwissenschaften
- Schon in Antike Doppeldeutigkeit des Begriffs:
- Unterschiedliche Konzeptionen:
- Strukturales Konzept => z.B. Gesellschaft
- Hierarchisches Konzept => z.B. Heimwesen
- Hierarchisches Konzept => verschachtelte Systeme => Bronfenbrenner
- Hauptströmungen: systemtheorie
- Hauptströmungen:
- Allgemeine Systemtheorie:
- Begründer: Bertalanffy
- Kritisierte die deduktiven Verfahren in der Physik
- Gegenentwurf zu isolierten Einzelbetrachtungen => formulierte das System als eine Menge von Elementen, zwischen denen Wechselbeziehungen besehen
- Wichtige Begriffe = Vernetzung, Reziprozität (gegenseitige Beeinflussung), Dynamik, interne Organisation
- Kybernetik:
- Begründer: Wiener
- Befasst sich mit der Regelung und Steuerung und Kommunikation von Systemen (=> Bsp.: Heizung mit Thermostat. Heizung hat IST und SOLL Zustand => entsprechen sich diese nicht, reagiert die Heizung => Dies soll auch auf andere Dinge übertragen werden können)
- Wichtige Begriffe: Auslösung, Steuerung, Effektor, Rezeptor, Ist- und Sollwert
- Strukturell-funktionale soziologische Theorie:
- Begründer: Parsons
- Untersucht die Frage, wie Strukturen das Verhalten von Individuen innerhalb einer Gesellschaft determinieren => hat nur gewissen Spielraum => ist von der Gesellschaft gegeben => ist darin gefangen
- Beschränkt sich von vornherein auf den humangesellschaftlichen Bereich
- Struktur = Anatomie des sozialen Systems
- Personen als handelnde Personen => Handlungen als Elemente => schaut, welche Handlungen dys-/funktional sind
- Neuformulierung: Luhmann
- Kernelement nicht mehr die Handlung, sondern die Kommunikation
- Kommunikation = vollzieht sich über gesellschaftlich-symbolisch generalisierte Medien wie Geld, Macht, Status, ...
- Soziale Systeme = geschlossen => vermitteln durch Komplexitätsreduktion zwischen der komplexen Welt und dem System => dadurch schränken sie die kommunikativen Anschlussmöglichkeiten ein und bestimmen die Struktur des Systems => Bsp.: Heirat = Zusammenschluss zweier Systeme zu einem neuen System => geht nicht um die Handlung, sondern um die Symbolik der Handlung
- Allgemeine Systemtheorie:
kritik systemtheorie
- Kritik:
- Die Soziologen sind unter sich auch nicht einig und üben Kritik
- Habermas: bemängelt, dass sie nur beschreiben und keine Kritik ausüben
- Esser: meint, es seien nur zu Paradigmen aufgeblähte Theorien, da es keinen Erklärungsansätze gibt => versuchen, Theorien die nicht funktionieren durch Komplexität zu retten
- Autopoiesis:
- Bezeichnet von: Maturana
- = jene Organisationsmerkmale, welche für die Selbsterschaffung und Selbsterhaltung von Systemen verantwortlich sind => Bsp.: Logopäden müssen Diagnose stellen, ansonsten haben sie keine Arbeit mehr
- Achtung vor unreflektierter Übertragung des Prinzips der Selbstorganisation von Organismen auf soziale Probleme
- Selbstreferentialität:
- Selbstreferentialität:
- Ist Luhmanns Schlüsselbegriff
- Denn Kommunikationssysteme nehmen nur Aussagen auf, die für das bisherige System anschlussfähig sind, um die Komplexität zu reduzieren
- Selektive Wahrnehmung => man hat ein Bild in seinem System und man nimmt nur Sachen auf, die zu diesem Bild passen => Luhmann meint dies sei notwendig, da die Komplexität das System sonst zerreisst => Systeme machen sich ein Bild von der Welt und das muss mit der Welt nicht übereinstimmen
- Es geht darum zu erklären, warum etwas passiert ist => z.B. Hexenverfolgung
- Das System ist wie ein geschlossener Kreis => Gleichzeitig Mitglied verschiedener Systeme, aber die Systeme sind in sich geschlossen
- Bsp.: Schule: sie verändert sich in ihren Grundzügen nicht => neue Ideen konnten sich bis heute nicht durchsetzen
- Bsp: Sprache
- „Dieser Satz ist kurz.“
- Wird über ein Satz eine Aussage gemacht und zwar mit demselben Satz über den die Aussage gemacht wird
- „Dieser Satz ist falsch.“
- = Lügner-Paradox => entsteht durch Selbstbezogenheit => es ist sowohl wahr wie auch falsch => weil bei der Annahme seiner Wahrheit folgt, dass er falsch ist und bei Annahme seiner Falschheit folgt, dass er wahr ist.
- „Dieser Satz ist kurz.“
- Bsp.: Alltag:
- Normative Wende von einem ursprünglich rein deskriptiven Satz => wenn Selbstreferentialität in einen Vorwurf umgemünzt wird => wie z.B. in Politik oder Medien => jene Systeme, die vorgeben, im Dienst anderer Systeme oder der Gesellschaft zu sein
- Bsp.: Schweizer TV: Sagen, ihr Dienst sei die Bevölkerung zu informieren, sagen aber je nach Sender, dass man gewisse Wörter nicht verwenden soll, da die CH-Bevölkerung zu dumm sei, diese zu verstehen => d.h., sie halten das System aufrecht, indem sie sich über den Rest der Bevölkerung setzen
Vernetzung systemthoretisch
- Kein abgeschlossenes Theoriegebäude => gib verschiedene Bezüge zu anderen theoretischen Richtungen, die z.T. von diesen angestossen worden sind => z.B. die Entscheidungs- und die Spieltheorie, die Chaostheorie, die Synergetik
- Radikaler Konstruktivismus:
- Radikaler Konstruktivismus:
- Verwirft jegliche Abbildthese => wendet sich gegen den naiven Realismus => er verleugnet aber nicht die Existenz der realen Welt, er bezweifelt einfach, dass man diese reale Welt erfassen kann
- Radikaler Konstruktivismus Wahrnehmung:
- Wissen wird durch das wahrnehmende und denkende Subjekt aktiv aufgebaut => Der Mensch nimmt aktiv auf
- Kognition dient der Organisation der Erfahrungswelt des Subjekts und nicht der Erkenntnis über eine objektive Realität => Das Ziel von unserer Wahrnehmung ist, unsere Ordnung in unserem Kopf in Ordnung zu bringen => Wir machen eine Realität in unserem Kopf und diese weicht von der Realität draussen ab
- Radikaler Konstruktivismus und Realismus:
- Er versucht nicht zu entscheiden, was grundsätzlich real ist und was nicht
- Vertreter: Glaserfeld, von Foerster, Maturana
- Ethik:
- Es ergeben sich ethischen Konsequenzen => So wird die Verantwortung für Denken und Tun demjenigen übertragen, der denkt und tut => Jeder Mensch hat, weil er denkt, eine Verantwortung (in einem weiten Sinn)
- Foersters Maxime: Handle so, dass die Anzahl der Wahlmöglichkeiten maximiert wird => Der Kern des Ansatzes, wenn wir pädagogisch aktiv werden => Wenn man das nicht tut, ist die Pädagogik für mich da und nicht für das Kind
- Erkenntnistheorie und Erziehungskritik:
- Kritisieren an der Erziehung, dass sie nur das Ziel habe, die Kinder zu trivialisieren => d.h. aus ihnen berechenbare Menschen machen => Bsp.: Prüfungen: Es werden nur Fragen gestellt, auf die man die Antwort schon weiss
- Die Sokal-Affäre:
- Der Physiker Sokal veröffentlichte einen wissenschaftlichen Aufsatz in einer akademischen Zeitschrift => der Aufsatz hatte keinen Inhalt, es waren nur aneinandergereihte wissenschaftliche Wörter => niemand bemerkte es!
- Sozialkonstruktivismus :
- Sozialkonstruktivismus :
- Anfänge:
- In Sozialwissenschaften tauchte die Idee des Konstruktivismus in Form des Sozialkonstruktivismus auf
- Es werden gesellschaftliche Kategorien untersucht => Bsp.: Frau, Behinderung, ...
- Grundzüge:
- Er interessiert sich dafür, wie soziale Kontexte und soziale Einzelphänomene konstruiert werden, wie gesellschaftliche Relevanz eines Phänomens erzeugt wird, und wie ein Phänomen tradiert und institutionalisiert wird
- Ein wichtiges Moment gesellschaftlicher Konstruktion = Klassifikation / Kategorisierung von Menschen / Menschengruppen
- Naturalisierung:
- Entscheidendes Mittel zur Stabilisierung sozial konstruierte Klassifikationen ist deren Naturalisierung/Essentialisierung
- Dabei werden vermeintliche Eigenschaften als wesensartig für Gruppen beschrieben => z.B. Frauen können nicht Statistik
- Wir nehmen ein kleines Merkmal und heben es in den Mittelpunkt => dann tun wir andere Elemente um dieses Merkmal herum => z.B. Birkenstockträger => die Essentialisierung sagt, dass dann alle Birkenstockträger den gleichen Charakter haben
- Um dies aufzudecken kann man geografische und historische Vergleiche machen => Bsp.: Behinderung: in Europa variiert die Anzahl Behinderter je nach Land frappant => Diese Zahlen relativieren nicht die Behinderten, sondern die Bezeichnung der Behinderten.
- Anwendungsbereich / Beispiel:
- Mit der Kombi von systemtheoretischen und konstruktivistischen Überlegungen lässt sich aufschlüsseln, dass soziale Phänomene nicht per se existieren => sie müssen von gesellschaftlichen Institutionen/Instanzen aus ihrer jeweiligen Sicht als solche definiert werden
- Diese Definitionen enthalten => Begrifflichkeiten, Klassifikationen, vorstrukturierte Wahrnehmungs- und Interpretationsmuster, Kausalitätsannahmen, ...
- In ungünstigen Fällen entstehen diese Definitionen von Medien, Politik, Praxis und Wissenschaft geeinigte Harmonie der Täuschungen => dann ist es gar nicht mehr möglich, etwas anderes zu sehen
- Anfänge:
- Qualitative Methoden
- Definition:
- = eine ansehnliche Vielfalt von unterschiedlichen Erhebungs- und Auswertungsverfahren
- Gemeinsamkeit = arbeiten mit nicht quantifizierbaren Daten
- Idealfall = Auswahl der Methoden richten sich am Gegenstand und der Fragestellung aus und nicht am Interesse und den Selbstüberzeugungen der Forschenden
- Methodenüberblick:
- Biographische Methode
- Einzelfallstudie
- Diskursanalyse
- Frounded Theory => geht davon aus, dass man unvoreinkommen ins Feld geht
- Objektive Hermeneutik
- Qualitative Inhaltsanalyse => Texte, Aufsätze, Tagebücher, ...
- Qualitative Interviews
- Teilnehmende Beobachtung
- Viele Forscher denken es ist nicht angebracht nur eine Methode zu verwenden => Problem: die wenigsten Forschungsgegenstände sind mit beiden Methoden beantwortbar und wenn doch, braucht es viel Zeit
- Man kann nur Methoden kritisieren, nicht Ergebnisse! => Deshalb ist es wichtig, dass man die Methoden nachvollziehbar macht!
- Qualitativ – quantitativ:
- Qualitativ = zur Exploration eines neuen Untersuchungsfeldes
- Quantitativ = zur Prüfung bestehender Hypothesen
- Bedeutet nicht, dass qualitative Vorgehen hypothesenfrei ist!
- Handlungsforschung:
- Konzepte, bei welchen kaufende Forschungsprozesse gleichzeitig initiiert werden => d.h. gleichzeitig analysiert und entwickelt werden
- Gerade diese Gleichzeitigkeit von Forschung und Entwicklung machen die Handlungsforschung aus wissenschaftlicher Sicht unvertretbar
- Probleme:
- Generalisierbarkeit: Qualitative Methodenanalyse => Generalisierbarkeit von Ergebnissen wird zugunsten anderer Kriterien aufgegeben
- Intersubjektive Nachvollziehbarkeit: nicht vorhanden, da ein hermeneutisches Verfahren zur Auswertung verwendet wird
- Einflussnahme und Macht: „näher Herangehen“ führt zu einem Ausgesetzt-Sein der Beforschten => Bsp.: Bei einem Interview kommt der Befragte unter Druck, da er weiss, dass auch ein nicht beantworten oder ein zögern von ihm aus aufgezeichnet wird
Ethik
- Ethik: (Präferenz-)Utilitarismus, Deontologie, Theorie der Gerechtigkeit, Anerkennung der Abhängigkeit, UNO-Behindertenrechtskonvention, Behinderung als soziales Konstrukt, Normbegriffe und Devianz, Modernisierungstheorie
- Einführung in eine Ethik für die Sonderpädagogik
- Wozu?
- Wie lässt sich heilpädagogisches Handeln legitimieren und an welchen übergreifenden Zielen soll es sich orientieren?
- Handelt es sich bei dem übergreifenden Ziel der gesellschaftlichen Integration um ein erstrebenswertes Ziel?
- Dürfen Behinderte segregiert werden?
- Wie stet es um den Lebenswert von Behinderten?
- Grundtypen:
- Utilitarismus (Prinzip zur Glücksteigerung aller Personen) und reiner Konsequenzialismus (er schaut, ob die Aussenwirkungen einer Handlung/Entscheidung ethisch zu vertreten sind)
- Deontologie (ist eine Pflichtethik) und eingeschränkter Konsequenzialismus (es gibt bestimmte Dinge, die wir einfach tun)
- Verhandlungsethik (Bei einer Entscheidung führen wir vorweg ein bestimmtes Verhandlungsmuster ein)
- Tugendethik (Bestimmte ältere Tugenden nehmen)
- Ansätze zur Begründung von Ethik:
- Deontologische Ethik: Deon = Pflicht => Vertretbarkeit der Handlung selbst steht im Vordergrund
- Teleologische Ethik: Telos = Zweck => Vertretbarkeit der Folgen einer Handlung selbst steht im Vordergrund