3424 - Arbeitspsychologie
3424 - Arbeitspsychologie
3424 - Arbeitspsychologie
Fichier Détails
Cartes-fiches | 207 |
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Langue | Deutsch |
Catégorie | Psychologie |
Niveau | Université |
Crée / Actualisé | 09.08.2019 / 15.11.2023 |
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161. Theorien der EL-Forschung: Paul & Moser
Paul & Moser: Situation der EL als Inkongruenz zwischen Beschäftigungspräferenz & tatsächlichem Beschäftigungsstatus
162. Theorien der EL-Forschung: Siegriest
Siegriest: Ansatz der beruflichen Gratifikationskrise. Eine Krise liegt vor, wenn externen/ selbst gesetzten Anforderungen kein positiv erlebter Gegenwert
gegenübersteht
163. Forschungsbefunde EL: Selektions-/Drifthypothese
Erwerbslose werden und bleiben aufgrund ihrer psychischen Labilität erwerbslos
164. Forschungsbefunde EL: Verursachungs-/
Sozialisationsthese
Psychische Labilität der Erwerbslosen ist Folge der EL
165. Forschungsbefunde EL: Politische Radikalisierung
- Teil der erwerbslosen Jugendlichen wird politisch radikaler.
- Großteil der erwerbslosen Jugendlich bleibt/ ist politisch abstinent
- Zunahme der EL-Rate geht dann mit zunehmender rechts-motivierten Gewalttaten einher, wenn die Zahl der Ausländer ebenfalls zunimmt
166. Forschungsbefunde EL: Kriminalität
- Kein systematischer Zusammenhang zwischen Veränderung der EL-Rate und der Kriminalitätsrate
- stabile Arbeitssituation als zentraler Hemmfaktor für Kriminalität & abweichendem Verhalten
167. Forschungsbefunde EL:
Keine ursächliche Bedeutung des Arbeitsplatzes konnte für Suizid nicht belegt werden
168. Forschungsbefunde EL: Somatische
Veränderungen
geschwächte Immunabwehr bei Personen die EL als chronischen Stressor benennen
169. Forschungsbefunde EL: Selbstwertgefühl/
Selbstkonzept
Verschlechterung des Selbstwertgefühls tritt erst nach einer gewissen Dauer der EL ein
bestimmte Gruppen haben mehr alternative Möglichkeiten des Selbstwerterhaltes
unterschiedliche Operationalisierenden des Konzeptes
170. Forschungsbefunde EL: Familie
- EL des Mannes hat hohes Risiko für instabile Partnerbeziehung
- in Familien mit langzeiterwerbslosen Elternteil häufiger Vernachlässigung & Missbrauch
- Annahme: Kinder erwerbsloser Eltern haben schlechtere Ausstattung für Bestehen auf Arbeitsmarkt
171. Forschungsbefunde EL: Drogenkonsum
- vermehrt Erstmanifestation Alkoholerkrankungen
- finnische Studie: Nikotinkonsum nahm ab
172. Forschungsbefunde EL: Zeitstruktur
- Reduktion Geldausgaben - Zunahme häuslicher Aktivitäten
- freiwillige gemeinnützige Arbeit trägt zu psychischer Stabilisierung bei. Positive Effekte sind nicht stabil über die Zeit
173. Forschungsbefunde EL: Mann vs. Frau
- Männer weisen mehr Arbeitssuchaktivitäten auf, als Frauen —> optimistischer hinsichtlich Erfolgsaussichten
- festgestellter Moderatoreffekt des Geschlechts ist eher auf Unterschiede in Erwerbsarbeit, als auf Unterschiede zwischen erwerbslosen Frauen/ Männern zurückzuführen
174. Intervenierende Variablen EL: Dauer
Nicht die Zeit an sich als Problem, sondern die mit andauernder EL verbundenen Veränderungen der zu bewältigenden Anforderungen als Problem
175. Intervenierende Variablen EL: Finanzen
- Zusammenhang zwischen Erwerbsstatus & Depressivität war nicht mehr nachweisbar, wenn Person angab mit finanziellen Mitteln auszukommen
- Verbesserung der finanziellen Lage um 9,3% bei Aufnahme von Erwerbsarbeit wird als Kompensation für negative Bedingungen der Erwerbsarbeit erlebt
176. Intervenierende Variablen EL: Soziale Unterstützung
- Reassurance of worth: Versicherung des Werts der eigenen Person
- Emotionale Unterstützung durch andere Erwerbslose wird als hilfreich erlebt
- Weak ties (größeres Netz, loser/ unverbindlicher Beziehungen ist förderlich für Wiedereinstieg
177. Intervenierende Variablen EL: Diskriminierung
- Anteil der Personen die es für ratsam halten dem sozialen Umfeld nichts von EL mitzuteilen ist zwischen 1986 bis 2003 deutlich angestiegen
- kritisches Verhalten für Wiedervermittlung da Weak Ties nicht wirksam werden
178. Intervenierende Variablen EL: vorherige
Arbeitssituation
- Erwerbslosigkeit bei höher Qualifizierten geht auch mit negativen Folgen einher, aber nicht im gleichen Ausmaß
- Anforderungsgehalt der früheren Tätigkeit hat positiven Zusammenhang mit Lernbereitschaft während EL
179. Intervenierende Variablen EL: Arbeitsplatzunsicherheit
entscheidend ist subjektives Maß an erlebter Unsicherheit
180. Förderliche & Hinderliche Bedingungen für Wiedervermittlung EL: Arbeitssuchverhalten
- Qualität nicht Quantität ist ausschlaggebend
- aktives Arbeitssuchverhalten geht mit Verschlechterung der psychischen Gesundheit einher, wenn Gefühl der Situationskontrolle niedrig ist
181. Förderliche & Hinderliche Bedingungen für Wiedervermittlung EL: Kontrolle
Anfänglich hohe internale Kontrolle scheint depressionsförderlich zu wirken, wenn sie sich bei andauernder EL als unrealistisch herausstellt. Externale Kontrolle nimmt mit Dauer der EL zu
182. Förderliche & Hinderliche Bedingungen für Wiedervermittlung EL: Attribuierung
- Internale Ursachenzuschreibung nimmt mit Dauer der EL zu
- Externale Attribuierung scheint Arbeitssuche zu erschweren
183. Förderliche & Hinderliche Bedingungen für Wiedervermittlung EL: Arbeitsorientierung
- Innerhalb eines Jahres reduziert sich der Anteil der Erwerbswilligen um 20%
- niedrigere Arbeitsorientierung geht mit besserer mentaler Gesundheit einher
184. Förderliche & Hinderliche Bedingungen für Wiedervermittlung EL: Coping
- Schränkt die ökonomische Situation die Ausübung bedeutungsvoller Freizeitaktivitäten ein, hilft lösungsorientiertes Coping das Selbstwertgefühl zu erhalten
- Emotionsbezogenes Coping wird häufig gewählt wenn mehr Copingressourcen vorhanden sind, ist aber mit anhaltender EL verbunden
- Distanzierung als Form emotionalen Copings. Einzige Strategie die mit Einschätzung der Reversibiltät zusammenhing. (Nicht nachdenken über Arbeitsplatzverlust)
185. Förderliche & Hinderliche Bedingungen für Wiedervermittlung EL: Konzessionsbereitschaft
- fast 50% würde geringeres Einkommen in Kauf nehmen
- inhaltliche Konzessionsbereitschaft ist geringer ausgeprägt
- in D dauert es 13 Jahre bis anfänglicher Missmatch (Beginn der Laufbahn unterhalb Qualitfikation) wieder ausgeglichen ist
186. Perspektiven der Arbeitsgestaltung
- Defizitabbau: ergonomisch, kontextorientiert, korrektiv
- Entwicklung: psychologisch, kontentorientiert, präventiv-prospektiv
- Entwicklungsperspektive verdrängt Defizitperspektive
- Konzept der vollständigen Aufgabe schon bei Hellpach angelegt.: vollständige Aufgaben bestehen aus planen, ausführen, kontrollieren, Rückmeldung
- Human-Relations-Bewegung: Hawthorne-Studien: Verständnis des Betriebs als soziales System
- 1960er: Selfactualizing man: Mensch strebt nach Autonomie & Selbstverwirklichung
- Zweifaktoren-Theorie (Herzberg): Einteilung in Kontext-/ Kontentfaktoren. Job rotation/ job enlargement/ job enrichment
- 1970er:
- Konzept der soziotechnischen Systemgestaltung (knüpft an Lewin an): Joint optimization aus sozialen & technischen System
- Konzept der Aufgabengestaltung/ Kerndimensionen der Arbeit: Job charakteristisch Model
- Konzept der persönlichkeitsförderlichen Arbeitsgestaltung
187. Mitarbeiterbezogene Ziele
- Auführbarkeit
- Schädigungslosigkeit
- Beeinträchtigungsfreiheit
- Persönlichkeitsförderlichkeit
188. Unternehmensbezogene Ziele
- Ökonomie: Kosten & Effizient
- Qualität
- Kundenzufriedenheit
- Flexibilität
- Systemsicherheit
- Arbeitssicherheit
- Umweltschutz
- Aspekte der Verteilungsgerechtigkeit
189. 3 Grundannahmen humaner Arbeitsgestaltung (Ulich/ Baitsch)
- Autonomieprinzip: Arbeitstätigkeiten als relative autonomes Subjekt der eigenen Handlungen. —> Forderung nach HAndlungsspeilraum & Autonomie-/Beteiligungsorientierter Arbeitsgestaltung
- Entwicklungsprinzip: 4 Aspekte für Persönlichkeitsentwicklung
- Inhalt der Arbeitstätigkeit
- Anforderungen die sich aus Tätigkeit ergeben
- zur Erfüllung der Anforderungen erforderliche Ausbildung
- gesellschaftliche Bewertung der Arbeitstätigkeit
- —> Forderung nach dynamischer Arbeitsgestaltung
- Differentialprinzip: Berücksichtigung interindividueller Differenzen in der Arbeitsgestaltung. —> Forderung nach differentieller Arbeitsgestaltung/Angebot alternativer Arbeitsstrukturen & Anforderungen
190. Grundlegende Strategien der Arbeitsgestaltung
- korrektiv: Identifikation von Mängeln im Nachhinein & Abmilderung durch nachträgliche Maßnahmen
- kompensierund: z.B. Auszahlung von Lärmzulagen
- präventiv: Erfassung möglicher negativer Auswirkung & Vermeidung durch entsprechende Gestaltungsmaßnahmen. —> projektierende Arbeitsgestaltung
- Prospektiv: Schaffung von Arbeitsstrukturen die sich förderlich auf Gesundheit/Persönlichkeit auswirken
191. Konzept der vollständigen Aufgabe
- Hacker
- Durch Aufgabe sollen alle Handlungsebenen und mehrere Zyklen gefordert sein
- zyklische Vollständigkeit: Innerer Zusammenhang von Vorbereitungs-/ Organisation-/ Ausführungs-/ Kontrollkomponenten einer Handlung
- hierarchische Vollständigkeit: neben Ausführungsprozessen werden auch Wahrnehmungs-/ Vergleichsprozesse-/ Entscheidungs-/Denkprozesse in Aufgabe integriert
Merkmale vollständiger Aufgaben
- Das selbstständige Setzen von Zielen, die in übergeordnete Ziele eingettet werden können
- Selbständige Handlunsvorbereitungen im Sinne der Wahrnehmung von Planungsfunktionen
- Auswahl der Mittel einschließlich der erforderlichen Interaktionen zur adäquaten Zielerreichung
- Ausführungsfunktionen mit ablauffeedback zur Handlungskorrektur
- Kontrolle mit Resultfeedback und der Möglichkeit, Ergebnisse der eigenen Handlungen auf Übereinstimmungen mit den gesetzten Zielen zu überprüfen
192. Tätigkeitsspielraum-Konzept
- Ulich
- nimmt auf Freiheitsgrade bei der Arbeit Bezug
- ursprüngliche Dimension: Entscheidungsspielraum, Tätigkeitsspielraum, Interaktionsspielraum
- derzeitige Version des Tätigkeitsspielraums: Entscheidungsspielraum, Gestaltungsspielraum, Handlungsspielraum
- Dimensionen: Autonomie, Variabilität, Flexibilität
193. Gruppenarbeitskonzept
Handlungs-/ Tätigkeitsorientiert
194. MTO-Ansatz
- Strohm/ Ulich
- Soziotechnische Systemgestaltung
195. Job characteristics Model
- Hackman & Oldham
- motivationstheoretischer Ursprung
- Motivationspotential = [(Anforderungsvielfalt + Ganzheitlichkeit + Bedeutung)/3] * Autonomie * Rückmeldung
- die ersten drei Merkmale können sich kompensieren
- Autonomie & Rückmeldung sind zwingend erfolgreich, damit MP ungleich null ist.
- Erfassung des MP mitttels Job Diagnostic Survey
196. Merkmale Motivations-/ Persönlichkeits-/ Gesundheitsförderlicher Aufgabengestaltung:
- Zeitelastizität & stressfreie Regulierbarkeit
- Lern-/ Entwicklungsmöglichkeiten
- Anforderungsvielfalt
- Autonomie
- Möglichkeiten sozialer Interaktion
- Ganzheitlichkeit
- Sinnhaftigkeit
197. Arbeitsgestaltung durch Veränderung der Aufbau-/ Ablauforganisation: Technikorientiert
- Operateure übernehmen nicht-automatisierte Resttätigkeiten
- Zentrale Kontrolle: Keine Handlungs-/ Gestaltungsspielräume für Operatuere
- Zentralisierte Steuerung durch vorgelagerte Bereiche
- Uneingeschränkter Zugang zu Informationen nur auf Steuerungsebene
- Regulation der Arbeit durch Spezialisten
198. Arbeitsgestaltung durch Veränderung der Aufbau-/ Ablauforganisation: Arbeitsorientiert
- Operateure übernehmen ganzheitliche Aufgaben
- Lokale Kontrolle: definierte Handlungs-/ Gestaltungsspielräume
- Dezentralisierte Steuerung im Fertigungsbereich
- Informationen über Systemzustände vor Ort
- Regulaion der Arbeit durch Operateure mit Eigenverantwortung (für Programmier-/ Feinplanungs-/ Überwachungs-/ Kontrolltätigkeiten
199. Arbeitsgestaltung durch Veränderung der Aufbau-/ Ablauforganisation: 3 Aspekte
- vollständige Aufgaben sind wegen höherer Komplexität meist nur als Gruppenaufgaben realisierbar
- Konzept der vollständigen Aufgabe erfordert Einbeziehung von produktionsnahen/ indirekten produktiven Funktionen
- Restrukturierung von Arbeitsaufgaben lässt sich nicht separiert behandeln —> Einbindung in unternehmensweiten Restrukturierungsprozess
Umgebungs-/ Ausführungsbedingungen und auf sie gerichtete Maßnahmen zur optimalen Gestaltung können Belastungen reduzieren. —> notwendige/ nicht
hinreichende Voraussetzung für humane Wirkung
200. 2 Gruppen von Tätigkeitsmerkmalen als Motivationsquellen
- Vielfalt & Wechsel in den Anforderungen
- Tätigkeitsspielraum und damit eigenständige Zielsetzung