3424 - Arbeitspsychologie
3424 - Arbeitspsychologie
3424 - Arbeitspsychologie
Kartei Details
Karten | 207 |
---|---|
Sprache | Deutsch |
Kategorie | Psychologie |
Stufe | Universität |
Erstellt / Aktualisiert | 09.08.2019 / 15.11.2023 |
Weblink |
https://card2brain.ch/box/20190809_3424_arbeitspsychologie
|
Einbinden |
<iframe src="https://card2brain.ch/box/20190809_3424_arbeitspsychologie/embed" width="780" height="150" scrolling="no" frameborder="0"></iframe>
|
1. Konflikt zwischen Eigensinn & Sozialer Anpassung
Arbeitgeber: Krankheitskosten, Fehlzeiten, innere Kündigung, mangelnde Leistung, Engagement
Arbeitnehmer: zerstörte Lebensträume, Burnout, gesundheitliche Beeinträchtigungen, zunehmende Angst vor Arbeitsplatzverlust, erhöhter Anpassungsdruck
2. Bedeutung von Arbeit (Anlehnung an Jahoda)
- Existenzsicherung/ Lebenssicherung
- Aktivität & Kompetenz
- Zeitstrukturierung
- Kontakt & Kooperation
- Sozialer Status/ Anerkennung
- persönliche Identität
3. Arbeit & Persönlichkeit
Wechselseitiger Einfluss:
- Entwicklung von Werthaltungen
- Entwicklung der intellektuellen Leistungsfähigkeit
- Entwicklung der intellektuellen Flexibilität
4. Erwerbstätigkeit mit restriktiver Arbeit
- negativ getönte emotionale Zustände aller Art
- negative motivationale Orientierung
5. Erwerbstätigkeit mit hinreichend Entscheidungs-/
Handlungsspielräumen
- psychische Gesundheit
- Intelligenz
- soziale Kompetenz
- Kontrollüberzeugung
6. Arbeitskraftunternehmer
Beschreibt Risiken einer Subjektivierung von Arbeit im Sinne einer freiwilligen Selbstausbeutung
7. Arbeitsgestaltung
- jegliche Form der Gestaltung von Arbeit
- Problem der Anpassung des Menschen an die Arbeit, sowie der Arbeit an den Menschen
- spezielle Interventionsform
8. Ansatzpunkte der Arbeitsgestaltung
- Person: Selektion & Sozialisation
- Arbeit: Aufgabe & Umfeld
9. Zielgrößen der Arbeitsgestaltung
- Ökonomie
- Humanität
10. Kennzeichen der Forschung ser Arbeitspsychologie
- mindestens eine Variable ist psychologische Größe
- mindestens eine Variable beschreibt Arbeit/ Organisation
11. Ingenieurspsychologie - Normative Gestaltungsansätze
Anwendung (In Arbeitspsychologie geht es mehr um die Entwicklung)
- konkrete Planung
- Gestaltung & Veränderung von Aufgaben/ Produkten/ Soziotechnischen Systemen
12. DIN EN ISO 10075: Ergonomische Grundlagen bezüglich psychischer Arbeitsbelastung
Festlegung von…
- Anforderungen an Verfahren, die zu er Erfassung/ Messung psychischer
Belastung/ Beanspruchung/ Folgen konzipiert werden.
psychische Belastung
- Gesamtheit aller erfassbaren Einflüsse die von aussen aus den Menschen psychisch einwirken
Psychische Beanspruchung
- Unmittelbare Auswirkung der psychischen Belastung im Individuum
Beanspruchungsfolgen
- Langfristige Ausweitungen dauerhafter psychischer Beanspruchung
13. Kriterien für humane Arbeitsgestaltung (Rohmert - Hacker & Richter, Ulich)
Rohmert
- Ausführbarkeit
- Erträglichkeit
- Zumutbarkeit
- Zufriedenheit
Hacker & Richter
- Ausführbarkeit
- Schädigungslosigkeit
- Beeinträchtigungsfreiheit
- Persönlichkeitsförderlichkeit
Ulich
- Schädigungsfreiheit
Beeinträchtigungsfreiheit
Persönlichkeitsförderlichkeit
Zumutbarkeit
14. Aktuelle Themen
- Analyse/ Bewertung/ Gestaltung von Arbeitstätigkeiten/ -strukturen
- Entwicklung theoretischer Konzepte zur Beschreibung/ Erklärung/ Vorhersage bestimmter Arbeitshandlungen
- Wirkungen von Arbeit
- Entwicklung vpn präventiven Arbeits-/ Gesundheitsschutzkonzepten
- Gestaltung von Arbeitsorganisationsformen
- Entwicklung von arbeitsimmanenten Konzepten zur Aus-/ Weiterbildung von Mitarbeitern
15. Zukünftige Themen
- Neue Informations-/ Kommunikaitonstechnologien
- Anwachsen der Dienstleistungstätigkeiten
- Internationalisierung & Globalisierung
- Veränderungsmanagement & Implementierungsstrategien & Evaluation
- zunehmende Flexibilisierung
- Organisationsdiagnostik als Organisationsintervention
16. Arbeit
- typische Merkmale der Erwerbsarbeit
- typische Wesensmerkmale: bewusste, zielgerichtete Tätigkeit, die als antizipiertes Produkt des gegenständlichen Handelns an der Verwirklichung eines bestimmten Ziels ausgerichtet ist
- Aufzählung von Merkmalen, die im historischen Kontext & in Wertungen zur Arbeit deutlich werden
17. Arbeitstätigkeit
operationale Definition: Tätigkeiten haben Arbeitscharakter, sind raum-zeitlich dimensioniert, äußern sich in typischen Verhaltensweisen, sind psychisch reguliert
18. Aufgabe
Schnittstellen, an denen ein übergeordneter Handlungszusammenhang die konkreten Personen trifft & an sie Handlungsanforderungen stellt.
Voraussetzung für das Vorliegen einer Aufgabe: überindividueller Zusammenhang, aus dem sich die Notwendigkeit ergibt, ein bestimmtes Ergebnis unter (…) Bedingungen zu erreichen —> Aufgabenerfüllung ist prinzipiell sanktionierbar
19. Arbeitspsychologische Theorien
einfache Belastungs-Beanspruchungs-Modelle: Behavioristische Ansätze. Verwendung in Ergonomie. Stimulus führt zu Beanspruchung (Reaktion)
moderne Belastungs-Beanspruchungs-Modelle: Beanspruchung als Funktion aus Zusammenspiel von Kontext-/ Personvariablen: —> Beeinflussung der Beanspruchung durch Reduktion der Belastung &
Förderung der Personenkompetenz
20. Handlungstheoretische Ansätze
- erforderlich bei Tätigkeiten mit vermehrtem intellektuellen Tätigkeitsanteilen & komplexeren Handlungszyklen
- Anwendung wo einfache Stimulus-Response-Ansätze keine adäquaten Zugänge bieten
21. Tätigkeitstheoretische Ansätze
- kognitionsorientierte Sichtweise der Handlungsregulationstheorie
- Einzelne Handlungen sind Tätigkeiten zugeordnet und erfahren erst durch diese ihre konkrete Ausprägung
- explizite Einbeziehung der Motive zum Tätigwerden
- Bietet Erklärungsmodell zur Persönlichkeitsentwicklung
22. Handlungstheoretische Konzepte
Handlung
Hacker: Kleinste psychologische Einheit der willensmäßig gesteuerten Tätigkeit. Nur Kraft ihres Ziels sind Handlungen selbstständige/abgrenzbare Grundbestandteile/ Einheiten der Tätigkeit
- —> Handeln wird nur aus der übergeordneten Tätigkeit verstehbar
- Tätigkeit wird initiiert durch Wirksamwerden von Motiven
- aus Tätigkeiten abgeleitete Handlungen orientieren sich an bewussten Zielen
- die notwendigen Operationen zur Erlangung des jeweiligen Handlungsziels hängen unmittelbar von den gegenständlichen Bedingungen ab —> Aufgaben
Konzept der psychischen Regulation (Hacker)
- Basis sind allgemeine handlungs-/ tätigkeitstheoretische Annahmen von Rubinstein & Leontjew
- Einflussfaktoren & Steuerungsmöglichkeiten stehen in Wechselverhältnis mit Arbeitstätigkeit & Arbeitsergebnis
23. Handlungsregulationstheorie
3 Ebenen
- Sensumotorische Ebene (unten): handeln ist bewusst zielorientiert und schreitet in einzelnen aufeinander bezogenen Handlungsschritten voran
- perzeptiv-begriffliche Ebene (mitte): in einem beobachtend rückkoppelnden Prüfprozess wird der handeln auf seinen Beitrag zur Verwirklichung des Handlungsziels kontrolliert
- intellektuelle Ebene (oben): Jeder Handlungsschritt gehört zu einem gedanklich antizipierten Handlungsentwurf
5 Phasen
- Phase des Richtens: Zielbildung (—> intellektuell)
- Phase des Orientierens: über Ausführungsmöglichkeiten (—> intellektuell)
- Phase des Entwerfens: Bildung eines Ergebnis-/ Tätigkeitsmodells (—> begrifflichperzeptiv)
- Phase des Entscheidens: Übergang zum Verwirklichen (—> begrifflich-perzeptiv)
- Phase des Kontrollierens: rückkoppelndes Vergleichen mit Ergebnis-/Tätigkeitsmodell (—> begrifflich-perzeptiv)
Möglichkeiten zur Entlastung
- Habitualisierung auf sensumotorischer Ebene: Entlastung von ‚unten‘. Automatisierung von Handlungen, sodass weniger Aufmerksamkeit nötig ist
- Sozialisierung: Entlastung von ‚oben‘. Übernahme gesellschaftlicher Werte in individuelle Zielsetzungen. Durch entsprechende Sozialisationsprozesse sind wir nicht gezwungen ständig über Ziele zu reflektieren
24. Handlungsregulationstheorie - Weitere Komponenten und Kritik
OAS: Operatives Abbildsystem. realistische mentale Repräsentation der Arbeitsprozesse/ -effekte
Handlungskompetenz: Fähigkeit realistische Handlungspläne zu entwickeln & erfolgreich umzusetzen
Planende Strategien: handlungskompetente Realisierung der Aufgabe mit hoher Effizient & niedriger Beanspruchung
VVR-Einheiten: Vorwegnahme-Veränderungs-Rückkopplungseinheiten: Vergleich antizipierter Ziele mit Ergebnis und Veränderung der Handlungsausführung bis Ziel mit Ergebnis übereinstimmt
Zyklische Einheiten: Grundelemente des menschlichen Handelns die aus einem Ziel & mehreren miteinander verbundenen Schritten besteht. Übergeordnete Zielstellung wird in mehrere Teile (Transformationen) zerlegt, welche als Zielstellungen an untergeordnete zyklische Einheiten weitergegeben werden
Hierarchisch-sequentielle Handlungsregulation: Komplexe Struktur, die aus vielen verschiedenen (tlw. widersprechenden) zyklischen Einheiten besteht. Sorgt dafür dass Zyklische Einheiten hierarchisch organisiert & sequentiell abgearbeitet werden
Regulationsebene: Ebenenmodelle zur Darstellung der unterschiedlichen Regelungserfordernisse & damit verbundener Regelungsniveaus der Handlung
Kritik
- zu individualistisch geprägt
- motivationale & reflexive Aspekte werden als vernachlässigend kritisiert
- Konstruktion der Theorie erhebt einen ganzheitlichen Anspruch zur Erklärung des Arbeitshandelns
25. Auftrags-Auseinandersetzungs-Konzept:
Im Mittelpunkt der Analyse steht die Dynamik der
Regulation von Tätigkrizrn unter Einschluss differentialpsychologischer Bewältigungsbesonderheiten. Es finden kognitive & emotionale Faktoren Berücksichtigung
26. Klassische Belastungs-Beanspruchungs-Konzeption:
Gekennzeichnet durch statisches Verhältnis der Anforderungen. Keine Berücksichtigung von dynamischen Prozessen der Bewältigung &
Dominanz physischer Arbeitsanforderungen.
27. Theoretisch fundierte Arbeitsgestaltungskonzepte:
- Konzept des Handlungs-/ Tätigkeitsspielraums
- Konzept der Merkmale zur Gestaltung lern-/ persönlichkeitsförderlicher Arbeitstätigkeiten & Aufgaben
- Konzept der vollständigen Aufgabe
- Gruppenarbeitskonzept
28. Stress
- Stressoren: Bedingungen die Stress auslösen/ Belastungen als Merkmale, die die Handlungsregulation beeinträchtigen
- Stressprozess
- Stressreaktion
- Stressfolgen
- Stressbewältigung
29. Stressmodelle
- Reizorientierte Modelle: Belastungen in der Arbeitswelt (Richter & Hacker)
- Reaktionsorientierte Modelle: Allgemeines Adaptionssyndrom (Selye)
- kognitive Modelle: Transaktionales Stressmodel (Lazarus)
30. Ressourcenmodelle
- Handlungsspielraum (Ulich, Richter, Hacker)
- Anforderungs-Kontroll-Modell (Job Strain model)
- Modell beruflicher Gratifikationskrisen (Siegrist)
- Soziale Unterstützung
31. Balance von Ressoucen & Anforderungen
- PE-Fit-Modell (Edwards, Caplan, van Harrison)
- Modell der Ressourcenkonservierung (Hobfoll)
32. Personenevariablen von Stress
- Kontrollüberzeugungen (Wallston)
- Kohärenzgefühl (Antonovsky)
- Handlungsmuster wie Typ-A-Verhalten (Schaarschmidt, Kieschke)
- Hardiness (Kobasa)
- Coping-Stile (Krohne)
- Arbeitsbezogene Verhaltens-/ Erlebensmuster AVEM (Schaarschmidt, Fischer)
33. Stressauswirkungen
- Klassifikation Beanspruchung & Beanspruchungsfolgen (Kaufmann, Pornschlegel, Udris)
- langfristige Auswirkungen (Maslach)
34. Informations-/ wahrnehmungstheoretische Konzepte
Anwendung
- Gestaltung von Mensch-Maschine-Systemen
- Erklärung & Vermeidung von Fehlern & Fehlhandlungen
- bei handlungsregulatorischen Prozessen & Regulationserfordernissen
Zentrales Modell
Informationsverarbeitungsmodell nach Rasmussen: Zusammenspiel von bewussten & nicht bewussten Informationsverarbeitungsprozessen bei verschiedenen Tätigkeiten
35. Informationsverarbeitungsmodell nach Rasmussen
3 Ebenen
- Skill based Level: Senso-motorische Fähigkeiten. hoher Grad an Automatisierung
- Rule-level: Regel-Ebene. Erforderlich bei Missmatch —> Aktivierung von Handlungsoperationen & Prozeduren die über das Gedächtnis verfügbar sind
- Knowledge Level: Wissens-Ebene. Wenn vorhandene Regeln nicht ausreichen um Missmatch zu regeln, muss Systemwissen aktiviert werden, um Hypothesen bezüglich Ursachen/ Lösungsmöglichkeiten zu generieren
3 Komponenten
- primäres Verarbeitungssystem: Filterung sensorischer Eingaben, unterhalb Bewusstseinsschwelle
- Vergleich von Reizen/ Infos aus primären Verarbeitungssystem durch kontinuierliche Simulation mit dynamischem inneren Weltbild (Inkongruenz-Entdecker)
- sekundäres Verarbeitungssystem: Sequentieller Prozesse zur Überwachung von Verarbeitungsprozessen, ggf. korrigierender Eingriff
36. Situation Awareness von Endsley (Rahmenmodell)
3 Ebenen
- 1. Wahrnehmung: Belastung von Aufmerksamkeit, Gedächtnis, Geschwindigkeit der Infoverarbeitung. Effekte:
- selektive Informationsaufnahme
- Fokus auf zentralen, Salinen Reiz
- Aufrechterhaltung & Steuerung der Aufmerksamkeit erschwert
- Übersehen unerwarteter Cues
- Angst: bevorzugte Wahrnehmung bedrohlicher Reize
- 2. Verständnis: Belastung von Aufmerksamkeit, Gedächtnis, Geschwindigkeit der Infoverarbeitung, Kognitive Strategien. Effekte:
- Klassifikation der Situation aufgrund perzentuell auffälliger Reize
- Bias für ja/nein Urteile, erhöhte Konfidenz
- Initialer Bias
- Rasche Klassifikation bei eingeschränkter Infoaufnahme
- Fehlerhaftes Verständnis der Situation
- Angst: bevorzugte Interpretation von Reizen als bedrohlich
- 3. Prognose: Belastung von Aufmerksamkeit, Gedächtnis, Geschwindigkeit der Infoverarbeitung, Kognitive Strategien. Effekte:
- Veränderte Zeitwahrnehmung
- ungenaue Prognose
- Cues, die eine Entwicklung indizieren werden nicht entdeckt
- eingeschränkte Antizipation & Vorbereitung
- Prognose auf Basis eingeschränkter Information
- Angst: Zunahme der Erwartung des Eintretens bedrohlicher Reize
2 Faktoren
- Situations-/ Systemfaktoren: Zustand der Umgebung
- Individuelle Faktoren: Fähigkeiten, Strukturen & Prozesse der Infoverarbeitung, Ziele & Erwartungen
37. GEMS-Modell - Reason (Generic-Error-Modeling-System)
3 Fehler auf 3 Ebenen
- Fertigkeitsbasierte Fehler: Handlungsplan ist richtig/ Ausführung gelingt nicht entsprechend
- Regelbasierte Fehler: Handlungsplan falsch/ Ausführung richtig
- Wissensbasierte Fehler: es stehen keine Handlungspläne zur Verfügung
38. Soziotechnischer Systemansatz
Arbeitssysteme
abgrenzbare Subsysteme einer Arbeitsorganisation, die als Einheit aus einer Gruppe von Mitarbeitern/ Technik/ Organisation eine gemeinsame Aufgabe zu
erfüllen haben
Grundgedanke
Verschiedene Teilbereiche des Arbeitssystems sollten nur in ihrem Zusammenspiel betrachtet werden und mit ihnen gemeinsam operiert werden
Umsetzung
- Bildung relativ unabhängiger Organisationseinheiten
- Zusammenhang der Aufgaben in der Organisationseinheit
- Einheit von Produkt & Organisation
- —> MTO-Konzept ist hilfreich um oben genannte Voraussetzung zu klären
MTO-Konzept
- umfassender Organisations-/ arbeitsanalytischer Ansatz
- viele Teilschritte & verschiedene arbeitsanalytische Verfahren (VERA/ RHIA, KABA, KOMPASS, SALSA)
- geht von Aufgabenprimat aus. Arbeitsaufgabe verknüpft einerseits das soziale mit dem technischen Teilsystem, verbindet andererseits den Mensch mit Organisationen Strukturen
- Alternative zu Lern Production Konzept, durch Fokus auf Erweiterung der Handlungsspielräume
- Instrument zur Arbeitssystemanalyse: umfassende Stärken/ Schwächen Profile
39. Kohlebergbau (1950er)
Short-Wall-System
- Arbeitsgruppe aus 2-6 Bergleuten
- Aufteilung der Löhne im gleichen Verhältnis
- immer am selben Ort
- vollständige Bergbautätigkeit
Long-Wall-System
- teilmechanisierte Arbeitsmethode
- jede Teiltätigkeit wurde einer speziellen Schicht zugewiesen
- Einschränkungen der Fertigkeiten der Bauleute
- soziales Unterstützungssystem zerstückelt
- —> Kontrolle der Vorschicht/ Keine Loyalität mehr
40. Konsistenztheorie (Grawe)
beschreibt Entstehung & Auswirkung von Inkonsistenzen umpsychischen & neuronalen System
- konsistente Prozesse: Prozesse die in diesen Systemen gleichzeitig ablaufen, gut miteinander vereinbar sind/ sich gegenseitig fördern
- inkonsistente Prozesse: in einem System ablaufende Prozesse sind unvereinbar, interferieren/ hemmen/ behindern sich gegenseitig. Beeinträchtigt die Wirksamkeit der zielgeleiteten Auseinandersetzung mit Umgebung & Zielerreichung —> Diskrepanz zwischen Zielen & Erwartungen vs. Wahrnehmung der Realität