Glossar Moosbrugger Kelava Testkonstruktion Modul 6a Fernuniversität Hagen

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Set of flashcards Details

Flashcards 173
Language Deutsch
Category Psychology
Level University
Created / Updated 23.07.2019 / 12.04.2023
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Fehlervarianz Var(ε)

Die Varianz der Fehlerwerte Var (ε) der Personen stellt in der Klassischen Testtheorie den unerklärten Anteil der Testwertevarianz Var(x) dar.

Freies Antwortformat

Bei Aufgaben mit diesem Antwortformat sind keine Antwortalternativen vorgegeben. Die Antwort wird von der Person selbst formuliert bzw. produziert.

Gleichwertige Methoden

Im Rahmen von MTMM-Modellen solche Methoden, die das zu erfassende Trait gleichwertig repräsentatieren, (z.B. parallele Tests oder Testhälften). Im Unterschied zu austauschbaren Methoden, ist die Erklärung der Methodeneffekte für diese Methoden nachrangig.

Hauptachsenanalyse

Methode der exploratorischen Faktorenanalyse, mit der versucht wird, das Beziehungsmuster zwischen den manifesten Variablen mit dahinterliegenden Faktoren zu erklären.

Hauptkomponentenanalyse

Methode der exploratorischen Faktorenanalyse, mit der versucht wird, möglichst viel Varianz der beobachteten Variablen durch sog. Hauptkomponenten zu erklären.

Hierarchisch geschachtelte Modelle

Mehrere Modelle der konfirmatorischen Faktorenanalyse werden als hierarchisch geschachtelt bezeichnet, wenn sie dieselbe Modellstruktur aufweisen, sich jedoch in der Anzahl der fixierten oder freigesetzten Parameter unterscheiden. Sie heißen hierarchisch geschachtelt, weil in den verschiedenen Modellen zunehmend mehr Parameter fixiert oder freigesetzt werden, so dass sie auseinander hervorgehen, während die Modellstruktur ansonsten erhalten bleibt.

Homogenität

Liegt vor, wenn die verschiedenen Items eines (Sub-)Tests dasselbe Merkmal messen.

Informationskriterien

Maße zur deskriptiven, relativen Beurteilung der Güte eines Modells. Häufig verwendete Informationskriterien sind der AIC, der BIC und der CAIC.

Inkrementelle Validität

Bezeichnet das Ausmaß, in dem die Vorhersage eines externen Kriteriums verbessert werden kann, wenn zusätzliche Testaufgaben oder (Sub-)Tests zu den bereits eingesetzten Verfahren hinzugenommen werden.

Interne Konsistenz (Konsistenzanalyse)

Methode der Reliabilitätsschätzung. Die Kovarianzen zwischen den Items eines Tests werden als wahre Varianz angesehen und zur Bestimmung der Reliabilität verwendet.

Interpretationsobjektivität

Ein Test entspricht dann diesem Gütekriterium, wenn bezüglich der Interpretation der Testwerte eindeutige Richtlinien (z. B. Normentabellen) vorliegen.

Invertierte Items

„Umgepolte“ Items, bei denen nicht die Bejahung, sondern die Verneinung symptomatisch für eine hohe Merkmalsausprägung ist.

Item-Response-Theorie (IRT)

Auch Probabilistische Testtheorie, beschreibt den Zusammenhang zwischen beobachtbarem Antwortverhalten und dem dahinterstehenden Persönlichkeitsmerkmal auf Grundlage eines wahrscheinlichkeitstheoretischen Modells. Dabei wird die Wahrscheinlichkeit für das beobachtbare (gezeigte) Antwortverhalten als von der latenten Merkmalsausprägung abhängig modelliert.

Itemcharakteristische Funktion (IC-Funktion)

Beschreibt die Beziehung zwischen dem latenten Merkmal und dem Reaktionsverhalten der Probanden auf ein Item in Form einer Wahrscheinlichkeitsaussage.

Itemhomogenität

Verschiedene Items sind bezüglich einer latenten Dimension ξ dann homogen, wenn das Antwortverhalten auf die Items nur von diesem Merkmal (der latenten Dimension) und keinem anderen systematisch beeinflusst wird.

Itempool

Eine Menge von Items für die mit einem IRT-Modell Itemhomogenität festgestellt wurde; beim adaptiven Testen können daraus beliebige Items zur Vorgabe ausgewählt werden.

Itemschwierigkeit

Beschreibt in der Klassischen Testtheorie das mit 100 multiplizierte Verhältnis des durchschnittlich erreichten Itempunktwertes zum maximal möglichen Itempunktwert. Je größer der Schwierigkeitsindex, desto leichter ist das Item.

Itemselektion

Beschreibt den Prozess, Items hinsichtlich ihrer Eignung zur Erfassung des interessierenden Merkmals auszuwählen. Neben der Betrachtung deskriptivstatistisch gewonnener Kennwerte (z.B. Itemschwierigeit, Itemtrennschärfe und Itemvarianz) fließen auch inhaltliche und modelltheoretische Überlegungen in den Selektionsprozess ein.

Itemtrennschärfe

Gibt an, wie stark die mit dem jeweiligen Item erzielte Differenzierung zwischen den Probanden mit der Differenzierung durch den Gesamttest übereinstimmt.

Itemvarianz

Maß für die Differenzierungsfähigkeit des Items; es gibt an, wie unterschiedlich die Probanden auf das Item antworten.

Itemzwillinge oder Itempaarlinge

Methode der Aufteilung eines Tests in Testhälften zur Bestimmung der Splithalf-Reliabilität. Items werden in Paare zu zwei Items mit möglichst gleicher Schwierigkeit und Trennschärfe gruppiert. Jeder Testhälfte wird zufällig jeweils eines der beiden Items zugeordnet.

Kognitives Vortesten

Bei diesem Vorgehen legt der Testleiter in Erprobung befindliche Items vor und bittet die Probanden alle Überlegungen, die zur Beantwortung der Frage führen, zu formulieren. Diese Äußerungen werden meist auf Video aufgenommen.

Kommunalität

Die Kommunalität einer Variablen i gibt an, in welchem Ausmaß die wahre Varianz der Variablen durch die extrahierten q Faktoren erklärt wird. 

Konfidenzintervall

Kennzeichnet denjenigen Bereich um einen empirisch ermittelten individuellen Testwert xv, in dem sich 95% (99%) aller möglichen wahren Testwerte τv befinden, die den Testwert xv erzeugt haben können.

Konfirmatorische FA

Verfahren zur Datenreduktion, mit dem Hypothesen über die Anzahl der Faktoren, die Korrelationen zwischen den Faktoren und die Zuordnung der beobachteten Variablen zu den einzelnen Faktoren theoriegeleitet überprüft werden. Bildet das sog. Messmodell der Verfahrensgruppe der Strukturgleichungsmodelle.

Konsistenz

Die Konsistenz einer Messvariablen beschreibt das Ausmaß der durch ein Trait erklärten Varianz relativiert an der Gesamtvarianz der Messvariablen.

Konsistenzeffekte

"Treten dann auf, wenn Probanden versuchen, ""stimmige Antworten"" aufgrund ihrer Antworten auf vorangegangene Items zu geben."

Konstrukt

Bezeichnung für ein nicht direkt beobachtbares, aber empirisch verankerbares latentes Persönlichkeitsmerkmal.

Konstruktäquivalenz

Empirisch bestätigte Äquivalenz eines psychologischen Konstrukts über Sprachen und Kulturen hinweg.

Konstruktvalidität

Liegt vor, wenn ein Test tatsächlich das Konstrukt erfasst, das er erfassen soll.

Konvergente Validität

Im Rahmen der Konstruktvalidierung gilt die konvergente Validität als nachgewiesen, wenn Messungen eines Konstrukts, das mit verschiedenen Methoden erfasst wird, hoch miteinander korrelieren.

Kriteriumsorientierte Testwertinterpretation

Bei dieser Form der Testwertinterpretation erfolgt die Interpretation des Testwertes nicht in Bezug zur Testwerteverteilung einer Bezugsgruppe, sondern in Bezug auf ein spezifisches inhaltliches Kriterium. Es wird vorab festgelegt, welches Testverhalten zum Erreichen des Kriteriums führt.

Kriteriumsvalidität

Liegt vor, wenn von einem Testergebnis auf ein für diagnostische Entscheidungen praktisch relevantes Kriterium außerhalb der Testsituation geschlossen werden kann. Kriteriumsvalidität kann durch empirische Zusammenhänge zwischen dem Testwert und möglichen Außenkriterien belegt werden.

Latent Class Analyse (LCA)

Probabilistisches Verfahren zur Kategorisierung von Personen (Objekten) in qualitative latente Klassen.

Latent State-Trait-Theorie

Formale Erweiterung der Klassischen Testtheorie, die neben der Aufteilung der Messvariable Xit einer Messung i zu Messgelegenheit t in eine Messfehlervariable εit und in eine Variable der wahren Werte τit eine Trennung von situationalen und dispositionellen Einflüssen erlaubt. Dazu wird die Variable der wahren Werte τit einer Messung Xit zusätzlich in eine Trait-Variable ξit und in eine State-Residuums-Variable ζit zerlegt: Xit = τit + εit = ξit + ζit + εit

Latent-Class-Modelle (IRT)

Bezeichnung für IRT-Modelle, die davon ausgehen, dass das latente Persönlichkeitsmerkmal zur Charakterisierung von Personenunterschieden aus qualitativen kategorialen latenten Klassen besteht.

Latent-Trait-Modelle (IRT)

Bezeichnung für IRT-Modelle, die davon ausgehen, dass es sich bei dem latenten Persönlickeitsmerkmal zur Charakterisierung von Personenunterschieden um eine quantitative kontinuierliche latente Dimension handelt.

Latente Dimension

Nicht direkt beobachtbare Variable zu Erfassung von Merkmalsausprägungen in Leistungs-, Einstellungs- oder Persönlichkeits­merkmalen, von welchen das manifeste Verhalten als abhängig angesehen wird.

Latentes State-Residuum

Teil eines States, der ausschließlich die Situation und die Interaktion zwischen Person und Situation repräsentiert.

Leistungstests

Tests zur Erfassung der individuellen kognitiven Leistungsfähigkeit in Problemlösesituationen. Beispiele: Intelligenztests, Konzentrationsleistungstests etc.