BaliYoga HWP II

Verhalten der Berufsangehörigen:
- Sorgfalt (Einhaltung Gesetz)
- Verantwortung (fähig, den Auftrag auszuführen?; Beizug von Experten)
- Verschwiegenheit
- spezielle Richtlinien: Richtlinien zur Unabhängigkeit, Richtlinien zur Weiterbildung

Code of Ethics:
- Verhalten der Prüfer untereinander
Durchführung der Prüfung:
- ISA: International Standards on Auditing

- International Standards on Auditing (ähnlich frühere GzA)
- Ähnlich wie Schweizer Prüfungsstandards, welche eine Übersetzung der ISA mit Stand 30.06.2003 darstellen. Daher sind die neuen ISA, wie ISA 315, ISA 330 und ISA 701, für die Prüfung von Abschlüssen nach PS noch nicht anwendbar

Die Schweizer Prüfungsstandars (PS)
- hohe Qualität der Abschlussprüfung sicherstellen
- schweizerische Prüfungspraxis vereinheitlichen und weiterentwickeln
- generell anwendbar sein
- Vorgehensweisen und Arbeitstechniken enthalten (angepasste PS)

Sorgfalt und Verantwortung:
- Beachtung der geltenden Rechtsvorschriften, anerkannten fachlichen Regelungen und Empfehlungen
- Aus- und Weiterbilung
- Sorgfältige Abwägung der Annahme eines Auftrages
Verschiegenheit:
- Wahrung des Berufsgeheimnis
- Geheimhaltung
Unabhängigkeit:
- Beachtung der Richtlinien zur Unabhängigkeit
Beziehung zwischen Berufsangehörigen:
- freier und fairer Wettbewerb
Honorare:
- keine Erfolgshonorare; Honorare nach Zeitaufwand

- Intergrität
- Objektivität
- Kompetenz und Sorgfalt
- Verschwiegenheit
- Professionelles Verhalten

ordentliche Revision (Art. 728 OR): Mit der Unabhängigkeit nicht vereinbar sind:
- Mitgliedschaft im Verwaltungsrat
- direkte oder indirekte bedeutende Beteiligung am Aktienkapital
- enge Beziehung des leitenden Prüfers zu einem VR-Mitglied
- Mitwirken bei der Buchführung
- Auftrag, der zu wirtschaftlicher Abhängigkeit führt
- Abschluss Vertrag zu nicht marktkonformen Bedingungen
- Annahme von wertvollen Geschenken
eingeschränkte Revision (Art. 729 OR):
- gleiche Voraussetzung wie oben, jedoch Mitwirken bei Buchführung erlaubt, sofern die eigenen Arbeiten nicht überprüft werden (personelle und abteilungsmässige Trennung)

äussere Unabhängigkeit (independence in appearance):
- für Dritte erkennbar
- finanzielle und persönliche Unabhängigkeit
innere Unabhängigkeit (independence in mind):
- persönliche Einstellung des Prüfers, kann nicht gemessen werden

- ordentliche Revision: nicht zulässig
- eingeschränkte Revision: zulässig, sofern eigene Arbeiten nicht überprüft werden

Ordentliche Revision:
- Jahresrechung (Bilanz, Erfolgsrechnung und Anhang)
- Antrag über die Verwendung des Bilanzgewinnes
- Existenz des internen Kontrollsystems
Eingeschränkte Revision:
- Jahresrechung (Bilanz, Erfolgsrechnung und Anhang)
- Antrag über die Verwendung des Bilanzgewinnes
Inhalt der Prüfung:
- Gesetzes- und Statutenkonformität
- gegebenenfalls Übereinstimmung der Konzernrechnung mit dem gewählten Regelwerk

Art. 662a Abs. 2 OR:
- Vollständigkeit der Jahresrechnung
- Klarheit und Wesentlichkeit der Angaben
- Vorsicht
- Fortführung der Unternehmenstätigkeit
- Stetigkeit in Darstellung und Bewertung
- Unzulässigkeit der Verrechnung von Aktiven und Passiven sowie von Aufwendungen und Erträgen

Ziel und Zweck der Prüfung:
- Selbstschutz des Unternehmens
- Aktionärsschutz
- Schutz der Öffentlichkeit
- Gläubigerschutz
- Minderheitenschutz

Aktienrechtliche Verantwortlichkeit (auch für GmbH, etc.):
- falls als Organ eingesetzt
- Haftungsgrundlage OR 755
Verantwortlichkeit nach Auftragsrecht
- ausserhalb der Organpflichten
- Haftungsgrundlage Art. 394 OR; Art. 398 OR; Art. 97 OR

- „ordentliche“ Revisionsstelle
- Konzernprüfer
- Aufwertungsprüfer
- Gründungsprüfer
- Kapitalerhöhungsprüfer
- Kapitalherabsetzungsprüfer

Kreis der Klageberechtigten:
- Bei Auftragshaftung nur Auftraggeber, bei Organhaftung weitergezogen (Gesellschaft, Aktionäre, Gläubiger),
Beweislast:
- Bei Auftragshaftung wird Verschulden vermutet (OR 97), bei Organhaftung teilweise andere Verteilung der Beweislast
Gerichtsstand:
- Bei Auftragshaftung i.d.R. am Sitz der Revisionsgesellschaft, bei Organhaftung am Sitz der revidierten Gesellschaft (Art. 761 OR)
Verjährung:
- Bei Auftragshaftung nach 10 Jahren (Art. 127 OR), bei Organhaftung nach 5 Jahren (Art. 760 OR)

Schaden (Folgeschaden massgebend)
- Pflichtverletzung (die 10 aktienrechtliche Sorgfaltspflichten massgebend)
- adäquater Kausalzusammenhang („Ursache war nach dem gewöhnlichen Lauf der Dinge und nach Erfahrung des Lebens geeignet, einen Schaden von der Art des eingetretenen herbeizuführen“)
- Verschulden (kann objektiv pflichtwidriges Verhalten auch angesichts der konkreten Umstände und Verhältnisse zum Vorwurf gemacht werden?)

unmittelbarer Schaden (Vermögen der Gesellschaft nicht direkt betroffen):
- Vermögen des Aktionärs / Gläubigers durch pflichtwidriges Verhalten der Revisionsstelle direkt geschädigt
- Bsp. Bank gewährt aufgrund Testat Revisionsstelle einen Bankkredit
mittelbarer Schaden (Vermögen der Gesellschaft direkt betroffen):
- Aktiengesellschaft hat infolge pflichtwidrigen Verhaltens der Revisionsstelle selbst einen Schaden erlitten. Dieser wirkt sich indirekt auch auf die Gläubiger und den Aktionär aus.
- Bsp. Eröffnung des Konkurses wird hinausgeschoben. Verluste steigen weiter an.

- Nach Auftragsrecht
- Aufzählung in Art. 755 OR ist abschliessend

Aktiengesellschaft:
- Klagemöglichkeit bei mittelbarem Schaden
- keine Klagemöglichkeit bei unmittelbarem Schaden
Aktionäre:
- Klagemöglichkeit bei unmittelbaren Schaden; Leistung an sich selbst (ungeachtet, ob AG aufrechtstehend oder Konkurs!)
- Klagemöglichkeit bei mittelbarem Schaden (Art. 756 OR), Leistung allerdings an AG
- bei konkursiter Gesellschaft vorerst keine Klagemöglichkeit gemäss Art. 757 Abs. 1 OR (Klagerecht der Konkursverwaltung im Namen der AG)
Gläubiger:
- Klagemöglichkeit bei unmittelbaren Schaden
- kein Klagerecht bei mittelbarem Schaden, solange AG noch aufrecht steht (Art. 757 Abs. 1 OR), bei konkursiter AG analog Aktionär

- analog OR 41 (Verschuldenshaftung)
- Schaden: Beweislast beim Kläger; Revisionsstelle nur für Folgeschaden verantwortlich (Differenz zwischen rechtzeitigem und verspätetem Konkurs)
- Pflichtverletzung (widerrechtlich): Beweislast beim Kläger (bspw. GV nicht benachrichtigt)
- Adäquater Kausalzusammenhang: nach dem gewöhnlichen Lauf der Dinge und der allgemeinen Lebenserfahrung
- Verschulden: Absicht, grobe oder leichte Fahrlässigkeit; Verlangt diejenige Sorgfalt, die ein gewissenhafter und korrekter (qualifizierter) Revisor unter den gleichen Umständen als erforderlich ansehen würde

- Selbstverschulden seitens des Klägers
- bloss leichte Fahrlässigkeit
- Drittverschulden und konkurrenzierender Zufall

Nein, nur für der Schaden, der aufgrund ihres Verschuldens entstanden ist

- StGB 152: unwahre Angaben über kaufmännisches Gewerbe
- StGB 161: Ausnützen der Kenntnis vertraulicher Tatsachen (Insiderhandel)
- StGB 321: Verletzung des Berufsgeheimnisses
- StGB 146: Betrug
- StGB 153: Unwahre Angaben gegenüber Handelsregisterbehörden
- StGB 162: Verletzung des Fabrikations- oder Geschäftsgeheimnisses
- StGB 251: Urkundenfälschung
- StGB 253: Erschleichung einer falschen Beurkundung

Übertretungen (Unabhängigkeit, Meldepflichten, Mitteilungspflichten, Ausführungsbestimmungen, Verfügung):
- Busse bis TCHF 100
Vergehen (Fehlende Zulassung, Auskunftspflicht, Dokumentation und Aufbewahrung, Verletzung Geheimhaltungspflicht):
- Busse TCHF 1'000 oder Gefängnis

Absicht, Fahrlässigkeit genügt nicht

Verantwortlich für die Qualitätssicherung ist die Unternehmensleitung. Ziel ist eine höhe Qualität in der Prüfung und Berichterstattung zu erreichen.

Unternehmensbezogene Massnahmen:
= betrifft gesamte Aufbau- und Ablauforganisation des Unternehmens
Mandatsbezogene Massnahmen:
= bezieht sich auf ganze Auftragsabwicklung

- Kriterien für die Einstellung und Beförderung von Mitarbeitern
- Berufliche Aus- und Weiterbildung
- Interne Zeichnungsregeln
- Richtlinien für die Durchführung von Prüfungsaufträgen
- nachträgliche Durchsicht der Prüfungsunterlagen
- etc.

- Anleitung der Arbeiten
- Monitoring der Arbeiten
- Durchsicht der Arbeiten

- risiko- und systemorientiert
- Wesentlichkeits- und Plausibilitätsüberlegungen sind wichtig
- Schwergewicht der Prüfungen auf Prüfung des IKS (Funktionsprüfungen) und indirekten Prüfungshandlungen (analytisch)

- Schweizerisches Obligationenrecht (kaufmännische Buchführung / aktienrechtliche Buchführung)
- Swiss GAAP FER
- IFRS
- US-GAAP
- andere von der SIX anerkannte Regelwerke gemäss Kotierungsreglement
- andere Standards, sofern true and fair Gedanke gegeben

- Schliessung des Expectation Gap, indem auf den Prüfungsansatz und den Umfang der Prüfung, wie auch auf die Prüfungsstrategie und mögliche Auswirkungen eingegangen wird
- Erstellung / Vereinbarung einer "Liste von benötigten Unterlagen" (PBC-Liste)

Prüfungsvorbereitung:
Definition Auftrag, Informationsbeschaffung, allgemein volkswirtschaftlich, politische Rahmenbedingungen, Interne Informationen, Liste an Kunden mit benötigten Unterlagen
Prüfungsplanung / Festlegung Prüfungsstrategie:
- Kenntnisse über das zu prüfenden Unternehmen
- Berücksichtigung von Einflussfaktoren (Verstösse, Wesentlichkeit, Ergebnisse der Analyse der Jahreserechnung, IKS, Informatik)
- Beurteilung der für die Jahresrechnung relevanten Teile des IKS (Beurteilung der Angemessenheit und der Implementierung des IKS)
Risikobeurteilung:
- Feststellung der Risiken und der relevanten Kontrollen
- Feststellung der Zusammenhangs zwischen Risiken und Aussagen in der Jahresrechnung
- Klassierung der beurteilten Risiken wesentlicher falscher Angaben
- Festlegung und Durchführung von Prüfungshandlungen (Prüfungsprogramm)
Prüfungsdurchführung:
- Allgemeine Reaktionen auf Abschlussebene (Kritische Grundhaltung, Besetzung des Prüfteams, Qualitätssicherung Abschlussprüfung, Überraschungselemente in der Prüfung)
Spezielle Reaktionen auf Aussagenebene (Funktionsprüfungen, analytische Prüfungen, Einzelfallprüfungen)
Abschluss der Prüfung:
Information des Überwachungsorgans über Schwächen im IKS; Dokumentation der Prüfungshandlungen und der Prüfungsfeststellungen
Berichterstattung

Das Ziel der Informationsbeschaffung durch den Abschlussprüfer ist die Erarbeitung eines Überblicks über die prüfungsrelevanten Aspekte einer Unternehmung, die sich aus der Umwelt, der Organisation, und der Art der Geschäftstätigkeit des Unternehmens ergeben können. Die Inforamtionsbeschaffung ist ein dynamischer Prozess.