Modul 4 Sprache

Sprache Phonetik und Phonologie und Mutismus

Sprache Phonetik und Phonologie und Mutismus

Hendrik Schrandt

Hendrik Schrandt

Kartei Details

Karten 21
Sprache Deutsch
Kategorie Pädagogik
Stufe Universität
Erstellt / Aktualisiert 21.06.2019 / 31.01.2020
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Beschreiben Sie die Begleitsymptome eines selektiven Mutismus.

--> Konsequentes Schweigen in bestimmten Situationen (ggf. erstarren, aber auch lebhafte Teilhabe, aber dennoch KEIN Sprechen!)

 

--> Subgruppen:          Ängstliche Kinder mit Unsicherheiten im Sozialverhalten

                                   Ängstliche Kinder mit begleitenden sprachlichen Auffälligkeiten und

                                   Ängstliche Kinder ohne weitere Auffälligkeiten

Manifestation: zw 4 und 5 Jahren

            Therapie mit 8, 40% gar keine Threapie

Welches sind die komorbiden Auffälligkeiten, die am häufigsten mit selektivem Mutismus einhergehen.

--> 30- 50% zeigen sprachliche Auffälligkeiten (expressive Sprachstörungen und phonologischen Störungen)

Welches sind Risikofaktoren für die Entstehung eines selektiven Mutismus?

Genetische Prädisposition

Familiäres Umfeld

Migration und Mehrsprachigkeit (4x häufiger Betroffen!) Faktor Angst, nicht die MS

Sprachliche Entwicklung

Einschneidende Lebensereignisse

Eintritt in neue Gruppen

Wie lauten die 5 diagnostischen Kriterien nach DSM V?

Normale Sprechflüssigkeit in einigen Situationen, in bestimmten Situationen eine andauernde Unfähigkeit zu sprechen, in denen das Sprechen erwartet wird.

 

Störung behindert die schulischen oder beruflichen Leistungen oder die soziale Kommunikation.

 

Die Störung dauert mindestens einen Monat (nicht erster Monat nach Schulbeginn)

Störung ist nicht durch fehlende Sprachkenntnisse oder nicht wohlfühlen in der Sprache bedingt.

 

Störung kann nicht besser durch eine andere Kommunikationsstörung erklärt werden und ist nicht Teil einer anderen psychischen Erkrankung.

Welche therapeutischen Verfahren kommen in der selektiven Mutismustherapie zum Einsatz?

Kognitiv Behaviorale Therapie

Psychodynamische Verfahren

Familientherapie

Sprachtherapeutische Verfahren

Welches sind die drei verbreitesten Sprachtherapeutischen Ansätze im deutschsprachigen Raum?

SYMUT – Systemische Mutismus Therapie

 

DortMuT

 

Kooperative Mutismustherapie

Nenne sie Grenzen der Fachdisziplin Sprachtherapie für die Behandlung selektiv mutistischer Kinder!

Sprachtherapie ist für den systematisierten Sprechaufbau zuständig.

Immer ein Überlappungsbereich zwischen Psychotherapie und Sprachtherapie

Ggf. auch Psychiatrie

Welche Hilfen stehen Pädagogischen Fachkräften zur Verfügung, um einen selektiven Mutismus zu erkennen?

DortMus- Schule und DortMus Kita

Was ist in der pädagogischen Arbeit mit schweigenden Kindern in der Kita und Schule besonders zu beachten?

  1. Schweigen erkennen und weiterführende Maßnahmen veranlassen
    1. Kein Verwechseln mit extremer Schüchternheit oder Sprechängstlichkeit
    2. Externe Instanzen für die Früherkennung gefragt.
       
  2. Schweigen in seiner ganzen Tragweite verstehen
    1. Schweigen nicht persönlich nehmen oder als Trotzverhalten auslegen
    2. NOCH- Nicht Haltung auch bei Peers etablieren
       
  3. Gemeinsam handeln ein à schützend/ fördernder Rahmen gegeben wird
    1. Safe- Place
    2. Fehlende Bedürfnisäußerung: Sprachrohr oder Karten
    3. Angstreduzierung
    4. Soziale Partiziption
    5. Nonverbale Kommunikationsformen

Was ist bei der Bewertung mündlicher Leistungen im schulischen Kontext bei selektiv mutistischen Kindern zu berücksichtigen?

Hausaufgaben oder Arbeitsbeitrage durch Mitschüler*innen vorlesen lassen

Leseübungen, aufsagen von Gedichten als Tonband und Videoaufnahme einfordern

Zusätzliche Arbeiten zu ausgewählten Themen anfertigen lassen

Soviel Normalität wie Möglich und gleichzeitig so viele alternative Kommunikationswege wie nötig.

  1. Wie heißen die beiden aus dem den USA übernommenen Konzepte?

  1. Augmented self- Modeling

Selbstbeobachtung durch Ton- und Videoaufnahmen

Arbeitet im Anschluss mit Belohnung, das Geschenk wird gut sichrbar im Klassenraum verwahrt. Das Geschenk gibt es nur, wenn das Kind laut vor allen darum bittet.

 

  1. Conjoint Behaivoral consultation

Interdisziplinäre Arbeit am gewünschten Verhalten des Kindes

Schritte:

Initiale Problemidentifikation

Gemeinsame Interventionsplanung

Intervention

Evaluation

Differentialdiagnose Phonetik, Phonologie

Mundmotorik, Muskulatur, Orofaciales Gleichgewicht

Hören richtig ausgebildet

Sonstige Einschränkungen?

Mund-Motorik-Muskulatur o. Zähne falsch

Welche 2 Arten der Therapie gibt es? P&P

Van Riper: Phonetisch à rein Motorisch
Fox: Phonologisch à Verarbeitungsproblem

Fox& Dott (4)

Phonetische Artikulationsstörung - von Riper
Phonologische Verzögerung - Entwicklungsbremse
Konsequente Phonologische Störung - mind. 1 pathologisch phonologischer Prozess
Inkonsequente Phonologische Störung  - 40% Variabilität

Fox Therapiephasen

  1. Pathologie vor Physiologie

 

Psycholinguistisch orientierte Phonologie

Intervalltherapie

 

Therapiephasen:

  • Puppe bekommt essen nur, wenn sie das Wort richtig ausspricht!

I rezeptiv
Identifikation/ Diskriminiation/

(Laut-Silben-Pseudowort-Realwort)

            II          produktiv

                        Ausprobieren erlernter Kontraste

                        Expressiv auf sinnfreier Ebene

 

IIIrezeptiv/ produktiv

Selbst erkennen und entscheiden

 

Pseudowörter:
Einfach-Komplex- Legal- Illegal

Therapien P&P

  1. Minimalpaartherapie (Saben & Ingram)

Metaphon (Howell und Dean)
Phonologische Therapie in Zyklen

  • Wenige Studien

P.O.P.T.

Intervalltherapie
Andere Konzepte wurden eher für andere Sprachen erfunden
Differentialdiagnose: Syntax, Morphologie, Sprachverständnis
Pathologie vor Physiologie

Vorübung:
Therapeut spricht falsch vor, Kind soll erkennen, dass das Wort nicht so heißt.
à Kind soll die eigenen „Fehlbildungen“ als inkorrekt zurückweisen
Phase I:
Es wird nur rezeptiv gearbeitet, kann muss aber nicht ausprobieren
Einführung der zu bearbeitenden Laute. Laut + symbol

Ziel: Phonologische Erkennung
Phase II
Expressiv auf sinnfreier Ebene
à Bildung auf motorischer Ebene nach Erkennen des Lautes kein Problem
Modulieren statt korrigieren
Ziel: Motorisches Programm

Phase III
Ziel: Aufbau eines neuen konkreten motorischen Programms
Rezeptiv und Expressiv
Phonologische Speicherung und Motorisches Programm
kritisches Zuhören

Katz-Bernstein- Zapfel (Mutismus)

Symptom, --> Wann Schweigt das Kind?

Struktur --> Logik, Sinnhaftigkeit

System --> Umwelt, was hat beigetragen, was hilft?

Multidisziplinär --> Sprachtherapie, Psychotherapie, Psychiatrie

Fragen (Mutismus)

Braucht das Kind Therapie?

Welche Bezugspersonen brachen Beratung?

Weiterführende Maßnahmen, Kita und Schule?

Bildungseinrichtung = passend?

Braucht die Familie Unterstützung?

Therapieschritte van Riper:

Fremdwahrnehmung

Eigenwahrnehmung

Anbahnungsphase

Stabilisierung auf Lautebene

Stabilisierung auf Silbenebene

Stabilisierung auf Wortebene

Stabilisierung auf Satzebene

Stabilisuerung unter Zeit- und Emotionsdruck

Nennen Sie pathlogogische Prozesse