Gebäudeautomation & Smart Building
Gebäudeautomation & Smart Building
Gebäudeautomation & Smart Building
Set of flashcards Details
Flashcards | 89 |
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Language | Deutsch |
Category | Electrical Engineering |
Level | Other |
Created / Updated | 19.06.2019 / 19.06.2019 |
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Definition Gebäudeautomation (GA)
Überbegriff für die elektronische, programmierbare Steuerung und Regelung von Anlagen, Räumen (Raumautomation), Überwachungseinrichtungen, Daten- und Informationsübertragung resp. Kommunikation und einer Management- oder Leitebene. Früher wurde meist der Begriff MSRL(-Technik) verwendet (Mess-, Steuer-, Regel- und Leittechnik).
Zusammenhang Gebäudeautomation und Smart Building
Moderne Gebäude sind ohne Gebäudeautomation (GA) nicht mehr denkbar. GA führt zu mehr Komfort, Sicherheit, Energieeffizienz und einfacherem Betrieb. GA ermöglicht neue Funktionalitäten und eine Vernetzung mit Nutzern, Betreibern sowie internen und externen Infrastrukturen, weshalb der Begriff Smart Building entstand.
Begriff Interoperabilität
Fähigkeit unterschiedlicher Systeme, möglichst nahtloszusammenzuarbeiten
Aufgaben der GA
- Automatischer Anlagenbetrieb (HLKKSE-Anlagen), Anlagen-Steuerungen einzeln und im Verbund
- Technische Alarme, Zustand v. Anlagen, Fernüberwachung der Technik
- Nutzungs- und bedarfsabhängige Raumautomation (Beleuchtung, Beschattung, Heizung, Kühlung, Lüftung etc.)
- Sicherheit: Überwachen, Alarmieren
- Energieeffizienz sicherstellen
- Leit- oder Managementebene: zentrale Daten, Befehle, Parameter-Einstellungen, Schaubilder, Datenauswertung
- Verbindungen/Kommunikation über Bus-Systeme
Funktionen der GA
- Bedienfunktion
- Managementfunktion
- Prozessfunktion
- I/O-Funktionen
Bedienfunktion
- Bedienen der Anlage oder Teile der Anlage
- Alarmmeldungen versenden
- Informationen darstellen und in einfacher Form ausgeben (nicht aber sammeln und aufbereiten)
- Dokumentationen für den Betrieb und Unterhalt zur Verfügung stellen
- Hilfefunktionen über das System zur Verfügung stellen
Management Funktion
- Auswerten von Daten z.B. für die Betriebsoptimierung
- Protokollieren von Prozessinformationen, Datenwerte wie Wetterinformationen
- Projektieren von Änderungen (z.B. andere Raumaufteilung, Kostenabrechnung)
- Instandhaltung von Teilsystemen (z.B. Wechsel von Anlagenteilen planen)
Prozess- oder Verarbeitungsfunktionen
- Verknüpfungen von logischen Zuständen für Steuerungen
- Regelung von Licht, Heizung etc.
- Betriebsstundenzählung
- Zeitmanagement
- Überwachen von Anlagenteile
- Störungserfassung & Weitermeldung an die Managementstation
- Handbedienung für Notbetrieb oder manuellen Eingriff
I/O- oder E/A Funktionenen
- Sensorzustände messen
- Betriebszustände erfassen und melden (übertragen)
- Verbraucher schalten bzw. ansteuern (z.B. Motoren)
Aufbau Gebäudeautomation
- Leitebene = Managementebene (Computer)
- Automationsebene = Feldbus, DDC
- Feldebene/Anlagetechnik = Aktoren, Sensoren
Begriff Aktor
Aktor: werden meist antriebstechnische Baueinheiten bezeichnet, die ein elektrisches Signal (vom Steuerungscomputer ausgegebe-ne Befehle) in mechanische Bewegungen bzw. Veränderungen physikalischer Größen wie Druck oder Temperatur umsetzen
Begriff Sensor
Sensor: Ein Sensor wandelt die zu messende physikalische Größe in eine elektrische Größe um und verarbeitet diese so, dass die elektrischen Signale leicht übertragen und weiterverarbeitet werden können.
BACnet
BACnet ist ein Netzwerkprotokoll für die Gebäudeautomation
ZigBee-Endgeräte (zb. Leuchten) können sich in Stern, Baum, oder vermaschten Netzwerkschema verbinden und kommunizieren.
Anforderungen an eine erfolgreiche Immobilie
- Hohe Effizienz und Produktivität
Arbeitsproduktivität nimmt zu wenn Behaglichkeit stimmt -> GA hat direkten Einfluss auf Produktivität
- Optimierung Bewirtschaftungsprozess
Durch verschiedene Messsysteme kann die Performance verglichen und optimiert werden
- Attraktivität über den gesamten Lebenszyklus
z.B. Roche teilweise umgebaut, trotz kompletter Umnutzung musste GA nicht umgebaut werden
-> GA so aufbauen, dass komplette Umnutzung Gebäude möglich ist, GA soll helfen komplett unterschiedliche Nutzungskonzepte zu realisieren à Flexibilität
Bedeutung Innenraum
- Die Menschen in den Industrienationen halten sich zu 95 % ihres Lebens in Gebäuden auf.
- Die Qualität der Innenwelt ist deshalb für Gesundheit und Wohlbefinden und damit für die Arbeitsproduktivität von entscheidender Bedeutung.
- Je nach Zweckbestimmung eines Gebäudes können unterschiedliche Anforderungen an die Gebäudetechnik gestellt werden.
Wie stellen Sie sicher dass 2000 Büros energieoptimal betrieben werden?
- Nr.1 Arealmessung: man hat gemessen was in Gebäude reinkommt (7 Messstellen)
- Nr. 2: Jede Etage separat messen (Wäre man auf 750 Messstellen gekommen)
- Nr. 3 (gewähltes Konzept): Misst Grossverbraucher Lifte, Gastro separat ansonsten bei 2 Referenzgeschossen detailliert gemessen und beide Etagen optimiert -> anhand optimierter Parameter appliziert man Parameter auf andere Geschosse
Beschrieb Individueller Raum
- Hier stehen die individuellen Bedürfnisse nach Komfort, Ergonomie, Physiologie und Psychologie der wechselnden Benutzer im Mittelpunkt, Bsp.: Einzel- oder Gruppenbüros, Parzelle eines Grossraumes, Hotelzimmer, Wohnraum, etc.
Beschrieb Gemeinschaftsraum
Hier stehen die Bedürfnisse der „Durchschnittsbenutzer“ für Behaglichkeit, Kommunikation, organisatorische Effizienz, etc. als Massstab, Bsp.: Korridor, Treppenhaus, Restaurant, Bibliothek
Beschrieb Zweckräume
- Hier entstehen spezifische Aufgaben, Handlungen, Prozesse als Massstab
Bsp.: technische Räume, Lager, Parkhausebene
Systemabgrenzungen Gebäude
- Liegenschaftsportfolio
- Liegenschaft
- Gebäude
- Bereich
- Raum
- Segment
Gebäudearten und deren Nutzung
- Wohnbau --> EFH und MFH, Eigentumswohnungen
- Wohnbau mit Zweckcharakter --> Heimoffice (SOHO) kleine Büros in Wohnhäuser
- Zweckbau mit Wohncharakter --> Spitäler, Hotel, Alters- und Pflegeheim
- Zweckbau --> Verwaltungsgebäude, Industrie und Schulen
Energielabel und Normen (Verbrauch Energie 1-4, 1 am tiefsten)
- Niederenergiehäuser Tieferer Energieverbrauch als konv. Gebäude. Schweiz: Minergie-Standard 4
- Passivhäuser kommen ohne klassische Heizung aus. Schweiz: Minergie-P 3
- Nullenergiehäuser keine Netto-Energiebezug im Jahresmittel. 2
- Plusenergiehäuser geben im Jahresmittel Netto-Energie ab. 1
- Green-Building U.S. Green Building Council (USGBC) treibt d Standard „Leadership in Energy and Environmental Design (LEED)“
Definition Raumautomation
Teildisziplin der Gebäudeautomation à Jener Bereich mit dem die Nutzer in Kontakt treten
- Ausführung der gewerke-übergreifenden Automations-funktionen und -aufgaben innerhalb der Räume.
- Die Raumautomation ist ein integriertes System, dass die einst getrennten Anlagen zur Beleuchtungs- oder Sonnenschutzsteuerung sowie der Raumklimaregelung zusammenfasst.
Definition Anlagenautomation
Teildisziplin der Gebäudeautomation
- Steuerung der Anlagen (Lüftung, Wärme, Kälte, ...)
- Die Steuerung der Anlagen ist die klassische MSR (messen, steuern, regeln) und wächst heute immer stärker mit der Raumautomation zusammen (Durchgängigkeit der Systeme)
Definition Hausautomation
Intelligentes Wohnen
- Teil der GA, der auf den privaten Wohnungsbau und die speziellen Bedürfnisse seiner Bewohner ausgerichtet ist.
Bei der Automatisierung von Wohnbauten liegt der Hauptfokus primär im erhöhten Wohnkomfort, der Sicherheit
Gewerke
Beleuchtung
Gebäudehülle
Klimatechnik
Kälteschutz
Öffnungen
Energieversorgung
Intrusionsschutz
Zutrittskontrolle
Brandmeldeanlage
Überwachungsanlagen
Netzinfrastruktur, Netzwerke, Kommunikation
Sonnenschutz
Licht und Notlicht
Quelleluft-Auslass und Abluft
TABS
Schallschutz und Zusatzkühlung
Sprinkler und EVAK LS
Beteiligte
Systemintegratoren
- Erstellung der Systeme in der GA
Installateure
- Elektro, Heizung, Lüftung, Wasser, Storen, Sicherheit
Fachplaner
- Elektro, HLK, Fassade und Gebäudeautomation (GA, früher MSRL)
Benutzer
- Die Nutzer eines Gebäudes
Betreiber
- Oft in Verantwortung des Facility Management
Investor
- Bauherr, GU, TU
Weitere
- Architekt, Gerätehersteller, Fachhandel
Aufbau Bussysteme
Ein Bus ist ein Kommunikationssystem, dass eine Vielzahl von Geräten wie Messfühler Sensoren), Stellglieder und Antriebe (Aktoren) mit einem Steuerungsgerät untereinander verbindet. Die Bussysteme wurden entwickelt, um eine Parallelverdrahtung sowie analoge Signalübertragung durch digitale Übertragungstechnik zu ersetzen.
Topologieformen Bussysteme
- Sternstruktur
- Ringstruktur
- Busstruktur
- Baumstruktur
- Netzstruktur
Ringstruktur
Wird häufig bei Brandmedern verwendet. Zudem auch allgemein bei Sicherheitsstrukturen
Vorteile:
- Hohe Verfügbarkeit durch Redundanz
- Leicht erweiterbare Struktur
- Geringe Leitungsanzahl
Nachteil:
Aufwendige Fehlersuche
Sternstruktur
Wir häufig in der Praxis verwendet. Wird für Kommunikationsinfrastrukturen verwendet (IT, Wi-Fi)
Vorteil:
- Ausfall eines Teilnehmers beeinflusst nicht die restliche Kommunikation
Nachteile:
- Keine direkte Verbindung aller Teilnehmer
- Ausfall der Zentrale führt zu Totalausfall des Systems
Hoher Verkabelungsaufwand
Busstruktur
Simple BUS Struktur findet man sehr häufig in der Gebäudeautomation. Wenn ein Gerät ausfällt, ist dies nicht tragisch
Vorteile:
- Direkte Verbindung aller Teilnehmer
- Einfache Verkabelung
- Der Ausfall eines Teilnehmers beeinflusst Rest nicht
Nahchteil:
Unterbrechung des Buskabels führt zu Teilausfall
Netzstruktur
SIG-B & SI-WAVE Protokolle
Vorteile:
- Bei Ausfall von Leitung oder Teilnehmer, System i.O.
- Sehr leistungsfähig
Nachteile:
- Hoher Verkabelungsaufwnd
- Aufwändige Handhabung
i.d.R. nur logisch erstellt (nicht physisch aufgebaut
Baumstruktur
In der Praxis nicht so oft anzutreffen
Vorteile:
- Flexible Installation
- Geringe Leitungsanzahl
Nachteile:
- Keine direkte Verbindung aller Teilnehmer
Unterbrechung des Buskabels führt zu Teilausfall
Vorraussetzungen Datenübertragung BUS
- Gleiches Medium (Luft)
- Gleicher Frequenzbereich
- Gleiche Sprache (Deutsch)
- Gleiche Interpretation (Feuer)
Übertragungsmedien
- Twisted-Pair (TP)
- Funk (RF)
- Powerline (PLC)
- Lichtwellenleiter (FO)
- Infrarot
Funk (RF,Radio Frequency)
Vorteil:
- Keine Leitungen
Nachteile:
- Beschränkte Reichweite
- Hohe Störanfälligkeit
- Offener Zugang
- Segmentierung schwierig
- Energie bei Aktoren
Heute wird immer mehr auf Funk gesetzt -> WI-FIFirst
Personenidentifikation RFID etc.
Jedoch Management- & Automationsebene wird immer noch verkabelt -> Sicherheitsaspekt und bessere Leistung
Geeignete Systeme sind z.B. nOcean, KNX RF, ZigBee, Z-Wave, LonWorks Wireless, WirelessHART
Twisted Pair (TP)
Vorteile:
- Preiswert
- Schnelle Übertragung
- Grosse Reichweiten
Nachteile:
- Störungen (el./ magn. Felder)
- Beschränkt Abhörsicher
STP = Shielded-twisted pair -> in der Praxis warden geschirmte Kabel oft nur 1-Seitig am Schrank angeschlossen. Teilweise fährt man mit einem ungeschirmten Kabel genau so gut
UTP = untwistet-shielded Pair
Fast alle Systeme in der Gebäudetechnik können über Twisted-Pair kommunizieren (EIB/KNX, LON, BACnet, SPS-Vernetzung, Backbone über Ethernet etc.)
Powerline (PLC)
Powerline (PLC)
Vorteile:
- Keine Busleitung
- Enerige immer vorhanden
Nachteile
- Hohe Störanfälligkeit
- Tiefe Überstragungsraten
- Einbau von Sperr- und koppelfilter
230 V Netze werden zusätzlich zur Datenübertragung genutzt.
Systeme mit Powerline in der Gebäudetechnik sind: Homeplug, Digitalstrom, KNX Powerline, LonWorks PLC, Zumtobel Onlite, X10.