Lernkärtli


Kartei Details

Karten 178
Lernende 16
Sprache Deutsch
Kategorie Informatik
Stufe Universität
Erstellt / Aktualisiert 17.06.2019 / 05.09.2023
Weblink
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Beispiele Do (PDCA)

  • Checklisten
  • Fehlerreporting
  • Tumorboards

Bedeutungen von Qualität

1. Neutral (die Summe aller Eigenschaften eines Objektes, Systems oder Prozesses)
2. Bewertet (die Güte aller Eigenschaften eines Objektes, Systems oder Prozesses)

Beispiele Plan (PDCA)

- Leitlinien als Basis

- Prozessdefinition / Standard Operating Procedures (SOP)

- Systematic Reviews 

- Patientenziele

Was sind Clinical Practice Guidelines?

wissenschaftlich begründete und praxisorientierte Entscheidungshilfen für die ärztliche Vorgehensweise. 
-sind nicht rechtlich verbindlich
-existieren in verschiedenen Evidenzgraden (A,B,C)
  -A = Daten aus randomisierten Studien
  -B = Daten aus 1 Studie
  -C = Expertenkonsens

Definition Diagnosequalität

Sensitivität und Spezifität des diagnostischen Verfahrens, aber auch patientenrelevanter und gesellschaftlicher Nutzen.

Definition Strukturqualität

Setzt die Rahmenbedingungen der Leistungserbringung und umfasst die notwendigen personellen, physischen und finanziellen Ressourcen.

Weshalb sind Expertenrunden wie Tumorboards für die Behandlungsqualität essenziell?

Durch die Expertengruppen wird die Kommunikation zwischen den einzelnen medizinischen Bereichen gefördert. Dadurch erhalten die Gesundheitsfachpersonen ein besseres Verständnis vom Gesamtbild, was sich positiv auf die Behandlung des Patienten auswirken kann.

Welche Nachteile von Clinical Practice Guidelines existieren?

-Gesundheitsfachpersonen müssen darauf aufmerksam gemacht werden. 
- Die Guidelines müssen regelmässig überprüft werden, ob sie aktuell sind.
- Guidelines sind nur Leitlinien, der Arzt muss nachwievor die Lage korrekt einschätzen.
- Befolgung von Guidelines befreit deshalb nicht vor Strafe

Medizinische Qualität

Mass, wie sehr Leistungen des Gesundheitswesens für Individuen und Bevölkerungsgruppen die Wahrscheinlichkeit erwünschter Gesundheitsergebnisse erhöhen und dem aktuellen Fachwissen entsprechen.

Definition Ergebnisqualität

Macht Aussagen, welche Qualität das Ergebnis der Behandlung hat aus fachlicher, sowie aus Patientensicht.

Wo können Clinical Practice Guidelines nachgeschlagen werden?

guidelines.ch

guidelines.fmh.ch

Klinische Qualität

Interdisziplinärer Prozess: Zielt darauf hin, Standards der Bereitstellung präventiver, diagnostischer, therapeutischer und rehabilitativer Massnahmen zu erhöhen.

Was sind Indikatoren für die Ergebnisqualität in einem Spital? 

Mortalität und  Morbidität

Aspekte Diagnosequalität

1. Diagnostische Validität und technische Qualität

2. Diagnostischer und therapeutischer Impact (Einfluss des Befundes auf therapeutisches Vorgehen)

3. Wirksamkeit / Nutzen

Im Schritt Plan des PDCA-Zyklus spielt Evidence-based Medicine eine wichtige Rolle, was ist das?

Evidence-based Medicine ist die patientenorientierte Entscheidung für die Behandlung, welche auf Grundlage von empirisch nachgewiesener Wirksamkeit beruht. (externe Evidenz)

Für die finale Entscheidung soll aber auch die Expertise und die Patientenpräferenz beachtet werden.

Definition Prozessqualität

Beinhaltet alle Handlungen und Interaktionen zwischen Ärzten und anderem medizinischen Personal, sowie Patienten.

Dimensionen von Qualität

1. Strukturqualität

2. Indikationsqualität

3. Prozessqualität

4. Ergebnisqualität

Beispiele Check (PDCA)

- Vergleich von Indikatoren

- Auswertung der Fehlerfälle

- Qualitätszirkel

PDCA-Zyklus

- Plan -> Wie soll es sein?

- Do -> Was tun wir und wie?

- Check -> Was wurde erreicht?

- Act -> Was ist noch zu tun?

Grundsteine für Gewährleistung von Qualität

- Plan-Do-Check-Act-Zyklus

- Evidenzbasierte Medizin, Guidelines

- Umgang mit Fehlern

Was für Qualitätsmanagementsysteme existieren? Und welche sind Schweiz spezifisch?

1.DIN EN ISO 9000ff
2. JCAHO (joint Commission on Accreditation of Healthcare Organisations)
3.EFQM (European Foundation for Quality Management)
4. EPA (Europäisches Praxisassessement)
5.EQUAM (Externe Qualitätssicherung in der Medizin) - ambulanter Bereich
6.Quali-med.net (Indikatorenset für Ärztenetze) - ambulanter Bereich
7. sanaCERT Suisse ( Schweizerischer Stiftung für die Zertifizierung der Qualitätssicherung im Gesundheitswesen) - stationärer Bereich
8. KTQ (Kooperation für Transparenz und Qualität im Gesundheitswesen)

Beispiele Act (PDCA)

- Definieren von Massnahmen und Verbesserungen

- Reagieren auf Abweichungen

- Umsetzung der Konsequenzen

Was ist "Muda"?

Japanisch für "sinnlose Tätigkeit" oder "Verschwendung": "jede menschliche Aktivität, die Ressourcen verbraucht, aber keinen Wert erzeugt.
Im Lean Management (und auch Lean Hospital) soll Muda vermieden werden.
 

Was sind die sieben Taktiken der Lean Bettenstation?

1. Dem Patienten geben, was er jetzt braucht
2. Alle Leistungen zum Patienten bringen
3. Das Prinzip der Soforterledigung leben
4. Das Geschehen sichtbar machen
5. Unmittelbar auf Abweichungen reagieren
6. Arbeitsbelastung ausbalancieren
7. Im oberen Drittel der Qualifikation arbeiten

Woher stammt "Lean Hospital"?

Es ist eine Weiterentwicklung von "Lean Management", das aus der Autoindustrie (Toyota) kommt. Dieses wurde mit dem Ziel entwickelt, durch "schlankes Management" die gesamte Wertschöpfungskette effizient zu gestalten.

Was sind die fünf Prinzipien von Lean Management?

1. Wertzuwachs aus Patientenperspektive
2. Identifikation des Wertschöpfungsstroms
3. Fliessende Prozesse schaffen
4. Bedarfsgesteuerte Leistungserbringung
5. Kontinuierliche Verbesserung

Wo passiert, nach Lean Hospital, Verschwendung im Spital? (7 Punkte)

- Materialverschwendung
- Fehler und Mängel
- Transport
- Mehrfachdurchführung von Prozessen
- Überproduktion
- Überbearbeitung
- Zeitverschwendung 

Beispiel für Verschwendung im Spital: Material

Zu grosse Vorräte an Material, Materialverschwendung bei falschen Prozessen, z.B. Verbrauchsmaterial in diversen Lagern horten, bis es abläuft

Beispiel für Verschwendung im Spital: Fehler und Mängel

Qualitativ nicht ausreichend erledigte Tätigkeiten erfordern Zeitaufwand für Korrektur oder ziehen Kosten nach sich, z.B. falsch aufgenommene Versicherungsdaten führen zu irrtümlicher Verlegung auf Privatstation

Beispiel für Verschwendung im Spital: Transport

Lange Transportwege zwischen den Funktionseinheiten, z.B. von der Station ins Röntgen, binden Zeit bei Patienten und Personal

Beispiel für Verschwendung im Spital: Mehrfachdurchführung von Prozessen

Z.B. wiederholt durchgeführte Wege von Personal, die mittels besserer Organisation verhindert werden könnten, z.B. mehrmals pro Schicht in den Materialraum um oft verwendetes Material zu holen

Beispiel für Verschwendung im Spital: Überproduktion

Eigentlich wertschöpfende Aktivitäten, aber zu viel davon oder zum falschen Zeitpunkt. Z.B. Öffnen aller Wundverbände vor der Visite, egal ob die Wunde überhaupt beurteilt werden muss

Beispiel für Verschwendung im Spital: Überbearbeitung

Prozesse, die für den Patienten nicht notwendig sind, z.B. wenn sowohl analog wie digital parallel dokumentiert wird.

Beispiel für Verschwendung im Spital: Zeitverschwendung

Mitarbeiter, Patient (oder Material) warten auf nächsten Prozessschritt. Z.B. Pflege wartet auf Arzt für Visite, Patient wartet auf Austritt.

Praxisbeispiel für: Transparenz steigern

Huddle-Board

Visualisierung

Tägliche Zufriedenheitsmessung

Praxisbeispiel für: Strukturierte Zusammenarbeit fördern

Flow-Board

Pflege-Tandems/Tripels

Zonenaufteilung

Visitenstruktur

Praxisbeispiel für: Alle Leistungen zum Patienten bringen

Visite

Pat-Board

Pflegewagen

Praxisbeispiel für: Arbeitslast ausgleichen

Tagesplanung

stündlicher Patientenkontakt

Verantwortung transparent festlegen

Wie kommt man zu Verringerung der Variabilität?

Stabile Prozesse

Einhaltung von Regeln / Standards

Gleichmässige / planbare Ergebnisse

Hohe Qualität

Wie kommt man zu Verringerung der Inflexibilität?

Flexible Prozesse / Organisationen in Bezug auf die Kundenwünsche schaffen, d.h. wir sind jederzeit in der Lage, ohne grossen aufwand auf den Kunden zu reagieren