Einführung: Didaktik der romanischen Sprachen
Vorlesung Fremdsprachendidaktik
Vorlesung Fremdsprachendidaktik
Fichier Détails
Cartes-fiches | 269 |
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Langue | Deutsch |
Catégorie | Français |
Niveau | Université |
Crée / Actualisé | 28.04.2019 / 29.04.2020 |
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Wie funktioniert Hörverstehen?
- Informationsverarbeitungsprozess: ≠ mechanische Dekodierung spr. Zeichen, sondern aktive Verstehensleistung
- Abgleich der Hörsignale mit Wissensbeständen des Lerners (sprachliches und Weltwissen)
- Interaktion zwischen konzeptgeleiteten/top-down-Prozessen/Schemata (Vorwissen/Erwartung leitet Sinnkonstruktion) und datengeleiteten/bottom-up-Prozessen/Stimuli (Identifizierung von spr. Einheiten und Bedeutungszuordnung, von kleineren zu größeren Einheiten)
- Stimuli: sprachlich, kontextuell
- Schemata: sprachliches Wissen, Weltwissen (beides deklarativ + prozedural)
- Sinnentstehung/kognitive Repräsentation Repräsentation der sprachlichen Äußerung = u.a. abhängig von spr. und Weltwissen (entscheidend für die Sinnerschließung! Individuell! Visualisierbar)
Grammatisches, textuelles, phonologisches und semantisches Wissen werden zusammengefasst als...
Die Fähigkeit zu inferieren, elaborieren, generalisieren und Hypothesen zu bilden/testen wird zusammengefasst als...
Handlungswissen, also die Fähigkeit zur Anwendung/Umsetzung des Faktenwissens (z.B. in Form von Abläufen/scripts/"knowing how...") wird auch bezeichnet als...
Bewusstes, verbalisierbares, auf Fakten bezogenes Wissen ("knowing that...") wird auch bezeichnet als...
Was ist Assimilation und inwiefern ist dieser Prozess beim Hörverstehen relevant?
- Einpassung und Integration des Gehörten in das Vorwissen/Schemata / Eingliederung des Neuen ins bestehende Vorwissen/bereits vorhandene Denkstrukturen
- Vorwissen bei jedem Hörer unterschiedlich --> Sinnerschließung des Hörtexts individuell!
- Wenn Assimilation nicht möglich --> Akkomodation
Was ist Akkomodation und inwiefern ist dieser Prozess beim Hörverstehen relevant?
- Modifikation, Weiterentwicklung, Differenzierung oder Umformulierung von Schemata (vorhandenen Denkstrukturen) zur Einpassung von neuer Information
- beeinflussbar => Grundlage für besseres Verständnis schaffen (z.B. durch Vorentlastung/Vorbereitung der SuS)
Wie funktioniert fremdsprachliches Hörverstehen?
- Informationsverarbeitungsprozess: ≠ mechanische Dekodierung spr. Zeichen, sondern aktive Verstehensleistung
- Abgleich der Hörsignale (aus L2, C2) mit Wissensbeständen des Lerners (sprachliches und Weltwissen aus L1 u. L2 bzw. C1 u. C2)
- Interaktion zwischen konzeptgeleiteten/top-down-Prozessen/Schemata (Vorwissen/Erwartung leitet Sinnkonstruktion, aus L1, L2, C1, C2) und datengeleiteten/bottom-up-Prozessen/Stimuli (Identifizierung von spr. Einheiten und Bedeutungszuordnung, von kl. zu größ. Einheiten; aus L2, C2)
- Stimuli: sprachlich, kontextuell, aus L2 und C2
- Schemata: sprachliches Wissen, Weltwissen (beides deklarativ + prozedural)
- Sinnentstehung/kognitive Repräsentation Repräsentation der sprachlichen Äußerung = u.a. abhängig von spr. und Weltwissen aus Muttersprache und -kultur sowie aus Fremdsprache und -kultur (entscheidend für die Sinnerschließung! Individuell! Visualisierbar)
Wie kann das sprachliche und das Weltwissen eines Lerners aktiviert werden, um das Hörverstehen zu erleichtern?
- lexikalische und inhaltliche Vorlentlastung --> Aktivierung, um L2- und C2-Wissen zu erweitern
- z.B. durch Wortfelder, Einführung von Vokabeln, Mindmaps, Brainstorming, Erklärungen, ...
Was bedeutet Inferieren beim Hör- und Leseverstehen?
- Bedeutung eines Wortes aus seiner Umgebung (Kontext) erschließen
- „intelligentes Raten“
- Rückgriff auf L2-Vorwissen
- bottom-up-Prozess
Was bedeutet Antizipieren beim Hörverstehen?
- aufgrund von Indizien und Hinweisen den Inhalt des nachfolgenden Textes/Textteils vorwegnehmen
- z.B. Vorerwartungen wecken durch Einsatz von Bildern, Aktivierung des spr. und des Weltwissens
Was bedeutet Elaborieren beim Hör- und Leseverstehen?
- Rückgriff auf Weltwissen (C1), wenn Sprachwissen nicht ausreicht
Nenne die verschiedenen Arten von Hörverstehen.
- globales Hörverstehen
- selektives Hörverstehen
- detailliertes Hörverstehen
Was ist globales Hörverstehen?
- Verstehen der wichtigsten Informationen eines Hörtextes, Grobverständnis
- thematische + praktische Erfassung des Gehörten
- z.B. Wer spricht? Wo? Worüber? Anzahl der Sprecher? usw.
Was ist selektives Hörverstehen?
- Gezieltes Heruashören bestimmter Informationen eines Hörtextes
- Fokus auf Einzelinformationen
- nicht alles ist wichtig, Unwichtiges muss überhört/rausgefiltert werden
Was ist detailliertes Hörverstehen?
- Erfassung aller Informationen eines Hörtextes (meistens einer Passage eines Hörtexts) --> „genaues Verstehen einzelner Passagen“
- selten, gebräulich v.a. bei Übungen zur Lautdiskriminierung
Welche Aktivitäten sollten im FSU vor dem Hören eines Hörtexts stattfinden?
SuS nicht einfach mit Hörtext konfrontieren, sondern:
- inhaltliche und sprachliche Vorentlastung, d.h. Thema, Situation und unbekanntes Vokabular => Vorwissen aktivieren, Hörerwartung aufbauen
- klarer Hörauftrag vor dem Hören => ≠ Wort-für-Wort-Verstehen; Lenkung der Aufmerksamkeit für gezieltes Hören, Anforderung an Verstehensleistung begrenzen, globales + selektives Hörverstehen fördern
Welche Aktivitäten sollten im FSU während des Hörens eines Hörtexts stattfinden?
- erstes Hören: globales Hörverstehen (Erfassung der wichtigsten Informationen)
- zweites Hören: selektives Hörverstehen (Lenkung der Aufmerksamkeit auf best. Einzelinformationen)
- Auswahl des geeigneten Aufgabenformats
Welche Aktivitäten sollten im FSU nach dem Hören eines Hörtexts stattfinden?
- Überprüfung des Gehörten (im Plenum, PA, Sicherung an Tafel, Folie usw.)
- Öffnung hin zu anderen Teilkompetenzen (z.B. Leserbrief schreiben, Fortsetzung des Interviews o.ä.)
Nenne Beispiele verschiedener Übungs- und Aufgabenformate für Hörverstehen.
Hören und...
- Weg in Stadtplan nachzeichnen
- Bilder in die richtige Reihenfolge bringen
- Aussagen als wahr oder falsch ankreuzen (zugleich Leseverstehen)
- fehlende Wörter ergänzen im Lückentext (zugleich Leseverstehen)
Nach welchen Kriterien sollte man als Lehrer/in die Auswahl eines Hörtextes treffen?
- Sprechtempo (langsam vs. schnell)
- Gesprächskonstellation (ein vs. mehrere Sprecher)
- situative Einbettung (identifizierbar, im Erfahrungsbereich der SuS)
- Sprache (bekannte bzw. aus Kontext erschließbare Lexik)
- Inhalt (Bezug zum Wissens- und Erfahrungsbereich der SuS)
Was ist der Unterschied zwischen authentischen und didaktisierten Hörtexten?
authentisch:
- nicht originär für FSU entstanden
- Zielgruppe: Muttersprachler der entspr. Sprachgemeinschaft, von Muttersprachlern für Muttersprachler
- soziale Zwecke
didaktisiert:
- von native speaker geschrieben
- von ausgebildeten Sprechern auf Audioband gesprochen
- Zweck: Spracherlernung => auf best. Lerngruppen zugeschnitten, Vermittlung best. Lernaspekte (z.B. gramm. Phänomen, Lexik); bestimmte Funktion im Lernprozess
- Verwendung von den SuS bekanntem Wortgut und Strukturen (oft vereinfacht)
- gesprochen mit der „gekonnten Verzögerung“ ausgebildeter Sprecher
Wie wird der Fremdspracherwerb laut der Mehrsprachigkeits-Hypothese konzipiert?
„Alle Sprachen, die man beherrscht, bilden eine integrierte Sprachkompetenz“:
- Kompetenzen von Lernern versch. Sprachen bilden miteinander ein gemeinsames System
- Teilkompetenzen stützen sich gegenseitig
- Teilkompetenzen können beim Erwerb weiterer Sprachen eingesetzt werden
- Lernersprachen („interlanguages“) als „Brückensprachen“, umfassen Elemente aus allen weiteren beherrschten FS
Interlinguales Vergleichen => Aufbau von Wissenssystemen:
- ermöglicht Intercomprehension (=Verstehen von noch nicht vollständig erlernten Sprachen) durch Rückgriff auf Brückensprachen
- Entwurf einer Hypothesengrammatik (reicht über materielle Inputvorlagen der neuen Zielsprache hinaus, abhäng. von mehrspr. Vorerfahrungen)
Wie wird der Fremdsprachenerwerb laut der Lernersprachen-Hypothese konzipiert?
Lernende entwickeln beim Erlernen einer Zielsprache spezifische Sprachsysteme („Lernersprachen“):
- haben Merkmale von Erst- u. Zweitsprache, aber auch eigene
- systematischer und variabler Aufbau
- instabil, lassen Veränderung ihrer Regeln durch lernerspezifische Prozesse zu
- Fossilierung: Stillstand der lernersprachlichen Entwicklung (auch Lehrende sprechen z.T. Lernersprachen) --> Ursache = Zufriedenheit mit erreichtem Sprachstand in L2?
- einflussreichste Hypothese
Widerspiegelung 5 psycholinguistischer Prozesse:
- Transfer aus anderen Sprachen (besonders L1, s. Kontr.-Hypo.)
- Transfer aus Lernerumgebung (transfer of training): Fehler durch ungeeignete Lehrmaterialien, unangemessene/häufige Verwendung best. Formen --> zu stark im Unterricht eingeübt
- Lernstrategien, um Lernen voranzutreiben (Hypothesen über L2 testen, bestätigen, revidieren)
- Kommunikationsstrategien zur Kompensation unzureichender L2-Kompetenz (z.B. nachfragen, paraphrasieren, vereinfachen der Redeabsicht, aufgeben)
- Übergeneralisierungen: Verallgemeinerung, Einsatz gramm. Regeln in falschen Kontexten
Wie wird der Fremdsprachenerwerb laut der Input- und Output-Hypothese konzipiert?
Betonung der Relevanz des zielsprachigen Angebots (input), dessen interaktive Aushandlung und dessen Überführung in output für FS-Erwerb:
- Input-Hypothese: Art des Spracherwerbs (Wahrnehmung, Verstehen, Sprachgebrauch) abhängig von Veränderungen im Input (z.B. Häufigkeit spez. spr. Formen, Grad der Anpassung des Input an die fremdsprachlichen Möglichkeiten des Lerners)
- Output-Hypothese: betont aktiven Gebrauch der zu erlernenden Sprache --> kognitive Anstrengung! (Überprüfung vorhandener Hypothesen über die Sprache, gleichzeitig Anwendung gelernter zielsprachlicher Ausdrucksmittel)
Wie wird der Fremdsprachenerwerb laut der Kontrastiv-Hypothese konzipiert?
Unterschiede zwischen L2 und L1 --> Lernprobleme, Fehler
Ähnlichkeiten zwischen L2 und L1 --> leicht zu erlernen
- behaviouristische Lerntheorie
- je größer die Unterschiede zwischen L2 und L1, desto schwieriger der Erwerb
- degree of difference = degree of difficulty
- Transfer: Übertragung von Wissen aus der L1 auf die L2 (pos. oder neg.)
- Interferenz: negativer Transfer, „schlechte Angewohnheiten“/„bad habits“
- starke Version (widerlegt!): Fokus auf Prognose von Lernschwierigketen vs. ...
- schwache Version der Kontr.-Hypothese: Fokus auf Diagnose von beobachtbaren Fehlern, die man evtl. auf Transfer zurückführen kann
Wie wird der Fremdsprachenerwerb laut der Aufmerksamkeits-Hypothese konzipiert?
Wahrnehmung des Input = Voraussetzung für dessen Verarbeitung und damit für den Fremdsprachenerwerb
- kognitive Lerntheorie (Wichtigkeit bewusster Lernprozesse) ⇔ Gegenposition zur Monitor-Hypothese
- Aufmerksamkeit nötig für Erkennung spezifischer fremdsprachlicher Merkmale des Input (=noticing)
- notice-the-gap-principle: Vergleich der eig. spr. Produkte mit denen von Muttersprachlern, Feststellung von Abweichungen
- Motivation für Lernaufgabe nötig für Fokussierung der Aufmerksamkeit (nicht auf and. Dinge, z.B. Grammatikphänome in inhaltsbezogener Aufgabe), affektive Voraussetzungen + selbst verfolgte Lernziele
- v.a. auch relevant beim ungesteuerten L2-Erwerb
Wie wird der Fremdsprachenerwerb laut der Monitor-Hypothese konzipiert?
Intuitiver Spracherwerb = erfolgreicher als bewusstes Lernen
- 2 Arten von Sprachaneignungsprozessen: unbewusster Erwerb vs. bewusstes Lernen
- bewusstes Lernen: eingeschränkte Funktion bei Sprachverwendung („Korrekturfunktion“): viel Zeit nötig für Anwendung + Kontrolle der gelernten Regeln (=monitoring); sprachliches Regelwissen (explizites Wissen, v.a. Grammatik) kann nicht automatisiert werden
- ungesteuerter L2-Erwerb = effektiver
Wie wird der Fremdsprachenerwerb laut der Identitäts-Hypothese konzipiert?
Alle Spracherwerbsprozesse (L1 u. L2) verlaufen prinzipiell gleichartig und altersunabhängig
- nativistische und kognitivistische Ansätze
- Aktivierung angeborener mentaler Prozesse ermöglicht Erwerb v. Elementen und Regeln der L2 in gleicher Abfolge wie beim kindlichen L1-Erwerb
- starke Version: Prozesse und Produkte des L1- und L2-Erwerbs = identisch (widerlegt!)
- schwache Version: Ähnlichkeit zwischen L1- und L2-Erwerb
Nenne potentielle Kritikpunkte an der Identitäts-Hypothese zum Fremdspracherwerb.
- Vergleichsstudien: abweichende Erwerbssequenzen bei L1- und L2-Erwerb
- Keine Berücksichtigung von Forschungsergebnissen, die für Einfluss der L1 auf L2 sprechen --> Id.-Hypo. kann nicht für alle Bereiche des Zweitspracherwerbs geltend gemacht werden
- nur indirekte Relevanz für FSU: z.B. (zeitweiliges) Leben im Ausland zur Verbesserung der FS, bilingualer FSU, Frühbeginn des FSU => Glaube, das Kinder eine Zweitsprache wie eine Muttersprache erlernen
Nenne potentielle Kritikpunkte an der Monitor-Hypothese zum Fremdspracherwerb.
- empirisch kaum überprüfbar
- Überführung von explizitem sprachlichen Wissen in implizites Sprachwissen („Sprachgefühl“) doch möglich, ohne kognitive Anstrengung --> Gegenposition
- Hypothese nimmt an, dass man Zielsprachen nicht erlernen, sondern erwerben muss (Basis für bilingualen FSU und Frühbeginn des FSU)
- Fokus auf Prozess der Verarbeitung ausgangs- und zielsprachlicher Daten im Gehirn --> Vernachlässigung and. Faktoren wie individ. Unterschiede zwischen Lernenden?
Nenne potentielle Kritikpunkte an der Aufmerksamkeits-Hypothese zum Fremdspracherwerb.
- Fokus nur auf explizite Instruktion, Aufmerksamkeitslenkung
- Fokus auf Prozess der Verarbeitung ausgangs- und zielsprachlicher Daten im Gehirn --> Vernachlässigung and. Faktoren wie individ. Unterschiede zwischen Lernenden?
Nenne potentielle Kritikpunkte an der Kontrastiv-Hypothese zum Fremdspracherwerb.
- entgegen Hypothese: ob eine Sprache die L1 oder L2 ist, macht sehr wohl einen Unterschied! (z.B. Deutsche mit Französisch als FS haben and. Probleme als Franzosen mit Deutsch als FS)
- Gleichsetzung von sprachlichen Unterschieden mit psycholinguistischen Prozessen (Lernschwierigkeiten)
- auch Kontrastmangel zw. Sprachen kann zu Fehlern führen (z.B. false friends)
- nicht alle Fehler mit Transfer aus L1 erklärbar
- z.T. unterschiedliche Fehler bei Lernern mit gleicher L1
- Transfer auch als Kommunikationsstrategie einsetzbar
- nicht alles aus L1 wird auf L2 transferiert (Lerner haben Vorstellung davon, was transferfähig ist)
- eig. Fehlerquelle: nicht sprachliche Unterschiede, sondern fehlendes fremdsprachliches Wissen
Nenne potentielle Kritikpunkte an der Input- und Output-Hypothese zum Fremdspracherwerb.
- ausschließlicher Fokus auf Prozess der Verarbeitung ausgangs- und zielsprachlicher Daten im Gehirn
- Vernachlässigung der affektiven und personalen Lernfaktoren (indiv. Unterschiede wie Alter, Einstellungen, Motivation, Angst, Vorkenntnisse etc.)
Nenne potentielle Kritikpunkte an der Lernersprachen-Hypothese zum Fremdspracherwerb.
- fehlende Langzeituntersuchungen
- unklare Verwendung von Begriffen und Definitionen
- trotzdem: breite Akzeptanz der Hypothese; Grundlage vieler Studien; beste Erklärung für die Komplexität des L2-Erwerbsprozesses
Nenne potentielle Kritikpunkte an der Mehrsprachigkeits-Hypothese zum Fremdspracherwerb.
- relevante mentale Prozesse noch nicht ausreichend erforscht
- Fokus v.a. auf Prozess der Verarbeitung ausgangs- und zielsprachlicher Daten im Gehirn --> Vernachlässigung and. Faktoren wie individ. Unterschiede zwischen Lernenden?
Welchen Stellenwert haben Fehler in der Identitätshypothese?
Fehler als notwendige Entwicklungsstadien innerhalb des Lernprozesses:
- Beweis für aktiven, kreativen Aneignungsprozess
- Fehler zurückgeführt auf intralinguale Prozesse, z.B. Übergeneralisierung, Simplifizierung und Reduktion (auch Teil des L1-Erwerbs)
Welchen Stellenwert haben Fehler in der Kontrastivhypothese?
Fehler als Lernschwierigkeit:
- unterschiedliche sprachliche Strukturen in L1 und L2 führen zu neg. Transfer und Lernproblemen --> Interferenzen (negative Beurteilung)
Welchen Stellenwert haben Fehler in der Lernersprachenhypothese?
Fehler als Selbstverständlichkeit im Lernprozess:
- Lernumgebung, Kommunikations- und Lernstrategien = potentielle Fehlerquellen
- aber auch: Fehlerreduzierung möglich durch passende Lernumgebung, Kommunikations- und Lernstrategien
Welche Faktoren beeinflussen die Art und den Erfolg der Aneignung einer Zweit- bzw. einer Fremdsprache?
- Lernort: zielsprachlucher Raum vs. Heimatland, lebensweltliche Bedingungen des Lernenden
- Input in L2: kontrolliert, angepasst ,progressiv vs. ungeordnet, „Sprachflut“
- qualitative („Domänen“, wo L2 = Kommunikationsmittel) und quantitave (Häufigkeit) Verwendung der L2
- Kontakt mit Muttersprachlern vs. alleiniger Kontakt mit LA, interkult. Kommunikationssituationen? Modifizierter Input?
- Identifikation mit der L2 (Einstellungen zur L2!)
- erzielter/angestrebter Erfolg in L2-Aneignung (welche Kompetenz wird angestrebt?)
- beabsichtigte Dauer des Aufenthalts im Zielsprachenland (s. Migration vs. vorübergehender Auslandsaufenthalt)
- Fossilierung: Stillstand der lernersprachlichen Entwicklung
- Alter