Einführung: Didaktik der romanischen Sprachen
Vorlesung Fremdsprachendidaktik
Vorlesung Fremdsprachendidaktik
Set of flashcards Details
Flashcards | 269 |
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Language | Deutsch |
Category | French |
Level | University |
Created / Updated | 28.04.2019 / 29.04.2020 |
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Wie sollte die Grammatikarbeit im kommunikativen FSU praktisch umgesetzt werden?
- Einführung eines gramm. Phänomens in einem kommunikativen Rahmen (komm. Kontext bzw. textuelle Verortung)
- aktive Einbindung der SuS in den Entdeckungs- und Analyseprozess (Wahrnehmung der Form)
- Bewusstmachen der kommunikativen Funktion eines gramm. Phänomens
Welche Schritte umfasst das Modell der Grammatikarbeit von Zimmermann (1988)?
- "Präsentation", d.h. Einführung des Phänomens in einem kommunikativen Rahmen
- Einübung des Phänomens
- Transfer
- Anwendung
Wie gestaltet sich laut Zimmermanns Modell der Grammatikarbeit die Präsentationsphase?
- Vorstellen eines kommunikativen Rahmens, in dem die gramm. Struktur vorkommt; Auswahlkriterien: Inhalts-, Situations- und Interessenbezug!
- Verbindung zw. spezifischer Textsorte (z.B. Wetterbericht) und best. gramm. Struktur (z.B. Futurformen)
- Bewusstmachen der Regel zu Form und Gebrauch (induktiv oder deduktiv)
- verschiedene Verfahren der Erklärung von Grammatikregeln (metasprachlich, Beispielgramm., Signalgramm.)
Was ist der Unterschied zwischen induktivem und deduktivem Vorgehen bei der Bewusstmachung einer grammatischen Regel?
- induktiv: vom Beispiel zur Regel, d.h. selbstständige Erschließung/Entdeckung der Regelhaftigkeit, Herleitung der Form, von der Summe der Beispiele zur Abstraktion (Vorteil: stärkere Einbindung der SuS)
- deduktiv: von der Regel zum Beispiel, d.h. explizite Einführung der Regel und Übung/Anwendung anhand von Beispielen (Vorteil: verkürztes Verfahren, oft gut für analytische Lernertypen)
Welche unterschiedlichen Verfahren der Erklärung von Grammatikregeln gibt es und wie unterscheiden sich diese?
- Metasprachliche Grammatikregel: verbale Beschreibungen der Bildung und Anwendung eines Grammatikphänomens (mit Fachsprache/Metasprache) (oft gut für analytische Lernertypen)
- Beispielgrammatik: Integration des Grammatikphänomens in größere syntaktische Sinnzusammenhänge, keine metasprachliche Erklärung, Beispiele ausreichend zum Verstehen des Phänomens
- Signalgrammatik: enge Verbindung von grammatischer Form und deren Gebrauch in einem visuellen, verbalen oder gedanklichen Impuls (wie ein Signal), kompletter Verzicht auf Beispiele und metasprachliche Erklärungen
=> Darstellungsweise u.a. abhängig vom jeweiligen Grammatikphänomen!
Wie gestaltet sich laut Zimmermanns Modell der Grammatikarbeit die Einübungsphase?
- Bereitstellung eines umfangreichen Übungsangebots zur Erlangung formaler Sicherheit bei den Grammatikphänomenen
- nicht unbedingt in einem kommunikativen Rahmen (z.B. Lückentexte, Einsetzen), kann aber
Wie gestaltet sich laut Zimmermanns Modell der Grammatikarbeit die Phase des Transfers und der Anwendung eines Grammatikphänomens?
- inhaltsbezogene Verwendung der gramm. Strukturen in zunehmend komplexeren kommunikativen Situationen
- 1. gelenkter Transfer: expliziter Hinweis auf die anzuwendende Regel, "Übertragung" der gelernten Regel
- 2. freie Anwendung: ungelenkt, Umsetzung einer Rede-/Schreibabsicht in kommunikativer Situation, in der das Gramm.phänomen benötigt wird (wird aber nicht explizit gefordert); z.B. Verfassen eines Tagebucheintrags
Welche Phasen umfasst das Modell der Grammatikarbeit von Schuhmann (2009)?
1) Einführung in Kommunikationssituation:
- inhaltliche Darbietung: inhalts-, situations- u. interessenorientiert, Fokus nicht auf Grammatik
- Verständigungssicherung (Wortschatz) und reproduktive Aneignung (zusammenfassen, rekonstruieren des Phänomens)
2) Wahrnehmung der grammatischen Phänomene:
- autonome oder gelenkte Induktion zur Wahrnehmung einer spezifischen gramm. Struktur, Fokus auf Form
- Erfassen der Funktion innerhalb d. Textes, Bedeutungszuweisung, Fokus auf Funktion
- reproduktive Aneignung durch Fragen, Nachsprechen, Wiederholen
3) Erkenntnis der Regelhaftigkeit des Phänomens:
- Sammlung, Ordnung und Klassifizierung vergleichbarer Phänomene im Text, Fokus auf Funktion/Gebrauch
- Formulierung von Gesetzmäßigkeiten (versch. Verfahren der Darstellung von Regeln)
- Einordnen in schon bekanntes Grammatikwissen
- Erweiterung des deklarativen Wissens
4) Festigung und Anwendung:
- Transferübung zur Festigung des Phänomens (frei oder gelenkt)
- Anwendung in versch. Komm.situationen
- Sozialformen der PA und GA zum Trainieren der neuen Grammatikstruktur
- Bearbeitung von Texten und Textsorten, in denen die spr. Struktur angewendet wird
Beschreibe das Modell von Willis (1996). Welche Rolle nimmt die Grammatikarbeit darin ein?
- aufgabenorientiertes Fremdsprachenlernen
- focus on form statt focus on forms: bedarfsorientierter Wechsel zur Grammatikarbeit, wenn notwending, ansonsten primär kommunikativer Unterricht (und nicht: traditionelle Grammatikarbeit als systematische Abarbeitung gramm. Phänomene)
- Pre-task(s) / Hinführungsaufgaben (z.B. Wortschatz aufbauen), Vorberitung auf task
- Task: kommunikative, realitätsnahe Aufgabe
- planning: in PA, GA usw., selbstständiges Arbeiten der SuS
- report: Zusammentragen der Ergebnisse, Identifikation häufiger Grammatikfehler --> Bedarf
- Language focus: Grammatikarbeit
Seit wann gehört das interkulturelle Lernen zu den Zielen des FSU?
seit Mitte der 1990er Jahre, seit Bildungsstandards feste Zielsetzung und wichtige Kompetenz
Was ist Realienkunde und in welchem Zeitraum wurde sie in Schulen gelehrt?
- ab 1890er Jahre
- Vermittlung von Faktenwissen über das Zielsprachenland
- Fokus v.a. auf Alltags- und Berufsleben des Zielsprachenlandes (Handlungskorrespondenz, Verträge, Smalltalk usw.)
Was ist Kulturkunde und in welchem Zeitraum wurde sie in Schulen gelehrt?
- 1920er bis 1945
- Vermittlung von Faktenwissen über das Zielsprachenland
- v.a. in neusprachlichen Bildungsgymnasien --> kein Berufsbezug, kulturwissenschaftlich orientiert
- Ziel = Persönlichkeitsbildung, Nationalcharakter + Wesenszüge anderer Nationen beschreiben und dadurch die eigene Nation definieren (Entwicklung von Nationalbewusstsein, Selbsterkenntnis)
- in NS-Zeit: rassistische Züge, Herborhebung er Andersartigkeit der fremden Kultur und deren Stilisierung als minderwertig --> seitdem ist der Begriff "Kulturkunde" ideologisch belastet!
Was ist Landeskunde und in welchem Zeitraum wurde diese in Schulen gelehrt?
- seit 1945
- Betonung des Gemeinsamen statt Hervorhebung der Andersartigkeit der fremden Kultur => im Sinne der Völkerverständigung
- Informationen über Geographie, Geschichte Alltagskultur usw. (Daten + Fakten)
- lehrerseitig, einseitig auf die Kultur des Ziellandes ausgerichtet
- im Prinzip getrennt/losgelöst vom Sprachenlernen
- seit Mitte der 80er J. in Kritik, Forderung nach Lernerorientierung im FSU
Inwiefern unterscheiden sich die Merkmale des Interkulturellen Lernens von Landeskunde und deren Ausprägungen?
- integrativ: in das eigentliche Sprachenlernen integriert statt losgelöstes Fach
- lernerorientiert statt lehrerseitig: Schüler mit seinen kulturellen Prägungen + Wahrnehmungen im Mittelpunkt, Einbeziehung seiner individuellen Voreinstellungen und affektiven Reaktionen (LK: Fokus auf Sachen, z.B. Institutionen)
- kontrastiv: eigener Wirklichkeitsbereich wird mit einem (vergleichbaren) fremdkulturell geprägten Wirklichkeitsbereich in Beziehung gesetzt, Aneignung neuer Sichtweisen und Selbstreflexion als Teil des interkult. Lernens
- prozessorientiert: Prozess des Selbst- und Fremdverstehens im Mittelpunkt, individueller Verlauf
- umfassender, dynamischer Kulturbegriff: Kultur als Orientierungs- und Referenzsystem für Wahrnehmung + Handeln (kulturspezifische Regeln und Normen), umfasst nicht nur Oberflächenphänomene, sondern auch Werte, Denkweisen usw., ≠ statisch, Wechselwirkung Individuum–Kultur (Kultur prägt Individuum, Individuum gestaltet Kultur mit), ≠ deterministisch (Wahrnehmung + Handeln kulturgebunden, aber nur Handlungsrahmen, veränderbar), das Fremde als relationale Größe (Beziehung zwischen dem Eigenen + dem Fremden = situativ, dynamisch)
- Zielsetzung: nicht nur Vermittlung von Daten + Fakten über das Zielsprachenland, mehr als nur Landeskunde (s. unterschiedliche Teilkompetenzen) => Aufbau interkultureller Kompetenz mit all ihren Teilbereichen, Aneignung neuer Sichtweisen, Entwicklung differenzierterer Bilder für Zielsprachenkultur u. Bewusstsein für deren Heterogenität (statt stereotype, homogene Vorstellungen)
- Prozess d. Selbst- und Fremdverstehens prinzipiell unabschließbar, hermeneutische Schleife, stetige Weiterentwicklung
(Wie) ist interkulturelle Kompetenz im Rahmen des FSU überprüfbar?
- am ehesten noch Faktenwissen (Landeskunde), aber nur eine der Teilkompetenzen interkulturellen Lernens!
- ist situativ, daher schwer messbar
- Aufgaben zur Selbstreflexion und Perspektivenübernahme
Wie wird interkulturelle Kompetenz in dem Modell von Byram (1997) definiert?
- Intercultural Communicative Competence, d.h. eingebettet in das Fremdsprachenlernen; umfasst lingiustic, sociolinguistic, discourse und intercultural competence
- in unterschiedlichen Lernkontexten möglich: Klassenraum, "field work" (z.B. Schüleraustausch), selbstständiges Lernen
- Intercultural competence: 5 eng miteinander verflochtene Teilkompetenzen:
- savoirs: Daten- u. Faktenwissen über die eig. und die andere(n) Kultur(en) + Gesellschaft(en), Wissen über Interaktionsprozesse auf individueller + gesellschaftl. Ebene (z.B. Begrüßung, Schulsystem)
- savoir comprendre: Fähigkeit, Phänomene der anderen Kultur in ihrem Kontext zu interpretieren => Verstehen der internen Bezüge, verlangt sich Hineinvesetzen in die and. Kultur
- savoir être: Einstellungen => Offenheit, Neugier gegenüber Kultur der Zielsprache; Bereitschaft, sich auf Neues einzulassen
- savoir apprendre/faire: Fähigkeit, selbstständig Neues über andere Kulturen zu lernen / Begegnungssituationen zu bewältigen (durch Anwendung des Wissens über Zielkultur und durch entsprechende persönliche Einstellung)
- savoir s’engager: kritisches Bewusstsein gegenüber der eigenen und der anderen Kultur, Distanz entwickeln, "intercultural speaker" werden --> Vermittler zwischen versch. Kulturen (intercultural mediator), entwickelt sich aus den anderen Teilkompetenzen
Wie wird interkulturelle Kompetenz im Modell der Bildungsstandards definiert?
- Interkulturelle Kompetenzen = versch. Teilbereiche (Wiederaufnahme v. Byrams Teilkompetenzen savoirs, savoir être, savoir apprendre/faire, savoir comprendre, savoir s’engager)
- mehr als Wissen oder Technik: umfasst auch Denken, Fühlen, Handeln
- Einsicht in die Kulturabhängigkeit des eigenen Denkens, Handelns und Verhaltens sowie die Fähigkeit und Bereitschaft zur Wahrnehmung u. Analyse fremdkultureller Perspektiven
- bezieht sich auf kommunikatives Handeln in direkten und in medial vermittelten interkulturellen Situationen (persönliche Begegnungen, Verstehen/Deuten/Produzieren fremdspr. Texte, Filme usw.)
- 3 Bereiche:
- thematisches soziokulturelles Orientierungswissen: Wissen über fremdspr. kommunikatives Handeln in mehrsprachigen Situationen; Aufnahme und Verarbeitung v. Informationen über die fremdsprachliche Lebenswelt ~ savoirs
- Fähigkeiten im Umgang mit kultureller Differenz: Umgang mit Stereotypen, Erkennen v. eigen- u. fremdkulturellen Eigenarten, Perspektivwechsel, Kulturvergleich ~ savoir comprendre, savoir s’engager
- Strategien + Fähigkeiten zur praktischen Bewältigung interkultureller Begegnungssituationen: Umgang mit Missverständnissen, Konfliktsituationen, schwierigen Themen usw.; kritische, offene und tolerante Auseinandersetzung mit unterschiedlichen, kulturell geprägten Wertvorstellungen + Normen ~ savoir s’engager, savoir apprendre/faire, savoir être
- Formulierung als Can-do-statements, die auf die versch. Teilaspekte zielen (s. Byrams Teilkompetenzen), aber: can-do-statements im niedersächsischen Kerncurriculum nicht einzeln speziell für die verschiedenen Jahrgänge definiert (vgl. Nordrhein-Westfalen)
Wie wird interkulturelle Kompetenz im Modell von Caspari/Schinschke (2007) definiert?
integratives Modell mit 3 Teilbereichen:
- Wissen: Orientierungswissen für Situationen des Fremdverstehens; (fremd-)kulturell/-sprachlich/-strategisch, persönlich/psychologisch*
- Einstellungen: Bereitschaft, Selbstreflexion, Bewusstsein über die eigene Kulturgeprägtheit ; (fremd-)kulturell/-sprachlich/-strategisch, persönlich/psychologisch*
- Können/Verhalten: Fähigkeit zu angemessenem Verhalten in fremdsprachlichen Kommunikationssituationen u. Kulturkontakt; (fremd-)kulturell/-sprachlich/-strategisch*
*: immer mit Rückbezug auf die eigene Kultur, Dynamik der Beziehung zwischen dem Eigenen und dem Fremden
Welche Prozesse umfasst interkulturelles Lernen?
- Fremdwahrnehmung
- Begriffsbildung + Bedeutungserschließung
- Kulturvergleich
- Perspektivenwechsel
Was was sollen SuS im Prozess der Fremdwahrnehmung lernen?
Wahrnehmung ist...
- selektiv
- eine aktive Interpretationsleistung (≠mechanistischer, passives Abbild der Realität)
- kulturell geprägt: abhängig vom eigenkulturell geprägten Vorwissen und Bedeutungsmustern
SuS sollen lernen, die eigene Wahrnehmung zu kontrollieren (Sensibilisierung für die Fremdwahrnehmung; bewusste Trennung von (möglichst) objektiver Beschreibung, Interpretation und Wertung)
Nenne mögliche Aufgaben zur Wahrnehmungsschulung im interkulturellen FSU.
- freie Assoziationen zu Bildern --> Selektivität der Wahrnehmung verdeutlichen
- Bilder beschreiben
- Geschichten zu Bildern erzählen --> Entstehung untersch. Sinnzusammenhänge und Interpretationen
- Bildbeschreibung in 3 Schritten: 1) beschreiben; 2) interpretieren; 3) persönlicher Eindruck
=> bewusste Trennung von (möglichst) objektiver Beschreibung, Interpretation und Wertung u. Ausbruch aus Automatismus "Wahrnehmung=Interpretation=Wertung"! (Kontrolle der eigenen Wahrnehmung)
Was ist im interkulturellen FSU bei der Begriffsbildung und der Bedeutungserschließung zu beachten?
- Grundbedeutung (Denotat): z.B. im Wörterbuch, kontext- u. kulturellunabhängig vs.
- Konnotationen im jeweiligen kulturellen Kontext: mitschwingende, affektive und assoziative Nebenbedeutungen
=> Bedeutung von Wörtern = kontext- und funktionsabhängig, u. U. unterschiedlicher Stellenwert in versch. Kulturen
Nenne mögliche Aufgaben zur Begriffsbildung und zur Bedeutungserschließung im interkulturellen FSU.
- Bedeutungskollage: SuS erstellen ein Wortfeld zu einem best. Thema (auf deutsch) --> fremdsprachliche Lektion mit neuen Informationen und Aufbau eines entspr. Wortfelds --> Vergleich
- Suchfragen stellen: intelligente Fragen zu bestimmten Wörtern/Begriffen/Institutionen; Lernen, bedeutungsrelevante Fragen zu stellen, um etwas über die soziale Realität hinter Begriffen zu erfahren)
- Begriffsrecherche: z.B. Schüleraustauschsprojekt, "Feldforschung", Beobachten, Interviewen, Konsultieren von anderen Materialien
Was bedeutet Kulturvergleich im interkulturellen FSU und wozu dient er?
- einer der wichtigsten kognitiven Aspekte beim interkulturellen Verstehen, denn Aussagen über fremde Kulturen immer verbunden mit Vergleich zur eigenen Kultur!
- Fragen: Wie vergleicht man richtig? Vergleichbarkeit? => tertium comparationis
- 1) Suche nach übergeordneten Gemeinsamkeiten; 2) Suche nach kulturellen Unterschieden in der jeweiligen kulturellen Realisierung (konkrete Unterschiede)
- SuS lernen "richtiges" Vergleichen und hinterfragen die eigenen Vergleichsstrategien
Was versteht man unter einem sog. tertium comparationis?
- Vergleichspunkt, der es erlaubt, zwei Dinge miteinander in Beziehung zu setzen
- ein Drittes, das den zu vergleichenden Dingen auf einer höheren/abstrakteren Stufe der Verallgemeinerung gemeinsam ist => übergeordnete Gemeinsamkeiten
- "Funktionsäquivalenz": Vergleichbarkeit nur, wenn Funktion der beiden Dinge gleich ist (z.B. Begrüßungsritual, Beginn eines Telefongesprächs usw.)
- v.a. kulturorientierte, an gesellschaftliche Grundbedürfnisse orientierte Aspekte, Grunderfahrungen usw.
Nenne mögliche Aufgaben zum Kulturvergleich im interkulturellen FSU.
- Analyse von Begrüßungsritualen + Herausarbeitung der sprachlichen und nonverbalen Realisierung in eigener und fremder Kultur
- Analyse von Werbung für dasselbe Produkt in unterschiedlichen Kulturen
- Vergleich von Institutionen (Schule, Exekutive usw.)
Was versteht man unter Perspektivenwechsel im interkulturellen FSU?
Wechsel zwischen Innen- und Außenperspektive => Grundlage für ein differenziertes Selbst- und Fremdverständnis
- Einnahme einer Innenperspektive auf die fremde Kultur: SuS nehmen "Insiderperspektive" ein, sehen und begreifen der Dinge mit den Augen der Mitglieder der anderen Kultur, sich hineinversetzen in ein fremdkulturelles Orientierungssystem
- Einnahme einer Außenperspektive (auf die fremde und die eigene Kultur): die fremde Kultur aus unseren Augen, also von außen sehen
Nenne mögliche Aufgaben zur Perspektivenübernahme im interkulturellen FSU.
- Hineinversetzen in literarische Figuren: oft vergleichbares Alter/Probleme wie SuS; Einsicht in Gefühle und Gedanken der Personen
- Hineinversetzen in reale Personen: z.B. Schüleraustausch
Wie kann man Aufgaben zur Förderung der interkulturellen Kompetenz gut in den FSU einbauen?
- mit anderen Teilkompetenzen verbinden
- z.B. Begriffsbildung und Bedeutungserschließung mit Wortschatz; Perspektivenwechsel/Kulturvergleich mit Lesen u. Schreiben (lit. Text, kreatives Schreiben); Fremdwahrnehmung/Kulturvergleich mit Sprechen (Bild beschreiben)