Strategisches Management

Teil der BWL II Vorlesung im FS 19 des Wirtschaftsassesment an der UZH

Teil der BWL II Vorlesung im FS 19 des Wirtschaftsassesment an der UZH


Kartei Details

Karten 113
Lernende 13
Sprache Deutsch
Kategorie BWL
Stufe Universität
Erstellt / Aktualisiert 17.04.2019 / 28.05.2024
Weblink
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Wie lautet die Handlungsempfehlung bei Kostenvorteil und niedriger Preiselastizität der Nachfrage

go for margin: keine Preissenkung

  • Niedrig-Kosten-Anbieter schöpfen Gewinne durch niedrige Stückkosten ab

Wie lautet die Handlungsempfehlung bei Kostenvorteil & hoher Preiselastizität der Nachfrage

go for share: Senke die Preise

  • Niedrig-Kosten-Anbieter gewinnt Marktanteile und überkompensiert damit den Margenverzicht pro Stück

Wie lautet die Handlungsempfehlung bei Wertschätzungsvorteil niedriger Preiselastizität der Nachfrage

go for margin: verlange Premiumpreise

  • Premiumanbieter kann Wertschöpfungsvorteil ungestraft durch Marktanteilsverluste über höhere Preise abschöpfen

Wie lautet die Handlungsempfehlung bei Wertschätzungsvorteil hoherPreiselastizität der Nachfrage

go for share: suche Preisparität (gleiche Preise oder seeehr ähnlich)

  • Premiumanbieter offeriert einen höhere Konsumentenrente, was zusätzliche Konsumenten anzieht

Wie lautet das Ziel der Positionierungsstrategien?

Quelle der Wettbewerbsvorteile sichtbar machen

Wie lautet das Vorgehen der Positionierungsstrategien

Zerlegung des Unternehmens in wertschöpfungsbezogene Aktivitätsbereiche, die einen Beitrag zur Senkung der Kostenhöhe liefern und/oder zur Erhöhung der Wertschätzung

Wie funktioniert eine Wertschöpfungskette?

Wert wird geschöpft, indem Güter entlang der vertikalen Kette bewegt werden

  • Bei jeder Wertschöpfungsaktivität wird aus Inputs ein Gut hergestellt, das bei der nächsten Wertschöpfungsaktivität wiederum als Input dient

Was ist ein Unternehmen aus der Sicht der Wertschöpfungskette?

Ansammlung von Wertschöpfungskette

Wie wirken sich einzelne Aktivitäten der Wertschöpfungsketten auf ein Unternehmen aus?

  • Jede Aktivität kann zur Wertschätzung B beitragen, welche die Konsumenten dem Produkt entgegenbringen
  • Jede Aktivität kann zu den Kosten beitragen, welche das Unternehmen in Kauf nimmt, um B herzustellen

Wie heissen die zwei Arten von Aktivitäten, die zur Wertschöpfung beitragen?

  • Primäre Aktivitäten: Eingangslogistik, Operationen, Marketing & Vertrieb, Ausgangslogistik, Kundendienst
  • Unterstützungsaktivitäten: Unternehmensinfrastruktur, Personalwirtschaft, Technologieentwicklung, Beschaffung

Was sind die Kostentreiber in den Wertschöpfungsaktivitäten?

  • Economies of Scale, Economies of Scope (àAuslastung)
  • Erfahrungskurve (Mensch, Wissen, Spezialisierung)
  • Organisation von Transaktionen: Ausmass der Fertigung, Effizienz der Organisationsstrukturen im «internen» Bereich
  • Andere Kostentreiber: Inputpreise, Produktionsstandort, Economies of Density,
    gesetzliche Rahmenbedingungen

Was sind die Wertschöpfungstreiber in den Wertschöpfungsaktivitäten?

  • Physische Charakteristika des Produktes: Qualität, Haltbarkeit, Ästhetik, Benutzerfreundlichkeit
  • Art der Services und der Komplemente: Garantie, Wartung, Ergänzungsprodukte,
    Beratung, Ersatzteile, Schulung
  • Eigenschaften der Verkaufstransaktionen: Verfügbarkeit, Schnelligkeit, Pünktlichkeit der Lieferung, Erreichbarkeit des Verkäufers
  • Individuelle Faktoren, Erwartungen der Konsumenten: Leistungsreputation des Produktes, Überlebenswahrscheinlichkeiten / finanzielle Stabilität des Herstellers
  • Image des Produktes: positioneller Konsum, soziales Prestige

Wie kann man Kostentreiber messen?

mit Hilfe vom Rechnungswesen bestimmbar

Wie kann man die Wertschöpfung messen?

Wertschöpfung ist nicht genau messbar, aber Methoden aus dem Marketing bringen Anhaltspunkte

Wie stehen die beiden Strategien Kostenführerschaft und Wertschätzungsführerschaft zueinander?

Ab einem gewissen Punkt kann man nicht mehr beide Strategien verfolgen, da sie ab einem gewissen Punkt gegeneinander wirken

Wie lauten die Selektionsbedingungen (Faktoren, die vorausgesetzt sein müssen, damit Strategie gewählt wird) für Kostenführerschaft

  • Economies of Scale und Erfahrungskurven sind potenziell bedeutsam, aber keine Firma schöpft sie vollständig aus (bis dahin)
  • Art des Produktes begrenzt die Möglichkeit, die Wertschätzung weiter zu optimieren
  • Kunden sind preisempfindlich und zeigen kaum/wenig Bereitschaft, für zusätzliche Qualität, Leistung, besseres Image, usw., zu bezahlen
  • Produkt ist eher ein Inspektionsgut (Qualität zeigt sich am Anfang) als ein Erfahrungsgut (Qualität zeigt sich erst über die Zeit)

Wie lauten die Selektionsbedingungen (Faktoren, die vorausgesetzt sein müssen, damit Strategie gewählt wird) für Wertschätzungsführerschaft?

  • Typische Kunde hat Zahlungsbereitschaft, einen erheblichen Aufschlag für zusätzliche Qualität, Leistung, besseres Image, usw., zu bezahlen
  • Economies of Scale und Erfahrungskurven sind zwar bedeutsam, werden von der Konkurrenz aber bereits abgeschöpft
  • Erfahrungsgut, anstatt Inspektionsgut

Was ist Targeting?

Auswahl der Zielmärkte, mit Voraussetzung einer Marktsegmentierung

Welche zwei Strategien gibt es im Targeting?

  • Focus Strategy: Fokus der Wertschöpfungsbemühungen auf ein (im Extremfall) bestimmtes Marktsegment 
  • Broad Coverage Strategy: Ausdehnung der Wertschöpfungsbemühungen auf alle (im Extremfall) Marktsegmente 

Wie lauten die zwei Hauptfragen der Produkt-Kunden-Segmentierung?

  • Was bieten die Konkurrenzunternehmen für Produktarten an diesem Markt an?
  • Welche unterschiedlichen Kundengruppen kaufen diese Produktarten?

nach welchen Kriterien werden Kundengruppen bestimmt?

  • Demografische Faktoren
  • Geografische Faktoren
  • Nutzungshäufigkeit
  • Informationsstand
  • Zahlungsbereitschaft für zusätzliche Qualität
  • Benutzter Vertriebskanal

Was ist das Ziel der Kundensegmentierung?

  • Kunden innerhalb eines gebildeten Segments sollten vergleichbare Produktwünsche und Präferenzstruktur haben
  • Gleiche Reaktion auf absatzpolitische Instrumente (Bsp.: Werbung, Preissetzung)

Was ist das Ergebnis der Marktsegmentierung?

Produkt-Kunden-Matrix

  • strukturelle Attraktivität der verschiedenen Marktsegmenten kann sehr unterschiedlich sein 
    • Anwendung der Fünf-Kräfte Analyse auf einzelne Segmente, um deren Attraktivität herauszufinden

Was versteht man unter Broad Coverage Strategy?

  • Idee
  • ökonomische Logik

Idee

  • Alle Marktsegmente werden abgedeckt, indem alle Kundengruppen bedient und alle verwandten Produktarten angeboten werden
    • Bsp.: Gilette – Klingen, Rasierer für Männer & Frauen, inkl. Alle komplementären Pflegeprodukte

ökonomische Logik

  • Economies of Scope zwischen den Produkten, die in die unterschiedlichen Marktsegmenten angeboten werden
  • Economies of Scale bei der Herstellung von Komponenten, die in mehreren Produktarten eingehen

Was versteht man unter Focus Strategy?

  • Idee
  • ökonomische Logik

Idee

  • Eingrenzung des Marktauftritts durch:
    • Kundenspezialisierung: Im Extremfall Konzentration auf ein einziges Kundensegment
    • Produktspezialisierung: Im Extremfall Konzentration auf eine Produktart

ökonomische Logik

  • Ermöglicht die genaue Berücksichtigung der Bedürfnisse der angepeilten Kundengruppe und damit ein höheres B, da deren Wertschätzungstreiber gezielt in die Angebote aufgenommen werden
  • Trotz begrenzter Economies of Scale und Scope besteht eine gute Kostenkontrolle: Produktattribute, die von den Kunden nicht geschätzt werden, können weggelassen werden (à genaue Anpassung des Produktes an Kunden)

⇒ Eliminierung unnötiger Kosten à tiefere Preise à Kostenführerschaft

⇒ Befriedigt Bedürfnisse der Kunden besser à kann höheren Preis verlangen à Wertschätzungsführe

⇒ Oder beides gleichzeitig

  • Kann zu weniger B führen, da einzelne Kundengruppen unterversorgt sind
  • Kann zu höheren K führen, da einzelne Kundengruppen überversorgt sind

⇒ Die häufigste Form der Fokusierung ist die geografische Spezialisierung (Bsp.: lokale oder regionale Brauereien)

Was versteht man unter der "Porters generische Wettbewerbsstrategie"

  • wie lauten die drei Möglichkeiten der Positionierung?

Es gibt drei grundsätzliche Möglichkeiten, sich in einem Markt zu positionieren, um einen Wettbewerbsvorteil zu erlangen

  • Kostenführerschaft    \(\Rightarrow\) Broad Coverage
  • Differenzierung (oder Wertschätzungsführerschaft)   \(\Rightarrow\) Broad Coverage
  • Konzentration auf Schwerpunkte   \(\Rightarrow\)   Focus Strategy

 

\(\Rightarrow\) diese drei Strategien entstehen aus einer Mischung von den beiden grundsätzlichen Wegen zu mehr Wertschöpfung (Kosten- und Wertschätzungsführerschaft) & der Frage des Targeting

Was bedeutet nachhaltig im Bezug zu den Wettbewerbsvorteilen?

Es gelingt der Konkurrenz nicht, den Wettbewerbsvorteil nachzuahmen oder zu neutralisieren

Wie lauten die ökonomischen Grundlagen für einen nachhaltigen Wettbewerb?

  • Resources und Capabilities
  • Isolationsmechanismus

Was versteht man unter Resources im Zusammenhang mit nachhaltigen Wettbewerb?

Unternehmenssepzifische Vermögensgegenstände:

  • unternehmensspezifisches Know-how der Mitarbeiter, Lea- Management, KANBAN-System, Reputation)

Was versteht man unter Capabilities im Zusammenhang mit nachhaltigen Wettbewerbsvorteilen?

Fähigkeiten, Resources in überlegener Weise zu nutzen

  • Aktivitäten, die ein Unternehmen im Vergleich zur Konkurrenz besonders gut ausführt \(\Rightarrow\) stillsteigendes Wissen, praktische Lehre
  • Sind über mehrere Produkte und/oder Märkte wertvoll
  • In organisationale Routine eingebettet

Was versteht man unter dem Isolationsmechanismus im Zusammenhang mit dem nachhaltigen Wettbewerbvorteil?

Isolationsmechanismen beschränken das Ausmass, in dem Wettbewerbsvorteile von anderen Unternehmen neutralisiert werden können

  • Isolationsmechanismen ↔ Markteintrittsbarrieren
  • Bsp.: Patente, Netzwerkexternalitäten (Netzwerkeffekte), Reputation

Was versteht man unter der "Resource-Based-Theory of the Firm"?

  • Wettbewerbsvorteile können nur dann nachhaltig sein, wenn sich Unternehmen dauerhaft voneinander unterscheiden

\(\Rightarrow\)Innere der Firma ist ausschlaggebend: interne, dauerhafte Unterschiede müssen vorhanden sein

  • Diese Unterschiede zwischen Unternehmen und die daraus resultierenden Wettbewerbsvorteile basieren auf Resources und Capabilities

Wie lautet die Kernargumentation (Hauptaussage) der Resource-Based-Theory of the Firm?

  • Wenn alle Firmen in einem Markt den gleichen Bestand an Resources und Capabilities haben, dann gibt es keine Strategie der Wertschöpfung für eine Firma, die nicht auch den anderen Firmen zur Verfügung steht

\(\Rightarrow\) Nachhaltigkeit eines Wettbewerbsvorteils fordert:

  • Knappheit der zugrundeliegenden Resources und Capabilities
  • Imperfekte Mobilität der zugrundeliegenden Resources und Capabilities
    • Bsp.: Roger Federer kann sein Wissen nicht verkaufen, nur er kann es Anwenden
    • Gründe für imperfekte Mobilität:
      1. Fehlende Märkte
      2. Beziehungsspezifische Vermögensgegenstände
        • Bsp.:
          • Roger Federer kann sein Wissen nicht verkaufen, nur er kann es Anwenden
          • Ko-Spezialisierung

\(\Rightarrow\) Knappheit und Immobilität von Resources und Capabilities sind notwendige Bedingungen für nachhaltige Wettbewerbsvorteile, jedoch keine hinreichende Bedingung

  • Andere Unternehmen sind in der Lage, eigene Resources und Capabilities aufzubauen, mit denen sie etablierten Unternehmen Konkurrenz machen